Leipzig: Kleinere Projekte in der Innenstadt

  • ^ Es gibt diverse Kalibrierungs-Programme. Auch haben z.B. höherwertige Monitore (Ultra-Sharp) eine sRGB-Vorkalibrierung von rund 99% Farbtreue. Inwieweit das Bildprogramm selbst das "Problem" ist, wäre natürlich heraus zu finden.

  • Gestern war Pressetermin bei der Hauptfeuerwache (zuletzt hier im Thread). Für Furore sorgte einmal mehr ein Graffito eines Leipziger Fußballvereins auf dem Dach des Gebäudes. Spekuliert wird nun, ob die Schmiererei etwas mit der Farbgebung des Gebäudes zu tun haben könnte, die an die Vereinsfarben des Stadtrivalen erinnern. Ich vermute eher, dass die Sprayer einfach nur die Gunst der Stunde ,die das seitliche Gerüst und die Schräge des Dachs boten, genutzt haben. Rooftop-Graffiti sorgen schließlich für viel Fame in der Szene.


    Beim Pressetermin erklärte Projektleiterin Grit Pläging, dass die Fassade, und somit die Farbgebung, genauso rekonstruiert wurde, wie sie Stadtbaurat Hubert Ritter von 1928 bis 1930 gestaltet hatte. Der Denkmalschutz führte dazu aufwendige Putzanalysen durch.


    Die ursprünglichen Kosten i.H.v. 19,1 Mio Euro stiegen auf 26,3 Mio Euro, weil bei der Arbeiten viel größere Schäden des im Kern 140 Jahren alten Gebäudes aufgefallen waren, als die Planer vermutet hatten. Die Fördermittelquote konnte aber auf 75 Prozent erhöht werden.


    Bauleiter Matthias Fromme vom Planungsbüro S+P erläuterte, dass die Holzbalken im Dach teilweise zerbrochen waren und somit das ganze Dach ausgetauscht werden musste. Die Zwischendecken mussten durch Stahlträger verstärkt werden, um das Abstellen der Rettungswagen in den Fahrzeughallen gewährleisten zu können. Kurios außerdem, dass metergroße Löcher durch Brandschäden entdeckt worden sind, obwohl kein Brand in der Geschichte des Gebäudes bekannt sei. Wahrscheinlich stammten sie von Bomben im WK II.


    Das ganze Haus wurde energetisch erneuert, barrierefrei umgestaltet und mit modernster Technik versehen. 80 bis 100 Kameradinnen und Kameraden verrichten bereits seit diesem März ihren Dienst im sanierten Gebäude.


    Quelle: LVZ






  • ^ im Kontext einer weiteren städtischen Entwicklung durch die kommende verbesserte Platzsituation vor dem Hauptfeuerwache wäre nun der bauliche An- bzw. Abschluss mit dem Hochhaus zum Goerdelerring sowie die gestalterische Weiterentwicklung des Matthäi-Viertels, ein größerer städtebaulicher Wurf in der Verbindung der westlichen Innenstadt mit dem Schauspielviertel.

  • Spekuliert wird nun, ob die Schmiererei etwas mit der Farbgebung des Gebäudes zu tun haben könnte, die an die Vereinsfarben des Stadtrivalen erinnern. Ich vermute eher, dass die Sprayer einfach nur die Gunst der Stunde ,die das seitliche Gerüst und die Schräge des Dachs boten, genutzt haben.

    ...und dabei hatte man die Vertreibung der Schmierfinken bereits umfangreich geübt:


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    Beim Pressetermin erklärte Projektleiterin Grit Pläging, dass die Fassade, und somit die Farbgebung, genauso rekonstruiert wurde, wie sie Stadtbaurat Hubert Ritter von 1928 bis 1930 gestaltet hatte. Der Denkmalschutz führte dazu aufwendige Putzanalysen durch.

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    Zum Ergebnis dieser Bemühungen hier ein weiterer Zwischenstandsbericht im Bild:


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    Zustand zur Erbauungszeit:


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    Im Bereich des EG ist noch allerlei zu tun...


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    ...seitlicher Ausblick:


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    :cheer:

  • Klostergasse 14


    Knapp 20 Monate nach Baubeginn nähert sich das Projekt dem finalen Abschluss - auch die rückwärtige Fassade zur Handwerkerpassage ist inzwischen fertig:


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    Zumindest das Erdgeschoss wurde unter Berücksichtigung der Nachbarbebauung anspruchsvoll gestaltet…


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    …die oberen Stockwerke hätten aber locker noch weitere Fenster, Balkons, oder Gestaltungselemente irgendeiner Art vertragen können:


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    Aufgrund der geringen Breite der Passage und der Lage in einer leicht zurückgesetzten Ecke fällt die Hinterhoffassade aber kaum ins Auge:


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    An der Vorderseite sind die Fassadenarbeiten ebenfalls abgeschlossen; nur im Gebäudeinneren finden noch letzte Arbeiten statt:


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    ©555Farang

  • Zuletzt wurde vor etwa einem Jahr HIER über das Gebäude in der Grimmaischen Straße / am Nikolaikirchhof berichtet.


    Langsam geht es wohl in Richtung Fertigstellung. Offensichtlich scheint das Gebäude einen zweietagigen Staffelaufbau zu bekommen: Penthaus und Technikaufbauten.







    Zu sehen sind die Aufbauten nur aus der Entfernung.


    Eigene Fotos.

  • Zunächst dachte ich, es würde sich um einen letzten Versuch handeln, irgendwie ein paar Kunden einzufangen...




    ...aber dann zeigte sich, dass nach wenigen Jahren...



    ...die Netze von der Galeria-Kaufhof-Karstadt-Konsum abgenommen werden.



    Die Fassade erstrahlt nun wieder in altem Glanz...





    Bonus von oben:




    Und in der Grimmaischen fragt man sich...



    jetzt:



    Wer hat an der Uhr gedreht!?



    :/

  • ^ während die Dachlandschaft fantastisch ist, merkt man bei den letzten beiden Bildern doch eher negative Dinge. Es ist zwar begrüßenswert, wenn die Innenstadt großflächig zur Fußgängerzone wird. Aber diese einheitliche und nur durch Farben/Material strukturierte Pflasterung birgt immer sehr viel Tristesse. Da fände ich eine normale Pflasterung mit unterschiedlichen Bereichen wesentlich passender. Man macht halt gerne die Fehler anderer Städte nach...


    Punkt 2: die "Sanierung" des auch nicht mehr originalen Fürstenhauses macht es wirklich nicht besser. Bei den roten Bändern in der Fassade fehlt jeglicher Sachverstand.

  • ^ Du sprichst da ein interessantes Thema an. Pflasterungen werden ja immer recht stiefmütterlich behandelt sind aber für die Raumwahrnehmung ein durchaus wichtiger Faktor. Persönliches Negativbeispiel ist neben dem Augustusplatz der Betonsteinbelag in der Nikolaistraße, der wie rübergebeamt aus dem 80er-Jahre-Dortmund anmutet:

    nikolaistraey6k9m.jpg

    Eigenes Bild


    Gerade für den zentralen Zugang vom Hbf. in die Innenstadt würde man sich dann doch etwas anspruchsvolleres wünschen. Ein Traum wäre natürlich etwas in dieser Art aber soviel Mut bzw. Phantasie ist aus unseren Amtsstuben wohl eher nicht zu erwarten.

  • ^

    Als die Nikolaistraße so gepflastert wurde, gab es noch eine hitzige Debatte mit der örtlichen KfZ-Zeitung (LVZ), welche die Einrichtung der Fußgängerzone zum damals frisch umsanierten Hbf als titanicgleichen Untergang der Innenstadt beschwor. Damit die Befahrbarkeit nicht allzusehr leidet, wurde deses Betonsteinpflaster mit Natursteinvorsatz gewählt. Allein die orthogonale Verlegung ergibt halt Parkplatz-Charme. Mehr Mut hatte die Verwaltung damals nicht.

  • Der an der heute wiedereröffneten Hauptfeuerwache angebrachte Schriftzug (im Bild unten von mir) hat bei mir innerhalb von fünf Sekunden Begeistertung und Entsetzen ausgelöst: Die gewählte Schriftart gefällt mir äußerst gut, vielleicht kann sie ein typographisch bewanderter Mensch präzise benennen und einordnen - sie passt jedenfalls sehr gut zum Baustil des Gebäudes.


    Entsetzlich jedoch, dass offenbar bislang niemand Anstoß an den beiden warum auch immer verwendeten Leerzeichen genommen hat - dass dort dauerhaft "HAUPT FEUER WACHE" zu lesen ist, wäre wirklich blamabel... aber vielleicht sind wir ja in Leipzig Vorreiter im Kampf gegen unleserliche Komposita und es sind längst weitere Umbenennungen in Vorbereitung: Feuer Wehr, Rat Haus, Stadt Werke, Mittel Deutscher Rund Funk... man weiß gar nicht, wo man beginnen soll - da ist die Haupt Feuer Wache doch ein guter An Fang!


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  • Ohne irgendwo nachgelesen zu haben, kann es gut sein, dass die Abstände typografisch gewollt sind und aus der Originalzeit stammen. Die Schriftart passt zur damaligen Haltung der Neuen Sachlichkeit.

  • aus der Originalzeit

    Das sehe ich mit Blick auf dieses Foto trotz schräger Perspektive und niedriger Auflösung bestätigt:

    https://research.uni-leipzig.d…te/hauptfeuerwa_1930.html


    Dennoch bin ich der Meinung, man muss bei Rekonstruktionen nicht alles so umsetzen, wie es früher mal war. Die Schriftart ist toll, auf die Leerzeichen hätte ich verzichtet. Nun sind sie da und auch kein Untergang. Man darf mit Sprache spielen, auf Werbeplakaten sehen wir solche Sachen. Ja. Täglich. Anderes Stichwort: leichte Sprache. Warum nicht?