Leipziger Wohnungsbau


  • Die Aufregung um [...] die Stadthäuser an der Industriestraße kann ich nicht nachvollziehen


    Architektur und Gestaltung finde ich für die Bauaufgabe "Stadthaus" durchaus akzeptabel und hochwertig, keine Frage. Was mich persönlich am Entwurf stört ist der Standort. Hier wäre ein mehrgeschossiger Wohnhausbau besser platziert gewesen als eine Reihe Stadthäuser. Wir befinden uns hier an einer städtebaulich relevanten Stelle, nämlich an einer Straßenkreuzung, die zu 3 Ecken bereits mehrgeschossig begrenzt wird (darunter ein Seniorenheim-Neubau der frühen 2000er oder späten 1990er Jahre). Grundsätzlich sind die Stadtviertel geprägt von Wohnhäusern mit mind. 3-4 Etagen plus DG und den nahegelegenen Fabrikhallen. Schon die Stadthäuser Industriestraße/Brockhausstraße wirken hier wie ein Fremdkörper.
    Weiterhin besteht keine Not diese Lücke zwingend mit Leben zu füllen. (Eine Begründung, die für viele Stadthausanlagen durchaus nachvollziehbar ist). Plagwitz und besonders das angrenzende Schleußig sind gefragte Wohnbezirke. Die Region ist vital, der weitestgehend komplette Bestand der ursprünglichen Architektur der Stadterweiterungen aus dem späten 19. Jahrhundert ist quasi vollständig saniert und vermietet. Warum nun für zwei Hand voll Familien ein exklusives Refugium in zentraler Lage direkt am Wasser geschaffen werden muss, erschließt sich mir nicht ganz.


    Logischer und im Hinblick auf die Architektur der Stadtviertel folgerichtig wären mehrere mehrgeschossige Wohnhausbauten. Nur ein paar Häuser weiter an der Ecke Nonnenstraße/Erich-Zeigner-Alle ist gerade ein solches Wohnhaus auf denkbar unattraktiven Grundriss dabei fertig gestellt zu werden ,DAvE LE zeigt es hier. Völlig unzumutbar wird es deshalb für einen Bauträger also nicht sein, in besserer Lage mehr als nur - den schnellen Profit versprechende - Stadthäuser zu verwirklichen.

  • In der Nonnenstraße 22 hat man inzwischen das Erdgeschoß nahezu fertig.
    Leider fand sich kein Schild mit Visualisierung, und meine Fahrerin wollte ihre fotografierunfreundliche Geschwindigkeit nicht drosseln, so daß dieser Beitrag fotolos bleibt. :cool:

  • Auf der Website von Cluse Bau GmbH werden zwei neue Visualisierungen von dem geplanten Neubau am Bayerischen Bahnhof präsentiert:




    Quelle: Cluse Bau GmbH

  • Auf der Website von den Leipziger Architekten Mann + Schott findet man einige neue Objekte:


    In der Arthur-Hoffmann-Straße Ecke Shakespearestraße soll ein größeres Wohn- und Geschäftshaus sowie ein kleineres Stadthaus entstehen.



    Quelle: Mann + Schott


    In der Ferdinand-Lasalle-Straße 23, wo zwei Stadtvillen früher von den humoth + partner Architekten entworfen wurden, erhältet jetzt ein neues Facelift.



    Quelle: Mann + Schott


    Mehr Bilder siehe über Link http://www.mann-schott-archite…eubau-architekt-leipzig-2

  • ^ Schöne Funde! Die Villen wirken sehr wie Vertreter des Neuen Bauens der 20iger, kombiniert mit der Plastizität des Natursteins (so er denn kommt) scheint das eine sehr schöne Lösung zu werden. Beim Eckbau Arthur-Hoffman-Straße / Shakespearestraße hat man mit der Integration eines eigenen Stadthauses eine sehr schöne Lösung für den Übergang zwischen den niedrigen anschließenden Stadthäusern und dem Eckgebäude in Standardtraufhöhe gefunden. Schön auch, dass die Arthur-Hoffman-Straße dort dank der Gewerberäume im EG wieder ein klein wenig als Geschäftsstraße gestärkt wird.

  • Beim Eckbau Arthur-Hoffman-Straße/Shakespearestraße scheint wohl der Wind des neuen Stadviertel Bayerischer Bahnhof zu wehen. Obwohl der Max Mara Store wohl nicht einziehen wird, denke ich dass es eine sehr hochwertige Lückenfüllung werden kann. Ganz klar eine wesentliche Verbesserung zum Vorstadt Chic der Stadthäuser in vor allem dieser Ecke.


