Leipziger Wohnungsbau

  • Gut das die Ecke bebaut wird. Die Gestaltung wird auf dem Bauschild aber recht langweilig. Ich hoffe die Fassade wird nicht einfach nur glatt verputzt und Sense.

  • Elster-Terrasse


    Seit einiger Zeit können sich die "Elster-Terrassen" an der Weißen Elster in Schleußig wirklich zeigen lassen... >>



    Der rot-bräunliche Farbton ist echt. Rechts daneben hängt noch die Plane mit der Grafik, in dem die oberen Stockwerke rot getrichen werden sollten. Vermutlich entschied man sich dann für diesen Farbton, da sich dieser mehr den nebenstehenden Fabrikgebäuden anpasst. Wie ich finde, ein gelungener Bau.



    Die Treppenanlage zwischen Hof und Gewässer sowie der Steg fehlen noch.




    Auf den Stadthaus-Neubau hinter dem Gebäude habe ich nicht geachtet.

  • ^ Sieht okay aus, wobei mir die wild auskragenden Balkone wie immer nicht gefallen. Die verputzten weißen Flächen des Durchgangs sind natürlich sehr schmieranfällig. Soweit ich weiß, soll der Durchgang zum Steg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Meines Wissens wird im Zuge des Neubaus auch eine Sanierung des ehemaligen Fabrikgebäudes rechts daneben angestrebt.

  • In der Goldschmidtstraße (nr. 35) sollten bekanntlich Stadthäuser entstehen, dies wurde aber verworfen. Nun ist ein nicht unerheblicher Baukörper dort geplant:


    http://dima-immobilien.de/projekte/gold35.html
    Animation:



    Gefällt mir persönlich ganz gut, sieht aber schon fast wie ein Bürogebäude mit Balkonen statt eines Wohnhauses aus :D.

  • Damit bekommt Leipzig nun seit zweites Flatiron-Building. Bauen, und zwar schnell!

  • In den Details manchmal ein wenig klobig, aber insgesamt mit dem akzentuierten Sockelgeschoss und der abgerundeten Ecke doch recht ansehnlich. Wenn man die Lage der schmiedeeisernen Zäune vergleicht, ist wohl davon auszugehen, dass der gesamte Bereich bis zur Villa Keil von der Strassenfassade ausgefüllt wird. In dem Zusammenhang finde ich erstaunlich, dass an der "Hinterhoffassade" zu den Kutscherhäusern, die jetzt als Universitätsarchiv dienen, der gleiche Aufwand wie zur Strasse hin getrieben wird - das Gebäude scheint keine "Rückseite" zu besitzen.


    Interessant ist der Wandel für die Hotelgäste. Wurde das Mercure in den Neunzigern in einer der abgefucktesten Ecken errichtet, hat man jetzt einen schönen Fußweg ins Zentrum, der auch noch zwei Highlights der Notenspur umfasst.

  • Bei der Gelegenheit gleich noch ein paar Projekte:


    Ernst-Mey-Strasse 10


    In Ernst-Mey-Straße 10 in Plagwitz wird ein Lückenschluss geplant, dessen Entwurf recht stimmig wirkt:



    Quelle: artecte.de



    Quelle: artecte.de


    Gartenseitig:

    Quelle: artecte.de



    Quelle: artecte.de


    Josephstraße 41


    Die Baulücke Josephstrasse 41 soll ebenfalls durch die Selbstnutzer neubebaut werden:

    Quelle: Selbstnutzer


    Cöthner Straße 25


    Das bereits seit langem von den Selbstnutzern mit diversen Fassaden (#1, #2, #3) geplante Stadthaus soll jetzt so daherkommen:

    Quelle: Profidelis

  • Die Josephstraße finde ich fürchterlich ...

    Einmal editiert, zuletzt von Geograph ()

  • Da bin ich ganz bei dir. Als Eckgebäude so gar nicht geeignet. Diese fensterlose Partie ist wohl auf die großen Panoramafenster der Gegenseite zurück zu führen. Eine sehr plumpe Planung, die sich um die Ausenwirkung einer solchen Raumaufteilung wohl null geschert hat. Die Fensterfläche wäre besser untergebracht, wenn sie über Eck verliefe und sich gleichmäßig auf beide Seiten verteilte.
    Das Erdgeschoss ist ebenfalls sehr abweisend. Die unsinnig verteilten Minifenster könnten wieder mal am ehesten als Schießscharten einer Trutzburg bezeichnet werden.

