Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • wenn ihr euch auf der seite der vicus umschaut, seht ihr: es ist die chopinstraße 3.


    schön auch zu sehen, dass die vicus an der friedrich-ebert-str. baut. nicht allzu spektakulär, aber immerhin, ein bauvorhaben an einer hauptstraße. und das muss lobend erwähnt sein.

  • Ahh - vielen Dank! Das wäre dann das erste Haus nach den häßlichen Lücken und in unmittelbarer Nähe zum geplanten Projekt der LICON, wo sich leider nichts tut. :keineahn:
    Zu dem Neubau hatte ich schon einmal angefragt, doch leider keine ANtwort erhalten. (Zeitschiene)

  • DrZott: Hab heut meinen aktiven Tag. :D


    Wieder anderes Thema:


    Hab am WE einen kleinen Fototermin mit der Karl-Liebknecht-Straße gehabt. Die meisten von euch kennen die ja sicherlich. Und auch meine Wenigkeit wohnt nur unweit entfernt. Was mich ein wenig wundert ist, dass trotz hoher Nachfrage nach Wohnungen in der Südvorstadt (viele weichen mittlerweile nach Reudnitz und andere Stadtteile aus) fast keine Sanierungen mehr durchgeführt werden. Irgendwie schade. Gibt sicherlich viele Gründe, wie ungeklärte Eigentumsverhältnisse, zu hohe Verkaufspreise, Straßenlage, Immobilienspekulation, usw. Aber wann will man denn sonst sanieren? Die Straße an sich ist ja für eine Hauptverkehrsstraße mittlerweile recht ruhig.


    Die Rückseite des "NIL", eines sehr beliebten Dönerladens im EG in der Nähe des Südplatzes. Ich glaub der läuft zu gut. Ansonsten hätte man diesen Prachtbau wohl schon längst saniert.



    Karl-Liebknecht-Straße, Ecke Schenkendorfstraße, von Süd nach Nord. Das graue Gebäude erinnert mich an die vereinfacht wiederaufgebauten Häuser in der Käthe-Kollwitz-Straße, die gerade in einem Rutsch alle saniert werden. Vielleicht auch bald dieses hier?







    Recht gelungener Neubau, der sich gut einfügt. Einzig die grau-weiße Fassade ist mir zu blass.




    Direkt ggü. auf der anderen Straße dieser verbliebene unsanierte Bau.



    Die NATO an der Ecke zur Körnerstraße. Besitzt ihr Vorkriegsaufnahmen dieser Eckgebäude?



    Das Killy-Willy. Mit Hilfe der grünen Holzverkleidung im EG hat man das Optimum aus diesem ansonsten nüchternen Häuschen gemacht.



    In der Körnerstraße wurden einige Gründerzeitler durch moderne Architektur verschandelt. Muss das sein? Dafür hätte man auch die Freiflächen nutzen können.



    Wer will nicht gern in diesem Gefängnis wohnen? :D



    Die Körnerstraße hat jedoch auch ein Highlight zu bieten! Am Straßenende findet man dieses opulente Gründerzeithaus.




    Im weiteren Verlauf der "Karli" findet man folgende Objekte.



    Einfach wunderschön. So würde mein Gründerzeitler auch in etwa ausschauen. So etwas findet man sonst nur im Waldstraßen- und Bach-Viertel.



    Was das hier werden soll, ist mir ein Rätsel. Da wird schon seit Monaten rumgewerkelt...von bauen kann keine Rede sein. Ich weiß leider nicht mehr, was da vorher stand. Ich rechne mit nichts gutem.



    Seitenstraße - Shakespearstraße.




    Ecke Schletterstraße.




    Ecke Riemannstraße.



    Neben dem Gebäude der Leipziger Volkszeitung.



    Direkt ggü. vom LVZ-Verwaltungsgebäude. Mir schweben hierfür viele Ideen vor. Gibt es Vorkriegsaufnahmen? Das Gebäude war doch sicher mal höher, oder?



    Straße des 17. Juni. Staatsanwaltschaft. Die geglättete Fassade ist doch auch nicht original. Vereinfachter Wiederaufbau?



  • zumindest bei dem gebäude auf bild #5 kann ich sagen, dass der blumenladen seit zwei wochen geschlossen ist "aufgrund der bevorstehenden sanierung des hauses".
    das flache gebäude auf dem drittletzten bild sollen studentenwohnungen werden. das gebäude war m.w.n. immer nur so ein flacher 3geschosser und hat leider unglaublich kleine räume. deshalb und wegen seiner traumlage am petersteinweg wurde es bis dato noch nicht saniert.

