Leipzig: Kleinere Projekte in der Innenstadt

  • Das Merkurhaus ist ja denkmalgeschützt, da sind größere Eingriffe in die Bausubstanz ohnehin nur bedingt möglich. Und da die Bausubstanz zumindest dem äußerlichen Anschein nach gut in Schuss ist, sind die veranschlagten 5 Mio Euro eine doch recht hohe Summe. Mit der Revitalisierung von Merkurhaus, Hotel de Pologne und Oelßners Hof dürfte im Anschluss m.W. kein größerer Komplex in der Innenstadt mehr leerstehen. Das ist insofern erfreulich, dass dadurch der Investitionsdruck auf Lückenbebauung künftig steigen wird, und Lücken und Altlasten gibt es in der Innenstadt bekanntlich noch einige.

  • Kleines Joachimsthal erhält Hostel, Kino und wenige Wohnunge

    Unter der zusammenfassenden Überschrift „Hostel und Kino für alte Passage. CG Gruppe saniert Kleines Joachimsthal / Verbindung zu Barthels Hof und Hainstraße möglich“ berichtet die LVZ heute ausführlich über die Sanierung des Kleinen Joachimsthals durch die CG-Gruppe, die bis April 2012 fertiggestellt sein soll.


    Vom Vorhaben der Berliner Windsor AG, die die Immobilie 2009 für 1,75 Millionen Euro erworben hatte, nimmt der neue Besitzer nun Abstand. „Ein Konzept, das bei der schwierigen Lichtsituation kaum erfolgreich sein konnte“, sagt heute der Leipziger Architekt Peter Homuth. Er hat die aktuellen Pläne erstellt. „Bei allen Konzepten, die ich für das Kleine Joachimsthal kannte, konnte mich erst die Idee für ein Hostel an dem Standort überzeugen.“ Die CG-Gruppe investiert dafür gemeinsam mit der Firma Kronberg Real sieben Millionen Euro. Im 2. und 3. Stockwerk soll ein Hostel entstehen. „Der Kundschaft dafür geht es nicht um einen großartigen Balkon und Tiefgarage, sondern um die tolle Lage wenige Schritte
    bis zum Markt“, meint Homuth. Im Dach sind einige Wohnungen mit Terrassen geplant. Das Erdgeschoss soll eine große Gastronomie erhalten, die auch die Freisitze in den beiden verbliebenen Höfen bespielt. Ursprünglich war das Passagensystem größer, doch seit Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg endet die Passage an der Stelle, wo 2008 der Intersport-Neubau eröffnet wurde. „Wir möchten sehr gern neue Durchgänge zur Hainstraße sowie zu Barthels Hof schaffen. Das wäre eine Bereicherung für das ganze Passagensystem in der City“, so Christoph Gröner, Chef der CG-Gruppe.


    Die Kulturgenossenschaft „Neue Eigentlichkeit“, eine gemeinnützige Initiative, die aus dem Dachkino im Haus Steinstraße hervorgegangen ist, hat in diesem Monat einen zehn Jahre gültigen Mietvertrag unterzeichnet. Nun wird sie im Kellergeschoss des Kleinen Joachimsthals zwei kleine Kinosäle für Qualitätsfilme – kombiniert mit einer ungewöhnlichen Galerie und Bar einrichten. 2011 gebe es schon erste Testveranstaltungen im Keller, so Gröner. „Wir sehen das als Kultursponsoring, verdienen daran nix.“

  • Wenn die Durchgänge zur Hainstraße sowie zu Barthels Hof kommen, wäre das echt fantastisch. Soweit ich mich recht erinnere ist beim Intersport-Neubau der Durchgang bereits eingeplant.

  • @ LE. Mon hist.


    Ein Hotel oder Hostel an diesem Standort sehe ich sehr skeptisch. Meinen Infomationen nach gab es auch vor zwei Jahren schon einen potentiellen Interessenten, der nach Besichtigung des Objekts schnell abgewunken hat. Allein die Miete dürfte in dieser Lage für einen Low-Budget Beherbergungsbetrieb schwer zu stemmen sein und dafür einen solventen Betreiber zu finden, dürfte demnach nicht so einfach werden. Leipziger Verhältnisse sind eben keine Berliner oder Münchner Verhältnisse und was die Stadt sicher momentan am wenigsten braucht, sind weitere Billigherbergen. Auch die geplanten höherklassigen Appartements mit Terrassen im Dachgeschoss würden durch eine Billigherberge im Objekt eher schwer vermietbar sein. Na, so richtig scheint mir das Konzept des kleinen Joachimsthals noch nicht durchdacht zu sein....