    Der geplante Einzelhandel ist auch sehr wichtig um die ehemalige Bayerische Straße wieder zu einem Nahversorgungszentrum zu machen. Die Nähe zu einem Meer aus stillgelegtem Gleisvorfeld und die Mündung in das Mondlandschaftsdelta Bayrischer Platz waren sicher ausschlaggebend für den Tiefschlaf der Arthur-Hoffmann-Straße. Ich denke die Zeichen sehen ganz gut aus.


    Bzgl. der Ferdinand-Lasalle-Straße 23. Ich denke auch hier hat das Architekturbüro einen recht guten Entwurf erbracht. Die Fassadenmaterialien richten sich augenscheinlich nach der Jahrhunderwende Villa nebenan. Außerdem geben die beiden Gebäudekörper den Eindruck es handele sich um ein komplettes Gebäude, wenn man nicht direkt in der Achse des Eingangs steht. Das tut dem recht großen Grundstück, dem Kontext mit den umgebenden Bauvolumen, und dem Eck-Abschluß zum Park recht gut. Schlußendlich ist dieser auch der Hochwertigkeit eines der teuersten Viertel Leipzigs angepasst.


    Alles in allem um einiges besser als der ehemalige Entwurf!

  • miumiuwonwon, #1135 - Danke! Der Entwurf sieht echt gut, gefällt mir. Solche Gebäude könnten künftig an mehreren Ecken bei uns stehen.


    Seeburgviertel: Neubau Studentenwohnheim



    In der Sternwartenstraße. Im Rohbau sieht das Objekt Klasse aus.





  • Etwas eigenartig, die Betonwände sind ja jetzt schon fast bündig mit den Nachbarn. Wenn da noch Dämmung außen ran soll wird das doch ein ganzes Stück überstehen oder?

  • Etwas eigenartig, die Betonwände sind ja jetzt schon fast bündig mit den Nachbarn. Wenn da noch Dämmung außen ran soll wird das doch ein ganzes Stück überstehen oder?


    Wenn ich keinen falschen Plan im Kopf habe, würde der Dämmschutz eher an die Wand dahinter angebracht. Die jetzt offenen Fenster, bleiben offen und werden als Laubengänge ausgebildet.

  • Was man auf den Bildern zur Sternwartenstraße leider nicht sieht, ist die grausame Gestaltung des Erdgeschosses auf der Straßenseite. Nämlich blanker Beton - ohne Fenster !!


    Interessant auch bei dem Gebäude: es ist ca 2 m weniger tief als die beide Nachbargebäude, so dass es im Hinterhof zurückspringt. Den Innenhof hat man in Form eines Atriums geöffnet, so dass sich dieser auf 2 Ebenen präsentiert.


    Was allerdings garnicht geht: keine Tiefgarage! Und das in einem Viertel, wo man nachmittags nicht wegfahren kann, weil man keinen Parkplatz mehr bekommt, wenn man zurück kommt... Die gesamte Parksituation am Klinikum ist jetzt schon einfach nur beschämend für die Stadt... :nono:


    Okay, es wird ebenerdige Stellplätze geben bei der Sternwarten 44. Eine unheimliche Aufwertung für einen ehemals sehr grünen Innenhof. Dass die Stadt da keine Tiefgarage erzwungen hat, empfinde ich schon fast als Skandal !

  • Was man auf den Bildern zur Sternwartenstraße leider nicht sieht, ist die grausame Gestaltung des Erdgeschosses auf der Straßenseite. Nämlich blanker Beton - ohne Fenster !!


    Jetzt schon, siehe unten. ;) Schade, dass man die Erdgeschosszone nicht ansprechender gestaltet hat. Macht nicht nur mehr bei Stadthäusern die Runde.



  • Neubauten am Kulkwitzer See


    Laut LVZ plant die Lipsia eG an der Zschampertaue (vermutlich an der Ecke zur Straße am See) den Bau von drei Sechsschossern mit Blick auf den Kulkwitzer See. Die Architekten sind "Fuchshuber & Partner", deren Entwurf gelungen aussieht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass an der Straße am See (der Straßenname an sich klingt schon schön) beidseitig weitere solcher Mehrfamilienhäuser entstehen.

  • Da die WG Lipsia die Blöcke zwischen Zschampertaue und An der Lautsche bzw. der Alten Salzstraße besitzt (Folie 9: http://www.stadtumbauwest.de/s…es/impuls%202%20geiss.pdf ), nehme ich ganz stark an, dass es sich um diese Fläche direkt westlich anschließend handelt: http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2119&mt=2&zoom=16 . Äußert sich die WG Lipsia schon irgendwo zu der erwarteten Miethöhe in den Wohnungen?


