Danke. Das liegt vielleicht daran, daß die GRK momentan mit Einkaufen und Plakate-hängen beschäftigt ist. Hingen bis vor kurzem an zwei Häusern in der Landsberger Straße Plakate der GRK mit Hinweis auf anstehende Sanierung, hat das Unternehmen inzwischen 5 (fünf) Häuser auf dem kurzen Stück zwischen Coppiplatz und Viertelsweg "erobert". Vielleicht kann ja jemand, der schärfere Bilder als ich machen kann, ein paar Tatortphotos schießen ...
Zusatz: wie ist eigentlich der Baufortschritt am Westplatz?

Leipzig: Umgang mit Bauerbe
-
-
-
Lotter-Preis
Gruß,
Im Rahmen der "Denkmal 2008" - Messe wurden die Sieger des Denkmalpflegepreis bekanntgegeben:
1. Stadtpalais Stephanstraße 10/12
2. Die frisch sanierte Villa des Thomanerchors in der Sebastian Bach Straße hier gibt es Bilder dazu
3. die Weizenmühle in KnauthainQuelle:LVZ
-
^ Deinen Beitrag habe ich mal hierhin verschoben, stoney. Die 3 Preisträger haben m.E. ganz zurecht gewonnen. Die Sanierung der alten Weizenmühle weit draußen in Knauthain ist auf das Selbstnutzerprogramm zurückzuführen, wo kein Bauträger, sondern eine Interessengemeinschaft, die im Anschluss an die Sanierung die Lofts bewohnt, dieses Projekt gemeinsam mit auserwählten Architekten stemmt. Hier eine ziemlich informative Seite zum Projekt.
Die Stephanstraße 10/12 hat gewiss auch deshalb gewonnen, weil der Sgraffito-Fries wiederhergestellt wurde. Folgende Bilder von der Stephanstr. 10/12:
Aufnahme kurz vor der Sanierung Anfang 2006
Nach Abschluss der Arbeiten im März 2007
Eigene Bilder
-
Auch bei trübem Wetter soll man an die frische Luft. Gedacht getan. Zum Einstieg gibt es die Photos der Gebäude in der Landsberger Straße, die nunmehr zum GRK-Universum gehören:
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Die beiden Eckhäuser an der Papiermühl-/Arnoldstraße sind gerade in Sanierung. Das eine Eckhaus ist bis dato nur an der Rückseite eingerüstet:
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Die Ferdinand-Jost-Straße 23-27 scheint in der Zielgeraden. Wie ich finde: traumhaft!!!
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Werd nicht so alt / mein kleines Haus???
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Etwas weiter ein paar jüngere Gebäude, die gerade wieder gerichtet werden
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
In der Weißestraße sind auch zwei Häuser auf dem Weg der Besserung:
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Die alte Fabrik Weiße-/Untere Eichstädter Straße ist auch fast fertig:
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
AN der Ecke Schönbach-/Papiermühlstraße ist unsere GRK in Stellung gegangen:
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Erstaunlich ist, daß wie schon erwähnt, in der Oststraße momentan vier Sanierungen in unmittelbare Nähe laufen:
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Noch erstaunlicher ist es, wenn einsame Altbauten an vierspurigen Bundesstraßen stehe. Ich hätte gewettet, daß dieses Haus bald fällt, jedoch: (Ludwig-Erhardt-Straße 9)
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Photos von mir
-
@zott
Danke für die Fotos, ich merke, dass ich nicht mehr auf dem Laufenden in dieser Stadt bin. Die Holzhäuserstr. 74 (19. Jh.) ist also immer noch nicht gerettet (stand mal ganz oben auf der Sicherungsliste), positiv das das uralte Haus (2. Dr. 19. Jh.) an der Grenzstr. (nach der Verbreiterung jetzt Ludwig-Erhard-Str. - was für ein sch... Name) in der Ostvorstadt saniert wird statt abgerissen. Im weiteren Verlauf am Gerichtsweg sind ja noch vor wenigen jährchen mehrere Häuser für die (sinnlose) Straßenverbreiterung weggerissen worden.
