Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Ach der TLG gehören die vielleicht
    (Wo ist hier eigentlich der Ernüchterungszeichensatz)


    Also wenn es einen Investor gibt, dem ich nicht zutrauen würde, das Potential und den Wert der noch vorhandenen Architektur zu erkennen, ach was sag ich, überhaupt irgendetwas zu erkennen dann der TLG. Das gilt zumindest für Leipzig.

  • Liebe Leute, bei allem Verständnis für euren Unmut wird es wieder Zeit, zum Thema zurückzukehren. User leipziger hat im Prinzip alles gesagt, was es zu diesen beiden Häusern im Moment zu sagen gibt. Wenn ihr mehr darüber erfahren wollt, dann ergreift selbst die Initiative und informiert euch bei den zuständigen Stellen und berichtet, wenn es etwas neues über die Häuser zu berichten gibt. Nebendiskussionen darüber, ob Plagwitz in ist oder gefährlich, ob die TLG professionell ist oder keine Ahnung hat, was mit dem Jahrtausendfeld daneben passiert/passieren soll oder ob das Robotron-Gebäude abgerissen wird, führen uns hier auch nicht weiter.

  • Wenn das Gebäude nicht im Eigentum der Stadt Leipzig ist, kann sie nix machen. Aber das wissen wir ja alle. Klar, kann sie den Eigentümer ausfindig machen. Diese beiden oder das eine Gebäude kann eine Erbgemeinschaft gehören und haben sich in den USA oder Australien abgesetzt.


    Die einzige Aufgabe der Stadt ist es, dass Gebäude zu sichern. Das Haus zu umzäunen, um Unfälle zu vermeiden. Das tat bereits das Leipziger Bausicherungsamt. Notfalls können sie auch noch das Dach sichern, wenn es für die Stadt von Bedeutung ist und sie mal Lust hat, ihren Geldsack zu leeren.


    Passiert nix, der Eigentümer meldet sich nicht oder ist nicht auffindbar und das Gebäude steht kurz vor dem Einsturz, wird es durch die Stadtverwaltung zum Abriss frei gegeben.


    Die einzigen die uns helfen können, ist die ASW (Amt für Städtebau und Wohnungsbauförderung) und eine Partei. Haben wir bereits (ich und LEgende) ans Land gezogen.

  • Bevor die Diskussion hier vollends abgewiegelt wird wollte ich noch ganz kurz der Initiative von LEgende und DAvE LE meinen Respekt aussprechen. Hier wird mal nicht lamentiert sondern sich ganz konkret für eine (wie ich finde gute) Sache eingesetzt. :daumen:

  • Ich denke man sollte auch nicht vergessen, dass die Stadt mit ihren Abrissen von Wohnhäusern in dem Gebiet auch zum Teil selber dafür verantwortlich ist, dass es heute dort so leer und verlassen ist.


    Vor ein paar Jahren sah es dort noch so aus:
    http://colberg-bremen.de/pics/aktuelles_aurelie10.jpg
    Also die ganze Nordfront der Aurelienstraße war noch komplett erhalten.


    Aber scheinbar hatte man damals noch Geld für "ambitionierte" Konzepte.
    Das Architekturbüro Peter Colberg erstellte damals für die Stadt folgendes Konzept "Karl-Heine-Bogen / Aurelienstraße": http://colberg-bremen.de/aktue…str/body_aurelienstr.html


    Sieht optisch gar nicht mal so blöd aus und hätte durchaus etwas. Nur hat das ganze den faden Beigeschmack, dass wiedermal erst Altbauten abgerissen wurden und dann festgestellt wird, dass es gar keine finanzkräftigen Investoren dafür gibt. Aber erstmal weg damit! Beseitigung von Potential!!! Damit ja keiner auf die Idee kommt, diese Häuser noch sanieren zu wollen. Passen ja nicht ins Stadthauskonzept. Das in Leipzig an genug anderen attraktiven und brachliegenden Standorten Bauflächen verfügbar stehen, ist erstmal zweitrangig. Diese Brachen sind uns ja mittlerweile an mehren Stellen im Stadtbild wohl bekannt (Friedrich-Ebert-Straße, etc.).
    Interessant an dem Entwurf ist jedoch, dass das Eckhaus mit in das Konzept einbezogen werden sollte, das direkt daneben stehende, heute notleidende Gebäude jedoch nicht. Aus heutiger Sicht umso merkwürdiger! Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

  • Zunächst einmal ein großes Dankeschön an alle die sich hier gemeldet haben und Interesse zeigen!


