Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Kennt jemand das Buch "Leipzig verfällt" von Ronny Corwin? Ein Buch mit vielen Bildern aus Leipzigs noch unsanierten Ecken. Hier eine Seite mit vielen Bildern die ich sehr gelungen finde: http://www.merkesdir.de/galeri…p?g2_itemId=670&g2_page=1


    Der Titel des Buches ist sehr provokativ und natürlich sehr übertrieben. Auch die Buchbeschreibung finde ich sehr fragewürdigend da gerade Leipzig die Stadt ist, die mit ihren Altbauten liebevoll umgeht.

  • Wenn die Bilder einfach Farbe wären und nicht so pseudokünstlerisch bearbeitet wäre sie noch besser. > wie es in einem Deines Wortes schon vor kommt >


    das ist Kunst!

  • Auf die Pfaffendorfer Str. 1 möchte ich noch einmal zu sprechen kommen. Dass dieses um 1860 erbaute Haus überhaupt noch steht, ist wohl seiner städtebaulich exponierten Lage zu verdanken, weshalb es ins Gebäudesicherungsprogramm der Stadt aufgenommen wurde. Ohne diesen Schritt, hätte es wahrscheinlich abgerissen werden müssen. Das Haus war um 1860 eines der ersten bei der städtischen Erweiterung gen Norden, Jahre bevor die opulente Gründerzeit in Leipzig bestimmend wurde.


    Allein durch seine klassizistische Schlichtheit halte ich es für absolut erhaltenswert, und es ist verblüffend, was aus der Ruine für ein Schmuckstück geworden ist. Aber seht selbst.



    Noch einmal die Pfaffendorfer 1 im unsanierten Zustand von 2007

    Foto: Stiffler2207



    Pfaffendorfer 1 im sanierten Zustand.




    Ein wenig schade finde ich, dass die Qualität der EG-Zone mit dem Gebäude nicht ganz mithalten kann. Aber das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau.

    Bilder: Dase



    Hauseingang




    Treppenhaus



    Wohnung



    Die Türen sind vermutlich neu



    Fotos mit freundlicher Genehmigung von der rec24-Gruppe

  • moin! sehr schöne fotos.
    dass das gebäude noch steht, ist in der tat ein grosses glück. schon seit den 20ern gab es ja immer wieder pläne, das ganze viertel abzureissen. auch die sanierung ist meines erachtens sehr gelungen. kein unnötiger schnickschnack, sondern bewahrung/wiederherstellung des originalzustandes, ergänzt durch moderne bequemlichkeiten. also das klassische konzept, um käufer/mieter anzuziehen. ich denke, es wird funktionieren.

  • ^ Bleibt zu hoffen, dass die Pfaffendorfer vielleicht irgendwann zur verkehrsberuhigten Zone umgestaltet wird. Erst dann hat die Straße eine wirkliche Chance.

  • Update Altbausanierungen

    Wieder ein paar Bildchen zum entspannten zurücklehnen und berieseln lassen.


    Das Wetter konnte ich mir leider nicht aussuchen, weshalb die Qualität der Bilder wieder nicht so berauschend ist.



    Das 30er-Jahre-Ensemble in Gohlis-Nord bekommt zur Hofseite hin neue Balkone. Keine drangeklatschte Pseudobalkone, sondern gemauerte.



    Letzte Arbeiten an einem Haus in der vorderen Schumannstraße. Das Nachbargebäude wurde, wie Leipziger schon einmal berichtete, abgerissen. Zum besseren Vergleich noch einmal der Zustand von 2006...



    ...und von letzter Woche. Man beachte die Wiederherstellung der historischen Fassade.




    So, jetzt das Sorgenkind in der Gohliser Str. / Ecke Prellerstraße. Die Sanierung ist für Leipziger Verhältnisse in der Tat hundsmiserabel. Allein die gefühlt 3 Meter dicke Dämmschicht ist 'ne Katastrophe für ein historisches Haus, das vermutlich sogar noch vor der sog. Gründerzeit erbaut wurde.