Schön ist Fabrik Weiße-/Untere Eichstädter Straße geworden, die doch vor kurzem auch noch Ruine war, als ich mal Fotos schoss... -
Vierspurige Autobahnen durch Gründerzeitviertel sind immer ein Grauen! Allein, ich bewundere den Investor, der an der B2 ein Haus rettet! Theoretisch müßte die Blockrandbebauung (wie auch immer) wieder hergestellt werden: geschlossenen Innenhöfe erhöhen die Chancen der Vermietung auch an lauten Magistralen. Am Listplatz steht dito eine einsame Gruppe von drei Altbauten: 1 saniert, 2 unsaniert. In dem unsäglichen STEP Ost steht nur noch das heute sanierte Gebäude. Ich hoffe, das wird nicht umgesetzt.
@ admin: lohnt es sich, einen gesonderten Magistralenstrang zu öffnen?
Als Bonus noch drei Gebäude aus Stötteritz, die auch in "besseren" Lagen stehen könnten. Vielleicht schafft das Viertel um die Eisenbahnstraße mittelfristig auch eine ähnliche Metarmophose wie dieser Stadtteil?
Alle Häsuer aus dem Bereich Untere Eichstädter Straße:http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Bilder von mir.Ein gesonderter Magistralenstrang lohnt sich meiner Auffassung nach nicht, das wird sonst zu unübersichtlich. Es gibt ja den Bauerbe-Strang, den Strang "Leipziger Verkehr" und DAvE LE hat vor nicht allzu langer Zeit den Strang "Fördergebiete zum Stadtumbau" eröffnet. Ich denke, das muss reichen. In diesen drei Strängen sind auch die Magistralen gut aufgehoben. Gruß, Cowboy
-
^ Danke für die schöne Vorstellung, DrZott. Es ist für mich immer wieder erstaunlich, mit welcher Akribie und Liebe selbst in den Arbeitervierteln mit seinen vergleichsweise einfachen Gründerzeitlern und sozialen Problemen die Gebäude saniert werden. Das finde ich beispielhaft für ganz Deutschland.
PS. Mir scheint, jemand hat die Linse deiner Kamera geputzt.
-
aktuelle Sanierungen
^ Das erscheint mir auch so. Also, vielen Dank für die Fotos und Glückwunsch zur wiedergefundenen Kamerschärfe
Eine Kritik sollte aber erlaubt sein: Ich fänds super, wenn du die Bilder direkt beim hochladen auf eine Maximalbreite beschränkst. 1024 oder 800 wären super.
Hier ein paar Bilder von heute und von vor 3 Wochen:
Die im Frühjahr begonnene Sanierung der Möbiusvilla in der Leibnizstrasse ist fast beendet:
Detail:
Die Villa ist direkt am Elstermühlgraben gelegen:
Blick von der Leibnizstrasse:
Die Holz-Glas-Konstruktion des Wintergartens gefällt mir eigentlich ganz gut. Hier noch zwei Vergleichsbilder:
Im Garten sieht man die Hinterseite der fast fertiggestellten Sanierung in der Funkenburgstraße:
Hier nochmal zwei scharfe Bilder (;))der kürzlich fertiggestellten Sanierung in der Gustav-Adolf-Straße:
inklusive rekonstruiertem Türmchen:
Der ebenfalls bereits gezeigte Umbau der ehemaligen Hochgarage hinter den sanierten Blöcken am Ranstädter Steinweg kommt langsam aber stetig voran:
Der Ladenbereich des "Gastmahl des Meeres" ist jetzt fertiggestellt - leider blickdicht, man kann also nicht ins Innere schauen:
In der Südvorstadt neigt sich die Sanierung des DAF-Lieblingsprojekts an der Ecke Floßplatz/Paul-Gruner-Straße dem Ende zu - leider wird es aber keine komplette Wiederherstellung des hier gezeigten Vorkriegszustandes geben. Trotzdem ein passables Endergebnis.