    Wie ich erwähnte, haben wir seit Montag viele Bemühungen gestartet, um herauszubekommen warum es um die Häuser so schlecht steht und seit der Wende nix geschieht.
    Nun heute endlich DIE entscheidende Aussage vom Amt für Bauordnung und Denkmalpflege der Stadt Leipzig:


    Eigentümer der Aurelienstraße 56/58 ist die TLG (Treuhand Liegenschafts- Gesellschaft mbh)!!! Somit braucht es uns auch nicht wundern, warum die Häuser in dem Zustand sind. Aufbau Ost sieht anders aus!


    Weitere Info: Wir haben auch die Telefonnumer eines Ansprechpartners! Diese Kontaktdaten werden wir jedoch vorerst hier nicht öffentlich kund tun, da wir erst einmal intern diese für uns doch recht überraschende Situation analysieren und ein strukturiertes Vorgehen besprechen wollen.
    Nichtsdestotrotz sind wir für Anfragen und Unterstützung weiterhin offen. Bei konkreteren Angeboten auch gern per pm!


    Viele Grüße


    LEgende


  • Eigentlich, lieber Dave, gehört die zitierte Meldung leider hierher. Und zwar wegen des von mir hervorgehobenen Teils der Mitteilung. Weil wir ja dringend so etwas wie Stadtautobahnen respektive Autobahnzubringer brauchen, müssen natürlich und bedauerlicherweise wieder Häuser abgerissen werden. Willkommen in den 60-er Jahren des letzten Jahrhunderts!

  • ^^


    Der Übersichtlichkeit halber bitte in Zukunft keine Pressemitteilungen mehr vervielfältigen. Wenn du der Meinung bist, eine PM sei woanders auch gut aufgehoben, dann lege einen Link zu besagter PM und begründe deine Meinung mit eigenen Worten. Nach meiner Auffassung passt die Mitteilung über den Ausbau der Prager Str. ohnehin am Besten in den Leipziger Verkehrsstrang.


    Passend an dieser Stelle sei von mir noch gesagt, dass nicht jede PM im Leipzig-Forum veröffentlicht werden muss. Es reicht ob der Länge des Textes, der oft auch unwesentliche Dinge enthält, lediglich Auszüge hier einzustellen. Wenn Bauvorhaben zusätzlich in der Presse thematisiert werden - das ist beim Ausbau der Prager Str. gleich mehrfach der Fall gewesen - dann solltet ihr (insbesondere Dave) von einem Einstellen der PM im Forum absehen, sondern die Online-Artikel zum Thema verlinken und - wie gewohnt - mit eigenen Worten wiedergeben. So ellenlange Pressemitteilungen sind für ein lebhaftes Forum nicht gerade erbauend. Danke.

  • Nochmal zu den magischen 2500 Häusern

    Hallo, als Neu-LEer und -Bewohner eines halbsanierten Gründerzeithauses im Leipziger Westen (Lindenau) habe ich einige Fragen zu der oft kolportierten und auch hier schon diskutierten Zahl von „über 2500 unsanierten Gründerzeithäusern“ in Leipzig, die wohl erstmals im Jahr 2005 im Zusammenhang mit der Initiierung des „Notprogramms“ genannt wurde.


    Gibt es aktuelle Zahlen aus dem Jahr 2008? Wie viele der 2500 Häuser (?) konnten mittlerweile saniert werden, wie viele zumindest baulich gesichert? Wie viele Häuser wurden seither abgerissen?


