Forum an der Museumsinsel (Freiberger Holding)

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    Die Studie dürfte wohl nur für die Rahmenplanung gemacht worden sein. Die Feinplanung kommt von den Architekten (siehe alle möglichen Links zur diversen Zeitungsartikeln).

  • Ja, die Konzeption erfolgte wohl an der IREBS, die Ausarbeitung wurde dann von der Freiberger Holding an diverse Architekten vergeben. Die Studie ist leider nicht einsehbar.

  • Erste Abrissarbeiten sind erfolgt, so ist der Platz für das zukünftige Forum / Marktplatz jetzt von der Ziegelstraße aus zu sehen. Und auch ein Bauschild steht an der Monbijoustraße:






    Edit: Sorry - Sehe gerade, dass Smart Mike bereits ähnliche Bilder gepostet hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von Backstein () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ein paar Bars

    Falls Freiberger noch Ideen annimmt, würde ich die ein oder andere edle Jazzbar vorschlagen, wo gut verdienende Touristen und Geschäftsleute die nicht ins Simon Dach Viertel finden, die Berliner Wirtschaft ankurbeln können. Die Bardichte in der Gegend ist nicht besonders groß. Wenn das Ganze elegant gestaltet wird, ist die Alkoholleichendichte überschaubar und die Wohnungen oben drüber immer noch zu netten Summen zu verkaufen.

  • Die um die Ecke liegende Oranienburger Straße ist eine der Hauptziele der touristischen Pub Crawls. Bars gibt es ziemlich viele in der Gegend; selbst die Ständige Vertretung nahe Bahnhof Friedrichstraße ist fußläufig ohne Probleme zu erreichen.
    Kann mir nicht vorstellen, dass der Investor mehr als eine gediegene Lounge oder Bar zulassen wird. Sonst ist Ärger vorprogrammiert.

  • Ich habe mir heute das von Chipperfield entworfene Neubauteil des "Gropius Ensembles", direkt zur Spree hin gelegen, einmal im Firmen-pdf genauer angesehen -
    http://www.forum-museumsinsel.…einformation_komplett.pdf
    - (Seite 19) und bin, ehrlich gesagt, entsetzt.
    Das Gebäude ruft mit seinen runden Fensterbögen bei mir Erinnerungen an Ferienanlagen im Mittelmeerraum hervor. Trivial und in der Umgebung sicherlich unpassend.


    Eventuell könnte das Fassadenmaterial der Abbildung nach - Chipperfield-typisch - heller Backstein oder verschlämmter Backstein sein, vielleicht das einzig Positive an dem Entwurf.

  • Ich find den eigentlich ganz gelungen. Klar wirkt das ganze eher orientalisch aber der kleine Turm im Hintegrund weißt ähnliche Rundbögen auf. Die Nähe zur Museumsinsel rechtfertig meiner Meinung nach auch mal Griffe in die außereuropäische Gestaltungskiste. Der Historismus hat es zum Teil nicht anders gemacht.

  • Da ich nun zum ersten mal die Pdf gelesen habe, danke nochmal für's Verlinken, bin ich doch ganz zuversichtlich was das Gesamtkonzept angeht. Das ist keine Stangenware und wird durch die ganzen Details recht vielfältig. Dass einem dabei nicht alle Bauabschnitte gefallen ist mE, wenn man die verschiedenen gestalterischen Herausforderungen berücksichtigt, verkraftbar. Zumal mir der Entwurf auf Seite 19 einigermaßen gefällt. Wenn das Gebäude ein ähnliches Fassadenmaterial wie das Galeriehaus Bastian spendiert bekommt um so besser.


