Kulturcampus - Neuentwicklung Uni-Campus Bockenheim

  • Zum 70m-Hochhaus

    Klaro, ein Blick auf den Cluster im Bankenviertel würde ich auch vorziehen, aber ganz so schlecht würde ich den Standort auch nicht bezeichnen, denn
    - alle HHer des "Messepulks" (auch der T185),
    - die 2 benachbarten neuen HHer (das hintere ist 40m höher und deshalb auch nicht gänzlich verdeckt ;)
    - und (nicht zu vergessen) die Hochhäuser-Zeile entlang der Theodor-Heuss-Allee sind nicht verdeckt.


    In der Summe dürfte diese Kulisse auch ziemlich beeindruckend sein.


    Und last but not least, gibt es auch noch die Sicht auf den Taunus.


    Wegen der Verschattung: Da die beiden benachbarten HHer sich auf einer Linie zum WohnHH befinden werden, dürfte sich die Verschattung in Grenzen halten und gerade mal maximal 1 h (wenn überhaupt) für Schatten sorgen.


    Abgesehen davon, erst mal abwarten, ob und wenn ja, wann & wie die HHer realisiert werden. Könnte mir vorstellen, dass bei der Erstellung des neuen Bebauungsplans die eine oder andere Änderung noch vorgenommen wird.

  • Teilfläche soll verkauft werden

    Die ABG Frankfurt Holding, Eigentümerin des Campus Bockenheim, wird ein Teilgebiet verkaufen. Es geht um das Areal im Nordosten des Kerngebiets südlich des Bockenheimer Depots, dort wo noch die alte Mensa ("Labsaal") steht. Eine entsprechende Entscheidung hat der Geschäftsführer der ABG gegenüber der Frankfurter Rundschau bestätigt.


    An der Ecke Senckenberganlage und Bockenheimer Landstraße möchte der Käufer Büros und Gewerberäume bauen, auch Einzelhandel und Ausstellungsräume sind geplant. Über die Identität des Investors erhielt die FR keine Auskunft. Wegen der Lärmbelastung eigne sich diese Ecke laut ABG-Geschäftsführer nicht zum Wohnen. Für Wohnungsbau geeignete Grundstücke will die ABG selbst bebauen.


    Die Sache wird sich aber noch hinziehen, denn der Bebauungsplan ist weiterhin im Verfahren. Bis dieser verbindlich wird, besteht kein Baurecht, auch nicht für die zu verkaufende Teilfläche. Hier die alte Mensa im Bildvordergrund:



    Bild: epizentrum


    Edit: Inzwischen hat die ABG eine Pressemitteilung zu diesem Thema herausgebracht.


    Ganz im Sinne der ABG Frankfurt Holding kann das Projekt Kulturcampus Frankfurt als bedeutendes Vorhaben der Stadtentwicklung bald Formen annehmen. Denn der erste private Investor auf dem Areal des früheren Campus Bockenheim der Goethe-Universität hat sich auf die Grundsätze für das Projekt Kulturcampus verpflichtet.


    Auf dem Areal des früheren Labsaals will das Unternehmen der Dienstleistungsbranche „die richtige Mischung aus Büros, Wohnen und Möglichkeiten der kulturellen Nutzung“ schaffen. In diesem Sinne passe der künftige Nutzer der Fläche auf dem Eckgrundstück zwischen Bockenheimer Landstraße und Senckenberganlage „ideal in unser Konzept“, berichtete ABG-Geschäftsführer Frank Junker am Dienstag. Der Aufsichtsrat der ABG unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Peter Feldmann hatte die Geschäftsleitung des Unternehmens ausdrücklich zu dem Verkauf ermuntert.


    Der Nutzer schaffe Arbeitsplätze und garantiere mindestens im Erdgeschoss eine halböffentliche Nutzung für Ausstellungen und andere kulturelle Nutzungen, berichtete Junker: „In den Ideen für das exponierte Areal des Kulturcampus finden sich konzeptionell alle Komponenten, die wir bei diesem bedeutenden Projekt der Frankfurter Stadtentwicklung berücksichtigt wissen wollen.“ Darüber hinaus sei das Unternehmen an der Betreuung der Kinder auf dem Kulturcampus interessiert, um auch den eigenen Mitarbeitern entsprechende Angebote machen zu können. „Dieser künftige Nutzer orientiert sich an den Erwartungen, die die Beteiligten der Planungswerkstätten an eine künftige gewerbliche Nutzung auf dem Kulturcampus formuliert haben“, betonte Junker.