    Wie viele Häuser (schätzungsweise?) davon sind zwar unsaniert, aber z.B. noch bewohnt oder bewohnbar, d.h. unter Dach und in einem solchen Zustand, dass sie auch noch einige Jahre stehen?


    Wie viele sind tatsächlich unrettbar verloren (Dach abgebrannt, massiver Hausschwamm-Befall, mehrere Decken durchgebrochen etc.)?


    Auf welche Stadtteile konzentriert es sich? Bitte jetzt nicht allgemein der Osten und der Westen schreiben, sondern möglichst konkret - falls solche Aussagen überhaupt möglich sind. Gern auch einzelne Straßen oder Quartiere.


    Erhebt die Stadtverwaltung solche Zahlen? Eventuell Initiativen wie Quartiersmanagement Leipziger Westen, Volkmarsdorf, Neuschönefeld etc.?


    Besten Dank!

  • Ich schiebe gleich noch ein paar Fragen hinterher. Die Zahl 2500 bezieht sich vermutlich auf Wohnhäuser. Gibt es ähnliche Zahlen für Industriebauten (Werkshallen, Verwaltungsgebäude etc.)? Gerade im Leipziger Westen sind ja eine Reihe von leerstehenden Industriebauten in letzter Zeit einer neuen, meist kulturellen bzw. Freizeit-Nutzung zugeführt worden, so etwa das Westwerk in der Karl-Heine-Strasse 85-93: http://www.westwerk-leipzig.de/ Andererseits haben Abrissbagger hier vermutlich etwas leichteres Spiel als einzelne Wohnhäuser aus einer geschlossenen Front herauszubeißen.

  • @ Cowboy: Im großen und ganzen werde ich das natürlich berücksichtigen. Nur: wenn wegen einer Straßenbaumaßnahme wertvolle Altbauten fallen, paßt das durchaus hier rein. Ebenso die Tatsache, daß die Linie 14 im Norden ab Mitte Dezember eingestellt wird: im Umfeld dieser Strecke wurde und wird viel saniert und die CG-Gruppe plant, etliche Häuser im Umfeld der Wittenberger zu sanieren. Wer jetzt die Infrastruktur verschlechtert, schädigt auch dem Bauerbe.


    Richtig, aber mir ging es primär um die Form (PM-Zitat), nicht um den Inhalt. Cowboy

  • ^ Hier noch ein Artikel aus der heutigen Lizzy dazu.


    Man sollte allerdings folgendes festhalten: Die Strasse ist in einem indiskutablen Zustand und muss dringend saniert werden. Der Gesetzgeber verlangt zur Förderung der Sanierung oder des Neubaus von Straßenbahngleisen allerdings Barrierefreiheit _und_ Unabhängigkeit vom Straßenverkehr. Es ist also aus Kostengründen schlichtweg nicht möglich, wie bisher die Gleise straßenbündig zu verlegen. Wünschenswert ist es überdies m.E. auch nicht, da die Stadtbahnlinie 15 ja beschleunigt werden soll.


    Bleibt also nur die auch im Lizzy-Artikel vorgeschlagene Verkehrsberuhigung. Wo die ganzen Autos allerdings hin sollen, diese Antwort bleibt der Artikel schuldig. Sollen noch mehr Fahrzeuge die Dufourstraße entlang fahren? Sollen Fahrzeuge aus dem Südosten erstmal zum Völki hochfahren, dann über die Richard-Lehmann-Straße gen A38 und damit neuen innerstädtischen Verkehr erzeugen? Natürlich ist es schade um das Haus, man muss der Stadt allerdings zugute halten, dass seit mehreren Jahren um den Erhalt des Gebäudes gerungen wurde. Sollte sich jemand mit genügend Kohle und Idealismus finden, der das Gebäude verschieben würde, würde man ihm auch keine Steine in den Weg legen. Manchmal muss man jedoch Prioritäten setzen. Und die ist in diesem Falle richtigerweise, die noch fast vollständig erhaltene Südzeile zu erhalten. Seien wir ganz ehrlich - in anderen Städten würde bei einem solchen freistehenden Gebäude Tabula Rasa gemacht.


