Leipzig: Nationalbibliothek - 5. Erweiterung in Planung

  • Dr.Faust


    Schöne Fotos! Danke.



    Mit dem Uni-Neubau am Augustusplatz, der Tropenhalle Gondwana, dem Citytunnel, den Uni-Klinikum-Neubauten in der Liebigstraße werden um 2010 interessante Projekte fertig und die Architektur in Leipzig bereichern.:cool:


    Auch die Umbauten an den Büchertürmen der größten Bibliothek Deutschlands werden der Skyline Leipzigs sicher gut stehen.

  • Die futuristische neue Deutsche Nationalbibliothek finde ich auch sehr spannend. Auch die Gondwanahalle weiß zu gefallen. An geeigneten Orten passt diese Architektur; aber eben nicht überall.

  • War wieder mal, nach langer Zeit wieder unterwegs und habe ein paar Fotos gemacht.


    Bauupdate: 02.01.2009






    Bilder: Dr.Faust

  • Gruß,


    auch wenn die Ampel gegenteiliges zeigt, hier wird kräftig weitergebaut.
    Neuste Ergänzung ist ein Holzskelett an der Zufahrt zum Deutschen Platz. Dieses stellt den Abschluss der Fassade zu dieser Seite hin dar. Und wenn der Bund baut dann bekommen die Steuerzahler auch noch einen Teppich in die Bauunterführung gelegt...;)




    meine Photos

  • hallo stoney,
    vielen dank für die bilder. stahlbeton, holz, aluhaut, noch dazu geschwungen - die unterschiedlichen materialien bauphysikalisch miteinander in einklang zu bringen, ist weder ganz einfach noch billig. wohl ein grund, warum landauf, landab leider allzuoft das bis zum überdruss gängige rastermuster wiedergekäut wird.
    aber auch dafür lassen sich republikweit beispiele finden: bei öffentlichen (oder zumindest kulturell genutzten) neubauten wird immerhin gelegentlich vom scheinbar praktisch-effizienten lego-prinzip abgewichen. in diesem sinn lässt sich durchaus eine - wenn auch natürlich nicht stilistische - kontinuität zu den repräsentationsbauten früherer epochen erkennen. wenn man den blick hierfür schärft.

  • Auch von mir ein paar Fotos vom Erweiterungsbau. Es wurde begonnen im Erdgeschoss die ersten Fenster einzusetzen (siehe erstes Bild).


    Bauupdate: 03.03.2009








    Bilder: Dr. Faust

  • ^ Interessante Visualisierung, die ich noch gar nicht kannte. Zur Ergänzung: Dass es nicht zu dem geplanten Entwurf kam, lag an den Folgen des 1. Weltkrieges. Der erste Bauabschnitt, bei dem das Hauptgebäude errichtet wurde, lag zwischen 1914 und 1916, also mitten im 1. Weltkrieg. Durch die klammen Zeiten der Weimarer Republik wurde der Bau nicht weiter forciert. Erst 1977 ging es mit der Errichtung des Bücherturms weiter.


    Soweit ich weiß, gab es um 1930 im Inneren des Hauptgebäude ein paar Umgestaltungen im Stil der klassischen Bauhausmoderne. Wenn ich mir den Lesesaal anschaue, ist er wohl auch in den Genuss dieser Umgestaltung gekommen:



    Urheber: Manecke
    Quelle: wikipedia (GNU-Lizenz für freie Dokumentation)

  • Da hat der Lesesaal des Stadtarchivs immerhin eine braune Holzdecke. Dieser Bereich im Dachgeschoss wurde rekonstruiert. Die Lage des Archivs ist jedoch nicht gerade gut gewählt (Bei S-Bahn, im Gewerbegebiet)

  • @ Cowboy:


    interessant an dem Entwurf finde ich, dass er in gewisser Weise eine Fortsetzung es gebogenen Gebäudeflügels der Frauenklinik (?) gewesen wäre. Und das auch damals das Gebäude nicht bis zur Semmelweißstrasse vorgebaut worden wäre.


