Leipzig: Nationalbibliothek - 5. Erweiterung in Planung

  • Anlässlich des bevorstehenden 10-jährigen Jubiläums der Eröffnung des modernen Anbaus an die Deutsche Nationalbibliothek Anfang Mai hier ein paar Bilder bei bestem Sonnenschein:


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    pics by 555Farang


    Der Anbau ist fast gar nicht gealtert, was sicherlich auch auf die gute Qualität der verwendeten Materialien zurückzuführen ist. Gar nicht mal übel für so ein Vorzeigeprojekt, das auch noch innerhalb des vorgegebenen Zeit- und Kostenrahmens (4 Jahre Bauzeit bei gerade mal 60m€ Baukosten) fertiggestellt wurde.

  • Die Redaktion der L-IZ berichtet, dass die Vorplanungen für den 5. Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbiliothek laufen. Auf dem Gelände der Bibliothek am Deutschen Platz soll ein Magazingebäude entstehen.

  • Am Deutschen Platz steht der 5. Erweiterungsbau für die Nationalbibliothek an. Um den Platz für die nächsten 30 Jahre Magazinfläche zu schaffen werden mehr als 100 Mio. Euro für den Neubau + Anmietung für Interimsflächen veranschlagt. Als Standort käme vorzugsweise die Fläche gegenüber der Russischen Kirche infrage - dieses möchte allerdings wohl die Stadt nicht. Es läuft wohl auf die Fläche an der Curie-Straße hinaus, hier stehen 4660 qm zur Verfügung. Es soll - nach Zustimmung durch den Bund - eine europaweite Ausschreibung geben. Fertigstellung innert dieses Jahrzehnt.


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    So sollte sich nach den urspr. Planungen (Grafik von 1916) die Dt. Bücherei in 200 Jahren entwickeln.


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    Quelle: https://www.lvz.de/Leipzig/Lok…zig-plant-Erweiterungsbau

  • ^ für mich nur etwas unverständlich, warum die Stadt den 5. Erweiterungsbau entlang der Curiestraße bevorzugt, anstatt an der Semmelweissstraße. Letztere ist ja wesentlich prominenter. Vielleicht um die Alte Messe langsam in eine urbane Struktur zu versetzen. Der 6. Erweiterungsbau kommt ja sowieso.


  • Am Magazinturm hat sich unterdessen eine neue Beschriftung eingefunden...



    die von der einen Seite recht gut zu erkennen ist...



    und von der anderen eher weniger...



    Das Original. 8)


    Es läuft wohl auf die Fläche an der Curie-Straße hinaus, hier stehen 4660 qm zur Verfügung.

    Da kann man nur hoffen, dass hier ein vernünftiger Anschluss gefunden wird...



    Am Altbau hat sich ansonsten nicht viel getan...



    Lediglich ein dritter Turm wurde seitlich angefügt...



    :cool:

  • Die Deutsche Bücherei feiert 111jähriges Jubiläum...


    Quelle: www.dnb.de



    Zur Grundsteinlegung gab es ein majestätisches Begleitprogramm mit Chor und Hammerschlag:


    größeres Bild


    Diesem Programm war wohl auch ein Bild beigefügt...


    größeres Bild


    ...welches aber einen ganz anderen Entwurf zeigt, obwohl doch zu vermuten wäre, dass bei der Grundsteinlegung bereits feststand, was gebaut werden soll?


    Es gab auch noch weitere Überlegungen zu diesem Bauwerk, wie u.a. diese Skizzen von Emil Rüster zeigen:





    Das letzte Bild würde ich so interpretieren, dass unter der Kuppel eine Art Lichthof geplant war, der ziemlich grandios gewirkt hätte.


    Und wenn man sich vorstellt, dass ein Bauwerk in dieser Form natürlich auch auf der anderen Seite des Platzes angemessen gewesen wäre...


    größeres Bild (bearbeitet unter Verwendung der Originalzeichnung von Rüster)


    ...dann könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass die realisierte Bibliothek zwar auch ganz ok ist, der Platz mit den beiden Bücherkuppeln aber irgendwie noch'n bisschen mehr Pep gehabt hätte. :cool:

  • Laut heutiger LVZ soll der 5. Erweiterungsbau der DNB in Richtung Curiestr. erfolgen. Zu den aktuellen 225km sollen weitere 217km Magazinfläche hinzukommen um den Bedarf für die nächsten 30 Jahre abzudecken. Es soll ein reines Magazingebäude werden, jedoch kein Hochhaus. Die Kosten werden bei über 100 Mio. Euro liegen. Nächstes Jahr soll ein Wettbewerb dazu durchgeführt werden und frühesten 2028/2029 eröffnet werden.

  • ^ Das es ein reines Magazingebäude wird, ist der Spielraum bzgl. der Architektur sehr groß. Da werden wir sicher einiges erwarten können.

  • Um im Bild zu bleiben: Ich hoffe, es wird kein solcher Schuhkarton wie das Magazin des Staatsarchivs Dresden:

    https://www.baunetz.de/meldung…resden_fertig_634154.html

    Allerdings bin ich ziemlich sicher: es wird ein Schuhkarton.


    Ich muss auch ehrlich sagen: obwohl (?) ein Archivbau viele gestalterische Freiheiten bietet, sehe ich bei einer Netzrecherche bestätigt, dass sich am Ende doch nur viele langweilige Kästen ins Blickfeld schieben.


    Einen Archivbau gibt es allerdings, der richtig cool, kontrovers, gestalterisch ambitioniert daherkommt:

    https://www.detail.de/de_de/ze…hiv-nrw-in-duisburg-12019


    Die Zeiten, als in Leipzig ambitioniert gebaut wurde, scheinen allgemein seit 10 Jahren erstmal vorbei. Das wird sich ausgerechnet mit einem Magazinbau sicher nicht ändern.

  • ^ das Beispiel aus Duisburg ist tatsächlich sehr gut. Die Frage bei der DNB ist so ein wenig, ob man den Magazinturm aus den 1970ern "spiegelt" und ein Gebäude singular und vom Hauptgebäude entrückt als Ansatz sieht. Oder ob sich der Neubau an das Hauptgebäude möglichst "anschmiegt". Sich einfügende Monolithen können zum Beispiel durch komplett spiegelnde Fassaden eine entsprechende Wirkung erzielen.


    Da der Bund hier die Kosten trägt und jene nicht wenig, gehe ich von einem hochqualifizierten Wettbewerb aus.


    Darüber hinaus sieht man dann aber auf dem letzten Bild oben wieder ganz gut, dass dort keinerlei Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum besteht. Selbst über einhundert Jahre des Bestehens einer der größten Bibliotheken der Erde frustet der Standort in einer Art Stadtrandlage. Grässliche Hallenreste aus den 1970er und 1980er Jahren. Graue Betonplätze/Parkplätze und diese hässlichen Betonleuchten aus DDR-Zeiten etc. pp. Keine großen Freiflächen, keine nutzbaren Grünflächen, keine Achsensicht zum Völkerschlachtdenkmal, keine Idee oder Inspiration wie ein Gebiet mit verschiedenen Wissens-Institutionen und Wissenschaftler*innen auch städtebaulich jenen Faktor baulich unterstreichen kann. Dabei hält man sich seit gut zwanzig Jahren vor, den Standort dort zu vermarkten.