  • Mh, ja, Josephstraße 41 haut mich auch nicht um, aber in Bezug auf die örtliche Umgebung und den heutigen Wohansprüchen verzeihe ich ihm einiges. Große Fenster wollen heute alle haben, zumal zur Südseite hin. Im Erdgeschoss wohnen mit Fenstern auf Augenhöhe von normal gewachsenen Fußgängern will auch keiner mehr. Eine entsprechende architektonische Herausbildung der Straßenecke geht zu Lasten des Raumschnitts und schraubt die Kosten für den Architekten in die Höhe. Selbstnutzer haben's in der Regel ja nicht so Dicke. Und in Anbetracht der städtebaulich wenig relevanten Situation sowie der Tatsache, dass diese Ecke von Plagwitz Lindenau wohnlich noch immer als heikel gilt, will ich milde sein und positiv hervorheben, dass hier immerhin ein wichtiger Lückenschluss erfolgt.

  • Cowboy.
    Also die Umgebung hat doch mit der Gestaltung der Ecke nichts zu tun. Dein SteetView-Link zeigt doch am Gebäude gegenüber (Josephstraße 39) einen ganz vernünftigen Versuch der Ecksituation auch gestalterisch gerecht zu werden. Im Entwurf zur Josephstraße 41 kann man ja nichteinmal ein Bemühen in dieser Richtung erkennen - und wenn es nur mit farblichen Akzentuierungen wäre, irgendeine Verbesserung sollte man sich da m.M. nach einfallen lassen.
    Zur EG-Gestaltung gebe ich Dir aber recht. Man muss nur das gleiche Beispiel der Josephstraße 39 sehen. Leerstand in den Ladengeschäften sieht nicht besser aus als weiße Wand mit kleinen Fenstern.
    Das Problem mit dem ungeliebten EG hat man in der Ernst-Mey-Strasse 10 ja auch nur eingeschränkt lösen können.

  • Auch in Grünau geht die Sanierung weiter. Das interessanteste Projekt ist sicher das Pfaffensteincarre mit den Blöcken Pfaffensteinstraße 1-15, 17-21 sowie Miltitzer Allee 5-17 und 19-23.


    Bei dem Objekt handelt es sich um sechsgeschossige Wohnblöcke des Typs WBS 70. Diese Blöcke gehörten ursprünglich der Vereinigten Leipziger Wohnungsgenossenschaft (VLW) und umfassten 372 Wohnungen. Die Gebäude wiesen einen erheblichen Sanierungsbedarf und eine Leerstandsquote von 70 Prozent auf. Die VLW sah sich wirtschaftlich nicht in der Lage, das Karree zu sanieren. Allerdings entschloss sie sich nicht zum Abriss des Quartiers, wie andere Vermieter in Grünau, sondern zum Verkauf. Als Käufer wurde mit der Saxum AG (Berlin) ein Unternehmen gefunden, das viel Erfahrung mit der aufwändigen Sanierung von Plattenbauten hat.


    2011 erfolgte schließlich der Verkauf, und im gleichen Jahr begannen die Sanierungsarbeiten. Die Baumaßnahmen umfassen den Anbau eines Wärmedämm-Verbundsystems, neue Balkone, den Einbau von Aufzügen in jedes Haus, eine Umgestaltung der Wohnungsgrundrisse und eine Erneuerung der Haustechnik. Auf diese Weise werden großzügige Wohnungen geschaffen. Die Planung übernahm das Chemnitzer Büro Albert & Partner.


    Der erste Bauabschnitt Pfaffensteinstraße 17-21 ist fast fertig, der Vermietungsstand beträgt schon vor der Fertigstellung 85 Prozent. Der zweite und dritte Bauabschnitt Miltitzer Allee 19-23 und Pfaffensteinstraße 1-15 sind im Bau.







    Der vierte Bauabschnitt Miltitzer Alllee 5-17 wird demnächst begonnen.



    Den Sanierungsarbeiten ging eine umfangreiche Standortanalyse seitens der Saxum AG voraus. Ausschlaggebend für den Kauf des Quartiers war, dass es nicht im Zentrum von Grünau, sondern im Rande liegt. Weitere Vorzüge sind die Nähe zum Kulkwitzer See, die Nachbarschaft einer Schule, eines Kindergartens und eines Ärztehauses sowie die gute Anbindung an die Straßenbahn. Daher geht die Saxum AG von guten Entwicklungschancen für das Quartier aus. Ich denke, dass diese Lösung - Verkauf statt Abriss - häufiger praktiziert werden sollte. Allerdings muss dabei auf die Seriosität des Käufers geachtet werden.


    Eine weniger spektakuläre Sanierung vollzieht sich derzeit in der Zingster Straße 15-25. Hierbei handelt es sich um Wohnblöcke des Typs WBS 70 - 6 Geschosse der Wohnungsgenossenschaft Unitas. Diese Blöcke erhalten derzeit ein Wärmedämm-Verbundsystem und neue Balkone.