    Laut Buch gab es folgende Bauphasen an der Deutschen Bücherei (aus dem Gedächtnis):


    • 1913: Hauptgebäude
    • 30er Jahre: Südostflügel zweistöckig
    • 50er Jahre: vereinfachte Vervollständigung des Südostflügels, Bau des Nordwestflügels
    • 70er Jahre: Bau des Bücherturms und der Verbindungsröhren


    Auch wenn es also strenggenommen erst der dritte Erweiterungsbau ist, ist es doch bereits die fünfte Bauphase an der Deutschen Bücherei.

  • ^


    Nun ja, wie wir alle wissen, hat man sich früher erheblich mehr Gedanken über das optisch sinnvolle Zusammenspiel verschiedener Gebäude gemacht. So passen die heutigen Büchertürme ja eigentlich so überhaupt nicht zum eigentlichen Komplex dazu. Von daher wäre dieser leider unvollendete historische Entwurf nur die logische Konsequenz gewesen. Gefällt mir sehr gut; vor allem auch der neue Platz hinter der Nationalbibliothek, hin zur heutigen Philipp-Rosenthal-Straße. Danke für das Bild, Dase!


    Und das man nicht zur Semmelweisstraße hin gebaut hat, wird wohl daran gelegen haben, dass schon damals vor 80 Jahren die Semmelweisstraße/Kurt-Eisner-Straße zur Ost-West-Trasse ausgebaut werden sollte, und man so natürlich keine Lesesäle, etc. an eine Hauptverkehrsstraße bauen wollte.

  • Laut LVZ-Wochenendausgabe wird am Deutschen Platz am 23. März Richtfest gefeiert. Die Fertigstellung ist weiterhin für Herbst 2010 geplant. Da der Saal fürs Deutsche Musikarchiv im Innenhof des Altbaus dann ebenfalls fertig werden soll, wird mit dessen Bau wohl ebenfalls bald begonnen. Detail am Rande: Von den insgesamt 24,7 Millionen Medien, die die Nationalbibliothek umfasst, sind 14,5 Millionen in Leipzig gelagert, der Rest verteilt sich auf die Standorte Berlin und Frankfurt/ Main.

  • Der Lesesaal für die Musikaliensammlung befindet sich bereits im Bau. Das Fundament ist fertiggestellt und auch die ersten Wände sind hochgezogen.



    Heute habe ich auf dem Weg in Nationalbibliothek gesehen, dass mit der Verkleidung der Außenhülle begonnen wurden ist. :)


    Vielleicht kann sich ja ein fleißiger Fotograf der Sache annehmen.


    Ich mag mir noch kein Urteil vom Material machen, dessen Wirkung wird sich wohl erst in der Gesamtheit nach Abbau der Gerüste beurteilen lassen.
    Schade finde ich dennoch, dass der Entwurf zur Semmelweißstraße so verschlossen bleibt. Gut der ursprünglich Entwurf hatten diese Ausbaurichtung nie vorgesehen, doch ein wenig kühl wirkt die Struktur doch, wenn man von der Stadt hergefahren kommt.

  • willkommen im forum, stattrand!


    der baukörper der deutschen nationalbibliothek ist in sofern bemerkenswert, weil er aufgrund seiner funktion stets auf künftig notwendige erweiterungen ausgelegt sein muss und zugleich jederzeit ein in sich geschlossenes raumgefüge zu bieten hat. daraus ergibt sich die fensterlose front des neubaus zur semmelweissstrasse hin. genauso, wie es zuvor den fensterlosen giebel des altbaus gegeben hat und es ihn an der südfassade noch heute gibt. dieser komplex wird nie vollendet sein. und das ist der zweite grund, der ihn mit jeder erweiterung bemerkenswerter macht: eines tages wird man anhand dieses komplexes auch ablesen können, wie sich die vorstellungen über die angemessene aufbewahrung des deutschsprachigen schriftguts im laufe der zeit verändert hat.


    ganz nebenbei: das projekt der db ist deshalb hochinteressant, weil der hundertprozentige sammlungsauftrag seit 1913 jeden systemwechsel überdauert hat. abseits aller architekturkritischen diskussionen ist dies das eigentliche wunder.

  • Heute nun ist das Richtfest. Die endgültige Fertigstellung ist für den Herbst 2010 angepeilt. Besonders freut mich gelesen zu haben, dass das Deutsche Musikarchiv aus Berlin nach Leipzig umziehen wird.


    Quelle: Lizzy.