    @DAvE: Beidseitig wird es nichts werden, westlich der Straße am See ist laut den Planungsunterlagen zum Entwurf des Flächennutzungsplans Grünfläche vorgesehen:
    http://www.leipzig.de/imperia/…-quadrant_entwurf_fnp.pdf

  • Es ist fast so wie vermutet, nur doch etwas anders ;). Zunächst soll der letzte noch unsanierte sechsgeschossige Plattenbau im Karree zwischen Zschampertaue und An der Lautsche - Adresse: Zschampertaue 54-60, vier Eingänge a drei Wohnungen auf der Etage - Anfang 2014 abgerissen werden. Dies verkündete Vorstand Wilhelm Grewatsch am Dienstagabend vor den betroffenen Mitgliedern. "Das Gebäude mit 72 Wohnungen ist technisch verschlissen. Die Grundrisse entsprechen nicht mehr dem Bedarf." Der Leerstand sei entsprechend hoch, eine Modernisierung nicht zu vertreten.


    Die an seiner Stelle geplanten drei freistehenden Sechsgeschosser mit je 17 Wohnungen mit Größen von 60 bis 130 Quadratmetern werden die ersten Geschosswohnungsbauten in Grünau seit Fertigstellung des Stadtteils vor 25 Jahren sein. Grewatsch: "Die Arbeiten für die ersten beiden Objekte beginnen sofort nach dem Abriss. Die Bauzeit beträgt 14 Monate." Alle Balkone und Terrassen werden zum Kulkwitzer See ausgerichtet. Es gibt Fahrstühle bis in den sechsten Stock, Solarthermie zur Wasseraufbereitung und Fernwärme. Bereits im Karree vorhanden sind Grünanlagen und ein riesiger Spielplatz.
    Unmittelbar nach der Veranstaltung ließen sich bereits fünf Familien spontan für eine Wohnung in den neuen Häusern vormerken. "Alle anderen Mieter des alten Plattenbaus, die bei der Lipsia bleiben möchten, erhalten eine vollständig renovierte Wohnung, Umzugspauschale und die Kosten für die Ummeldung."


    Die Kosten für Abriss und Bau der beiden ersten Häuser wurden auf 5,6 Millionen Euro veranschlagt. Mit dem Architekturbüro Fuchshuber & Partner hatte die Genossenschaft schon die Rosentalterrassen in Gohlis verwirklicht. Deren Erfolg habe die Lipsia zu dem neuen Projekt ermutigt, erläuterte Finanzvorstand Kristina Fleischer. "Nach Jahren des Abrisses wollen wir in Grünau auch ein Zeichen für die Zukunft setzen. Immerhin - die Einwohnerzahlen des Stadtteils sind nun erstmals stabil."


    LVZ, 21.03.2013
    In Grünau entstehen neue Sechsgeschosser: Lipsia baut am Kulkwitzer See
    http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-180807.html

  • Ich sehe das Projekt insgesamt positiv, weil es einen Stadtumbau darstellt, der diesen Namen verdient.
    Weiterhin finde ich interessant, dass dieses Projekt im Wohnkomplex 8 realisiert wird. Über die Zukunft des WK 8 gab es ja vor nicht so langer Zeit kontroverse Debatten, und das Stadtplanungsamt wollte das Gebiet zum "Stadtumbaugürtel" erklären, in dem vorwiegend abgerissen werden sollte. Doch nun gibt es gerade hier etliche Sanierungs- und Neubauprojekte. Ich denke an die Sanierungen im Pfaffensteinkarree, an der Zingster Straße, aber auch an den Neubau an der Brackestraße. Diese Entwicklung wird durch das aktuelle Projekt fortgesetzt. Offenbar ist der WK 8 doch nicht so unattraktiv, wie von den Stadtplanern vermutet.

  • Shakespearestraße 45

    Schon wieder ein Neubauprojekt in der Shakespearestraße, diesmal Hausnummer 45. Anbieter Otona GmbH:



    Bildquelle: Otona GmbH


    Es ist wohl neben 10(#751), 6-8(#1128) sowie Ecke Arthur-Hoffmann-Straße(#1135) das vierte geplannte Wohnprojekt in der selben Straße.;)

  • Neubau Erich-Zeigner-Allee Ecke Nonnenstraße



    Erich-Zeigner-Allee Ecke Eduardstraße.




    Erdgeschosszone.




    Die Balkons sind zur Brandschutzwand des rechten Gebäudes ausgerichtet.



    Der Zugang ins Gebäude erfolgt über die Mitte und ist dadurch von beiden Straßen erreichbar.




    An der Nonnenstraße.



    Auf dieser Seite befindet sich auch die Einfahrt zu den Stellplätzen im Erdgeschoss.



    Schräg gegenüber der künftigen zwei Neubauten an der Weißen Elster.