    Alle Fotos: Klarenbach

  • Ich finde es gut, dass die Platten mit mutiger Farbgestaltung aufgepeppt werden. Allerdings seh ich hier in Erfurt, dass durch das Wärmeverbundsystem sich schnell Algenschlieren abzeichnen was wiederum äußerst unschön aussieht.

  • Wirklich? Also ich finde die farbliche Gestaltung total geschmacklos. Wenn man schon auf einfache viereckige Farbflächen zurückgreifen muss, dann kann man doch auch ein paar Farben aussuchen die nicht ganz so beißen. Bei wolkigen Himmel mag das ja noch gehen aber sobal die Sonne draufscheint ist das wirklich unerträgilich grell.
    Das man bei Saxum keine großen gestalterischen Ansprüche zu haben scheint unterstreicht auch die Werbetafel; Comic-Sans ist ja total peinlich.
    Ansonnsten kann ich mich mit dem Projekt durchaus anfreunden, man muss nicht alle Platten abreißen.

  • Das funktioniert genau so wie die Mediamarkt-Werbung: Das Motto "ich bin doch nicht blöd" verstehen nur die weniger intelligenten, weil diese Frage wirklich ein Thema für diese Menschen ist. Folglich weisst auch das Haus zum Wohnen eine ähnlich poppige Farbpalette und einen ähnlich aufdringlichen Schriftzug auf wie die bekannten Discounter. Man kann dabei auch z.B. an die neuen Netto-Verbrauchermärkte denken.

  • @ lechaza,


    rote, wild springende Jubelpaprika in der Signatur finde ich auch peinlich. Und das Farbkonzept überzeugt mehr als die üblichen Grau-Weiß-Sanierungen auf Wärmeverbundsystem. Gerade Grünau hat m.E. solche Farbtupfer dringend nötig.


    Nachdem eines der größten Plattenbauviertel der ehemaligen DDR fast um die Hälfte geschrumpft ist (von ca. 80.000 Ew auf jetzt knapp 45.000 Ew), ist die Talsohle vermutlich bald erreicht, weshalb ich gern glaube, dass sich Investitionen wie jene von der Saxum AG im (geschrumpften) Bestand wieder lohnen. Einen Vorteil gegenüber Gründerzeitbauten haben Plattenbauten ohnehin: Der Wohnungsgrundriss genügt oftmals heutigen Wohnansprüchen und bedarf keiner größeren Umbaumaßnahmen.

  • Wie schon bereits in vorangegangenen Posts erwähnt, ist die sonst eher betulich auftretende WG Unitas dabei, sich ihre Bestände am Westplatz vorzunehmen. Der Abriß des Eckgebäudes am Westplatz ist bereits erfolgt. Da die bisherige Gestaltungsqualität nicht immer überzeugen konnte, bin ich von der derzeitigen Planung sehr positiv überrascht.


    (Quelle: S&P Sahlmann, Potsdam)


    http://www.lvz-immo.de/_em_dat…oads/2012/06/Unitas-8.jpg


    (Vielleicht kann einer der versierteren User mal das Bild etwas verkleinern und direkt posten)


    Statt "vielleicht kann einer mal..." bitte die DAF-Richtlinien verinnerlichen. Hotlinking ist nicht erlaubt. Bitte künftig Bilder, die hier eingebunden werden dürfen, auf die Festplatte ziehen, auf eine Größe von maximal 1024* Pixeln verkleinern, auf einem Webspace hochladen und erst dann einbinden. Bild habe ich ge_urlt. Cowboy.


  • Meinst du so?


    Um nochmal auf das Thema Fassadengestaltung zurückzukommen: Ich behaupte nicht das es nicht schlechtere Fassaden gibt, das Einheitsgrau kotz mich auch an. Wir reden hier aber über Wohnraum, Grünau ist seit jeher eine Wohngegend, und da kann man sich doch bitte ein bisschen Mühe geben, eine solche Gestaltung kriegt jeder Realschüler in der siebten Klasse hin.
    Und wie gesagt: die Farben sind zu grell; man kann auch einfach ein bisschen abdimmen.


    Ganz nebenbei: Bei der Fassadengestaltung hat man besonders heute schier unendlich viele Möglichkeiten und selbst langweiligen Putz kann man gescheit bearbeiten...


    Mit meiner tanzenden Paprika hat das nichts zu tun, etwas mehr sachlichkeit wenn ich bitten darf




    Noch kurz zum Unitas:
    Nicht das einige denken ich würd nur Motzen; diese Fassadengestaltung find ich wirklich toll.

    3 Mal editiert, zuletzt von lechaza () aus folgendem Grund: hät ich fast vergessen