Taunusturm-Projekt: Planungs-Thread 2003-2011 (geschlossen)

  • @porteno


    Die maßgebliche Baugrubentiefe in der Mitte beträgt 19,50m. In den Randbereichen ist sie zwischen 14 und 17 m tief, jeweils in Abhängigkeit der aufgehenden Bebauung. Die Bodenplatte hat unterschiedliche Stärken.


    Die Baugrubenumschließung bildet eine sog. überschnittene Pfahlwand 900/750 also DN 900 bei 750 mm Pfahlabstand. Die Primärpfähle (unbewehrt) reichen nur bis in eine Tiefe von ca. 22,50m unter GOK, die Sekundärpfähle erreichen Tiefen bis zu 38,00m uGOK.


    Also haben wir 75+75+75+75=300 laufende Meter Baugrubenumschließung (im Grundriß). 300/Abstand 750mm = 400 Stück Pfähle mal ca. 32m = 12800m.


    Sicherlich ist das System für die Baugrubentiefe grenzwertig was die Steifigkeit betrifft. Es werden sich aus mehreren Aspekten akzeptable oder nicht akzeptable Verformungen einstellen.


    - Der Baugrubenaushub bringt die Masse von knapp 100.000 m3 mal ca. 19 kN/m3 = 1.900 MN Entlastung
    - Die Grundwasserabsenkung erfolgt auf -20,50m uGOK, also auch nicht wenig
    - Die Baugrubensicherung bringt systembedingte Verformungen mit sich
    - Trotz KPP gibt es ordentliche Setzungen aus dem Neubau


    Also alles in allem bei der dichten Bebauung eine Aufgabe an den Ingenieur.


    Was verwundert ist die Tatsache, daß Hoch4 bei ähnlichen Verhältnissen top-down hergestellt wurde. Da wurden Pfähle DN 1.500 für die Umschließung hergestellt und dann in Deckelbauweise ein ca. 23,00m tiefes Loch hergestellt.
    Damals waren die Verformungen rechnerisch nur so in den Griff zu bekommen.


    Aber erst mal sehen wie das hier tatsächlich gebaut wird. Die Planungen und Berechnungen sind teilweise aus 2003, also nach dem Stand einiger alter Normen und Erkenntnisse.

  • Darum geht es doch. Wenn man den Turm einfach auf 135m stutz, dann verliert der doch ganz seine Proportionen. Der hohe Mittelteil würde dann knapp über dem Podest enden. Das, finde ich sähe dann noch massiver aus, als es ohnehin schon ist. Dazu noch schnell überschlagene 1000 vollkommen identische Quadrate.
    Jetzt schon wirkt der Turm einfach nur enorm, wenn die Proportionen sich aber noch so verändern, dass sie das unterstreichen, und man sich diese monotone Fassade vorstellt, am besten noch in Sandstein, der mit der Zeit dann dunkel wird, dann hat man eine Ahnung was das für ein unglaublich schwerer Brecher wird. Ganz im Gegensatz zum Japan-Center, das auf mich trotz de Rasters sehr elegant wirkt, wird das von vorne gesehen eine einfache Kiste, mit einem nur noch sehr kleinen Vorsprung an der Oberkante.
    Ich finde den Turm einfach nur langweilig und vollkommen kraftlos.

  • ich hab das jetzt eher so verstanden, dass die proportionen des turm (also dein dreisatz) feststehen, nur wegen der perspektive das tiefere niveau so aussieht, als ob es auf japan-center-niveau wäre, im grunde aber viel tiefer liegt und somit das ganze bei direkter draufsicht auch viel weniger massiv wirkt! dieses wird ja auch in dem schlechteren (qualitativ) rendering deutlich, wo die oberkante des tieferen teils deutlich unter jc-niveau liegt!

  • Foundator:


    Dass die Baugrube am Rand weniger tief ist, erklärt natürlich die 14,500m. :)


    Bei FHV gab es mehrere Gründe für die Verwendung der Deckelbauweise:
    1. Natürlich wegen der Verbaustatik (Innenstadtlage, wenig Anker möglich, oft "nur" 3 Lagen oder keine wegen U-Bahn und Leitungschaos in der Großen Eschenheimer Straße herstellbar im Gegensatz zu sieben Lagen bei KK )
    2. Man hat sich ausgerechnet, schneller auf diese Weise zu sein mit dem Bauen
    3. Weniger Lärm, Staub, etc. für die Zeil


    Wenn ich mich recht an die IK Verbauberichte erinnere gab es bei FHV ca. 550 Pfähle und noch mal 60 Primärpfähle mit und ohne Geothermie... und das hat da ordentlich gedauert bis das alles gebohrt gewesen war, also bei KK wird dann auch nicht von heute auf morgen der Verbau fertig sein... ;)

  • @ tosoul, bezogen auf Dvorak:
    Richtig, so habe ich das auch verstanden. Von den Proportionen her wird nichts gekürzt oder draufgesetzt, es bleibt bei 135m. Die Proportionen kommen voraussichtlich so wie auf dem Render - nur dass dies perspektivisch schlecht umgesetzt war. Daher könnte man meinen, die nördliche Seite wäre so hoch wie das Japan Center, ist sie aber nicht.
    Warten wir doch erstmal die hoffentlich nächste Woche erscheinende Pressemitteilung ab, dann gibt's bestimmt auch einen überarbeiteten Entwurf und eine neue Diskussionsgrundlage.