Eckdetail:
Die Fassade:
vom oberen Floßplatz aus gesehen:
Ich bin mir nicht ganz sicher ob die folgenden zwei Gebäude schon gezeigt wurden. An der Ecke Floßplatz/Hohe Straße hat die Sanierung des Eckgebäudes begonnen:
seit einiger Zeit ist am Floßplatz das Schuhmann-Haus fertiggestellt:
Eine weitere Endloßsanierung steht kurz vor der Fertigstellung - die klassizistische Villa Karli 26(?). Eine Filiale von Home&Castle hat hier wohl bereits am 3. November eröffnet. Leider ist die Schmuckfassade zur Straße noch "beplant":
Ab in den Westen: das vor kurzem gezeigte Lloyd-Eck der Leipziger Bauwert hat jetzt im EG noch Fensterläden erhalten, die den eh schon äußerst positiven Gesamteindruck noch weiter verstärken:
Der Innenhof:
Licht und Schatten in der Zschocherschen Straße. Fast fertiggestellte Sanierung an der Ecke Zschochersche/Lauchstädter Straße:
Vielleicht ein bißchen grell, das Gelb, ansonsten aber ganz hübsch. Dafür steht ein paar Meter weiter eine der wahrscheinlich schlimmsten Sanierungen seit der Wende:
Zwar m.W. schon ein wenig älter, musste aber trotzdem mal gezeigt werden.
-
Also das mit der Photobreite beachte ich in Zukunft, versprochen!
Auch wenn ich mir jetzt wieder den berechtigten Vorwurf der Unschärfe einfange, hier wieder nur ein Handyphoto. Ich hatte keine Kamera bei. Aber das erste entrüstete Gebäude der Kaisergärten wollte ich dann doch zeigen:http://www.fotos-hochladen.net[/IMG]
Übrigens wird die schon erwähnte Villa Olbricht/Tresckowstraße jetzt saniert. Die Außenwände des Kellers werden gerade abgedichtet. Außerdem wurde die Georg-Schumann 10 eingerüstet- Doch Hoffnung für die Magistralw?
-
@all: vielen dank für die updates! insgesamt immer wieder eine freude.
das rote haus (bzw. dessen sanierungserbebnis) ist allerdings wirklich grauenhaft. hoffentlich wird es zur abschreckung noch lange leer stehen.
-
@ die herren mit der farbphobie
ist es eigentlich wirklich so schlimm, hie und da auch mal ein paar bunte tupfer im stadtbild zu haben? soweit ich es in den sanierten teilen von einigen polnischen oder tschechischen städten gesehen habe, waren die fassaden früher sowieso viel farbenfroher. dass wir hier in leipzig eine meer aus cremetönen haben, finde ich ehrlich gesagt ein wenig fad. vor allem wenn die fassaden in ihrer kleinteiligkeit mit nur einem farbton überzogen werden.
auch wenn ich der großen stadt sonst nicht viel abgewinnen kann, in berlin wird mir farbe viel liberaler umgegangen. und ich meine dabei nicht die kindergärtnerlichen knallgrüngelbblaufassaden oder -malereien die leider hie und da im stadtbild auftauchen... -
^ Ich glaube, das Problem mit dem roten Haus ist weiß Gott nicht die Farbe... das Gelbe sollteste aber mal in echt ansehen, dass, ähh, sticht schon extrem raus... ansonsten gebe ich dir Recht, gerade beispielsweise im Waldstrassenviertel dominieren die Beige-Variationen schon stark und man darf in der Hinsicht schon ein wenig neidisch auf Berlin sein. Ich sehe es ja jeden Tag. Gerade deswegen finde ich aber Farbvariationen wie die folgende bereits gezeigte sehr gut:
Ist aber doch noch malw as anderes als, ähh, ff0000
-
Muß denn alles so quietschbunt sein? Ich finde es nicht schlecht, wenn mal ein Haus wie das in der Zschochernschen etwas bunter wird - alles in allem haben die Cremétöne und ähnliche Farben jedoch etwas Stilvolles, Edles. Zudem haben wir in Leipzig gerade bei sanierten Backsteingebäuden (zum Beispiel in der Ferdinand-Jost-Straße, #468) doch eine schöne Farbigkeit, oder?
-
dr zott, es geht doch nicht darum, aus leipzig eine cartoon networks kulisse zu machen. aber hie und da ein spritzer exzentrik wär doch nicht zuviel verlangt... wobei, da habe ich gleich noch dieses witzige beispiel in der brandtvorwerkstraße. ehemals ddr klotz, jetzt in pink und rot und silbern eine ausgeburt südamerikanischen neureichtums (der besitzer ist ein brasilianer).
ansonsten stehe ich voll auf die erhabenheit meiner schönsten stadt der welt -
^ Wenn es nicht so unzählig viele idealistische Sanierer in Leipzig gebe (natürlich auch aufgrund des Denkmalschutzes, soviel Ehrlichkeit gehört dazu), sondern nur solch stillose Investmentfritzen, dann gäbe es das heutige Leipzig nicht. Und ich bin durchaus der Meinung, das nach oben noch genügend Luft ist. Aber man sollte eben auch berücksichtigen, wie diese Stadt vor 18 Jahren ausgesehen hat.
