Estrel Tower Berlin (176 m | Neukölln | in Bau)

  • Gefällt mir, der schlanke Turmbau. Sehr gut gefallen mir auch die geplanten Flachbauten, die wenn sie so umgesetzt werden, auch ohne den Turm was hermachen.


    Was mich wundert, dass der 175m hohe Turm mehr als 200 Zimmer weniger haben wird, als das 50m niedrigere Park Inn Hotel am Alex. Wahrscheinlich werden die Zimmer großzügiger sein. 46 Stockwerke sind bei 175m auch nicht allzuviel, das Riz Carlton z.B. bringt im fünf Sterne Bereich 48 Etagen auf 158m unter. Weiter vorn im Strang ist noch von 53 Stockwerken die Rede. Oder das Hotel wird etwas niedriger als die max. angegeben 175m ? Den Visualisierungen kann man das aber nicht entnehmen, denn das sind im Grunde am Computer erstellte Skizzen.


    @ jan. 2017 halte ich für sehr ambitioniert. Bisher hieß es immer, dass es frühestens Ende 2015 losgeht. Mit drei bis vier Jahre Bauzeit muss man bei einem solchen Objekt rechnen.

  • Kleist: Da die Zeitplanung ohnehin nur grob von Streletzki geschätzt ist (und es an allen Stationen wie Bauplanänderung, Finanzierung, Bautätigkeit an sich noch haken könnte), kannst Du da durchaus Recht haben. Ich hab ja auch nur die in den Raum gestellten Zahlen aufgegriffen. Streletzki ist offenbar ohnehin ein Optimist, da sind die sportlicheren 2 Jahre als lose Zielvorgabe verständlich.


    Was die Stockwerkzahlen angeht, habe ich bisher verschiedene Angaben von 46 bis gut 50 gehört (vielleicht hat das ja etwas mit der Dachschräge zu tun?). Deshalb habe ich sie auch nicht aufgeführt. Aber die 175m sind mE nun die finale Angabe.

  • ^^ Da hat m.M. nach dieses mal auch wirklich der beste Entwurf gewonnen, auch wenn die anderen nicht so schlecht sind. In einem der Bilder sieht man auch einen Querschnitt, wo man die Stockwerke zählen kann.

  • Auf den Bildern bei Baunetz erinnert es mich aufgrund der strengen geometrischen Formen und der besonders bei der Nachtbeleuchtung hervortretenden Linienstruktur auf dem Glas der Fassaden an ein modernes Kirchenensemble.

  • Das wird ne beeindruckende Ecke!
    A100 Neubau, 175m "Torsituation" von der Flughafen-Einfallautobahn und das alles im Jahr 2014-2017. Berlin beginnt mich positiv zu überraschen!


    Die ganze Gegend und somit ganze Teile Neuköllns werden sich in folge dessenmassiv ändern, da garantiert weitere investoren angezogen werden.


    Trotzdem bin ich etwas zwiegespalten darüber, das schon wieder der "Fehler" gemacht wird, die Hochhäuser über die Stadt zu verteilen, statt einen schönen Cluster zu bauen.

  • Ja den Diskurs wird man in Zukunft wohl verstärkt führen. Hochhäuser werden auch in Berlin verstärkt kommen und da stellt sich die Frage, wo sie entstehen sollen und dürfen und ob man ein Cluster am Stadtrand wie in Paris "erzwingen" will.


    Zentraler Unterschied ist doch, dass die Banken und Bürohochhäuser z.b. bei La Defense nicht so ortsgebunden sind, wie z.b. die Hotel oder Wohnhochhäuser, die nun in Berlin kommen. Estrel hätte wohl kaum ein Hochhaus am Alex oder in der City West gebaut, wenn man ihnen den Bau am jetzigen Standort verweigert hätte.

  • Der 1. Preis gefällt mir auch außerordentlich gut. Aber bei diesem Wettbewerb muss man sagen, dass alle eingereichten Entwürfe , die auf baunetz.de zu sehen sind, auf ganzer Linie überzeugen. Besonders erwähnen möchte ich den drittplatzierten Entwurf von Meixner, Schlüter, Wendt. Durch die horizontalen Fensterbänder, in Deutschland eher selten anzutreffen, wirkt das Hochhaus m.E. sehr edel.

  • Da muss ich - wie es aussieht - eine Fehleinschätzung eingestehen. Einen so hohen Turm habe ich an dieser Stelle nicht für möglich gehalten. Es freut mich, dass ich falsch lag.