    Und ausgerechnet die Dachgauben, sonst eher Indiz für Qualitätsverlust am Bau, wurden hervorragend ausgeführt. Mir wär's andersherum lieber gewesen.



    Weiter vorn in der Gohliser Str. sind die Sanierungsarbeiten an diesem Eckbau fast abgeschlossen. Leipziger hat uns schon mal ein Detail geliefert.
    Sommer 2007



    Letzte Woche


    Detail



    Schräg gegenüber wurden Gerüste an diesem bereits in den 1990er-Jahren sanierten Eckgabäudes angebracht



    Ein Sprung in den Leipziger Osten. Das neobarocke Wohnhaus am Ostplatz wird nach langer Verzögerung endlich von der GRK-Holding saniert. Der Fußweg davor ist komplett gesperrt, die Kellersanierungen bereits fast abgeschlossen.






    In unmittelbarer Nachbarschaft dieses Eckhaus. Reudnitz-Tonberg macht sich allmählich, vor allem sind die Mieten dort noch günstig.



    Die Sanierung des ehemaligen Paketscheckamt in der Prager Straße von unserem neuen Liebling, der Leipziger Stadtbau AG (Sanierung Handelshof, Hotel de Pologne, Kretzschmanns Hof). Nach Abschluss der Arbeiten wird der Leipziger IT-Dienstleister Lecos mit (wenn ich mich recht entsinne) 400 Mitarbeitern dort einziehen.
    Älteres Foto

    Bildquelle: lipsikon.de



    Situation von letzter Woche



    Die Website der lsbag zum Paketscheckamt deute ich so, dass alle Gebäude auf dem Gelände saniert werden. Also wird sich hier auf der Rückseite auch noch einiges tun.



    Bei der Goldschmidtstraße 29 werden wohl bald die Hüllen fallen



    Auf der gegenüberliegenden Seite gibt's noch einiges zu tun.



    Auch bei der ehemaligen Töchterschule in der Lumumbastraße haben die Arbeiten begonnen. Von außen sind sie bislang nur durch die Geräuschkulisse im Inneren wahrnehmbar. Mit der Sanierung beauftragt ist das Leipziger Büro Fuchshuber & Partner, die in dem Gebäude 42 Wohneinheiten unterbringen. Entwickler ist die Leipziger Licon AG, die das Projekt unter dem Namen "Palaestra Lumumba" vermarktet.





    Weiter vorn in Richtung Zoo liefen ebenso die Arbeiten an der spätklassizistischen Pfaffendorfer 48 an. Entwickler hierfür ist wieder die Leipziger GRK-Holding.



    Kurze Hosen bei Schnee: Sach ma, geht's noch?



    Daneben sieht's noch traurig aus.



    Am Tröndlingring ist seit kurzem, es wurde hier bereits von ForzaLE und anderen berichtet, das repräsentative Ringmessehaus eingerüstet. Vom Eigentümer Adi Keitzmann werden erste Sicherungsmaßnahmen vorgenommen. Demnächst will er der Stadt verraten, was er mit dieser Immobilie vorhat. Ich bin gespannt.


    Ringmessehaus zu seinen besten Zeiten um 1936 mit Dach. Man erkennt auf dem Bild die schlauchförmige Gestalt, die hinten an der Humboldstraße endet. Die Gänge besitzen eine stolze Gesamtänge von 4,5 km.



    Nach 14 Jahren Leerstand (seit 1994)



    Letzte Woche


    Soweit nicht anders angegeben, eigene Bilder

  • @ cowboy
    habe 5 Jahre in der Stephanstr. nähe Uniklinikum gewohnt und bin sehr, sehr angenehm überrascht, wie sich die ecke endlich entwickelt. Zum Gebäude Gohliser Str. / Ecke Prellerstraße muß ich allerdings ebenfalls sagen, das es für leipziger Verhältnisse extrem mies saniert wurde - ALLERDINGS, ich wohne seit 5 Jahren in Berlin und so aufwändig wie in LE wird da defintiv NICHT saniert...(ausser trendy P-berg).
    Das Gebäude Pfaffendorfer 1 ist ja wirklich ein Schmuckstück geworden....