    Noch was zur 14 - wer bezahlts? Normalerweise rechtfertigt weder der Nord- noch der Westast von den Nutzerzahlen her eine Strassenbahn. Der Westast in Plagwitz hat allerdings den Vorteil, relativ konkurrenzlos einen halben Stadtteil anzuschliessen, der momentan regelrecht boomt, es gibt in dem Bereich nicht nur Wohnbauten sondern auch Gewerbe und mittelfristig kann man die Strecke über die Saarländer Straße zum Lindenauer Bushof verlängern. Würde hier keine Linie fahren, würde die komplette Strecke für immer stillgelegt werden. Hier ist es richtig, durchzuhalten. Der Nordast dagegen wird parallel auf der Delitzscher und Berliner Straße bedient und die Nutzerzahlen sind noch schlechter. Stadt und LVB können nunmal kein Geld drucken und es wäre nicht sehr sinnig, an anderen, gut ausgelasteten Linien zu sparen, nur um diese Linie weiter betreiben zu können. Die Strecke bleibt aber als Betriebsstrecke erhalten, sofern sich dort demografisch wirklich was tun sollte und trotz 9 und 16 wieder Verkehrsbedarf entsteht kann also die Linie reaktiviert werden.


    PS: Ich persönlich finde das Thema trotzdem auch besser im Verkehrsbereich aufgehoben, habe der Einfgacheit halber aber mal hier gantwortet.

  • ^ Bezüglich des Ausbaus der Prager Straße sind wir wieder beim Thema "weitsichtiges und vorausschauendes Denken". Klar gibt es schlimmeres, als ein Haus an einer vielbefahrenden Straße ( "Autobahnzubringer" :headscratch: ) abzureißen (z.B. zwei wunderschön gelegene Häuser in der Aurelienstraße ;) ), aber es zeigt wiedermal wie die Stadt denkt. Der Verkehrsfluss ist wichtiger als das Wohlfühlen der Anwohner. Wer hier den Verkehrsfluss beschleunigt, erhöht automatisch auch den Lärm für die Anwohner! Ich frag mich: Muss das sein? Ich behaupte nein und beantworte damit auch gleichzeitig die von DaseBLN aufgeworfenen Fragen an die Lizzy. Und zwar deshalb, da die Stadt ohnehin plant im Zuge des Baus des Mittleren Ringes im Süden/Süd-Osten in Höhe der Prager Straße entlang der Bahngleise eine Verbindung zur B2 herzustellen. DIESER Ring würde dann als sinnvoller Autobahnzubringer dienen; ungestört entlang der Bahngleise! Aber doch nicht eine Straße, die durch dicht bewohnte Wohnviertel verläuft. Das alles ist wiedermal Stückwerk, da man von vorerst kein Geld in die Hand nehmen möchte bzw. kann. Dann soll man es doch gleich sein lassen und das Geld für richtige Lösungen sparen! Viele von uns haben 40 Jahre Stillstand zu DDR-Zeiten erlebt, seit 18 Jahren läuft der Verkehr durch die Prager Straße auch so gut, warum nicht noch 5 oder 10 Jahre warten?



    Dunkelblau: Aktuelle B2 / zukünftige A72
    Hellblau: Mittlerer Ring (der weitere Verlauf gen Westen durch den Auwald ist noch strittig, daher hier nicht eingezeichnet!)


    Rot: Bislang ausgebaute Prager Str.
    Hellrot: Geplanter und beschlossener Ausbau der Prager Str.