    Ich finde den Entwurf auf den Darstellungen recht gelungen. Das wirkt, wie aus einem Guss und passt in die Umgebung. Gerade das Modell wirkt auf den Fotos sehr gut. Ich würde mir allerdings naturalistischere Darstellungen der Fassade und Materialangaben wünschen. Vermutlich ist das aber noch nicht genau bekannt.


    Mir gefällt Kleihues mit seinem Rechtecken allerdings noch besser. Sein gerader Entwurf wäre mein Favorit gewesen.


    Unter 250 Mio € finde ich für ein Gebäude dieser Größenordnung mit Turm, Kongressbereich und Bürohaus sehr wenig. Ich befürchte, dass noch Abstriche kommen (auch an der Höhe sowie den Ausführungsdetails), sodass es sich ästhetisch dem m.E. nicht sehr schönen Estrel-Klopper angleichen könnte.


    Ich persönlich finde den monotonen, geradlinigen BND-Koloss z.B. besser, als den Estrel-Bestandsbau, der sich auf ähnlichem Qualitätsniveau befindet. Skulpturale Elemente müssen sehr gut ausgeführt werden, um überzeugend zu wirken und sind denke ich nicht billig zu haben.

  • Gute Wahl, schöne Form, interessant differenzierte Fassade. Selbst das Zusammenspiel mit dem Bestandsbau könnte irgendwie funktionieren.


    Barkow Leibinger sind definitiv schon länger meine nationalen Favoriten. Meixner, Schlüter, Wendt wären auch meine Zweitbesten für den Entwurf. Aber Kleinhues und Sauerbruch: Leider wieder ziemlich dramatisch ideenlos.


    Nach dem m.E. enttäuschenden Gehry-Wohnturm am Alex ein echter Lichtblick. Prima.

  • Auf berlin.de geht's zur "Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit am Bebauungsplan XIV-245ba-1" (Estre-Convention Neubau an der Sonnenallee)


    Link zur Seite



    Auslegung ist im Bezirksamt Neukölln vom 12. Mai 2014 bis einschließlich 23. Mai 2014 (Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr, Freitag von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr)
    Auch eine Online Beteiligung ist auf der Seite möglich.

  • Die Berliner Zeitung berichtet über den geplanten Erweiterungsbau. Bei Fertigstellung im Herbst 2015 müsste dann auch schon bald Baubeginn sein. 30m€ wird das BV kosten.


    Zum Hochhaus heißt es zum Schluss, dass es erst Mitte nächsten Jahres Baurecht geben würde und dann Mitte 2016 mit dem Bau beginnen wolle.


    Artikel Berliner Zeitung
    Artikel DM

  • Ich hole den Thread mal hoch, auch wenn es zumindest zum Turm keine echten Neuigkeiten gibt. In einem aktuellen Bericht über Streletzki wird dieser einmal mehr für seine visionäre und mutige Standortwahl gelobt. Das Estrel ist seit vielen Jahren das umsatzstärkste Hotel Deutschlands (und auch der Gewinn dürfte sehr ordentlich sein, 30% Auslastung reichen mW laut Streletzki schon für einen Gewinn aus, während es real aber eher 60% Auslastung sind!!!). Neukölln habe nichts besseres passieren können. Zudem profitiere ganz Berlin vom Ausbau des Kongressangebots (zumal die mehr Geld bringen als durchschnittliche Touristen und bei bis zu 3.000 Teilnehmern bisher auch was an die anderen Hotels abfiel). Der Kongressbereich soll übrigens schon im kommenden Herbst fertig sein - bisher gibt es dazu aber noch nichts im Forum. Zu dem Hochhaus heißt es nur, dass er den Baustart kaum noch erwarten kann (geht nicht nur ihm so). Nebenbei erfährt man einiges über seine Person, auch dass er selbst Architekt ist/ war. Sehr lesenswert, gerade als Lückenfüller bis der Turmbau zu Berlin losgeht...

  • Ich möchte kein Spielverderber sein, aber ich stehe dem Estrel-Turm eher skeptisch gegenüber. Man hat es bis heute nicht geschafft, am Alexanderplatz ein Hochhaus-Cluster zu realisieren. Stattdessen baut man jetzt ein Hochhaus an der Peripherie in Neukölln. Das ist aus meiner Sicht das falsche Signal. Wer in Berlin Hochhäuser bauen möchte, sollte das im Zentrum machen. Wenn diese Investition an der Peripherie ausgeführt wird, dann hat das zur Folge, daß diese Investition im Zentrum fehlt. Man sollte die wenigen Hochhaus-Projekte an einer einzigen Stelle bündeln. Wenn die wenigen Hochhäuser über die ganze Stadt verteilt werden, wird es mit einem anständigen Hochhaus-Cluster niemals klappen. Ich kann mich noch nicht einmal über ein Ausfransen der Skyline beschweren, da es bisher keine Skyline in Berlin gibt.