  • Die ganzen Photos zeigen sehr schön, dass sich immernoch viel tut bezgl. Altbausanierung in Leipzig. Wenn ich mir einige noch unsanierte Altbauten aber so anschaue ist es für viele aber mittlerweile auch höchste Zeit.


    Ich denke die Seite "Leipzig verfällt" vermittelt da einige gute Überblicke und die Photos finde ich auch ganz schön gemacht. :daumen:


    Gleich auf Seite 1 finden sich traurige Beipspiele aus der Aurelienstraße, die ich schon eine Weile im Blick habe und wo es wirklich weh tut sie zu sehen.



    Hier ein sehr schönes Haus mit Uferblick, war sicher mal sehr herrschaftlich. Heute nicht mehr!! Wenn man sich das Umfeld anschaut sehe ich auch wirklich keine Chance, dass sich dafür ein Investor findet. :nono:
    Da müßte man schon gleichzeitig an die ganze Straße ran und das ist dann doch fern der Realität.



    *Photos sind von mit gemacht*


    Grüße vom...


    AdLEr



    Hinweis: Ich habe deine Bilder mal verkleinert. Bitte in Zukunft nur komprimierte Bilder hier einstellen, nicht jeder hat zu Hause einen Monitor mit einer Bildfläche von 3,60mx2,50m stehen. Danke, Cowboy

  • aber genau an dieser ecke tut sich gerade was. als ich letztens mal wieder in der gegend war, waren einige der gebäude umzäunt und das sicher nicht nur, weil junge leute den blick auf den kanal von den dächern dort genießen.

  • Ich hatte die beiden Häuschen auch schonmal hier gezeigt. Ich finde die Lage an sich genial: direkt am Wasser (KHK), keine Durchgangsstraße vor der Haustür, ein wenig abgelegen und damit wenig Lärmbelästigungen, die Schule in Sichtweite (ideal für Familien), viel Platz fürs Abstellen von Autos, die Tram-HS in 5min. erreichbar. Und optisch sprechen sie trotz heruntergekommenen Zustandes für sich! Nach ordentlicher Sanierung wären dies Augenweiden.

  • LEgende hat recht. Für mich ist dies einer der besten Standorte am Heine Kanal. Hab mal für ein paar Tage gegenüber der Philippuskirche in einer Ferienwohnung genächtigt und diese Ruhe und die gute Erreichbarkeit sind in der Tat super (eine Straße weiter bin ich übrigens aufgewachsen...hach).
    Ich hatte mal irgendwo gelesen, dass ein Projektentwickler an dieser Stelle ein neues Quartier bauen wollte (wahrscheinlich die allseits bekannten Stadthäuser). Das Ganze sollte unter dem Namen "Aurelienbogen" firmieren. Genaueres weiß ich leider auch nicht.

  • Sofort-Initiative zur Rettung "Gebäude Aurelienstraße"

    Aus aktuellem, extrem zeitkritischen Anlass möchte ich hiermit auf zwei vom Einsturz stark bedrohte Gebäude in der Aurelienstraße, westlich neben der Aurelienbrücke, direkt am Karl-Heine-Kanal gelegen, aufmerksam machen!


    Standort: http://maps.live.de/LiveSearch…&dir=0&tilt=-90&alt=-1000


    Beide Häuser befinden sich wie gesagt in miserablem Zustand. Vor allem das linke von beiden! Bei diesem ist vor einiger Zeit durch einen Brand das Dach zerstört und nicht wieder aufgebaut worden. Ein Zustand, der den Verfall extrem beschleunigt hat. Das eindringende Wasser hat die Holzbalken angegriffen, und nun ist die oberste Etage zum Teil eingestüzt. Dies war im Sommer so noch nicht der Fall.