    Der Kulturcampus entsteht auf dem 16,5 Hektar großen Areal, das die Stadtteile Bockenheim und Westend künftig miteinander verbindet. Er ist als vielseitiges Kulturquartier gedacht, das den Ansprüchen der urbanen Stadtbevölkerung gerecht werden soll. Entstehen sollen dort auch Produktionsstätten und Unterrichtsorte für Musiker, Schauspieler und Tänzer sowie bis zu 1200 neue Wohnungen in einem modernen, autoarmen und energieeffizienten Quartier.


    Die ABG Frankfurt Holding hat das Areal im Sommer 2011 vom Land Hessen erworben, um eine Zerstückelung in kleine Parzellen zu verhindern und das neue Quartier aus einem Guss entwickeln zu können. „Mit dem Kulturcampus tut sich die Chance auf, Wohnungsbau in großem Stil an zentraler Stelle betreiben zu können“, sagte Junker. Gleichzeitig sollen Liebhaber der Schönen Künste in der künftigen Studiobühne der Musikhochschule nahe des Bockenheimer Depots und im sanierten Studierendenhaus auf ihre Kosten kommen.


    Wohnungen will die ABG auf dem Areal des Kulturcampus selbst errichten. Dafür sieht der im Stadtplanungsamt erarbeitete Bebauungsplan vor allem Baufelder zwischen Gräfstraße und Jügelstraße vor. Auf einem Areal nördlich der Bockenheimer Landstraße baut die ABG gegenwärtig Miet- und Eigentumswohnungen.

  • Zu den in #206 angesprochenen Gerüchten, dass Deloitte aus der Franklinstraße an die Senckenberganlage ziehen würde, habe ich jetzt aus mehreren Richtungen Dementis gehört. Gründe sind wohl a) das nicht genügend TG-Stellplätze bereitgestellt werden können und b) das ein Einzug in 2015 aufgrund des derzeitigen Planungsstands wohl illusorisch ist.

  • Wiewohl eine Bebauung mit zwei Bürohochhäusern dieses Areals in den nächsten Jahren nicht absehbar ist, ist es für eine Stadt m.E. doch auch gut, eine Reserve an geeigneten Standorten zu haben. Verfügbare Standorte sind zurzeit zwar auch rund um den Güterplatz (Telenorma-Areal, Millennium-Tower und Tower 2) zahlreich, aber mit dem alten Polizeipräsidium und dem Campanile-Areal fallen mir nicht mehr übermäßig viele andere Flächen ein, die nicht einer speziellen Insitution wie der Deutschen Bank (Max) oder FraSpa gehören und Raum für ambitionierte Projekte bieten. Da bin ich also bei sieben plus zwei Standorten.
    Im Gegenzug kommt man auf fünf in den letzten zehn Jahren fertiggestellte Neubauten jenseits der 120 m (inkl. dem wie ich glaube kaum vermieteten Nextower)(s. hier). Behält man dieses Tempo bei - und zieht man in Betracht, dass Freiflächen in City-Nähe nicht vom Himmel fallen, ist dies mit Blick auf einen Zeithorizont 2030 nicht zu viel Reserve, wie ich finde.


    Dessen ungeachtet kann man natürlich auch eine entsprechend hohe Wohnbebauung in Betracht ziehen, eine "Verslummung" ist hier sicher nicht zu erwarten.

