Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Abriss Slevogtstraße 23


    Laut der LVB-facebook-Seite ist die Slevogtstraße vom 25. Februar bis 10. März 2014 wegen Hausabriss gesperrt. Super Nachricht! :daumen: Ich werde mal morgen schauen, um welches es sich handelt. :Nieder:

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  • ^ Korrekt. Ich habe gerade eine Pressemitteilung der Stadt Leipzig erhalten.


    Das 1905 erbaute Haus stürzt laut Amt für Bauordnung und Denkmalpflege immer weiter ein und somit ist seine Standsicherheit nicht mehr gegeben und ein Abriss nun unumgänglich. Die Stadt Leipzig hofft, dass die entstehende Baulücke durch eine Neubebauung wieder geschlossen wird.


    Weiter heißt es: "Die Stadt bedauert den notwendigen Abriss des Hauses außerordentlich, da hier eine Lücke in einer ansonsten durchgehenden Gebäudefront an einem Schwerpunkt der Entwicklung in und um die Georg-Schumann-Straße entsteht. Entsprechend hat sich die Stadt – auch unterstützt vom Verein Haushalten e.V. – intensiv um Erhaltungsmöglichkeiten bemüht, die aber leider am Wochenende endgültig mit der Absage eines potentiellen Investors gescheitert sind."

  • Die Stadt Leipzig hofft, dass die entstehende Baulücke durch eine Neubebauung wieder geschlossen wird.


    Da kann sie wohl vermutlich erstmal lange hoffen. Die allermeisten Nachbargebäude dort sind unsaniert und stehen größtenteils leer. Wer soll in so einem Umfeld neu bauen? Ansonsten schade ist es um das Gebäude, aber kein Beinbruch. Wichtiger sind die Eckgebäude zur Georg-Schumann-Straße, die auch noch ein trauriges Dasein fristen.

  • ^
    In dieser noch komplett geschlossenen Baustruktur finde ich, dass es schon ein Beinbruch ist. Diese Ecke ist zum Glück nicht die Wurzener Straße, wo eh alles zerstückelt ist. In der ganzen Ecke gibt es so gut wie keine Baulücken.
    Toll ist allerdings wieder einmal, dass so lang gewartet wird, bis nichts mehr zu retten ist. Dass hier nicht früher eingegriffen werden kann, ist ein gesetzliches Problem, was dringend geändert werden müsste. Eigentum verpflichtet? Wie man sieht, tut es das nicht, wer lang genug wartet, ist sein Eigentum auch los, wenn er es will ...


    Auch die Georg-Schumann-Str. / Ecke Elli-Vogt-Straße (zum Straßenbahnhof hin, gleiches Karree) ist meiner Meinung nach akut bedroht, man sieht von außen deutlich den Durchbruch aller Decken von 1.OG bis zum DG - ein Wunder, dass das Dach da noch nicht eingestürzt ist.


    PS: Wäre super, wenn jemand den Abriss bildlich festhalten kann.

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    PS: Wäre super, wenn jemand den Abriss bildlich festhalten kann.


    :daumen:


    Anger-Crottendorf: Hernhuter Straße 21


    Der Altbau in der Hernhuter Straße 21 hat sein Gerüst fallen lassen >>



    Theodor-Neubauer-Straße 64



    Wird vermutlich saniert. Zumindest wurde gestern Baumaterial ins Haus transportiert.


    Neumannstraße 3



    Villa Hasenholz: Rekonstruktion der Kolonnade II


    Bilder zum Vergleich vom Zustand am 11. Februar 2014 hier.



    Nun steht das hölzerne Fachwerk wieder.




    Blick auf die Dachträger.




    Im April 2012 wurde Richtfest für die linken Teil der Kolonnade gefeiert und dieses Jahr vermutlich für die rechte Seite.

  • Kleinzschocher: Gerhardstraße 3



    Zurzeit wird die Fassade rekonstruiert. Eigentümer ist die "LEWO Unternehmensgruppe" http://www.lewo.de.


