Leipziger Wohnungsbau

  • Die Wilhelminenstr. 23 ist schon recht weit und versucht, sich mit aller Macht zwischen dem Straßenbegleitgrün zu verstecken



    Ein Stück weiter bei der Wilhelminenstr. 14 geht das Versteckspiel unvermittelt und noch erfolgreicher weiter. Bessere Fotos gibt es wohl dereinst im Novembär



  • Bei der Mechlerstraße 6 - 8 wird's derweil auch final. Bodentiefe Fenster sind fürder usus:





    Auch hier ein skeptischer Blick aufs Erdgeschoß

  • An der luftigeren Georg-Schumann-Str. 34 ist man dem Keller entstiegen. Zwei Kräne stehen Gewehr bei Fuß - eventuell auch schon für das Projekt Bleichertstraße 10 ?



  • Danke fürs Update!


    Bei der Georg-Schumann-Straße 34 bin ich mir nach wie vor unsicher, ob ein oder zwei Gebäude entstehen.


    Das Klötzchen in der Gothaer Str. 32 finde ich für einen kleinen Füllbau gerade so akzeptabel - der Dachabschluss ist zwar mal wieder nicht vorhanden und der Balkon wirkt wie nachträglich drangebappt (ein anderes Gitter oder eine Verkleidung der unteren Befestigung könnte meiner Ansicht nach Abhilfe schaffen), aber das Gebäude ist nicht hoch und die Klinkerelemente gefallen mir. Wenn man mit Hilfe von weiteren Klinkerelementen den Putzanteil der Fassade etwas aufgelockert hätte, würde es mir noch besser gefallen.

  • Zur Erich-Köhn-Str. 56: da breche ich einmal eine Lanze und meine, dass das gar nicht schlecht ist. Die Fensterreihen haben alle einen stringenten Bezug zueinander, die Abstände zwischen den Reihen stimmen, und "Fenstereinteilung" ist zwischen den einzelnen Einheiten richtig definiert. Dafür, dass man hier nicht viel Geld in die Hand genommen, finde ich die Konsequenz in einer durchaus durchdachten Einfachheit mit gut zueinander passenden Fassadenflächen.



    Zur Fregestraße 23: sicher geht hier eine bessere Abstimmung zum Flächendenkmal Waldstraßenviertel. Aber wenigstens ist die qualitativ hochwertiger als eine Anpassung durch eine schlecht durchdachte Postmoderne mit Klinker und Erker.

  • Also ich weiß nicht, der Entwurf sieht deutlich besser aus und fügt sich besser ein als die anderen Neubauten in der Straße, vor allem Ecke Kolbestraße. Da diese Ecke von Clara-Park und Palmengarten umgeben ist, sehe ich keinen Mangel an Grün. Man kann den Entwurf blöd finden und Veränderung beunruhigend finden, aber eine Baulücke strahlt für mich jetzt auch keinen 'Gründerzeitcharakter' aus. Ich hab in der Ecke mal gewohnt und mich über jeden Füllbau gefreut, der die alten Raumkanten wieder hergestellt hat. Auf diese Weise gibt es einen klar definierten Stadtraum und Platz für Grün ringsherum, statt dass die Stadt sich unnötig ausbreiten muss. Denn den Wohnungsmangel kann ja keiner bestreiten.

  • Für mich ist das auch schwer nachvollziehbar und auch etwas Sommerloch artig. Wie 'Axios' schrieb, sind die zentralen Grünanlagen der Stadt in direkter Umgebung. Außerdem sind Lückenfüllungen im Blockrand wohl die beste Variante der Einwohnererweiterung, da Infrastruktur etc. nicht neu geschaffen werden muss. Städtebauliche Aspekte sind dazu sowieso positiv zu sehen - vor allem in einer solchen homogenen Blockrandbebauung. Da gibt es andernorts sinnvollere Brüche welche zu Community-Punkten wurden.



    Ich könnte diesbezüglich aber so etwas wie Auflagen zur Begrünung von Innenhöfen und oder einen Anteil an verfügbaren individuellen Möglichkeiten der Fortbewegung vorstellen. Also Pflicht-Fahrradkeller oder Fahrradstellplätzen etc.



    Ansonsten etwas Klamauk, wenn ich ehrlich bin.

  • Ich finde, die Unstimmigkeit des Neubaus Erdmannstraße 14 ergibt sich einmal mehr aus der unterschiedlichen Geschosszahl. Auf 4 Etagen der Altbauten kommen aus Gründen der Rendite beim Neubau 5 an der Zahl. Das kann man schon kritisieren.


    Die PKW-Dichte wird durch den zunehmenden Parkraumdruck in den Gründerzeitvierteln vermutlich weiter abnehmen. Schon jetzt gibt es in meinem Umfeld kaum noch Haushalte, die zwei Autos besitzen. Und Stellplätze in Baulücken gehört sicher nicht zu einem nachhaltigen Städtebau.

  • ^ Gießerstraße 38 kann gerne so kommen. Das sind schöne Kontraste in einem Kontext industrieller Wohnbebauung aus dem späten 19. Jahrhundert, Baumärkten, und besetzten Häusern. Richtig spannend! Hoffentlich bleibt es bei den Ansätzen in der Ausführung.

  • ^^ So etwas wie die Spittastraße 21 sieht man hier nicht so häufig. Fügt sich gut ein, und ich kann verstehen, dass man sich in dem ansonsten komplett historischen Straßenverlauf für diesen Baustil entschieden hat.


    Bei der Gießerstraße 38 bin ich gespannt, ob tatsächlich das ursprünglich geplante TW!NS-Projekt realisiert wird. Die Planung ist ja auch schon einige Tage alt. Mir gefällt es ebenfalls - wenn ich meine allseits bekannte Abneigung gegen bodentiefe Fenster mal außen vor lasse.

  • ^ Die lebendige Fassade und auch das Material gefällt mir - und, dass der Erhalt der HH geprüft werden soll. Laut website ist die Planung von 2016 - hoffentlich ist sie noch aktuell! Ich wundere mich schon lange, warum die letzten freien Ecken im Waldstraßenviertel immer noch frei sind :).

  • Da gibt es noch so einige Flächen. Insbesondere in der Nähe des Waldplatzes. Eigentlich können dort nur ungeklärte Eigentumsverhältnisse oder Spekulationen schuld sein

  • Bessere Zeiten bringen auch besser Neubauten, wie es scheint. Auch jener Entwurf gefällt mir sehr gut. Sprünge in der Fassadenstruktur, große und offene Fensterflächen, sowie interessante Fassadenmuster bringen architektonischen Input in ein solch homogenes Viertel.

  • ^^ Ich habe gerade mal durchgezählt - nördlich von Jahnallee und Ranstädter Steinweg (beides incl.) finde ich noch 12 freie oder nur sehr niedrig bebaute Grundstücke, teilweise mit mehr als einem Gebäude bebaubar (nebeneinanderliegende Flurstücke habe ich zusammengefasst), plus den Netto-Parkplatz, der ja vermutlich auch irgendwann weichen wird. Die beiden im Bau befindlichen Projekte sind darin nicht enthalten. Das ist mehr, als ich aus dem Bauch heraus vermutet hätte.