    Ich hoffe beim Logenhaus wird ein entsprechender Durchgang zum Forum geschaffen. Es wäre dann möglich von der Auguststraße kommend durch die Heckmannhöfe über die O'Burger ins Forum weiterzuschlendern. Das dürfte auch förderlich sein, um weitere Kunstgalerien zu etablieren. Denn wenn die C/O Galerie aus dem Postfuhramt wegfällt, braucht man eine neue Nord-Süd-Achse für die Auguststrasse. Ich würde den Weg wahrscheinlich in meine Stadtfürungen integrieren. ^.^

  • Schwierig

    Ich denke, dass insgesamt von einer Art goldenem Investor gesprochen werden kann, der sich mehr Mühe macht und Geld ausgibt als er müßte, um Geld zu verdienen. Das dabei nicht alles zu umgesetzt wird, wie man sich das persönlich vorstellt ist klar, da müssten wir uns selbst zu Investoren aufschwingen.


    Ich denke, dass wenn der Investor viele kleine Kunstläden oder eine Art Kunstbasar unterbringen möchte, bieten sich gebäude die etwas orientalisch angehaucht sind, durchaus an. Es gibt ein auch in diesem Forum vorgestelltes Beispiel in Eschenborn bei Frankfurt, was durchaus positiv zu bewerten ist.


    Berlin lebt von seinen Gegensätzen und der Illusion, dass dort auch ungewöhnliche Bauträume verwirklicht werden können. Viele deutsche Städte sind durch ihre Einheitlichkeit etwas langweilig, deswegen wäre ich etwas vorsichtig mit sehr negativen Beurteilungen.

  • Vielversprechend

    Ich finde man kann bisher wirklich nicht meckern. Über den Architekten kann man sagen was man will, aber das er für "billig" oder "beliebig" steht, kann man nicht sagen.


    Ich freue mich auf das Projekt und wird die Umgebung garantiert aufwerten. Ich finde es kann nur ein Fehler gemacht werden, in dem man hier einen ich sage jetzt mal "Erlebnispark" errichtet, der die Umgebung ignoriert und auch das Publikum der Oranienstrasse. So eine Art "Aufenthaltsbereich" für die Besucher der Museumsinsel. Dann wird es nicht nur ausschließlich Touristen anziehen, dann wird es auch sehr schnell dafür sorgen, das die Oranienstrasse an Anziehungskraft verliert.


    Aber ich will nicht schwarz malen, dazu gibt es gerade keinen Grund. Ich finde die Entwürfe ansprechend, in jedem Fall eine Aufwertung zum jetzigen Zustand und evtl. sogar ein richtungsweisendes Konzept. Das letzte Wort hast übrigens in sich - es scheint so als hätte man sich dabei etwas gedacht. Bei vielen Projekten in Mitte, wenn man das xte Hostel in Glas/Beton-Architektur sieht, weiss man das hier kein Mensch irgendetwas jemals von Konzept gehört hat.

  • Baukollegium

    Ich habe - infolge meines Verdrusses über den chipperfieldschen Gropius-Ensemble-Neubauentwurf - die Möglichkeit genutzt und bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Online-Eingabe gemacht...
    http://www.stadtentwicklung.be…ktvorschlaege/index.shtml
    und heute prompt eine nette Mail von der Koordinierungsstelle des Baukollegiums bekommen. Darin heisst es leider, dass es zwar diverse Abstimmungen über das Projekt zwischen dem Bezirksamt Mitte und den Denkmalbehörden auf Senats- und Bezirksebene gegeben habe - dass aber das Baukollegium bei dem von mir in die Diskussion gebrachten Vorhaben gar nicht einbezogen worden sei.
    Tolles Kollegium. Wofür sonst sind die da, wenn nicht, um Neubauprojekte an exponierter Stelle in Berlin-Mitte im Vorfeld zu bewerten? Es handelt sich eben nicht nur um eine denkmalgerechte Sanierung im Bestand.
    Ich hatte noch angeführt, dass sich Sir Chipperfield doch schon an anderer Stelle - der James-Simon-Galerie - öffentlicher Kritik gegenüber sehr aufgeschlossen gezeigt hatte (der ursprüngliche Entwurf wurde radikal überarbeitet und, wie ich finde, verbessert). Aber da müsste wohl noch mehr Druck kommen...