    Zur Tram 14:
    Da sehe ich die Sache ähnlich wie DaseBLN! Ich hatte bis vor kurzem ein paar Kumpels dort in der Theresienstraße wohnen. Meine Erfahrung: Ich bin fast immer mit dem 90er Bus gefahren, da der besser mit den anderen Trams verknüpft war. Zudem lag die Haltestelle besser. Nichtsdestotrotz bin ich auch anfangs mal mit der 14 gefahren. Die war wirklich jedesmal so gut wie leer. Mag wohl auch an dem bescheidenen Takt von 20min. liegen. Also ich denke auf diesen Teilabschnitt können selbst die Anwohner mit wenig Schmerz verzichten.

  • Die Alternativlosigkeit solcher Abrisse will mir nicht ganz einleuchten - einfach hinnehmen sollte man sie schon gar nicht. Mal naiv gefragt: Wieso müssen die Gleise denn unbedingt in Mittellage geführt werden? Wenn sie an die Nordseite der Prager Straße gelegt würden, könnte man sie über die unbebaute Fläche um das denkmalgeschützte Gebäude herumführen. Ein kurzer einspuriger Straßenabschnitt dürfte bei der Verkehrsdichte in der Prager Straße eigentlich auch unproblematisch sein (?).
    Auch die fehlende Angabe der genauen Kosten einer Verschiebung in der Pressemitteilung kommt mir recht verdächtig vor. Jedenfalls kann ich den Behauptungen von "intensiven Bemühungen der Verwaltung" zum Erhalt des Gebäudes keinen rechten Glauben schenken...

  • ^ wir haben doch hier in leipzig eine durchaus seltene situation für eine deutsche stadt. eine stadverwaltung die sich in einem großteil ihrer handlungen mühe gibt, jedes häusle vor dem abriß (spätestens seit dem fall der kl funkenburg, schnüff) zu bewahren. mehr noch, mittlerweile werden abrisse sogar schon per pm von der stadt angekündigt und zwar in einem entschuldigenden ton. in welcher anderen deutschen stadt gibt es das? das die stadtväter sich vor den bürgern in diesem maße rechtfertigt?
    warum sollte diese stadt zahlen veröffentlichen? wie in der pm mitgeteilt, können potentielle interessenten die zahlen einsehen. welchen sinn hätte ein breittreten von kosten? nur damit sich dann hinz und kunz dann am stammtisch drüber unterhalten?

  • Fakt ist, daß ein denkmalgeschütztes Haus abgerissen werden soll. Andernorts hat das vielleicht tatsächlich noch weniger Bedeutung als in Leipzig. Dennoch halte ich es schlicht und ergreifend für die Pflicht einer öffentlichen Verwaltung, solche Eingriffe in den Denkmalschutz vor der Öffentlichkeit umfassend und bis ins letzte Detail zu dokumentieren und zu rechtfertigen. Letztendlich sind es nämlich genau "Hinz und Kunz am Stammtisch", für die Politiker und Verwaltungsapparate tätig sind.

  • @ LEgende: Noch ist nicht sicher, ob dieser Teil des mittleren Rings je gebaut wird. Darüber wurde ja bereits im entsprechenden Thread diskutiert. Kennst du den betreffenden Straßenabschnitt? Dort ist nix mit noch 20 Jahre warten, der Zustand ist indiskutabel. In diesem Zusammenhang bewirkt übrigens jeglicher neuer Fahrbahnbelag eine erhebliche Verringerung der Lärmbelastung. Wenn jetzt Geld für eine temporäre Lösung rausgeworfen wird, wird man der Stadt in einigen Jahren vorwerfen, Geld zum Fenster hinausgeworfen zu haben. Außerdem wird die B2 zukünftig sowieso noch mehr Verkehr zu verkraften haben, sobald die A72 aus Chemnitz fertig ist. Und da soll sämtlicher Verkehr aus dem Süden und Südosten Leipzigs über diese Straße geleitet werden? Und die Muldentaler sollen 50 statt 30 km fahren? Viel Spaß beim im-Stau-stehen. Von der zusätzlichen Umweltbelastung über Jahrzehnte mal gar nicht sprechen. Und das wegen 2 einzeln stehenden Altbauten, die nicht annähernd den kulturhistorischen Wert der Funkenburg besitzen? Das Gebiet rund um die äußere Prager Straße ist übrigens keineswegs dichtbebautes Wohngebiet.