  • Das Gebäude gegenüber der LVZ ist letztes(?) Jahr im Rahmen des Notsicherungsprogrammes gesichert worden.
    Erstmal Danke für die Fotostrecke auch wenn ich auch bloß ein paar Meter auf die Karli brauche.:D
    Aber du hast Recht, mir fällt auch auf, dass für die einzige richtig funktionierende Hauptstraße in Leipzig und das auch noch in der nahezu komplett sanierten Südvorstadt, relativ viele Häuser noch unsaniert sind. Entweder sind das Erbstreitigkeiten oder die Kaufpreise sind aufgrund der Lage und Beliebtheit einfach schon zu hoch, ich wüsste es auch gerne.

  • LEgende: danke für die vielen Fotos - aber wären die nich besser in der Galerie aufgehoben? Naja, die Grenzen sind fliessend :D


    Hier eine offenbar begonnene Sanierung in der Könneritzstraße:




    Fotos sind von Anfang August. Dies als Ergänzung zu diesem Beitrag.


    Grüße,
    *D

  • [quote='19 century boy','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=191326#post191326']


    Ich fang mal an mit einem unsanierten Bau am Dittrichring, mit der Hoffnung, dass vielleicht jemand eine nette fotographische Gegenüberstellung herbeiführen könnte, denn das was man vom Gebäude sieht hat mit dem Vorkriegszustand leider nur noch recht wenig zu tun. Aber wer weiß vielleicht findet sich ja bald ein potenter, idealistischer Investor:



    Ich hab ein Vorkriegsbild von Lipsikon gefunden.



    Es ist der Bau links neben dem früheren Centraltheater. Also wenn das gezeigte Haus auf dem Foto von 19 Century Boy wirklich dieses ehemalige Prachthaus ist, dann kann man nur ganz sehr auf eine Rekonstruktion hoffen. Aber ich habe meine Zweifel ob das überhaupt das Originalhaus ist, denn die Veränderung wäre ja Wahnsinn.

  • "Idealistische Investoren", dass ist es, was die Stadt und das Land braucht. Das kuriose ist, dass sich diese Projekte meist aufgrund der hohen Publicity dann letztlich sogar doppelt und dreifach lohnen.


    Der Unterschied der zwei Fotos ist ja wohl mehr als imens. Eine Original-Rekonstruktion dieses Bauwerkes wäre wohl die größte Rekonstruktion, die Leipzig je gesehen hat. Neben der Rekonstruktion der Albertina-Bibliothek.


    Auch wenn das neue Centraltheater im neo-klassizistischen Stil recht hübsch ist, dass alte Centraltheater war noch prächtiger.
    Hübsch find ich auf dem historischen Foto vor allem auch den Biergarten direkt am Centraltheater. Gemütlichkeit pur!

  • Danke Schnack


    Ich weiß es natürlich auch nicht wirklich, aber wenn man sich die Geschosshöhen anschaut liegt die Vermutung nahe. Die unteren drei Etagen im jetzigen Bau sind relativ flach, zudem seltsam proportioniert, die beiden Geschosse darüber sind bedeutend höher, entsprechen den gängigen Gründerzeitidealen, wie beim Original oder auch Vorgängerbau. Dessen Erdgeschoss war vermutlich so hoch, dass es die halbe Hausfront belegte. Beim Wiederaufbau hat man scheinbar gleich drei Etagen hineingepackt. Auch der Erker, wenngleich mehr als vereinfacht sitzt an der richtigen Stelle. Leider gibt es keine weiteren Vergleichsmöglichkeiten. Also es könnte, könnte natürlich aber auch nicht.

  • Ich würde auch dazu tendieren, dass es sich um das selbe Gebäude handelt. Die vertikale Fensteraufteilung ist sehr ähnlich, der Erker besitzt ebenfalls 5 Konsolen/Erkerbalken oder wie auch immer man das nennt, und die drei unteren Etagen entsprechen einem Bogen - fast wie beim Handelshof. Die Fenster am Rand sind schmaler als in der Mitte, was zusammengenommen dem auf dem alten Bild erkennbaren breiteren Bogen entspricht. Ich persönlich finde, es gibt zu viele (aus Neubausicht unnötige) Parallelen für einen Komplettneubau. Wie auch immer - wow!


    Grüße,
    *D

  • Würde auch sage, dass es dasselbe ist. Aber ein Haus so zu entstellen ist auch schon eine Kunst. Hoffentlich kommt nicht einer auf die Idee, es deswegen in dieser Form unter Denkmalschutz zu stellen ;).


