Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Einen frohen Gruß zum neuen Jahr wünsche ich mit dieser interessanten Tür der Mechlerstraße 5 in der Nordvorstadt:


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    Dieses Bild bietet sich seit einigen Wochen. Ursprünglich braun wie die Oberlichter oder auch die Fenster des Hauses, war dann für einige Zeit eine Baustellentür drin, ehe man sich offensichtlich für Knallpink entschieden hat.

  • Die Farbe für sich stehend könnte durchaus ansprechend sein. Im Kontext des Hauses jedoch ein absoluter Reinfall, wie ich finde. Die Gründe hierfür hätte ich gern einmal gewusst. Oder hört man hier die Nachtigall trapsen und es soll sukzessive zu diesem Ergebnis führen? ^^

  • Bei feinstem Januarwetter bin ich ein wenig durch Dösen geweitwinkelt. Lieblich eingekeilt zwischen der forensichen Psychiatrie (gestreifte Mauer ca. 4m) und dem Haftkrankenhaus mit Sicherungsverwahrung (Betonmauer, 4m+) entsteht aus den alten Klinikgebäuden und noch viel mehr neuen Ergänzungen ein Wohngebiet mit einem schönen Altbaum- und Gebäudebestand. Die Rohbauten der neuen Gebäude sind fast alle fertig, der Altbestand besticht mit seinen Holz- und frühen Stahlbetonveranden. Ein kleiner Park zur Mauer des Haftkrankenhauses hin gibt dem Gelände einen geradezu idyllischen Abschluss nach Süden, wenn man vergessen kann das hier das Euthanasieprogramm umgesetzt wurde.


    Zur Orientierungt Maps Tags, ausser der Paul Flechsig Str. sind mir noch keine Strassennamen bekannt.


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    Diese verglasten Veranden sind aus Beton im Baukörper aus gelben Klinkern.

    https://goo.gl/maps/rGTGZvxAcn282cM99

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    Blick nach Westen zum Heizhaus.

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    Das Nachbargebäude ist bis auf das nachträgl. Vordach identisch.

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    ... und nochmal nach Westen geguckt ...

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    eine Aula oder Kirche? https://goo.gl/maps/bGDk1grngGDbiXLW7 siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/…eilanstalt_D%C3%B6sen.jpg

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    eine Querstrasse nördlicher nach Osten geblickt ...

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    haben die Gebäude die gleichen Baumassen jedoch keine Veranden ...

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    dafür lugt im Norden die gestreifte Mauer der forensischen Psychatrie, gleich hinter den Gebäuden hervor, sicher hat man dann einen schönen Blick auf die mit Stacheldrahtrollen separierten Klinikbereiche.

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    nach Westen steht gegangen ist der Neubau Villa Flechsig an der Steuobstwiese (Ansicht von Nordwest)

    https://goo.gl/maps/DcqxynwVZ9K8TBfr5

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    Steuobstwiese mit der Villa Flechsig von Süden betrachtet

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    Blick von Westen auf die vorletzte und letzte Gebäudereihe vor den Park gen Süden (im Bild dann rechts anschliessend).

    Standpunkt: https://goo.gl/maps/DdSvX3kF1svfB2gm9


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    Die Baumasse der Neubauten ist dem Altbestand angepasst, Blick aus dem Park gen Norden.


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    Am Ostrand des Parks ist eine Villa aus dem Altbestand mit dem typischen Holzwerk fertig. (Blick von Süden)


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    Blick von Südosten.

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    gen Osten schliessen sich ein Größeres Neubaugebiet an (am linken Bildrand der Park, von Südost betrachtet)

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    Zur Chemnitzer Str. nach Osten hin entstehen bis zum Kindergarten mehrere Neubauten.

  • Einen frohen Gruß zum neuen Jahr wünsche ich mit dieser interessanten Tür der Mechlerstraße 5 in der Nordvorstadt:


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    Dieses Bild bietet sich seit einigen Wochen. Ursprünglich braun wie die Oberlichter oder auch die Fenster des Hauses, war dann für einige Zeit eine Baustellentür drin, ehe man sich offensichtlich für Knallpink entschieden hat.