    @ lguenth1: Mal naiv geantwortet - die Straße gehört der Stadt, wem gehört das Gelände hinter den Gebäuden? Wird es der Besitzer verschenken? Das Verschwenken der Tramlinie in Seitenlage bedingt zwei zusätzliche Ampelanlagen, die bezahlt werden müssen und laufende Kosten verursachen. Weiterhin würde hierdurch die Linie 15 künstliche verlangsamt werden, und die Wege zur an der Franzosenallee geplanten Haltestelle würden sich verlängern.


    Was die Kosten der Verlegung betrifft (> 100.000 €) - es gab vor ~ 6 Monaten einen Artikel in der LVZ, in der geschrieben wurde, dass dazu wirklich ein Gutachten erstellt wurde - in welcher andern Stadt würde man so etwas machen? Im Übrigen bedauert der Denkmalschutz den Verlust der Gebäude, allerdings wurde auch betont, dass die Gebäude keine baulichen Besonderheiten aufweisen und, so hart das klingt, gründerzeitliche Massenware sind. -> Prioritäten


    Eins sollte man auch nicht vergessen - würde die Stadt das Geld für die Umsetzung bezahlen, müsste man die woanders einsparen - wer sagt denn, dass dann nich am städtischen Sofortsicherungsprogramm gespart werden würde? Im ungünstigsten Falle könnte dann die Rettung eines einzelnen Gebäudes bedeuten, das mehrere andere zusammenfallen.


    Ansonsten kann ich nur ungestalt recht geben. Vergleicht mal das Verhalten und die PM mit denen anderer, weitaus reicherer Städte.

  • Dazu möchte ich einfach mal sagen , dass in den letzten 2Monaten an der Wurzener Straße zwei alte Gebäude abgerissen wurden , ich aber hier noch nirgendswo etwas drüber gelesen habe. Es ist doch illusorisch , jedes Haus vor dem Abriss zu retten und es mit jeder Zahl am besten bis auf Cent Beträge zu dokumentieren . Es ist extrem ärgerlich um das Gebäude , es gibt aber weitaus erhaltenswertere Häuser , wie bereits so oft thematisiert. Nur weils jetzt von der Stadt angekündigt wurde ist es doch erst so in den Blickpunkt gekommen ...

  • kann bolzer und dase nur zustimmen.


    eigentlich ist es sogar noch viel einfacher: gemacht werden kann, was gefördert wird. planungen, die darüber hinaus gehen, sind unrealistisch. die stadt muss daher alle planungen der jeweiligen förderkulisse anpassen. umgekehrt läuft es leider nicht. fördergelder sind nun mal zweckgebunden.

  • zur Line 14: Die öffentlichen Verkehrsunternehmen machen zu oft den Fehler ein misrables Angebot zu offerieren. Dann stellt man fest, daß aufgrund dieses Angebots immer weniger Leute mitfahren und schon hat man den Grund, eine Linie einzustellen. Die Linie 14 muß eigentlich öfter fahren!
    Warum? DIe Zerbster Straße wurde komplett saniert - die Bewohner bräuchten eine direkte Verbindung in die STadt. Die CG-Gruppe besitzt ganze Wohnanlagen in Eutritzsch die demnächst saniert werden sollen - dito. Diesel-/Buschenaustraße: alles frisch saniert. Das Gebite zwischen Wittenberger und Hartzstraße muß entwickelt werden.
    Was hat das mit Bauerbe zu tun? Nun, die Leute, die in die sanierten innenstadtnahen Altbauquartiere ziehen, nutzen zum großen Teil innerhalb Leipzigs die Tram. Eine attraktive Linie wäre somit STandortvorteil und würde den Sanierungsdruck erhöhen.