  • Wettbewerb Baufeld 12 Nord/Süd

    Die nordöstliche Ecke des Campus-Kernbereichs soll bekanntlich zuerst bebaut werden. Auf dem Areal, offenbar "Baufeld 12 Nord" genannt, steht heute vor allem die alte Mensa "Labsaal". Anfang des Monats wurde ein Realisierungswettbewerb für den Hochbau ausgelobt. Zusätzlich findet ein Ideenwettbewerb für das Baufeld 12 Süd statt. Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen informiert über die Einzelheiten:

    -------------------------------------------------
    • Hochbaulicher Realisierungswettbewerb für das Baufeld 12 Nord und Ideenwettbewerb für das Baufeld 12 Süd gemäß RPW 2013 im kooperativen Verfahren
    • Auslober ABG Frankfurt Holding mit Lang & Cie Zwanzigste Projektentwicklung GmbH & Co. KG, Frankfurt/Main
    • Betreuung ANP – Architektur- und Planungsgesellschaft mbH, Kassel
    • Preisrichter Dieter von Lüpke, Prof. Annette Rudolph-Cleff, Prof. Zvonko Turkali, N.N, Olaf Cunitz, Frank Junker, Heinz-Günter Lang


    Gegenstand des hochbaulichen Realisierungswettbewerbes ist das Baufeld 12 Nord. Ziel ist es, optimale Hochbau-Entwürfe für das Wohnhaus und das Bürogebäude zu finden. Gegenstand des Ideenwettbewerbs ist das Baufeld 12 Süd. Hier sollen Ideen für einen Masterplan zur Unterbringung verschiedener kultureller Nutzungen entwickelt werden.


    Folgende Architekturbüros wurden zur Teilnahme aufgefordert:


    • ASTOC
    • AS&P – Albert Speer & Partner
    • Auer+Weber+Assoziierte
    • KSP Jürgen Engel Architekten
    • Lèon Wohlhage Wernik
    • Meixner Schlüter Wendt Architekten
    • Scheffler + Partner Architekten
    • schneider+schumacher
    • TEK TO NIK Architekten Wenzel & Partner
    • Zaha Hadid Architects


    Zeitlicher Ablauf:


    • Auslobung: 08.05.2013
    • Kolloquium: 28./29.05.2013
    • Abgabe Arbeiten: 14.06.2013
    • Abgabe Modell: 21.06.2013
    • Preisgerichtsitzung: 02.07.2013
    • Ausstellung: steht noch nicht fest
    -------------------------------------------------


    Wie es aussieht soll, nachdem es mehrmals nicht geklappt hat, unbedingt ein Hadid nach Frankfurt. Und neben dem schon bekannt gewordenen Bürogebäude (dessen künftiger Nutzer weiterhin nicht verraten wird und sich auch nicht der Zusammensetzung des Preisgerichts entnehmen lässt) soll auch ein Wohnhaus entstehen.

  • > (dessen künftiger Nutzer weiterhin nicht verraten wird und sich auch nicht der
    > Zusammensetzung des Preisgerichts entnehmen lässt)


    Für die Nutzung des Bürogebäudes wäre die KfW mein Tipp.

  • Neuigkeiten zum Kulturcampus in der FNP

    Die FNP hat Neuigkeiten zum Kulturcampus:


    • CDU und Grünen drängen beim Land Hessen darauf, dass ein verbindlicher Umzugs- und Kostenplan für den Umzug der Hochschule für Musik und darstellende Kunst (HfMdK) vorgelegt wird. Grund ist die immer lauter werdende Kritik, dass der Kulturcampus nur Büros und Wohnungen, aber keine Kultur enthalten wird
    • Das Bockenheimer Depot soll künftig nicht nur als Spielstätte für die Städtischen Bühnen und das Forsythe-Ballett, sondern auch für andere Einrichtungen dienen. Dafür soll die Vermietung des Gebäudes für Events gestrichen werden
    • Für die Ansiedlung weiterer kultureller Institutionen wie dem Ensemble Modern oder Frankfurt Lab gibt es allerdings bisher kein Konzept. Der Magistrat wird nun damit beauftragt, diese Frage ebenso zu prüfen wie eine neue kulturelle Nutzung für das Studierendenhaus.
    • Schlechte Nachrichten (aus meiner Sicht) gibts zum Philosophicum:
      Die Genossenschaft, die das Gebäude renovieren möchte um es dann für gemeinschaftliches Wohnen von Behinderten und Nichtbehinderten zu nutzen, bekommt bis Oktober Zeit um die Wirtschaftlichkeit des Vorhabens nachzuweisen. Dann könnte sie das Philosophicum auf Erbpacht-Basis von der ABG übernehmen, allerdings zu marktüblichen Preisen, da eine Subvention laut CDU und Grüne nicht vorgesehen ist.
    • Falls das Philosophicum nicht abgerissen wird, wird es zum Ausgleich eine höhere Wohnbebauung an der Gräfstraße geben. Dort sind bisher siebengeschossige Wohnhäuser vorgeshen.
    • Die beiden ursprünglich vorgesehenen Bürohochhäuser auf dem Areal des AfE-Turms wird es voraussichtlich nicht geben, da dafür die Marktlage zu schlecht ist. Man prüft nun, ob der ursprünglich geplante Wohnanteil von 40% entsprechend höher ausfällt.
  • Wettbewerb Baufeld 12 Nord/Süd