    Kötzschauer Straße 6



    Neues Haus eingerüstet. Eigentümer ist die "LEWO Unternehmensgruppe" http://www.lewo.de.


    Schwartzestraße 21-23: Wohnpark Libelle


    Eigentümer des "Wohnpark Libelle" in der Schwartzestraße 21-23 in Kleinzschocher entwickelt "PROFI SELECT" - Infos zum Bauprojekt hier.



    Macht äußerlich fast einen guten Eindruck.



    Und so soll es mal aussehen.

  • Gestern beim Posting etwas wichtiges vergessen >>


    Villa Tauchnitz: Rekonstruktion


    Die "Villa Tauchnitz" in der Windorfer Straße in Kleinzschocher soll durch die KSW/FUCHSHUBER rekonstruiert (?) werden. Dieses Bild zeigt, wie es mal aussah.



    An der Windorfer Straße.



    Slevogtstraße 23: Abbruch


    Die Bauarbeiten zum Abriss begannen gestern... heute wird das Gerüst abgebaut und ab morgen wird mit dem Abriss begonnen. Den Auftrag konnte wieder CARUSO gewinnen.



    Kurz vor halb neun am Tatort. Eine Abriss-Doku wird es hier und auf http://www.baustelle-leipzig.de geben.

    Einmal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Nachtrag ergänzt.

  • ^ Die Sanierung der Villa Tauchnitz ist in der Tat sehr wichtig, Dave. Informationen darüber erhält man bisweilen nur wenig. Der Verkauf der Wohnungen läuft zumindest online noch nicht. Die Villa Tauchnitz hat vor ein paar Jahren die LWB veräußert. Hier ist des Weiteren zu erfahren, dass die Villa auf dem 6.602qm großen Gelände, auf der auch eine zweigeschossige Remise steht, für 1,2 Mio Euro angeboten wurde. Dass die arg in Mitleidenschaft gezogene Villa jetzt wieder nach historischem Vorbild aufgebaut wird, ist sicher sehr lobenswert. Der Sanierungsboom, so scheint mir, hat inzwischen auch Kleinzschocher erreicht.


    Wer noch etwas über die Verlegerfamilie Tauchnitz erfahren möchte, für den habe ich diesen Artikel parat. In diesem Zusammenhang wird auch erwähnt, wie die Elisabethallee (heute Erich-Zeigner-Allee), Antonien- und Klarastraße zu ihren Namen kamen.

  • Immoscout 24 hat das Verkaufsexpose der LWB noch gespeichert. Wer daran noch länger Freude haben will, sollte es jedoch auf seinen/ihren eigenen Rechner ziehen, es wird wohl in absehbarer Zeit gelöscht werden: http://picture.immobilienscout…27304064-0.pdf?1571211383


    Anschrift: Windorfer Straße 55 in 04229 Leipzig
    Baujahr: ca. 1896; Umbau Dach 1936/1937
    Nutzungswidmung: Wohnen und Gewerbe
    Größe: 6.602 m², davon ca. 2.800 m² Landschaftsschutzgebiet
    Nutzfläche: Bestand ca. 1.013 m², davon Villa ca. 792 m², Remise ca. 221 m²
    Nutzfläche nach Sanierung: Villa ca. 722 m² zzgl. ca. 220 m² Ausbaureserve Souterrain (mit Denkmalschutzkonzept), Remise ca. 221 m² zzgl. ca. 60 m² Ausbaureserve DG
    Vollgeschosse: Villa: 3; Remise: 1
    Denkmalschutz: nein, bei Rekonstruktion des historischen Erscheinungsbildes - ja


    Kaufpreisvorstellung: 1.200.000 €



    Die freistehende, teils dreigeschossige Villa und die freistehende, zweigeschossige Remise wurden um 1896 in traditioneller Bauweise errichtet. Das Dachgeschoss der Villa wurde in den Jahren 1936/37 umgebaut.
    Das Objekt im jetzigen Zustand ist nicht in der Denkmalliste eingetragen. Es liegt jedoch eine Zusage des Landesamtes für Denkmalpflege vom 18.04.2011 vor, die Villa und Remise bei einer Rekonstruktion unter Denkmalschutz zu stellen. Diese Zusage wurde auf der Grundlage des Rekonstruktionsprojektes des Büros Projektentwicklung & Denkmalpflege
    Dr. Müller erteilt.


