Leipziger Wohnungsbau

  • Emil-Fuchs-Straße 5

    Ich hoffe ich habe nichts dazu übersehen - Pura, unser Objekt mit wenig Bezug zur historischen Umgebung, trumpft neben der architektonischen Gleichgültigkeit wenigstens auf anderer Ebene auf:

    Für nur spottbillige 37 Euro pro qm kann man hier glücklich werden und für nur 144 qm über 5300 Euro p.M. zahlen. Selbst möbliert fällt mir da nur ein Kommentar ein: Hoffentlich steht es sehr lange leer und der Eigentümer/Bauherr muss die Miete anpassen - bei Objekten in der Springerstraße 15 (vor Sanierung: https://de.wikipedia.org/wiki/…pringerstra%C3%9Fe_15.jpg) und Mothesstraße (https://dima-immobilien.de/imm…utritzsch/vm-mothes1-allg) wurden die Preise vor einigen Jahren ja dann auch abgesenkt, als sich lange niemand fand, der über 6000 Euro p.M. zahlen wollte...


    https://www.tag24.de/leipzig/l…hnung-toppt-alles-3094287

  • Ergänzungen:
    Das zweite Stadthaus steht seit mindestens Oktober so unverändert, anscheinend ging dem Bauherren das Geld aus.


    Die Grünflächen rechts und links davon werden jedes Jahr gerodet, die Gebäude Blumenstr. (Link zu meinem Beitrag 2014 mit Animation) sollten m.E. schon 2016 fertig sein durch Lion Holding, wo schon so einiges bis heute nicht gebaut wurde und von der Website verschwunden ist...


    Das Eckhaus Blumenstr./Mechlerstr. hat ImmvestWolf /Quarterback zu verantworten, da gab es schonmal im Amtsblatt vor Jahren eine Baugenehmigung und auch irgendwo auf der Website ne Animation. Seitdem vergammelt das Grundstück oder wird vermüllt, das Grünzeug (StreetView) wurde m.E. schon 2021 gerodet, geplant ist der Neubau dort aber schon länger.

  • Das tut weh. Anwärter für das hässlichste Gebäude des Jahres.


    Statt Grau und Grau ein gebrochenes Eierschalenweiß und Ocker, wie in der Visualisierung - die Mehrkosten dürften verschwindend gering sein.


    Das bisschen Geländer, das von der ersten Planung geblieben ist, in einer etwas edleren Variante: unbezahlbar?


    Die Fensterfaschen vielleicht nicht aus Metall, aber wenigstens aus Styropor? Kaum ein Mehraufwand.


    Hier fehlt's einfach an allem.

  • Zwischen der Endersstraße 31 und 33


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    Die Rückseite ist noch überwiegend eingerüstet, das "Dach" allerdings schon zu bewundern...


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    Während Fassadenmaterial und -farbe sowie die Fenster eigentlich ganz ok sind, gelingt es durch eine besonders sinnfreie Anordnung der einzelnen Elemente im Zusammenklang mit der verhunzten Dachpartie nachhaltig den Eindruck zu erzeugen, man habe die Architekten beauftragt, an dieser Stelle spaßeshalber mal die Karikatur eines Hauses zu entwerfen... Bleibt nur zu hoffen, dass möglichst viel davon so schnell wie möglich hinter einer blickdichten Begrünung verschwindet.


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    Während sich Verwaltung und Baubürgermeister bei anderen Objekten, bspw. Endersstr. 37


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    ...gerne mit angeblich mangelhaften gesetzlichen Möglichkeiten zur Verhinderung von stadtbildzerstörenden Bauwerken aus der Verantwortung herausreden wollen, ist dies bei der Endersstr. 31/33 nicht möglich, weil sich das Grundstück im Besitz der Stadt befindet und in Erbpacht vergeben wurde.


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    Das Grundstück zwischen der Kath.-Apostol. Kirche Nr. 31 und Nr. 33 war ursprünglich nicht bebaut, sondern Teil der Plagwitzer Industriebahnen, bzw. mit Bäumen begrünt.


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    Luftbildausschnitt 1990


    Zur Baugeschichte äußert sich die Baugruppe [A]Enders Wohnen in der

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    folgendermaßen:


    Was sagt die Nachbarschaft zum Wohnprojekt?

    Riediger: Es war eine schwierige Phase, als das schöne gartenähnliche Grundstück verschwand und wir die Bäume fällen mussten.

    Es gab ganz früheren Entwurf, bei dem das Haus anders auf dem Grundstück stand und der die großen Bäume erhalten hat.