    Es wird sich um eine "Vorstreichfarbe" handeln (Versiegelung o. ä.) damit die Deckfarbe wirklich überall drauf kommt und nichts vergessen wird, wählt man Farben die auffällig sind, damit man sofort sieht, wo zu wenig Deckfarbe drauf ist. Das es so lange schön pink ist, wird wohl damit zusammenhängen, dass die Handwerker gut zu tun haben und bestimmt auch über die Feiertage Urlaub. Die Tür wird mit Sicherheit noch dem Oberlicht angepasst werden, denn so würde es wahrscheinlich nur Barbie das beim Denkmalschutz durch bekommen.... :saint:

  • Manchmal verzweifle ich an diesem Forum, aber dein Beitrag erinnert mich wieder daran, warum ich mal beigetreten bin. Vielen Dank für die erhellende Info! :applaus:


    Die Tür hatte dann vor kurzem schon mal wieder einen deutlich dunkleren Farbton, gegenwärtig wird auch wieder dran gearbeitet.

  • EUTRITZSCH

    Die Delitzscher Straße 120 in Eutritzsch ist aktuell eingerüstet und in Sanierung, nachdem die 122 und 124 einige Zeit vorher bereits saniert wurden (...)

    Hier sind gerade die Gerüste gefallen.


    Vorher:


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    Foto: LEonline


    Nachher:


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    Hofansicht:


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    Aktuell frisch eingerüstet zur (mind.) Zweitsanierung ist die nahe Delitzscher Str. 128:


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    Mit der eben gezeigten Nr. 120 sowie einigen anderen Häusern im Verlauf der Delitzscher Straße zwischen An der Querbreite und Mosenthinstraße gehört es, wie Cowboy hier im Forum schon 2014 spekulierte, wohl zu einem kleineren Ensemble mit Anklängen an den Jugendstil aus der Feder Paul Möbius'.

    Im Gegensatz zur Nr. 120 wurde dieses Haus aber augenscheinlich für die Sanierung nicht entmietet.


    Ein schneller Blick die Delitzscher Straße runter Richtung Eutritzscher Markt offenbart, dass hier noch einige andere Häuser schlummern, aus denen man in Zukunft vielleicht noch etwas rausholen könnte:


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    GOHLIS


    Das XXL-Sanierungsobjekt der VLW "Kleisthof" kommt gut voran. Die Häuser an der Kleiststraße haben schon ganz überwiegend neue Fenster drin, das Dach ist gedeckt, der Stuck neu angebracht worden und man rekonstruiert sogar die Giebel an der Kleiststraße.


    Der Giebel rechts wird demnach bald (wieder) wie jener links aussehen:


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    Viel erkennt man nicht, aber trotzdem der Versuch:


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    Neue Fenster, denkmalgerecht in Form und Material:

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    Der Rückbau der Loggien ist in vollem Gange, hier an der Rückseite der Häuser entlang der Coppistraße:


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    Die Ein- und Ausfahrt zur neuen Tiefgarage ist im Rohbau fertig:


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    Der Bezug der ersten Häuser im Eckbereich Coppi-/Kleiststraße ist für den Herbst geplant.


    Fotos, wenn nicht anders gekennzeichnet, von mir.

  • Bleiben wir noch kurz beim Stichwort VLW: Die Genossenschaft plant die Sanierung der Wohnanlage Arthur-Hausmann-Straße 9a-15 in Eutritzsch.


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    Ebenso will man sich der DDR-Häuser Delitzscher Straße 3 (manchmal auch etwas kess als "Chausseehaus" bezeichnet) und Delitzscher Straße 7 annehmen. Für alle genannten Objekte läuft die Genehmigungsplanung.

  • Das Chausseehaus war eine Ausflugsgaststätte an dieser Stelle. Das wird von Alt-Leipzigern deshalb noch als Ortsbezeichnung verwendet, ähnlich wie die vor ca. 10 Jahren abgerissene "Grüne Schenke".