    Ist es in Kleinzschocher nicht so, dass jetzt noch die letzten größeren Objekte mit der Sanierung des "Wohnparks Libelle", Schwartzestr. 21-29, und der "Eckardtsche Siedlung", Kurt-Kresse-Str. 2-8, in Angriff genommen werden, während die meisten einzelnen Gebäude bereits in den letzten Jahren wurden oder aktuell saniert werden?
    http://www.dafmap.de/d/lhal.html?id=2138&mt=4&zoom=16


    Bei den größere Ruinen denke ich im Moment nur noch an die Ecke Wigandstraße/Gießerstraße, die Ecke Eythraer Straße/Ruststraße und einige Häuser direkt an der Dieskaustr.

  • Käthe-Kollwitz-Straße 6


    Die Käthe-Kollwitz-Straße 6 im Zentrum-West macht sichtbare Fortschritte >>



    An der Haltestelle Gottschedstraße.



    Seite vom Balkon.



    Die linke Balkonseite.



    Und die rechte Balkonseite.


  • Es geht los ...
    Bilderserie in der LVZ zum Abriss der Slevogtstraße 23

    *klick*


    Wie dort zu lesen ist, ist das Gebäude seit 2000 unter Beobachtung. Ich finde es ehrlich gesagt eine Schande, dass das Gebäude innerhalb von 13-14 Jahren nicht gerettet werden konnte. Beobachten bis zum "Umfallen" kann ich auch. Eigentum verpflichtet wohl doch nur bedingt, innerhalb von 13 J hätte es sicher Möglichkeiten zur Förderung gegeben.

  • Mal zur Ehrenrettung der Stadtverwaltung und des HausHalten e.V., der ja auch in den Pressemitteilungen hervorgehoben wird. Es wurde bei der Slevogtstraße selbstverständlich nicht nur beobachtet und abgewartet. Aber bei jedem Besitzerwechsel fängt man neu an und der letzte - zumindest der letzte, von dem ich weiß - war erst 2009 bei einer Auktion. Vor allem in den letzten Wochen gab es intensive Bemühungen um das Haus und die Vertreter von diversen Sanierungsträgern haben es sich angeschaut bis hin zum G in GRK.


    Aber bei dem Zustand und der Lage haben letztlich alle abgewunken, denn wenn allein schon die Sicherung mehrere 10.000 Euro verschlingt bzw. die schon schwer möglich ist, weil alle Decken durchgerutscht sind und das Haus nicht betreten werden kann, ist eine Sanierung angesichts der in der Slevogtstraße zu erzielenden Mieten nicht wirtschaftlich. Das Haus ist halt keine GutsMuthsstr. 48/Ecke Karl-Heine-Str. und auch nur 2/3 so breit. Und Wirtschaftlichkeit geht ja nun mal vor, siehe die Diskussionen in einem anderen Thread :lach: .

  • ^ Ach, immer diese unnötigen Spitzen. Wenn es nicht nach der Wirtschaftlichkeit ginge, würde Leipzig heute noch so aussehen wie 1989 bzw. vermutlich gänzlich zum Einsturz gekommen sein. Und der GRK kann man wirklich nicht vorwerfen, dass sie sich nur die Rosinen rauspickt, was Lage und Zustand der Gebäude betrifft.