    Leider habe ich keine aktuellen Bilder, da ich heute eher zufällig auf die Situation gestoßen bin. Daher hier ein paar Fotos aus diesem Sommer:









    Im direkten Umfeld:







    Ich gestatte hiermit ausdrücklich die Verbreitung dieser Bilder in den Medien, etc. !!!



    Ziel dieser Initiative:
    Das sofortige Ziel ist es, umgehend, d.h. möglichst noch vor Weihnachten, beide Häuser mit Notdächern zu sichern, um das weitere Eindringen von Wasser zu verhindern. Diesen Winter übersteht das linke Haus sonst leider nicht!
    Hierfür ist es notwendig alle Beteiligten (Stadt, Eigentümer, Investoren) an einen Tisch zu bringen!
    Denn scheinbar gibts hier Probleme mit den Eigentumsverhältnissen.
    Eine interessierte junge Dame, die ich davor traf und dort eifrig fotografierte, meinte zu mir, im Hause würde ein Zettel liegen, worauf stehen würde, dass es Investoren gäbe, diese aber aufgrund der ungeklärten Eigentumsverhältnisse nicht zum Zuge kämen. Daher sollte die Stadt im Sinne des Leipziger Stadtbildes in Vorleistung gehen, und kurzfristig erst einmal Notdächer errichten lassen.


    Danach muss es das Ziel sein, eventuell ungeklärte Eigentumsverhältnisse im Sinne beider Häuser zu klären, und die Sanierung beider Häuser einzuleiten. Ich denke es ist im Sinne aller Leipziger, dass diese zwei an sich wunderschönen Häuser uns erhalten bleiben.


    Trotz des aktuell miserablen Zustand sehe ich hier vor allem auch Chancen!
    Die Chance für ein Leipziger Sanierungsunternehmen hier ein Ausrufezeichen zu setzen und seine Kompetenz unter Beweis zu stellen; ein Aushängeschild, eine Referenz zu schaffen!


    Und nun kommt ihr, liebe Forumsmitglieder zum Zuge:


    Wer kann mithelfen bzw. besitzt entsprechende Kontakte? Mit DAvE LE habe ich mich bereits unterhalten. Durch seine SPD-Partei-Zugehörigkeit versucht er, das Thema bei der Stadt auf die Tagesordnung zu bringen und hat entsprechende Stellen schon kontaktiert. Zudem wurde die Redaktion von LeipzigFernsehen, dem MDR Sachsenspiegel, sowie das Stadtplanungsamt angeschrieben. Vielen Dank hier für nochmal an dich, Dave! Wer noch informiert werden könnte, wäre die LVZ, Denkmalschützer, sowie der ein oder andere einflussreiche Politiker, mit Herz für Altbauten!
    Wenn ihr noch andere Ideen habt, dann schreibt dies bitte mit hier ins Forum!


    Es muss den zuständigen Behörden und den/m Eigentümer(n) klar gemacht werden, dass die Zeit zum Reden vorbei ist. JETZT muss sofort gehandelt werden!


    Ich bitte um eure Unterstützung! Wie gesagt: Die Zeit drängt. Jeder Tag zählt!
    Danke im Voraus!


    Gruß,
    Sebastian

  • Hier einige aktuelle Fotos der angesprochenen Gebäude in der Aurelienstraße



    Blick von der "Kanalseite"



    Blick von der "Straßenseite"



    Eingestürztes Dach und eingestürzte Etage sowie Brandspuren im linken Gebäude



    Dito



    Gleiches Gebäude, andere Etage mit Stuckresten



    Dito



    Brandspuren im rechten Gebäude, welche aber deutlich älter und mir schon vor etwa einem Jahr aufgefallen sind


    Alle gezeigten Bilder sind von mir.