    Dann stellte sich heraus, dass es von der Stadt eine klare Bebauungsidee gibt. Und genau da standen die ältesten Bäume.


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    ...und so bleibt abschließend nur festzustellen, dass die Bebauung dieses Grundstücks nicht nur in dieser absurden Form, sondern grundsätzlich falsch war. Die ökologischen Probleme durch die abgeholzten Bäume sind die offensichtlichsten, außerdem werden die Baudenkmäler in der Umgebung, insbesondere die Kirche, deren Giebel verdeckt wird, in ihrer Wirkung wesentlich beeinträchtigt und die Anlage der historisch bedeutsamen Industriebahn ist an dieser Stelle nicht mehr nachzuvollziehen. Sinnvoll wäre gewesen, den Zugang zum Kanal mit einer kleinen Grünanlage unter Einbeziehung der vorhandenen Bäume zu betonen, aber all das spielt offensichtlich bei der Stadtplanung (sofern sie überhaupt noch stattfindet) keine Rolle...

  • Zum Bauprojekt Endersstraße 31a (Baugemeinschaft [A]Enderswohnen) stimme ich zwar allen Aussagen von Rundling zu.


    Das Haus selbst finde ich aber gelungen.


    Die Kombination aus Farbwahl, Fenstersprossung, Gesimsen und Schrägdach mit einigen Fenstern anderen Formats, die aus der Reihe springen, lässt mich an prä-gründerzeitliche Altbauten denken, an Bauernhäuser in alten Ortskernen zum Beispiel.


    Das Schillerhaus ist so ein Beispiel: https://www.mynewsdesk.com/de/…icht-schillerhaus-2739714

    Viele solcher alten Häuser gibt es noch in Dresden, auch mit bis zu vier Etagen.


    Und auch in der Gründerzeit hatte man kein Problem damit, das Gewachsene, Chaotische zu zelebrieren, nicht nur mit verschiedensten Fensterformaten und Dachformen:

    https://de.m.wikipedia.org/wik…C3%9Fe_56;_54_Leipzig.jpg


    Wäre der Neubau ziegelgedeckt, würde er sich noch besser ins Straßenbild einfügen - abgesehen von der grundsätzlichen Kritik am Bauplatz. Der Altbau nebenan hat allerdings auch ein bisschen Blech am Dach.


    Die Metallkäfige an den Balkonen, die aktuell noch seltsam wirken, werden durch die ambitionierte Hausgemeinschaft sicherlich begrünt, ebenso die ersten zwei Etagen. Vielleicht mit Weinranken? Das würde das Ortskern-Flair noch verstärken. ;)


    Beachtlich finde ich an dem Beispiel mal wieder die enorme Wirkung von Farben. Die Visualisierung fällt gegenüber der Umsetzung in diesem Fall enorm ab.

  • Bei dem Haus in der Endersstraße muss ich Ziegel auch zustimmen. Bis auf das Blechdach (schlimm, dass es mittlerweile zur Normalität wird, Blechdächer zu verwenden) ist der Neubau echt gut gelungen. Vor allem die Farbe ist kein langweiliges Weiß, sodass sich der Bau farblich gut in die Umgebungsbebauung einfügt.


    Der Neubau in der Creuzigerstraße ist jedoch kaum fertiggestellt, schon wieder bereit für den Abriss. Eine Bausünde, wie sie im Buche steht.

  • Jupp, sieht komisch aus. Hat aber einen Grund. Und dieser liegt nicht beim Bauteam... "Man" lässt einem nunmal keine andere Option.

  • Wohnen am Grünen Bogen, Igelstraße Paunsdorf.


    Es geht meines Erachtens sehr schnell voran. Auch die von QM-magd monierten Flatterbänder wurden innerhalb weniger Tage durch Bauzaun ersetzt.


    Falls jemand was mit dem Schnappschuss anfangen kann, bitteschön:


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    eigenes Bild

  • Neubau Holzhybrid in der Beckerstraße

    Projektwebsite: https://wincon-immobilien.de/beckerstrasse/


    Hier nun die Straßenansichten:


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    (eigene Bilder)


    Sieht zwar nach Baukastensystem aus, aber ingesamt finde ich es gelungen. Das Holz hat eine schöne Materialität. Farben, Fensterformate und -anordnung, Betonung des Sockels sowie ausgebildetes Schrägdach mit Gauben ergeben eine solide Gestaltung.

    Bewohner sind schon eingezogen und es wäre schön, wenn die Restarbeiten nun rasch erledigt würden.

    Einmal editiert, zuletzt von Ziegel () aus folgendem Grund: falsches Bild eingebunden

  • Und noch einmal die Beckerstraße, diesmal Hausnummer 3a, b, c, d, e.