    Kürzlich wurde der oben in Beitrag #235 vorgestellte Wettbewerb entschieden. Heute gab die AGB Frankfurt Holding bekannt, dass das Frankfurter Büro Meixner Schlüter Wendt den Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Im ebenfalls oben erwähnten Ideen-Teil belegte das Büro KSP Jürgen Engel den ersten Platz. Auszug aus der Pressemitteilung:


    "Mit diesen Entwürfen nimmt das Projekt Kulturcampus immer stärker Gestalt an", erklärte Bürgermeister Olaf Cunitz am Donnerstag zum Ergebnis des Wettbewerbs für die Bebauung des Areals entlang der Senckenberganlage. "Städtebaulich ist damit ein Rahmen ganz im Sinne des von den Bürgerinnen und Bürgern erarbeiteten Konsensplans abgesteckt", hob der Planungsdezernent hervor. "Neben dem markanten Bürogebäude wird vor allem den Themen Wohnen und Kultur genügend Raum gegeben. Aber auch die notwendige soziale Infrastruktur in Form einer Kindertagesstätte hat ihren Platz."


    Gemeinsam mit dem Frankfurter Architekten Zvonko Turkali, ABG-Geschäftsführer Frank Junker und dem Projektentwickler Heinz-Günter Lang stellte Stadtrat Cunitz im Rahmen eines Pressegesprächs das Ergebnis des Wettbewerbs für das Baulos 12 vor. Dieser Wettbewerb zielt auf das Areal an der Ecke Bockenheimer Landstraße/ Senckenberganlage.


    An der Anfang Mai gestarteten Konkurrenz beteiligten sich zehn Architektenbüros. Sie sollten für den Nordteil des Areals Wohnen und Büros vorsehen. Für den südlichen Teil galt es, Ideen für die künftige Bebauung mit kulturellen Nutzungen zu entwickeln.


    Für sich entscheiden konnte die Konkurrenz im nördlichen Teil das in Frankfurt ansässige Architekturbüro Meixner Schlüter Wendt. In dem Entwurf finden sich zur Senckenberganlage hin Büros. Auch um Schallschutz zu schaffen, sieht das Büro für diesen Teil des Areals einen in sich geschlossenen Block vor, der zur Bockenheimer Landstraße hin durch Wohnungsbau ergänzt wird. Dort könnten 63 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 6200 Quadratmetern entstehen.


    Daran anknüpfend findet sich in den Vorstellungen der Planer der Ort der Kultur – umrahmt von Büros und Wohnungen. In diesem Ideenteil des Wettbewerbs behauptete sich das Büro KSP Jürgen Engel, bei dem den Juroren die Mischung von Wohnen und Kultur, die dort künftig mögliche Dimensionierung der Kultur und die Weite des Innenhofs gefielen.


    Visualisierungen des erstplatzierten Entwurfs - die erste von der Ecke Zeppelinallee/Senckenberganlage und Bockenheimer Landstraße gesehen, hier sind Büros geplant:



    Der verwendeten Textur zufolge (Bild klicken) sollen die Oberflächen der Lisenen wohl aus Naturstein bestehen. Knickrig aus meiner Sicht, für den höchst originellen Zugang zur U-Bahn-Station die Gebäudetiefe nur bei einem Geschoss zu reduzieren. Sieht so zumindest aus Perspektive der Visualisierung sehr gequetscht aus. Zumindest teilweise sollte ein weiteres Geschoss zurückgenommen werden, was auch im Hinblick auf die dann mit dem Eingangsportal übereinstimmende Höhe die wohl harmonischere Lösung wäre. Übrigens hält man sich weiter bedeckt, welches Unternehmen denn nun die Büros nutzen möchte. Aber klar - es wäre schon überraschend, wenn es nicht die KfW wäre.