  • Ich weiß, gerade deswegen meine Bemerkung. Diesen schlichten 50er-Jahre-Bau nun so zu bezeichnen, erfordert, sagen wir es mal so, "historische Flexibilität".

  • Ebenso will man sich der DDR-Häuser Delitzscher Straße 3 (manchmal auch etwas kess als "Chausseehaus" bezeichnet) und Delitzscher Straße 7 annehmen. Für alle genannten Objekte läuft die Genehmigungsplanung.

    Delitzscher Str. 3

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    So sah es übrigens früher an der Stelle aus:

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    Delitzscher Str. 7

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    Eigene Bilder

  • Das Chausseehaus war eine Ausflugsgaststätte an dieser Stelle. Das wird von Alt-Leipzigern deshalb noch als Ortsbezeichnung verwendet, ähnlich wie die vor ca. 10 Jahren abgerissene "Grüne Schenke".



    Die Gaststätte hatte den Namen aber auch nur übernommen:

    Ein Chausseehaus war das Dienstgebäude des Chausseewärters, das er mit seiner Familie bewohnte. Gebaut wurden sie Ende des 18. Jahrhunderts und Anfang des 19. Jahrhunderts, als die Außerortsstraßen zu Chausseen ausgebaut wurden. Der Chausseewärter beaufsichtigte einen Chausseeabschnitt und kassierte für den Landesherrn das Chausseegeld, die Maut. Manche Chausseehäuser waren auch Zollstationen.

    ...

    Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“
  • Restaurant_Chausseehaus_Leipzig_um_1910.jpg

    Quelle: Schumann-Magistrale.de


    So sah das originale Chausseehaus um 1910 aus.

    Das wird nicht nur von Alt-Leipzigern noch als Ortsbezeichnung verwendet, sondern dies ist immer noch auch der offizielle Name der Straßenbahnhaltestelle.

  • ^ auch an der Mariannenstr. 108 zeigen sich Veränderungen...


    Quelle: Google Street View



    ...während Nr. 116 weiter Patina ansetzt:



    Wem gehört die denn eigentlich...?



    Ahja... hat man wohl vergessen, für'n Abbel und 'n Ei zu verscherbeln... :saint:



    Wurzner 104 mit Gerüstansatz:


  • Weiß jemand woher ich eine Bauzeichnung des Wohnhauses Lauchstädter Straße 30 ggü. der Feuerwache West herbekomme? Derzeit ist das Gebäude in einem mittelmäßigem Gewand einer Sanierung von 2008-2009 (nicht denkmalgeschützt)?

  • Gerüchteweise wurde doch der gesamte Altbaubestand von Leipzig unter Denkmalschutz gestellt. Hat dazu jemand von euch genauere Informationen? Soweit ich weis, ist dies bei einer Stadt dieser Größe ein einmaliger Vorgang. Mit großem Erfolg wie ich finde.

  • Nein, das ist nicht korrekt. Ein sehr großer Teil, aber bei weitem nicht alles. Ein völlig entstelltes Gründerzeithaus wird eher nicht auf der Liste stehen.

  • Aber tatsächlich ein sehr großer Teil. Das freut mich wirklich sehr für Leipzig, macht mich aber auch gleichzeitig traurig. Wie ich schon mal angemerkt habe, besitzt Hannover als (soweit mir bekannt) einzige Stadt in Westdeutschland (lässt man Hamburg und München einmal außen vor) noch einen Altbaubestand von annähernd vergleichbaren Dimensionen wie Leipzig. Darunter ein großer Anteil aus der Zwischenkriegszeit. Dennoch: was hier davon unter Denkmalschutz steht ist geradezu lächerlich wenig. Jedes Bauunternehmen darf abreißen wie es möchte. Und gerade in Sachen energetischer Sanierungen geht die Stadt einer ungewissen Zukunft entgegen. Interessiert aber offenbar niemanden, so als könnte Deutschland in Sachen Altbau noch aus dem Vollen schöpfen. Deshalb tue ich mich mit diesem Strang hier immer etwas schwer, auch wenn ich gelegentlich mitlese.