    LEgende
    Mal wieder eine tolle Übersicht. Wenn ich das Geld hätte, würde ich am liebsten eines dieser unsanierten Häuser kaufen und wieder aufmöbeln.
    Hoffe diese eine Baulücke an der "Karli" bekommt keine Glaswand verpasst...Aber heute kann man ja nie wissen. Wenn ich manche Lückenbüßer zw. den zu einem großen Teil vorgründerzeitlichen Häusern in der Spandauer Vorstadt in Berlin anschaue, könnte ich manchmal echt heulen.

  • Liebe Gemeinde,


    schön, dass hier so rege diskutiert wird, aber ein paar Dinge solltet ihr in Zukunft unbedingt beachten. Das Thema lautet "Umgang mit Bauerbe" und nicht "Ich wünsch' mir dieses oder jenes Haus zurück" fern jedweder Realität. Wenn euch das trotzdem unter den Nägeln brennt, dann postet bitte im Visionärs-Thread oder - noch besser - im APH-Forum. Vorkriegsbilder zu aktuellen Sanierungsprojekten zwecks besseren Vergleichs sind okay und begrüßenswert. Nicht aktuelle Reko-Debatten werde ich in Zukunft verschieben, ggfs. löschen.


    Das nächste leidliche Thema sind die erneut vielen Bilder ohne Quellenangabe im Forum. Ich werde ab morgen ohne Vorankündigung jedes Bild URLen, das keine Quellenangabe besitzt (auch die der letzten Tage, also tragt die Quelle bitte nach). Bei regelmäßigen Verstößen drohen weitere Konsequenzen. Das gilt grundsätzlich auch für historische Fotos, die ihr aus http://www.lipsikon.de (Einbindung ist okay) hier einbindet. Ich empfehle hierfür noch einmal die Richtlinien des DAF.


    Gruß, Cowboy

  • ^ Die Entwicklung dieses Areals könnte ähnlich dem Südcenter in Connewitz verlaufen. Im Erdgeschoss ein Discounter (gibts in dem Gebiet noch nicht!) und mehrere kleine Dienstleister. Darüber kleinere Gewerberäume. In den restlichen Etagen Loftwohnungen.

  • Dazu gab es bereits vor einem halben Jahr einen von mir im APH geposteten Artikel in der LVZ. Es sollen relativ luxuriöse Wohnungen entstehen und mit der Lage am Park geworben werden. Ich hoffe mal, jetzt wo die Sanierung des Blocks am Straßenbahnhof Angerbrücke und der ehemaligen Krügerolfabrik abgeschlossen ist, geht es da mal langsam los. Das Interessante daran ist, dass dann zusammen mit den Mädlerwerken prinzipiell der gesamte ehemals runinöse Block Zschochersche-/Luppenstraße/Jahnallee innerhalb von 3 Jahren saniert worden ist. Ein hervorragendes Beispiel dafür, was so eine reanimierte straßenseitige Umgebung (Jahnallee vorm Straßenbahnhof) für einen Snaierungsschub auslösen kann, wenn diese sicherlich auch nicht singulär dafür verantwrtlich ist. Das hätte auch ganz anders kommen können, Leipzig kann sich hier wirklich glücklich schätzen, wenn man überlegt, wie totgesagt Alt-Lindenau schon war.


    Grüße,
    *D

  • Zum Gebäude Petersteinweg 18 von LEgende:
    Wie ForzaLE schon richtig anmerkte, wurde dieses Gebäude mit Mitteln aus dem Gebäudesicherungsprogramm der Stadt im letzten Jahr gesichert. Von User leipziger weiß ich, dass das Gebäude ursprünglich eine freistehende Villa war, der man später zwecks Lückenschließung zwei Risalite links und rechts anfügte. Die Turmaufbauten besagter Risalite wurden während der Sicherung abgetragen und hoffentlich für eine zukünftige Neunutzung irgendwo geborgen. Meiner Meinung nach völlig unnötig war der weiße Anstrich, dem man dem Gebäude während den Sicherungsarbeiten verpasste.


    So sah das Haus letztes Jahr kurz vor den Arbeiten aus:

    Eigenes Bild


  • Hier eine offenbar begonnene Sanierung in der Könneritzstraße:




    Habe heute einen kurzen Stopp an der Eingangstür des Gebäudes gemacht und einen Zettel an der Tür gefunden, wo drauf stand, dass aufgrund einer Fassadenreinigung die Straßen-Fenster bitte geschlossen bleiben sollten.
    Also keine Komplettsanierung!