Leipzig: Kleinere Projekte in der Innenstadt

  • #240: Laut heutiger Printausgabe der LVZ wird das Salzgässchen doch wiederhergestellt. Es soll Kleinpflaster in Bögen sowie zum Süden hin ein Gehweg mit Granitplatten und beidseitigen Mosaikstreifen verlegt werden. Stattfinden soll der Umbau von Juli bis September, es ist allerdings nur noch von 174.000 Euro Kosten die Rede. Augenscheinlich wird sich am Salzgässchen dann der Haupteingang des Steigenberger-Hotels befinden.


    Weiterhin wird in diesem Jahr mit der Neupflasterung des Marktes im südlichen Teil begonnen, von April - November wird die Universitätsstraße grundhaft mit Asphalt sowie beidseitigen Granitfußwegen erneuert sowie im 3. Quartal der Platz vor der Moritzbastei hergerichtet. Dabei entstehen unter anderem behindertengerechte Wege zur Lennéanlage und zur Moritzbastei, auch Fundament und Podest für das Aufstellen des Thaerdenkmals werden gebaut.

  • Großartig! Das wird aber auch Zeit. Mensch, die Innenstadt wird doch nicht etwa irgendwann mal fertig! Na warten wirs ab... Danke für die Nachricht!

  • Der Vollständigkeit halbe mal zwei Bilder von hier bereits mehrfach gezeigten Projekten, die jetzt aber abgeschlossen bzw. fast abgeschlossen sind:


    Dittrichring 6 - das Café ist eröffnet, das moderne Staffelgeschoss sieht man nur von weitem. Passt sich soweit eigentlich gut ein bzw. stört nicht unbedingt:


    Die Erdgeschosszone des Schrödter-Hauses am Neumarkt ist jetzt auch beinahe vollständig fertiggestellt:

  • In der Lizzy findet sich heute ein interessanter Bericht über die künftige Nutzung von Kretschmanns Hof als dauerhafte Spielstätte des Leipziger Kabaretts Pfeffermühle. Der bisherige versiffte und leicht verwinkelte Innenhof wird sich künftig als glasüberdachte Passage präsentieren. Der Zuschauerraum des Kabaretts wird zwischen 150 und 200 Sitzplätzen fassen und mit einem Theatercafé, in dem dann auch wieder regelmässig Jazz-Sessions und literarische Abende stattfinden sollen, kombiniert. Eröffnung soll Anfang November sein, dann ist sicherlich auch die Passage fertig.


    Die folgenden Visualisierungen hatten wir glaube ich noch nicht. Zunächst die Gesamtansicht des Gebäudes mit renovierter Erdgeschosszone:


    Durchgang zum Lichthof:


    Der glasüberdachte Lichthof:



    Quelle: Stadtbau AG


    Wenn danach dann auch wirklich das Hôtel de Pologne in Angriff genommen wird, gibt es in Kombination einen sehr attraktiven und edlen Neuzugang in der Leipziger Passagenlandschaft. Schön, dass das früher von Gastronomie (Plovdiv) und Clubs (Blaue Trude, KingKing) genutzte Gebäude nicht zur reinen Einkaufspassage wird.

  • ^ Hossa, super Fund. Von Kretschmanns Hof war ich schon ein wenig enttäuscht, weil die Sanierung so schleppend lief und das, was abgerüstet wurde, mich qualitativ wenig überzeugte (Reisebüro). Aber den Visualisierungen nach zu urteilen gibt die Stadtbau AG, wie man es bei ihr vom Handelshof bereits gewohnt ist, anscheinend noch einmal richtig Gas. Die Passage sieht auf den Visualisierungen sehr ansprechend aus. In Verbindung mit der Sanierung des Hotel de Pologne, mit dem Katharinum schräg gegenüber und natürlich den Höfen am Brühl entwickelt sich dieser Teil der Innenstadt außerordentlich gut. Daran hat vor drei Jahren wohl noch niemand geglaubt.


    Wenn sich jetzt noch jemand für die spätbarocke Schönheit Katharinenstraße 19 findet... Ein Wunder eigentlich, das dafür bislang niemand gefunden wurde.

  • Wow, was man aus einer Klinker-Passage so alles machen kann. Als ich dort das letzte Mal, sah dies eher noch so aus, wie die folgenden Impressionen zeigen und daher mal einen Vergleich zwischen vorher und naher.



    Zur Passage *Blauer & Goldener Stern* (Hainstraße)



    Blick zum Lichthof, bald überdacht, ähnlich dem Jägerhof.