    Die zum Blockinneren gerichteten Wohnungen, zu sehen die südwestliche Ecke des Blocks:



    Bilder: Meixner Schlüter Wendt / AGB Frankfurt Holding

  • Modellfotos gibt es hier und dort sowie, sehr klein, auch an dieser Stelle.


    Es entstehen 18.000 Quadratmeter Bürofläche. Entwickler ist Lang & Cie., Frankfurt, die Kosten sollen zwischen 80 und 90 Millionen Euro betragen. Darüber hinaus errichtet die ABG für rund 20 Millionen Euro 6.000 Quadratmeter Wohnfläche, 63 Einheiten im sozialen Wohnungsbau und weitere drei frei finanziert. Alle Neubauten werden in Passivhausbauweise errichtet. Baubeginn könnte im Frühjahr 2014 sein, Fertigstellung Ende 2016 (dpa@FR).


    Nachtrag: Heute berichtet auch die FAZ.

  • Über die Fassadengestaltung kann man zwar noch streiten, aber positiv finde ich, dass man sich wohl wirklich an eine Blockrandbebauung hält. Keine Ahnung ob es einfach ein Platzhalter ist oder schon ein Fingerzeig, aber auf den verlinkten Modellfotos ist das Philosophikum noch erhalten.

  • Für die Ecke finde ich den Entwurf durchaus gelungen. Es nimmt im übrigen die Panelen-Fassade der Kfw (am Platz der ehemaligen Dt. Bibliothek) schräg gegenüber auf.
    Die einzige Kritik gilt auch dem auf der Visualisierung völlig unmöglich überbauten U-Bahnabgang, dem man sein großes rundes U-Schild auf dem Dach genommen hat. Allerdings, und ich hoffe, so wird es kommen, sieht man auf dem von Schmidtchen verlinkten Modellphoto, dass sich der Aufzugsaufbau viel weiter links befindet. Und soweit ich mich entsinne steht der Aufzug fast direkt vor der Treppe, wenn man von der Bahn hoch kommt. Ich hoffe, ich täusche mich nicht. Das wäre sonst wirklich unmöglich.

  • Der konsequente Blockrand gefällt mir gerade an dieser Stelle ausgezeichnet. Er wird die weitläufige Kreuzung besser fassen. Schön auch die Materialwahl mit Holzakzenten (soweit ich die Renderings richtig interpretiere) und Naturstein. Die hervorspringenden Lisenen werden die Sicht der Büronutzer allerdings einigermaßen einschränken. Ob das eine glückliche Lösung ist? Elegant sehen die schlanken Lamellen in drei breiten, teils gewellten Bändern allemal aus, zumal sie den Geschoss-Sprung im Anschlass an das Wohnhaus kaschieren. Das Wohnhaus wirkt auf mich unruhig, seine Balkone und Loggien zu klobig. Der Penthaus-Aufsatz ist mir zu massiv, zu präsent. Naturstein und Holz stimmen mich allerdings milde.

  • Hier der 2. Platz des Wettbewerbs, KSP Architekten:



    Bild: KSP Architekten


    Der 3. plazierte Entwurf von Zaha Hadid (welcher mein persönlicher Favorit gewesen wäre):



    Bild: Zaha Hadid

  • Hadids Entwurf ist ansprechend. Das an der Fassade sind jedoch Betonfertigteile, was auf der Visualisierung für Naturstein gehalten werden könnte. Ein Mangel des Entwurfs ist laut heutiger Print-FAZ, dass die Tiefe der Fassade Nachteile für die Gestaltung der Grundrisse habe. Auch sei der Vorschlag Hadids nicht praktikabel, Büro- und Wohnteil durch eine halböffentliche Passage zu trennen.


    Interessanter noch als der Artikel zum Wettbewerb ist ein Kommentar von Matthias Alexander (auf der Titelseite der RMZ). Es bemängelt unter anderem, dass der Entwurf für den Bebauungsplan auf dem Konsensplan für den Campus beruhe. Dieser sei allerdings eine städtebauliche Bankrotterklärung, weil um einen viel zu großen Platz vier Großblöcke gruppiert seien. Dies sei Städtebau aus den 1950er-Jahren.