-
leipziger, das ist mal ein wahres wort.
wenn man bedenkt, wie runtergekommen die gebäude und wie niedrig die zu erzielenden mieten sind, ist der betriebene aufwand bei den sanierungen schon erstaunlich.
oder vielleicht doch nicht: ohne das plattenbaubedingte überangebot an wohnraum würden diese sanierungen wohlmöglich weniger qualitätvoll ausfallen. (man erinnere sich nur an die ersten hingeschluderten sanierungen - mit plastikfenstern, teppichböden und ohne balkone.) darum: die platten sind nicht nur fluch, sondern auch segen. -
Hm .... interessante These!!! Entweder alle Platten weg und die Altbauten wären gerettet ODER erhaltet die Platten und die Altbauten werden in hoher Qualität saniert. Was ist wahr? Und was ist wahrer?? Ein paar Platten als "Drohung" am Horizont sind sicher gut - aber zu viel davon???
@ Cowboy: nicht gram sein - ich spekuliere nur mal curam publico! -
^ Diese Aussage in Verbindung mit dieser hier von AdLErhorst aus dem Wohnungsbau-Thread:
"Dennoch sollte man zukünftig gerade dort anfangen, das etwas zu reichliche Wohnraumangebot konsequent zu verringern und damit Investitionsanreize für Altbausanierung zu schaffen. Hier würde sicher schon eine verbindliche Zusage der Stadt, über den mittelfristigen Rückbau einer größeren Wohnraummenge im Plattenbau helfen."
...könnte die richtige Strategie sein! Die Eigentümer und Unternehmen brauchen Planungssicherheit und gleiche Spielregeln für alle. Dann wird ein Schuh drauß!
-
Die Saxonia-Kofferfabrik im leipziger Osten wurde saniert
Zwischen Rabet und Margaretenstraße ist die alte Kofferfabrik "Saxonia". Der Bau ist durch Häuserlücken zu sehen und hat schon im verwahrlosten Zustand eine starke Anziehungskraft auf mich ausgeübt. Jetzt wurde das Gebäude saniert, Einzelheiten s. hier:
http://www.industriekultur-fot…ct=displayimage&pos=-6797Gleich um die Ecke, Rabet 50, ist übrigens ein anders schön sanierter Industriebau, die alte Handwagenfabrik.
-
Das Stadtforum Leipzig schickte per Newsletter (bin im Verteiler) folgendes Memorandum, das ich hier coram publico stelle:
Memorandum
Das Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,
die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und
der Zentralverband des Deutschen Handwerks
treten gemeinsam ein für den
Erhalt des baukulturellen Erbes in unseren StädtenHistorische Baustrukturen geben unseren Städten und Dörfern ein unverwechselbares Antlitz. Baudenkmäler sind Zeugnisse der Geschichte. Das baukulturelle Erbe der Städte ist Anknüpfungspunkt für die Identifikation der Menschen und verleiht den Städten ein individuelles
Image. Altbauten und Denkmale stehen für Lebensqualität, sind nachgefragte Adressen und werthaltige Immobilien. Erhalt und Unterhalt historischer Bausubstanz ist ressourcenschonend und generiert Arbeitsplätze. Bei der Erhaltung des architektonischen Erbes und der städtischen
Lebensqualität spielt das Handwerk eine unverzichtbare Rolle. Mit seiner technischen Kompetenz, seiner Aus- und Fortbildungsleistung und über die Sicherung von Arbeitsplätzen übernimmt das Handwerk eine große kulturelle und soziale Verantwortung vor Ort. Die vielgestaltigen Altbaustrukturen sind Orte lebendiger urbaner Traditionen und Standorte für kleinteilige
Betriebsstrukturen gleichermaßen. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, des Klimawandels und der Auswirkungen der globalen Änderung wirtschaftlicher Strukturen kommt dem baukulturellen Erbe eine
besondere Bedeutung in den Städten zu. Die Unterzeichner treten dafür ein, die zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Städte mit einem hohen baukulturellen Anspruch an den Erhalt von Altbauten und Denkmalen zu verbinden. Wir stellen mit Sorge fest
Ein weiteres Wachstum von uniformen Siedlungen am Stadtrand mit steigenden Verkehrsströmen kann in Hinblick auf schwindende Energieressourcen und hohen CO2-Ausstoß nicht die