    Das Projekt wurde im Forum hier vorgestellt, hier die Projektseite: https://www.aoc-diestadtentwickler.com/project/becker%c2%b3-leipzig/


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    Das gebaute Resultat ist ziemlich nah an der Visualisierung, die nur etwas mehr Plastizität im Bereich der Fenster angedeutet hatte und vor allem blechfreie Gauben und Balkone.


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    Trotzdem wurde meines Erachtens ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Das schicke Mural kann nicht darüber hinwegtäuschen: das ist hier keine hippe Wohngegend. In diesem Teil Neulindenaus, welches an sich schon ein Viertel einfachen Standards ist, wurde eh und je in unterdurchschnittlicher Qualität gebaut. Da kann ein Neubau eher überdurchschnittlicher Qualität doch tatsächlich mal mit den Altbauten der Umgebung mithalten.


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    (eigene Fotos)


    Interessanter Fakt: "202 Fahrradstellplätze stehen 53 Tiefgaragen- und sechs Außenstellplätze für Pkw gegenüber".

    2 Mal editiert, zuletzt von Ziegel ()

  • Ergänzend dazu Detailaufnahmen.


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    Dämmung ist der neue Stuck. Ich wüsste gern, ob man die Dämmmatten konkav eingeklebt oder entsprechend zugeschnitten hat.


    Vor dem AOK-Gebäude stehend fallen hässliche Dachaufbauten ins Auge. Ich fotografiere das bei Gelegenheit.


    Via Regia am Waldplatz:


    Auf der Visualisierung sind die Erker dreiseitig verglast. Kommt es anders oder werden die Auskragungen durch die Dämmschicht nivelliert und die Erker erst noch angesetzt?


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    Ein schönes Beispiel für eine plastische Fassade bildet der schon einige Jahre alte Bau gegenüber. Mal sehen, ob die beiden Neuzugänge mithalten werden:


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    (Fotos von mir)

  • [...]

    Beim Holzhybridscraper in Lößnig geht es steil nach oben:

    [...]


    Habe ich irgendwas verpasst oder ging der Aufbau jetzt ziemlich schnell? Wenn das Ergebnis überzeugt, dann wäre das doch ein sehr gutes Beispiel für eine Art einer Blaupause in Bezug auf den notwendigen Wohnungsbau und den Belangen der Umwelt. Eine positive Entwicklung zu einer notwendigen Verdichtung, auch im Bestand. Ob, wie hier, mit sieben OGs oder größer zehn OGs. Welche auch im Bestand keinerlei negative städtebauliche Effekte haben sollte. Darüberhinaus könnten gute Kostenmodelle für solche Bauten auch bei den Wohnungsgenossenschaften interessant sein. Die zwar nicht klamm sind aber dennoch rechnen müssen.

    Warum nicht ein paar "Standardmodelle" mit Typen-Wohnungsschnitten und drei Höhen-Versionen von drei vier fünf Architekturbüros welche auch im Gründerzeitbestand zu verwirklichen wären. Typen-Modelle waren ja keine Erfindung der DDR.

  • Warum nicht ein paar "Standardmodelle" mit Typen-Wohnungsschnitten und drei Höhen-Versionen von drei vier fünf Architekturbüros welche auch im Gründerzeitbestand zu verwirklichen wären. Typen-Modelle waren ja keine Erfindung der DDR.

    Wenn es dann, wie in der Gründerzeit, auch Kataloge mit Fassadenverzierungen gibt, aus denen sich bedient wird, warum nicht? Wenn die Gestaltungsvorschriften z. B. in Bezug auf Platz- und Kreuzungssituationen ähnlich strikt befolgt werden, wie es einst im Waldstraßenviertel und anderswo üblich war, gern.


    Wenn uns allerdings jene oder solche Dinger vorgesetzt werden sollen, gibt es eine Alternative, die noch moderner, günstiger, schneller und umweltfreundlicher als Holzmodulbau mit Stahlbetonkern ist: Containerbauten. Die muss man später nicht abreißen, sondern kann sie problemlos abbauen und wiederverwenden oder rezyklieren.


    Außerhalb des Gründerzeitbestandes oder der Kernstadt, wie etwa im obigen Beispiel in Lößnig, sind die baukulturellen Qualitäten natürlich weniger hoch ausgeprägt. Das Haus in der Dankwartstraße macht auf Visu und im Bau einen guten Eindruck und wird die Gegend sogar aufwerten. An geeigneter Stelle sehr gern mehr davon!