ja was denn jetzt: sind die gebäude dort nun hoch oder flach?
der platz wurde angelegt, als vor 170 jahren der bayerische bahnhof erbaut wurde. er bildete damals die platzdominante. nach dem krieg wurden die straßenkanten unnötig aufgeweicht, um raum für aufmärsche zu erhalten. geplant war die umgestaltung zum "leninplatz" inklusive denkmal und hochhaus anstelle des abzureißenden alten bahnhofs.
auf diese weise hat es die ddr geschafft, dort eine im grunde irreparable ödnis aus straßen, brachen, ruinen und plattenbauten zu hinterlassen.
erst seit der wende gingen und gehen alle überlegungen wieder vom erhalt des klassizistischen bahnhofs - und dessen einbeziehung in die lose platzstruktur - aus. dazu zählt, ihn (und unter anderem das erhaltene hotel aus der gleichen entstehungszeit) nicht von noch mehr höheren gebäuden bedrängen zu lassen. dabei erweist sich das citytunnel-projekt als größtmöglicher glücksfall: es ermöglichte die denkmalgerechte sanierung der ruine, gab dem bahnhof seine funktion zurück und schenkt ihm künftig ein attraktives umfeld entlang der und über den ehemaligen gleisanlagen. die entwürfe des städtebaulichen wettbewerbs zur gestaltung dieser flächen gehen von einem wiederaufbau des kriegszerstörten ostflügels des bahnofs in dessen ursprünglichen kubatur aus. schritt für schritt wird so der ausgangspunkt des platzes wieder in dessen mitte rücken und von neubauten gerahmt werden, die den portikus als zentrum nicht überragen. ich halte dies für ein städtebaulich wie ökonomisch sinnvolles konzept.
der neubau der zahnklinik ist nur ein baustein auf diesem weg. weitere werden durch die umgestaltung der windmühlenstraße und die eröffnung des citytunnels folgen.
auch danach wird der bayrische platz sicher kein schmuckstück sein und die allzu häufigen paradigmenwechsel in der ostdeutschen geschichte widerspiegeln. aber mit los angelos wird das alles auch künftig nicht mal ansatzweise irgend etwas zu tun haben.