  • Das ist meiner Ansicht nach eine völlig falsche Schlussfolgerung.


    Estrel ist ein Traditionsunternehmen, welches nunmal an dem Standort zwischen Flughafen, Stadtzentrum und an der zukünftigen Stadtautobahn seinen Standort ausbauen möchte. Der Bedarf ist dort vor Ort da und Estrel würde wohl nie im Stadtzentrum viele Kilometer von seinen Veranstaltungsräumen ein Hotelturm bauen.
    Im Stadtzentrum dagegen halten Spekulanten Bauland für mögliche Hochhäuser seit Jahren in Beschlag ohne wirkliches Bauinteresse wie man den Eindruck nicht los wird.
    Auf der anderen Seite werden andere mögliche Hochhausstandorte wie bei Hines am Zoo nicht rechtzeitig als solche Standorte ausgeschrieben, hier sollten die Bezirke und die Stadt vorsorglich Bebauungspläne ändern, wenn diese scheinbar völlig überfordert sind und nicht ansatzweise zeitnah handeln können.


    Davon abgesehen spricht meiner Ansicht nach nichts gegen Hochhäuser außerhalb des Wilhelminischen Rings, im Gegenteil. Andere europäische Großstädte verfolgen eine gezielte Ansiedlung von Hochhäusern außerhalb der historischen Stadtviertel ebenso.

  • ^ Natürlich ist es legitim, am existierenden Standort 'anzubauen'. Die Frage ist nur, ob ein solch großes Hotel nicht von vorneherein etwas zentraler besser aufgehoben gewesen wäre. Sehe ich ansonsten ähnlich wie Architektur-Fan. Insbesondere die Aussage, Neukölln habe nichts besseres passieren können ist seltsam lobheischend. Das mag auf die Gewerbesteuer bezogen so sein, ja, aber ansonsten dürften die Verknüpfungspunkte Hotel/Hotelgäste -> Bezirk minimal sein.

  • Andere europäische Großstädte verfolgen eine gezielte Ansiedlung von Hochhäusern außerhalb der historischen Stadtviertel ebenso.


    Andere europäische Großstädte haben vielleicht auch mehr wirtschaftliche Potenz, sodass Hochhäuser dort kein knappes Gut darstellen. Viele europäische Großstädte stehen vor der Situation, daß die zentralen Innenstadtlagen zugebaut sind und überquillen. Die logische Konsequenz ist, daß man Neubauten an den Stadtrand setzt.


    In Berlin ist die städtische Dichte vergleichweise niedrig. Hochhäuser sind eine Seltenheit. Und das wenige Pulver, das man zur Verfügung hat, wird in Neukölln verschossen.

  • Der Erfolg des Estrels spricht doch für sich:


    Ein Hotel in einer Gegend abseits aller Sehenswürdigkeiten läuft so gut, dass man alle paar Jahre an- und ausbaut.


    Da erübrigt sich doch diese Diskussion.


    Das Hotel ist der größte private Arbeitgeber im Bezirk, gerade auch für ungelerntes Personal. Das sollte neben den Steuereinnahmen ausreichen, um die Aussage im Artikel zu untermauern.


  • In Berlin ist die städtische Dichte vergleichweise niedrig.


    Und du willst sie künstlich erhöhen und die Preise in die Höhe treiben indem man Estrel den Bau verbietet? Andere Städte kämpfen dagegen an was du beschreibst. In Berlin wird sich dieser Prozess von ganz allein noch verhärten.


    Und das wenige Pulver, das man zur Verfügung hat, wird in Neukölln verschossen.


    Das "Pulver", welches Estrel an diesem und eben nur an diesem alten Standort als Erweiterung aufbringen will, würde anderswo gar nicht existieren.
    Estrel hat dort an der Sonnenallee seine Veranstaltungsräume nur wenige Meter neben der zukünftigen Stadtautobahn (1A Verbindung zum Flughafen) und will demnach logischer Weise auch dort expandieren. Ein Standort am Alexander Platz oder ähnliches steht für Estrel gar nicht zur Diskussion.