    Jägerhof an der Hainstraße.

  • Zu Kretschmann's Hof: ich habe eine solche hochwertige Lösung eigentlich erwartet. Die Parallelen zu den Innenhöfen des Jägerhofes sind schon frappierend (ist ja auch dieselbe Zeit gewesen). Die Glasüberdachung finde ich nun eher verzichtbar. Oder, wenn schon, dann ganz oben wie auch beim Jägerhof oder beim Bauwenshaus. Eine Verbindung zum Hôtel de Pologne gibt es meines Wissens nicht, die alte Passage läuft zum Nachbargebäude in der Hainstraße ("Blauer & Goldener Stern", wie Dave richtig schrieb), in den Sackhof dort verirrt sich im Moment fast niemand. Die zweite Visualisierung erweckt aber den Eindruck, als ob man einen "Durchstich" zum Hotel planen würde. Das wäre natürlich super!

  • ^ In den momentan Plänen ist dies so noch nicht eingezeichnet, aber die Stadtbau äußerte sich mal dahingehend in einem Interview und auch die gegenwärtigen Pläne für das Erdgeschoss des Hôtel de Pologne legen das Nahe:



    Quelle: Stadtbau AG


    Unten die Passage von Kretschmanns Hof zu den Sternen

  • Neues Bachmuseum im Bosehaus


    Die Eröffnung des Neuen Bachmuseums im Bosehaus ist bekanntlich am kommenden Wochenende, 20. und 21. März 2010 ab 10 Uhr bzw. am Sonntag um 15 Uhr.


    Impressionen werde ich am selben Tag auf DAF online stellen.


    Dazu zeigt die LVZ bereits einige Eindrücke vom neuen Museum >> http://nachrichten.lvz-online.…lansicht-galerie-858.html


    Nun zeigt die LVZ auch einen Einblick ins neue Bachmuseum >> http://www.rund-blick-leipzig.…e,postext,startseite.html

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Letzten Abschnitt hinzugefügt.

  • Neues Bosehaus/Bachmuseum


    Am heutigen 20. März 2010 wurde das neue Bachmuseum im Bosehaus eröffnet. Burkhard Jung (OBM Leipzig) und Christian Wolff (Pfarrer Thomaskirche) durchschnitten symbolisch das rote Band.


    Bilder von der Eröffnung auf http://www.leipzig-dasdorf.de (> Banner auf Home).



    Blick auf das Bosehaus an der Thomasgasse.



    Vom 2. Obergeschoss auf den Innenhof des Bosehaus.



    Das neue Foyer des Bachmuseums. Im Hintergrund der Petershof.



    Zwischen Bosehaus und Neubau.



    Verbunden werden beide Gebäude durch ein Glasdach.



    Interessant ist die linke Fassade. Hier geht es später zum barocken Lustgarten.



    Blick auf die aktuelle Baustelle des Lustgartens.



    Selber Flur, links befinden sich die Toiletten, im Hintergrund der/das neue Foyer.



    Spitze Architektur. Spitze in Form von Spietz.



    Links hinter einer Bach-Büste befindet sich die Garderobe.


    Morgen öffnet das Bachmuseum erst ab 15 Uhr, ab Dienstag ist es dann wieder für allen offen.

  • Sehr schöner Wiederkehrer in der Leipziger Museumslandschaft. Erscheint zumindest auf den Bildern als recht gelungene Symbiose zwischen Neu und Alt, auch wenn zumindest im Inneren vom Alten nur noch wenig übrig zu sein scheint. Ich finde allerdings die Farben am Altbau zu krass. Ich bin nun auch kein Patina-Fetischist, aber zumindest ein, zwei Nuancen blasser hätte das Ganze besser ausgesehen.

  • Vergleich zwischen Bauzustand und heute


    Passend noch ein kleiner Bauvergleich vom 14. Juni 2009 und dem Endzustand vom 20. März 2010 >>



    Altes Foyer, 2009.



    Altes Foyer, 2010.



    Museumsraum, 2009.



    Museumsraum, 2010.

  • ^^
    DaseBLN



    Den Eindruck hatte ich nicht. Gerade im Vorderhaus ist deutlich zusehen und zu spüren , dass man sich in einem alten Original befindet. Teilweise wurden Befunde nicht wieder verdeckt, sondern –durch Glasscheiben geschützt- präsentiert. Erstaunlich ist auch, wie groß das Gebäude ist. Als ich das Haus besuchte war es arg überfüllt. Zu einer ruhigeren Zeit werde ich es mir noch mal genauer ansehen. Vermutlich kann man dann aber nicht so ohne weiteres alle Räume, z.B. die Bibliothek, besichtigen. Der kleine Garten wird sicher ein Kleinod in der Leipziger City werden.