  • Schön das alles hier zu lesen, ich finde es erstmal spitze, dass es jetzt danach aussieht, diesen alten Kasten abzureissen. Und wie Miguel schon sagt, warten wir doch erstmal ab, wie die neue Planung aussieht. Fast alles ist besser als der IST-Zustand. Ich hoffe dann noch auf Metzler, aber das ist wahrscheinlich zuviel des Guten. :621:

  • Ich kanns nicht glauben, das wäre zu schön um wahr zu sein, die ideale Ergänzung an dieser Stelle für mich als Strassenschluchtenfan...mir gefällt gerade an dieser Stelle der "massige" Bau besser als ein schlanker hohe Turm. Zum Park hin wird das sehr urban aussehen. Ja, das wäre echt toll...

  • Ich finde, dass Kaiserkarree an dieser Stelle genial hineinpasst gerade weil es so massig ist. Durch die eher niedrige gedrungene Art wird die Skyline sehr verdichtet. Das unterscheidet doch die Skyline von Manhattan von denen vieler anderer Städte, die extreme Verdichtung von Höchhäusern, die bis an die Straßenschluchten gehen. Grüne, grazile Glas-Phallusse, die in der mitte von einem Podiumsgebäude stehen, kann doch jeder bauen... :D
    Daher ist die Höhe von "nur" 135m doch perfekt, ich könnte mich auch an noch mehr von diesen vollschlanken Türmen (im Zentrum!) gewöhnen. :daumen:

  • Ich sag doch, das angesprochene Rendering ist falsch, wenn man sich die Fluchtlinien anschaut. :cool:
    Fehlt dann nur noch der Turm der Metzler-Bank und wir haben in Frankfurt Europas erste Straßenkreuzung die an allen 4 Ecken von Hochhäusern flankiert wird :daumen:
    Hoffentlich bleibt das mit der Wohnnutzung auch, weil die Lage direkt an den Wallanlagen ist für hochklassiges Hochhauswohnen einfach ideal.

  • Auf dem Foto aus dem Windkanal, Link in Magbeams Beitrag oben, ist schön zu sehen, wie die nahezu gleich hohen, fast gegenüber liegenden und beide recht massig mit vergleichsweise vielen Rücksprüngen gestalteten Hochhäuser Kaiserkarree und Gallileo ein Tor an der Gallusanlage bilden werden.

  • Falls die Fassade so umgesetzt wird, wie auf den Renderings, dann dürfte die Fassade, insbesondere bezüglich der Farbe des Natursteins, der des Bürohauses von Jo Franzke zwischen BHF Bank und Westend Duo ähneln.




    Bild: Jo Franzke Architekten




    Bild: GKK Architekten


    Ich glaube, dass das sehr gut aussehen könnte. Wäre doch schön, wenn mal wieder ein Hochhaus mit einer dunklen Fassade gebaut werden würde, nachdem das Selmi-Hochhaus ja eine helle Fassade erhalten wird.

  • Jetzt geht's los?


    Entweder ist der Zeitpunt genial gewählt...in einer bevorstehenden Rezession sind Bauleistungen viel billiger zu haben, und das Gebäude wird gerade zum Ende der Rezession/Beginn des Aufschwungs fertig...


    oder...


    der Zeitpunkt ist schlecht gewählt inmitten einer Kreditkrise, und der Bauherr (Commerzbank?) wird untergehen...


    ...ich hoffe einfach mal, dass das erste Szenario zutrifft. Wäre auch für den Wirtschaftsstandort Frankfurt erheblich besser.

  • Naja, aber noch haben wir keine Rezession.
    Außerdem muss auch in unsicheren Zeiten Geld angelegt werden. Vielleicht wirkt da jetzt die Anlage in einem Bürogebäude in 1a Lage in Deutschland, dessen Realwirtschaft gesund ist und dessen Immobilienpreise im europäischen Vergleich (Spanien, GB) immer noch sehr unterbewertet sind, gerade attraktiv? Zwar können die Banken am Kapitalmarkt nicht mehr jeden Mist günstig refinanzieren, aber ein Projekt wie das Kaiserkarree ist ja auch ein Premiumprojekt. Außerdem hat man ja vielleicht schon einen Ankemieter (wollte nicht die Kanzlei Clifford Chance raus aus dem FBC?).

  • Baugrube nicht mehr ganz so tief

    So, die neuen Pläne sind auf dem Tisch. Die Baugrube wird jetzt nur noch 16,00m tief. Macht die Baugrube ein bißchen anspruchsloser:


    THE_FOUNDATOR

  • Und wieder ist ein Monat vergangen...


    Hat irgendwer neue Infos? Ich hatte was von Oktober als Räumsungzeitraum gelesen, weiß jemand ob da schon wer auszieht? :D


    Naja in 2 Wochen bin ich auch in Frankfurt dann kann ich ja mal vorbeischauen ;)

  • Räumung

    Hallo Allerseits,


    nun viele Neuigkeiten gibt es nicht. Habe mich gestern mit ein paar Kollegen unterhalten und diese meinten dass es einen Umzugsplan gibt. . . Stockwerk für Stockwerk wird nun die Abteilung in den neuen Standort ziehen. Das "zieht" sich dann wohl bis November hin. :fiddle: Also denke ich dass spätestens im Dezember der "Bunker" leer steht. . .

  • Ist doch super, dass sich überhaupt was tut! Dann kann man ja hoffen. Hoffentlich reißen die das Ding nicht wieder erstmal nur ab und lassen dann erstmal alles so 2-3 Jahre stehen.