  • ^ Hostel muss ja nicht per se superbillig sein. Die 2 Etagen werden samt Rezeption keine besonders hohe Zahl an Betten erlauben, insofern wäre sollte ein kleines, vielleicht thematisches bei der Lage und in dem Umfeld in der Kneipenmeile durchaus machbar sein. Leipziger Verhältnisse sind auch im Bürobereich nur Leipziger Verhältnisse und Wohnungen wurden in diesen 2 Etagen aufgrund mangelnder Vermietbarkeit ausgeschlossen. Stellt sich die Frage, welche Alternativen denn sonst noch blieben?

  • ^


    Reine Wohnungen würde ich eher auch für nicht sinnvoll halten, allerdings bin ich überzeugt, das in dieser Lage und Ambiente HOCHWERTIG möbelierte 1-2 Raum-Appartements großes Interesse wecken dürften. In diesem Segment herrscht generell Bedarf und es würde auch eher zum Gesamtkonzept passen.


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  • ...schwierige Immobilie, wird ja nicht umsonst das dritte mal weitergegeben.
    Und die "Pläne" sind doch Asbach-Uralt + mit Sicherheit nicht von der CG Gruppe.
    Die Kino- und die Hostelidee gab's doch schon vor drei Jahren. Die hat die Windsor AG natürlich gratis mit weitergegeben ;)


    Inzwischen gibts die Kino-Genossenschaft doch gar nicht mehr und die Anzahl der Hostelbetten hat sich mit dem A&O, dem neuen Sleepy Lion und einigen kleineren Objekten in den letzten drei Jahren mehr als verdreifacht.
    Hier ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedankens für eine schwierige Immobiliensituation, Interessenten zu finden. Dazu muss natürlich ein groß aufgemachter LVZ-Artikel her.


    Die voyeuristische Innenhofsituation spricht in den mittleren Etagen wohl eher für ein Fitness-Studio o.ä. Praktisch alle Fenster gehen zum Innenhof. Wenn man also dem Fenster schaut, sieht man...Fenster!
    Bzgl. Lärm dürfte das Ganze wie ein Trichter wirken. Da reicht schon die Freisitzgastronomie im Innenhof um den Penthousebewohnern den Spaß zu verderben...von anderen Lärmmachern in den mittleren Etagen ganz zu schweigen.


    Hier kann man sehr , sehr gespannt sein, was die CG-Gruppe draus machen kann, oder ob am Ende nicht einfach wieder weiterverkauft wird...

  • Nichts für ungut, aber das sind dann doch ein paar ganz schöne Halbwahrheiten, oder? Wenn ich mir die Website der Genossenschaft anschaue, die von der Unterzeichnung des Mietvertrages berichtet und gleichzeitig auf den Stammtisch, der am Mittwoch stattgefunden hat, hinweist, scheint mir die "Neue Eigentlichkeit" durchaus "alive and kicking" zu sein. In den Hintergrundinformationen auf der Seite ist dann auch zu lesen, dass es die Windsor AG war, die augenscheinlich kein Interesse an Kino, Galerie und Bar hatte, die Genossenschaft aber dran blieb und erst die CG-Gruppe wieder Interesse signalisierte.


    Die Hostel-Idee scheint dagegen wirklich neu zu sein, davon war weder beim Privatinvestor noch später bei der Windsor AG, die Wohnungen schaffen wollten, die Rede - oder hast du da irgendwelche anderslautenden Informationen?

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • ...also zum Jahresende 2010 wurde bekanntgegeben, dass die "Neue Eigentlichkeit", aufgibt,bzw. eine unbestimmte Auszeit nimmt, da es an der angestrebten Spielstätte ja nicht klappt.
    Tut mir leid, dass ich dir den Artikel online nicht nachreichen kann. Stand dann sicher nur in der LVZ Printausgabe.
    Verständlich, dass wenn es jetzt auf der Baustelle doch weiter zu gehen scheint, die Leute wieder Hoffnung schöpfen. Und MV ist dieses mal auch schon unterschrieben. Dann sollte ja nichts mehr dazwischenkommen.


    ...es müssen doch nicht immer alle "Informationen" in der Tagespresse stehen, oder :)
    Frag doch mal bei Dr. Hardt oder bei der Windsor nach..

  • Dittrichring 12 ("Predigerhaus") ist saniert. Der Giebel wurde vollständig rekonstruiert:




    Portal:





    (Quelle: Eigene Bilder)

  • ^ Mal wieder eine beeindruckende Sanierung und Wiederherstellung des Ursprungzustands. Vielen Dank für die Aufnahmen. Aus den schon vor dem Krieg einst sehr prächtigen Gebäuden am Dittrichring hat man in jüngster Zeit mit einigen Sanierung (m.W. an 5 Gebäuden in den letzten 5 Jahren) das bestmögliche Ergebnis herausgeholt. Gerade von der Ecke Käthe-Kollwitz-Straße/Dittrichring aus sticht nun für jedermann sichtbar die markante Dachlandschaft (siehe Bild 1) hervor.


    Eine Gegenüberstellung, die verdeutlicht, was hier geleistet wurde:



    Dittrichring 12 im Jahr 2008

    Bild: DaveLE


    Dittrichring 12 nach der Sanierung mit wiederhergestelltem Renaissance-Giebel

    Bild: Riesz

  • MORITZBASTEI


    Die Moritzbastei hat ihr Kurfürstliches Wappen zurückerhalten, jedoch ist dies eine Kopie. Das Original wird direkt in der Bastion zufinden sein. Dazu ein LVZ-Artikel.


    Außerdem konnte ich gestern sehen, dass südlich der Mensa am Park und westlich der Bastei ein Podest ausgebaut wurde. Vielleicht für ein Denkmal?


    leipziger - Danke für die Info, siehe #495!

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE ()

  • ALBRECHT-THAER-DENKMAL


    Anbei das Podest des künftigen Denkmalsplatz >>



    Zwischen Moritzbastei und Mensa am Park gelegen.



    Die Platzgestaltung vor der "Mensa am Park und Moritzbastei" konnte pünktlich zum Wave-Gotik-Treffen fertig gestellt werden. Auch wenn an der Universitätsstraße lauter Baustellendreiecke, sprich, die Zäune wurden zu einem Dreieck gebildet, stehen. Hier die Treppenanlage zwischen Mensa und Promenadenring.



    Zur Universitätsstraße.



    Zum Schumann-Denkmal und Gewandhaus.


    LEIPZIGER COMMUNALCARDE


    Unbemerkt, zumindest laß ich in der Presse nichts, fand am 3. Juni 2011 die Einweihung einer Ehrentafel der "Leipziger Communalcarde" statt >>



    Diese schöne Gedenktafel befindet sich direkt vor dem Eingang des Alten Rathauses am Marktplatz.

  • RICHARD-WAGNER-DENKMAL


    Nun soll es endlich ein würdiges Denkmal für "Richard Wilhelm Wagner" geben. Aber nicht auf dem Richard-Wagner-Platz, sondern auf dem Sockel auf der Max-Klinger-Treppe. Dazu fand heute im Kleinen Klingersaal im Museum der bildenden Künste eine Presse-Vorstellung statt >>



    Im Kleinen Klingersaal des MdbK.










    Der Sockel ist 3 Meter hoch, der junge Richard Wagner wird 1,80 Meter groß sein und der Schatten 4 Meter hoch. Die letzeren beiden stehen auf einer 10 cm dicken Platte. Die Figur aus Bronze wird farblich dargestellt.


    Nachtrag: LVZ-Artikel zum Wagner-Denkmal.

    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: LVZ-Link hinzugefügt.

  • ^ Danke für die Recherche. Den jungen Wagner in Lebensgröße und seinem 4 Meter großen Schatten (den Sockel mit einberechnet macht dann 7 Meter) dahinter darzustellen, wie es der Bildhauer Stephan Balkenhol vorsieht, dürfte aufgrund des bekannten antisemitischen Weltbildes Wagners, das sich später auch die Nazis zu eigen machten, noch für Diskussionsstoff sorgen. Zudem ist Wagner auch bei Liebhabern der klassischen Musik - ein Gebiet, in dem ich wahrlich kein Experte bin - qualitativ sehr umstritten und fällt, was man halt so hört, hinter Bach, Beethoven und Co. doch deutlich zurück.

  • Wer besser war als der andere ist wohl eher eine Geschmacksfrage. Weltgeltung haben sie alle. Deutlich zurück fällt vielmehr der Antisemitismus im Vergleich zu Wagners Musikwerk. Das sollte schon gebührend gewürdigt werden in seiner Geburtsstadt. Die von Klinger vorgesehene Statue sollte übrigens mit 5,30 m noch deutlich größer werden. (Quelle)
    Zum Vergleich mal die Daten der Konkurrenz:
    Sockel/Statue
    Bach: 3,20m/2,45m insg. 5,65m
    Mendelsohn: ca.4m/ca.3m insg. ca.7m
    Goethe: 2,50m/2,65m insg. 5,15m
    Schiller: insg. 4,5m
    Karl Heine: 3,5m/3m insg. 6,5m

  • klar, wagners persönlichkeit und werk ist ambivalent. dem wird meines erachtens mit dem entwurf - kleiner mann, langer schatten - ganz gut rechnung getragen. wobei eine farblich gestaltete bronzestatue wohl etwas gewöhnungsbedürftig sein könnte.


    (deren grösse ist jedoch wagnerfreundlich: der echte war nur 1,66 meter gross.)