    Davon abgesehen werde die Wahrscheinlichkeit immer größer, so der Kommentator weiter, dass es zu einem Erhalt des Philosophicums komme. Die regierende Koalition käme insofern überaus bereitwillig den Wünschen der Stadtteilinitiativen nach, einer kleinen Interessengruppe (aus dem linken Spektrum, wenn ich das ergänzen darf). Nach einer Sanierung nach hohen energetischen Standards könne am Ende eine hässliche Karikatur des denkmalgeschützten Gebäudes von Ferdinand Kramer übrigbleiben.


    Ich denke auch, dass es zwingend notwendig ist, noch einen städtebaulichen Wettbewerb auszurichten. Die sich hier bietende Chance ist zu groß, um sie mit einfältigen Klötzen dieser Art zu vertun, einfallslos an der Rand zugiger Freiflächen gestellt. Dass ein solcher Wettbewerb gute Ergebnisse erbringen kann, hat sich kürzlich beim Projekt Kleyerquartier gezeigt (und das in einem weitaus weniger attraktiven Umfeld).

  • KSP Engel gefällt mir hier einmal sehr gut. Die sehr großen Fenster haben was. Diese Idee darf gerne bei einem anderen Projekt wieder aufgegriffen werden.

  • Mir gefällt der Entwurf von Hadid auch, weil er warm wirkt und ein wenig an ein Loft erinnert. Und ich frage mich, warum man an dieser Ecke nicht auch mal etwas anderes baut, vielleicht wirklich im Industrie-Loft-Stil mit Backstein und Stahlbändern etc. Für das Europa-Viertel-West gibt es einen entsprechenden Entwurf. So etwas würde mancher Ecke mal ganz gut tun. In der Hanauer Landstraße haben wir ja zumindest so etwas und es wirkt recht gut, sogar mondän.
    Die Entwürfe von MSW und Hadid haben zumindest eine gewisse Filigranität. KSP ist viel zu klotzig und steril.

  • Und ich frage mich, warum man an dieser Ecke nicht auch mal etwas anderes baut, vielleicht wirklich im Industrie-Loft-Stil mit Backstein und Stahlbändern etc.


    Vieeleicht liegt es daran, dass der Loft-Stil im Bereich der Hanauer authentisch wirkt, weil er sich in einem noch stark industriell geprägten Bereich befindet.
    Ein Backstein/Stahl-Neubau an der Senckenberganlage hat dort etwa so viel Authentizität wie seinerzeit das Fachwerk am Mayer-Gustl im Bahnhofsviertel.


    An Hadids Vorschlag missfällt mir das Entfernen des U-Bahn-Ausgangs.

  • Mir gefällt Hadids Entwurf auch ausgesprochen gut. Und ehrlich gesagt fände ich es konsequenter, den U-Bahn-Eingang in das Gebäude zu integrieren oder zu entfernen, als das Gemurks des Siegerentwurfs, so die Perspektive nicht täuscht.
    Den Wagon könnte man ja vielleicht an anderer Stelle wieder aufstellen.

  • Links neben dem Ausgang befindet sich ja eigentlich noch der Aufzug auf den Bahnsteig der Linie U4, diesen hat man wohl einfach unterschlagen.

  • Xalinai: Zitat: "Vieeleicht liegt es daran, dass der Loft-Stil im Bereich der Hanauer authentisch wirkt, weil er sich in einem noch stark industriell geprägten Bereich befindet.
    Ein Backstein/Stahl-Neubau an der Senckenberganlage hat dort etwa so viel Authentizität wie seinerzeit das Fachwerk am Mayer-Gustl im Bahnhofsviertel."


    Dann geh bitte mal zu der Kreuzung und schau Dich um, was Du dort u.a. sehen kannst: Gegenüber von der KFW ist ein wunderschöner alter Backstein-Industriebau zu sehen, zwar nicht in der ersten Reihe, aber immerhin.


    Außerdem würde auch roter Main-Sandstein gut dorthin passen... Denn den gibt es dort auch etwas weiter abwärts.