    Für mich ist bei der Slevogtstraße 23 eher skandalös, dass über viele Jahre, in denen besagtes Gebäude aufgrund erheblicher Sicherheitsmängel eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellte, es mehrfach zu Eigentümerwechseln kommen konnte, ohne das auch nur 1 Cent in die Substanz des Gebäudes gesteckt wurde. Wie hoch der Gewinn bei den jeweiligen Wiederverkäufen war, möchte ich lieber gar nicht erst wissen. Die Stadt hat mit Steuergeldern das Gebäude gesichert, zwischen Eigentümern und Interessierten vermittelt und bleibt nun hoffentlich nicht auch noch auf den Kosten für den Abriss sitzen.

  • ^
    Nun, wenn sich erst in den letzten Wochen oder Monaten Investoren das Gebäude angesehen haben, war das doch alles schon zu spät. Die Decken sind ja nicht erst 2013 eingebrochen. Seit 2000 waren 13, fast 14 Jahre Zeit, zwischendurch gab es mehrere Eigentümerwechsel, niemand tat etwas. Wie Cowboy schon richtig schrieb, hat die Stadt dort sogar Geld reingesteckt, um es nun auch auf eigene Kosten (zumindest vorerst) abzureißen. Da fragt man sich schon, wieso das Haus immer nur ohne Auflagen verkauft wurde. Unter bestimmten Umständen kann man auch Sanierungs- oder Sicherungsauflagen machen und das Gebäude hat Denkmalschutz, d.h.hätte dementsprechende Vergünstigungen bekommen, was vllt für den ein oder anderen Investor doch noch attraktiv gewesen wäre - vor einigen Jahren, nicht erst jetzt.
    Dass GRK und Co. nun abwinken, ist klar, wenn das Gebäude fast von allein einstürzt.


    Ähnlich wird es mit dem Eckgebäude Georg-Schumann 250 laufen, da sind schon länger alle Zwischendecken (Gebäudeseite zur Straße hin) eingestürzt, passieren tut trotzdem nichts. Und Eckgebäude sind bekanntlich noch schmerzhafter und vor allem schwerer an den Immobilienentwickler zu bringen, gerade bei der Lage an der Hauptstraße.

  • Apropos GutsMuthsstr. 48: Die ist soweit fertig.



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    Sanierung Endersstraße 50-52



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    Sanierung Jordanstraße 4:



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    Sanierung Jordanstraße 5A:



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    Sanierung Weißenfelser Straße 14/ Erich-Zeigner-Allee:




    Fertige Sanierung Karl-Heine-Straße 7 (das zusammengehörige Nachbarhaus ist wohl schon länger fertig):




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    Fertige Sanierung Ferdinand-Lassalle-Straße 20-21 (?). Das Penthouse ist hier wirklich aufdringlich und architektonisch meiner Meinung nach ziemlich misslungen:



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  • ^
    Das Penthouse ist bei dieser freistehenden und wirklich ansehnlichen Villa sehr deplaziert, da die umgebene Bebauung fehlt, welche einen Blick auf das Penthouse größtenteils versperren würde.
    Auch die doch sehr schlichte Gestaltung in grau und Glas ist sehr lieblos und erinnert mich eher an Containerbauweise als hochwertiges Wohnen im (oder eher auf dem) Altbau.
    Dieses Gebäude war zuvor teilweise bewohnt.


    Laut offiziellem Stadt Leipzig-Stadtplan ist es übrigens die Moschelesstraße 1 (Eingang befindet sich rechts neben dem Baufahrzeug).

  • Slevogtstraße 23: Abriss kostet 100.000 €


    Laut Bild soll der Abriss 100.000 € kosten (:confused:). Der Eigentümer sitzt in London und kann das Geld nicht allein aufbringen - so wird die Stadt wohl auf den Kosten sitzen bleiben.

  • Das ist kein ungewöhnlich hoher Preis, da beide Giebelwände der Nachbarhäuser relativ aufwendig gesichert werden müssen, denn es dürfte sie wie fast überall bei Blockrandbebauung der Gründerzeit um Kommunwände ( http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunwand ) handeln. Hinzu kommen der eigentliche Abbruch mit entsprechender Technik, die Entsorgung des Schutts und die Sperrung der Straße.