  • abrissbirne: Also ich finde überhaupt nicht das man aus dem Entwurf mediterrane Ferienanlagen-Architektur ableiten könnte und das es unpassend sei - bzgl. der mediterranen Anmutung zeugt von "Entschuldigung" Unkenntnis. Man hat gerade auch in Berlin zu preußischen Zeiten sich an der Architektur vom Orient orientiert und beispielsweise mit runden Kuppeln gearbeitet - ein Grund war auch das zur dieser Zeit die französische Kultur ganz Europa geprägt hat und die war schon immer offen für andere Einflüsse nicht nur aus Nordafrika.


    Lassen Sie sich also gesagt sein, das Ihr Einwurf irgendwie sehr subjektiv zu sein scheint - ich meine über Geschmack lässt sich nicht streiten aber ein bisschen über den Tellerrand muss man dann doch blicken können.

  • Forum Museumsinsel

    Hier wird ein Ensemble von Baudenkmälern von hoher Qualität und von sehr ungewöhnlichem Abwechslungsreichtum aus dem Dornröschenschlaf wachgeküsst (und damit auch vor weiterem Verfall bewahrt). Dies geschiet, soweit ich das nach den vorliegenden Plänen beurteilen kann, mit Sachkenntnis, liebe zum Detail und unter weitgehender Wahrung des Bestandes.


    Die Pläne sind ausführlich dargestellt. Gute Architekten sind beteiligt und nicht zueletzt ist die Investitionssumme ausreichend. Zumal hier kein namenloses Investment vorliegt, sondern ein inhaltlich interessiertes persönliches Engagement mit ausreichend vorhandenem Geld. Auch für den Investor dürfte durch die ausgezeichnete Lage und die langfristige Anziehungskraft der dortigen Architektur der Erfolg nahezu garantiert sein.


    Wichtig ist eine gute und gut integrierte Neubebebauung des inneren Platzes (bisher habe ich noch keine Pläne gesehen). Hier besteht die Gefahr eines unpassenden Bruches und es ist hohes Können gefordert. Chipperfield wäre sicher ein geeigneter Architekt für dieses heikle Problem.


    Ich glaube das Berlin-Mitte mit diesem Quatier deutlich bereichert wird und einen neuen Ort hochwertigen stätischen Lebens bekommt, wie er einer europäischen Metropole gut zu Gesicht steht.


    Fazit: Ein Glücksfall!

  • Ist das Chippies Ernst ?:




    (C) Freiberger Holding


    Das Fassadenmaterial ist sicher wieder geschlämmter Ziegel, wie bei der Bastian-Galerie gegenüber des Neuen Museums.


    Wenn's nicht asymmetrisch wäre käme mir sofort das Collosseo Quadratico in Rom in den Sinn:



    (C) Wiki-Commons

  • Das merkwürdig geschrumpfte 2. OG gehört nach meinem Stilempfinden nach oben, ansonsten geht der Entwurf.
    Interessant ist der Kontrast zu dem Plattenbau auf der anderen Straßenseite (siehe erstes Bild von Backstein).
    Vielleicht hilft das "Forum an der Museumsinsel", diese Krücke irgendwann durch Besseres zu ersetzen... ;)

  • Vor allem schöne, leuchtende Darstellungsart. Das konnte Gaertner schon vor 150 Jahren:



    (C) akg-images/göpel


    Das merkwürdig geschrumpfte 2. OG


    Vielleicht ist das die Etage mit den Toiletten und Garderoben - die Funktion soll doch in zeitgenössicher Architektur immer ausen ablesbar sein.

  • Um mal das Offensichtliche hervorzuheben, es handelt sich hier um ein extrem wichtiges Projekt, weil es zwischen zwei Schwerpunkten des touristischen Berlins liegt. Bisher leidet die Ecke ja immer noch an toter Hose, man muss von der Museumsinsel schon recht weit laufen um mal an einer Bar vorbeizukommen (das Operncafe zählt nicht).