Lösung sein. Erfreuen sich Denkmale und Altbauten in historischen Stadtkernen und Stadtquartieren zum einen einer stetig wachsenden Wertschätzung, so sind sie doch andererseits noch immer viel zu häufig dem Verfall preisgegeben. Mitunter werden sie ohne Not abgerissen
oder unsensibel modernisiert. Die positiven Impulse der Denkmalerhaltung und Altbausanierung für die Städte und Kulturlandschaften, für die Lebensqualität der Menschen, für Wirtschaft und Tourismus werden häufig unterschätzt. Durch fehlende Investitionen in die Denkmalpflege ist auch die Weitergabe von handwerklichen Kenntnissen und Fertigkeiten an die nächsten Generationen gefährdet. Bauvorschriften sind wichtige Instrumente der Qualitätssicherung. Die vielfach für Neubauten konzipierten Bauvorschriften bedürfen für Denkmale und andere historische Baubestände spezifischer Anpassungen. Mangelndes historisches Wissen, fehlendes Bewusstsein für handwerkliche
Qualitäten oder pauschale Anwendungen von Normen geraten zuweilen in Widerspruch zu den Zielen des Denkmalschutzes. Uniforme statt maßgeschneiderte Lösungen sind für das Denkmal kontraproduktiv und für das städtebauliche Erscheinungsbild schädlich. Sehr deutlich wird dies vor allem dort, wo Wärmedämmung die Altbauten und Denkmale ‚einpackt’, ohne ihren
architektonischen Eigenarten und ihrem vielfältigen Erscheinungsbild gerecht zu werden. So büßen sie ihren Charakter ein, verlieren an baukultureller Prägnanz undbeeinträchtigen das Stadtbild negativ. Dabei bietet gerade die massive Bauweise der Altbaubestände bei Anwendung entsprechend angepasster handwerklicher Sanierungsverfahren auch auf lange Sicht die Gewähr zur nachhaltigen Energieeinsparung. Wir treten ein
Handwerk, Denkmalschutz und Stadtentwicklung verfolgen gemeinsam das Ziel, das historische städtebauliche Erbe zu erhalten und zu stärken. Sie bekennen sich zum Schutz der historischen Bausubstanz als wesentlichem Bestandteil unserer Baukultur. Die energetische Ertüchtigung von Altbauten und notwendige Nutzungsanpassungen historischer Gebäude infolge der demographischen Veränderungen erfordern spezielle Kenntnisse und eine hohe Sensibilität. Denkmalschutz und Denkmalpflege müssen gestärkt werden, entwickeln sie doch zusammen mit dem Handwerk, den Architekten und Ingenieuren fachgerechte Methoden zur Sicherung und Instandsetzung historischer Bausubstanz. Die Stadtplanung muss Erhalt und Entwicklung des baukulturellen Erbes in seine Stadtentwicklungskonzepte integrieren.
Altbaubestände sollen dort, wo es möglich und sinnvoll ist, auch nach der Sanierung als lebendige Wohnorte und funktionsfähige Standorte für kleinteiliges Gewerbe erhalten werden.
Nur genutzte Denkmale sind auf Dauer gesichert.
Historische Gebäude sollten in einer Balance aus Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit, Denkmalschutz und Baukultur erhalten werden. Insbesondere die energetische Erneuerung der historischen
Bausubstanz und die Nutzungsanpassungen von Altbauten infolge der demographischen Entwicklung sind ein gemeinsames Anliegen der Unterzeichner. Dazu werden hochqualifizierte Bauhandwerker und Denkmalschützer gebraucht. Durch fachgerechte Sanierungen wird das
ortsansässige Bauhandwerk mit seinen zumeist klein- und mittelständischen Unternehmen unterstützt.
Wir verpflichten uns
Der Bund wird die Belange von Bestands- und Denkmalschutz in seiner Gesetzgebung, Forschung und Förderung berücksichtigen. Er betrachtet die energetische Sanierung als einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz und zur Baukultur. In seiner Zuständigkeit wird er darauf achten, dass die historischen Bauten in ihrer Substanz und ihrem Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt
und die historischen Stadtstrukturen in ihrer Funktionalität und Vielfalt erhalten bleiben.