  • Die Standortwahl für das Estrel ist doch längst entschieden. Ekkehard Streletzki verfolgt zwar durchaus auch andere Projekte in Berlin, aber man spürt deutlich wie sein Herz besonders für das Estrel schlägt. Es scheint unter den vielen Projekten sozusagen sein primäres Lebenswerk zu sein. Tatsächlich hat er es dort ja allen gezeigt, die über den Standort geunkt und die Nase gerümpft haben. Aber nicht zuletzt durch die vielen Brachen und den schlechten Ruf hat ihn dort keiner groß gestört und er konnte erst so große Flächen erwerben. Er hat jetzt eine Gelddruckmaschine, die auch sein Renommee als Geschäftsmann und Macher erheblich verstärkt. Künftig wird der Standort aber strategisch sogar noch günstiger liegen und aus seiner Sicht sozusagen kostenlos zusätzliche Infrastruktur erhalten. Das alles ist sicher ein gewichtiger Grund weshalb er vor Ort expandieren möchte.


    Ein weiterer ist der, dass er dort erst in Kombination ganz andere Angebote knüpfen kann als vorher oder an mehreren verteilten Standorten. Gerade im Kongressgeschäft steckt bekanntlich sehr viel Geld, wohingegen es trotzdem zunehmend weniger Angebot als Nachfrage in der Stadt gibt. Bei solchen Lücken werden die Schnellen belohnt. Deshalb werden gerade die Kapazitäten kräftig erweitert, bevor der Turm auch nur baureif ist. Den Turm würde es ohne diese Erweiterung vielleicht auch gar nicht geben. Wobei er gerade bei Großkongressen (bis zu 3.000 Teilnehmer) oder mehreren parallel laufenden Veranstaltungen schon jetzt voll ausgelastet werden könnte. Künftig kann das Estrel also die vielen Kongressgäste zunehmend auch im eigenen Haus unterbringen. Etwas dass kein anderer Kongressstandort der Stadt bieten kann. Was sollen diese Gäste dann aber am Alex? Da würden sie doch eher in ein benachbartes Hotel ausweichen. Man schafft sich sozusagen mit dem Kongressgeschäft die eigene Nachfrage für den Hotelbetrieb und kassiert doppelt. Die Nähe zu Flughafen und Autobahn wird zusammen mit den mangelnden Konkurrenzangeboten sicher für eine ausreichend gute Auslastung sorgen. Die Hauptbedingung für einen wirtschaftlichen Betrieb.


    Für mich steht es also außer Frage, dass Streletzki hier nur logisch handelt. Die Frage ob oder wie der Bezirk davon profitiert halte ich auch für wenig nachvollziehbar. Der Bezirksbürgermeister weiß sicher am besten wovon er spricht und ich wette, dass auch die meisten anderen Bezirke (vielleicht außer Friedrichshain-Kreuzberg) so ein Erfolgsprojekt sofort begeistert nehmen würden. Dabei geht es nicht allein darum, wie viele der direkt Angestellten aus dem Bezirk kommen (aber bei dem Personalbedarf werden schon einige darunter sein) oder wie viele regionale Firmen (e.g. Reinigungsbetriebe, Caterer) dadurch zusätzliche Aufträge erhalten. Einige der Gäste werden sicher mal einkaufen oder essen gehen oder zum Friseur, oder, oder, oder. Dann bringen solche Projekte oft einen Aufwertungseffekt für das gesamte Umfeld mit sich. An vielen Stellen der Stadt ist dieser umstritten bzw. hat für einkommensschwache Menschen Schattenseiten. Hier hingegen trifft es eine der schmuddeligsten, heruntergekommensten und antiurbansten Ecken eines Bezirks der an sich ohnehin schon als völlig abgehängt gilt. Da wird jede Aufwertung gut tun und sie wird in der ein oder anderen Form. Ähnlich wie in der nicht weit entfernten Gropiusstadt der U-Bhf Johannisthaler Chaussee direkt bei den Gropiuspassagen der am besten gepflegte im näheren Umfeld ist, einfach weil man dort ein spezielles Interesse daran hat die zahlenden Kunden nicht zu vergraulen. Allein die Ufergestaltung beim Estrel wird dazu beitragen, den Aufenthaltswert spürbar zu steigern. Die imposante Architektur wird ein Übriges tun und ein weithin sichtbares Ausrufezeichen setzen.