    Man kann den Erhalt solcher Gebäude nicht genug würdigen. Rekonstruktionen können niemals die Originale ersetzen.


    In der sächsischen Landeshauptstadt hat man sofort den MAKEL des Gebäudes erkannt: Bach hatte darin nicht gewohnt! Der Thomaskantor hatte in der damals gegenüberstehenden Thomasschule gewohnt. Diese wurde 1902 abgerissen.


    Die mit der Altstadtrekonstruktion in Frankfurt betrauten Mitglieder eines Sonderausschusses, zeigten sich jedenfalls nach einem Besuch des Dresdener Neumarktes desillusioniert.



    In der Leipziger Innenstadt fallen mir noch einige original erhaltene Gebäude ein, die neu genutzt und dadurch erhalten werden sollten.

  • Durchaus erfreuliche Nachricht, ich stimme allerdings Dase zu, dass die Farbe am Altbau ein wenig zu leuchtend erscheint.


    Man kann den Erhalt solcher Gebäude nicht genug würdigen. Rekonstruktionen können niemals die Originale ersetzen.


    Ich weiß zwar nicht, inwieweit das Statement in Bezug zur vorliegenden Sanierung zu setzen ist, grundsätzlich ist Originalsubstanz sicherlich über Rekonstruktion einzuordnen.


    Dagegen möchte ich einfach mal setzen, dass Rekonstruktionen der Frauenkirche – natürlich- aber beispielsweise auch der Universitätsbibliothek Albertina nach meiner Auffassung richtig und wichtig waren.


    Die Kunst liegt schließlich auch, besser vor allem, im Entwurf und nicht allein in der Ausführung.


    Der von dir verlinkte Artikel der FAZ ist von Mai 2007 und hat für das Bachmuseum Leipzig geringe Relevanz.

  • Hier bei "Kleinere Projekte in der Innenstadt" geht es nicht nur um das Bosehaus. :daumen:


    Die Frankfurter sind jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass moderne Gebäudekerne und vermeintlich alte Fassaden für sie keine Option darstellen.


    Wenn Oelssners Hof u.a. derzeit ungenutzte Häuser in Leipzig saniert und einer Nutzung zugeführt worden sind, können wir uns vielleicht auch Fassadenrekonstruktionen zuwenden. Wir können aber auch über die abgerissenen Gebäude wie Specks Hof, Zentralmessepalast usw. diskutieren.



    Die Treppenhäuser vom Bosehaus, Fregehaus usw. wirken völlig anders als die in Neubauten. Vielleicht war ich auch zu lange in den riesigen Kellergewölben der zweiten oder dritten unterirdischen Ebenen in der Hainstraße, der Klostergasse usw., um mich für Fassadenrekos begeistern zu können.:D

  • hier sind sich sicher alle einig, dass rekonstruktionen keine altbausubstanz ersetzen können.


    zum bachmuseum:


    gerade darum war es meines erachtens auch richtig, den neuen anbau nicht historisierend zu gestalten. ihn dennoch für besucher optisch mit dem bosehaus zu einer einheit zusammen zu fügen, war eine der herausforderungen für die architekten. soweit ich es zu beurteilen vermag, scheint ihnen dies durch einen im grunde simplen wie logischen kunstgriff gelungen zu sein: durch einheitliche bodenplatten gestaltet sich der übergang vom bosehaus zum anbau fliessend. sehr gute arbeit.

  • Dittrichring wird gepflastert


    Laut LVZ wird der Dittrichring gegenüber dem Centraltheater neu gepflastert. Dabei kommt ein Mosaikpflasterweg zu Gesicht. Die Arbeiten sollen noch die nächsten Wochen andauern.

  • Die mit der Altstadtrekonstruktion in Frankfurt betrauten Mitglieder eines Sonderausschusses, zeigten sich jedenfalls nach einem Besuch des Dresdener Neumarktes desillusioniert.

    Was aber eher an Konzept und Ausführung liegt, als an der Tatsache, daß es sich um Rekonstruktionen handelt. Frankfurt will ja selber rekonstruieren (und das glücklicherweise deutlich qualitätvoller als es in einigen Bereichen des Neumarkts geschehen ist).