• Das Bund-Länder-Programm Städtebaulicher Denkmalschutz leistet einen essentiellen Beitrag zum Erhalt des baukulturellen Erbes in unseren Städten. Nach seinem erfolgreichen Einsatz in den neuen Bundesländern wird es im Jahr 2009 auch in den alten Ländern eingeführt.
• Die Fragen der energetischen Sanierung werden mit dem Forschungsfeld im Rahmen des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus „Energetische Stadterneuerung“ prioritär untersucht.
• Der Bund wird zur Anregung und Vermittlung gelungener Beispiele der energetischen Sanierung von Altbauten und Denkmalen beitragen, u.a. durch Wettbewerbe, Veröffentlichungen usw.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz tritt dafür ein, dass konservatorische und baukulturelle Werte in ihrer Breite erkannt, vermittelt und im konkreten Fall gesichert werden. Die Stiftung sieht die Notwendigkeit, dass bei denkmalgeschützten Bauten zur Schonung wertvoller historischer
Substanz verstärkte Anstrengungen in der Bauforschung und in der Förderung notwendig sind, und unterstützt, dass bei denkmalgeschützten Bauten zur Schonung wertvoller historischer Substanz von den Anforderungen der Energieeinsparverordnung abgewichen werden kann.
• Sie wird ihre bisher so erfolgreiche bundesweite finanzielle Unterstützung von Denkmalinstandsetzungsprojekten vor allem für private, kirchliche und kommunale Bauherren fortsetzen und nicht nachlassen, für den Gedanken des Denkmalschutzes zu werben, um möglichst viele Bürger zur Mithilfe bei der Bewahrung des kulturellen Erbes zu gewinnen.
• Sie setzt sich für die Stärkung der denkmalpflegerischen Aus- und Weiterbildung ein, damit für die denkmalgerechte Sanierung qualifizierte und spezialisierte Fachkräfte, Nutzer und Denkmaleigentümer zur Verfügung stehen und um geeigneten Nachwuchs für die Berufe in der Denkmalpflege zu gewinnen, engagiert sie sich für eine weitere Verbesserung der öffentlichen Förderung des freiwilligen Jahres in der Denkmalpflege.
• Darüber hinaus wird sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz für die Erhaltung der steuerlichen Rahmenbedingungen des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege verwenden. Über Jahrhunderte war und ist das Handwerk Träger der Baukultur und des technischen Fortschritts und hat Fähigkeiten und Fertigkeiten an die nächste Generation weitergegeben. Der
Zentralverband des Deutschen Handwerks wird diese Tradition fortsetzen. Fast alle Arbeiten in der Denkmalpflege werden von Handwerkern ausgeführt. Zur Qualifikation der in der Denkmalpflege tätigen Handwerker hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks gemeinsam mit den Kammern und Fachverbänden die Weiterbildung zum "Restaurator im Handwerk" eingeführt.
Mit der gemeinsam von ZDH und Fraunhofer IRB aufgebauten Datenbank "Handwerksbetriebe für die Denkmalpflege" steht ein Instrument zur Verfügung, um die Suche nach qualifizierten Betrieben für Aufgaben in der Denkmalpflege zu unterstützen.
• Das Handwerk wird auch in der Zukunft dafür sorgen, dass qualifizierter Nachwuchs bereitsteht. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn die Weiterbildung im Handwerk gefördert wird und die Denkmalpflege den Handwerkern langfristig eine Perspektive bietet.
• Es wird dafür eintreten, dass bei der Vergabe öffentlicher Aufträge spezifische Qualifikationen gegenüber dem reinen Preiswettbewerb eine besondere Berücksichtigung finden und die regelmäßige Pflege von Baudenkmälern und Altbauten gefördert werden.
• Darüber hinaus werden aktuelle Fragen der Denkmalpflege über die Medien der Handwerksorganisation bekannt gemacht. Bei der Erneuerung von Denkmalen und Altbauten in der Stadt und insbesondere bei der energetischen
Sanierung müssen alternative, behutsame und technisch innovative Lösungen erforscht und erprobt werden. BMVBS, DSD und ZDH werden sich über diese vordringliche Aufgabe kontinuierlich austauschen und in gemeinsamen Anstrengungen am Erhalt des baukulturellen Erbes der Städte sowie ihrer Denkmale und Altbauten mitwirken.
Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !