Archäologische Zone und Jüdisches Museum

  • Ein Berricht der Lokalzeit Köln des WDR über das geplante Bürgerbegehren.


    http://www1.wdr.de/mediathek/v…lokalzeitauskoeln380.html
    (ab Min. 13:30)


    Lothar Theodor-Lemper, der selber mit im Ausschuss saß, der den Siegerentwurf gekürt hatte, meinte sinngemäß, man habe sich damals von der Architektur blenden lassen - aber nicht gesehen, das ein architektonischen Monster mit seiner Größe alles erschlage, verdecke...
    Damit disqualifiziert sich Herr Lemper doch selber!


    Zumindest lässt die AS nach dem Bericht über das geplante Bürgerbegehren noch die neue Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach zu Wort kommen, die sich für das Projekt ausspricht.

  • Neben den Ausgrabungen der Archäologischen Zone hat die Stadt ein 12 Meter hohes Stahlgerüst errichten lassen, an dem ein Fassadenmuster des künftigen Museums angebracht werden wird. Entlang der Straße "Unter Goldschmied" wird desweiteren eine große Plane angebracht, um die (lt. KStA östliche) Seite des Museums zu visualisieren. Meines Erachtens ist vis-a-vis des WRM jedoch Süden... ;)
    Lt. Berchnungen des ausführenden Architekturbüros sei mit Kostensteigerungen von ca. 8 Millionen € (von knapp 52 auf 60 Mio. €) zu rechnen. Das, sollte dies so zutreffen, dürfte Wasser auf die Mühlen der Museumsgegner sein.


    http://www.ksta.de/innenstadt/…l-,15187556,24558058.html

  • Fassadenmuster

    Vor ca. zwei Wochen war ich in der Straße "Unter Goldschmied" und habe mir dieses Fassadenmuster mal angesehen. Leider stand vor der eigentlichen Musterfassade noch ein Gerüst, so dass man sich von der optischen Wirkung der Fassade nur ein eingeschränktes Bild machen konnte. Zumindest kann ich mir jetzt besser vorstellen, wie man die bisher veröffentlichten miserablen Visualisierungen des Neubaus interpretieren soll. Diese changierenden größtenteils fensterlosen Wandflächen des Klotzes sollen scheinbar mit einem bunten Mix unterschiedlichster Natursteine belegt werden. Als zusätzliches Fassadenelement sind wohl noch Metallgitter vorgesehen. Das Betrachten der Musterfassade rief in mir den Eindruck hervor als befände ich mich auf dem Gelände eines Baumarktes vor den Schauwand, an der Restbestände von Bodenfliesen angeboten werden. Bisher war ich dem Museumsneubau ambivalent gegenüber gestimmt, diese Musterfassade wird mich allerdings zu einem Gegner des Neubaus werden lassen. Dem Museum an sich stehe ich zwar positiv gegenüber, allerdings lehne ich an dieser prominenten Innenstadtlage diesen monströsen Block in Hochbunkeroptik entschieden ab.



    Vielleicht hat bald jemand Gelegenheit, die Musterfassade mit einer besseren Kamera und ohne Gerüst davor abzulichten. Eventuell wirkt dann das Ganze licht und elegant und ich kann meine Meinung noch ändern :lach:


    Eigenes Bild

  • Hi Elektizist, ich war vor einige Tagen auch vor Ort und würde es etwas anders intepretieren als du.


    Ich gehe davon aus, dass es sich bei den Fassadenelementen um eine Musterauswahl verschiedenster Materialien handelt und nicht um ein Abbild der geplanten Fassade.


    Die Fassadenelemente waren nämlich alle sehr unterschiedlich. Ein Teil der Fassade war hochglänzend wie Marmor und der Rest der Fassadenelemente hatte eine natürliche rauhe Oberfläche. Aber auch das Material an sich war unterschiedlich in der Farbgebung und Struktur.

  • Es würde mich freuen, wenn Deine Einschätzung zutreffen würde :)


    Aber wie bereits geschrieben, würde dieser Mischmasch unterschiedlicher Materialien in unterschiedlicher Bearbeitung (poliert und rauh) gut zu den Visualisierungen passen, in denen die Wandflächen stark gemustert dargestellt werden. Stand denn bei Deinem Besuch irgendeine Erläuterung an dem Gerüst?

  • Vor das Metallgitter wurden zwischenzeitlich weitere Fassadenplatten angebracht; die Farbe konnte ich nicht genau erkennen, es sah aber nach Olivgrün aus.

  • Das Stück ausgestellte Fassade passt ganz gut zu den aktuellen Visualisierungen: http://koelnarchitektur.de/php…pup.php?id=53022&size=640


    Sieht für mich nach einer endgültigen Version aus. Werde mir das ganze mal ansehen, wenn die Gerüste weg sind. Erst dann kann ich es beurteilen.


    Es ist aber interessant, dass mit der Fassade die unterschiedlichen Materialien der Umgebung aufgenommen und neu zusammengesetzt werden, wie ein Mosaik. Das Gebäude also als Spiegelbild seiner Umgebung. Insofern zunächst ein intelligenter Ansatz. Dazu werden außerdem nur hochwertige Materialien verwendet.
    Die Verschandelung des Gebäudes fing leider schon in der Planung an. Die Politik forderte mehr Abstand zum Wallraf-Richartz-Museum, eine deutliche verkleinerung des Baukörpers und auch sonstige Baukosteneinsparungen. Dementsprechend wirkt die Fassade wahrscheinlich nicht mehr so transparent, wie ursprünglich beabsichtigt. Wenigstens ist die städtebauliche Wirkung noch vorhanden.


    Die Eröffnung ist übrigens für 2019 geplant (http://koelnarchitektur.de/pages/de/home/aktuell/2863.htm). Wenn man sich vorstellt, dass das Projekt zur Regionale 2010 gehört, ist diese Planungszeit einfach unfassbar!

  • Interessant ist die Desinformationskampange des KSTA. Diese Kampange setzt an mehreren Punkten an:


    • Es werden nur veraltete Visualisierungen und Ansichten gezeigt, in denen der Baukörper noch wesentlich größer war. Das erzeugt die Angst vor einem zu massiven Baukörper.
    • Immer wieder das Kostenargument...
    • Unterschlagung der eigentlichen Dimension des ganzen Projekts: Es wird immer nur der Hochbau erwähnt. Die unterirdischen Besichtigungsmöglichkeiten werden NIE genannt.
    • Es werden keine Aussagen zum inhaltlichen Konzept gemacht, dass sicherlich einzigartig in Deutschland und ganz Westeuropa ist.
    • Andere sehr teure Kulturprojekte, die den DuMont-Medien heilig sind, werden nicht kritisiert (Erweiterung Wallraf-Richartz-Museum, Erweiterung Stadtmuseum, unterirdische Kinderoper etc).
    • Positive Aspekte des Baukomplexes werden NIE prominent platziert.


    Insofern kann man Magenschmerzen vermeiden, wenn man nicht DuMont ließt.

  • Hier das Fassadenbeispiel nochmal ohne Gerüst.




    ..und im Detail



    Bilder:tieko


    Mir sind die Übergänge der verschiedenen Elemente zu scharfkantig und abrupt.
    Außerdem passen die verschiedenen Steinarten nicht besonders gut zueinander.
    Ich vermute, dass sie die verschiedenen Epochen symbolisieren sollen.
    Vielleicht wird das ganze ja nochmal überarbeitet.

  • Anstatt diese 2qm Beispielwand zu montieren, wäre mir mit einem ordentlichen Visualisierung eher geholfen. Die Steine erinnern mich irgendwie an die Domplatte 2.0.

  • Ich denke, dass man anhand der Musterfassade und der Visualisierung mittlerweile ganz gut abschätzen kann, was hier für eine massive, weitgehend fensterlose Baumasse entsteht. Und ob nun die Steinplattenreste mit der oberen oder unteren Färbung verwandt werden, an der Klotzwirkung wird sich dadurch kaum etwas ändern.
    Im Erdgeschoss werden doch vermutlich Funde aus der archäologischen Zone "präsentiert" werden.... aber geht's noch gruseliger als diese möglichst platzsparend in eine Betonmasse zu quetschen? :nono:
    Je mehr die bisher veröffentlichten nebulösen Visualisierungen Gestalt annehmen, um so unansehnlicher wird das Projekt aus meiner Sicht.

  • ^ Also dass der Baukörper klotzig ausfallen und wenig Fenster haben wird dürfte wohl seit der allerersten Visualisierung deutlich gewesen sein. Schließlich soll ja auch ein Großteil des Grabungsfeldes frei überspannt werden und viel Tageslicht ist in museumsartigen Gebäuden eigentlich selten erwünscht (schon zum Schutz vieler Exponate).


    Ich finde die gewählten Materialien sehr gelungen. Sämtlichst warme Natursteinarten, die mit leicht unterschiedlichen Farbnuancen die Flächen lebendiger machen. Dieser bunte Flickenteppich scheint der Visualisierung nach nur auf einer kleinen Fläche geplant zu sein. Sieht für mich nach Originalsteinen aus archäologischen Funden aus, zu einem „Spolienfeld“ zusammengefasst. Passt doch als Blickfang sehr gut. Der größte Teil des Sockels wird aber wohl mit dieser Rautenstruktur rechts daneben ausgeführt werden. Ist die aus Metall? Da weiß ich nicht, ob das in längerer Abfolge zu sehr nach Gitter aussieht. Könnte aber innendrin einen tollen Effekt beim Lichteinfall erzielen.


    Ich frage mich noch, ob man den Wechsel zwischen den oberen Plattenfarben am gesamten Gebäude durchziehen will. Das ist auf den Visualisierungen nicht zu erkennen. Fände ich an sich eine sehr gute Idee, das würde die Andeutung einer Dachlandschaft noch verbessern. Ich persönlich würde allerdings den helleren Farbton in die Mitte und einen dunkleren nach oben verlegen. Der Effekt könnte aber am Gesamtbauwerk sehr reizvoll sein.


    Was mir nicht so gefällt sind die Fenster, welche mal wieder zufallsmäßig verteilt und in üblicher Schießscharten-Optik über die Fassade verstreut sind. Da würd ich mir echt mal Experimente mit einer rahmenartigen Einfassung wünschen (ähnlich wie beim Spanischen Bau am Rathaus).

  • ^
    Ich glaube die Rauten sind aus Metall, aber ganz sicher bin ich mir nicht.
    Das obere Drittel scheint nur eine Attrappe zu sein, welche den gleichen Stein darstellt wie beim mittleren Teil.
    Wurde wohl nur montiert, um die Höhe darzustellen.

  • ...zur Klarstellung: Der oberste Teil des Fassadenmusters ist nur eine bedruckte Plane. Damit möchte man offenbar ergänzend die Gebäudehöhe abbilden.

  • Dieser Entwurf gefällt mir deutlich besser als das, was bisher so angedacht war. Der Platz, der mir durchaus zusagt, bleibt erhalten.

  • Ich lege keinen Wert auf Erhalt des jetzigen "Platzes". Dieser Platz ist kein Platz, es ist eine Brachfläche. Das merkt man schon daran, dass die Rathauslaube in ihrer Architektur für einen solch großen Platz niemals konzipiert wurde. Nur eine Bebauung kann die städtebaulichen Dimensionen der Vorkriegszeit wiederherstellen.

  • Nee, beim besten Willen: Dieser Bussmann-Entwurf geht gar nicht!


    Ich teile das Argument vom Architekten Lorch, Dr. Trier und den anderen, die der Meinung sind, dass die Ausgrabungen Platz benötigen, um zu wirken.
    Jeder, der sich schon mal das Prätoritum angeschaut hat, wird wohl gleicher Meinung sein. Denn hier hat man genau diesen angesprochene Tiefgaragen-Flair.


    Auch wird dieser Platz vor dem Rathaus nie belebt sein - aus dem einfachen Grund, weil Gastronomie fehlt.
    Zudem hält Bussmann in seinem Entwurf die ans Rathaus angrenzenden Gebäude bewußt in weiß - das lässt den angedachten Platz offen und freundlich erscheinen.
    In Wahrheit sind diese Gebäude im fiesesten backstein-rot gehalten, der Platz dürfte "in echt" also ganz anders wirken.
    Ich bin froh, wenn das neue Museums-Gebäude zumindest teilweise diese Gebäude des Rathauses verdeckt. :)

  • Interessante These, den hässlichen Nachkriegsteil des Rathauses mit Flachdach mit einem ähnlichen nächsten hässlichen Klotz zu verdecken und wenn man enger baut, sieht man den Rest weniger großflächig!?
    In vielen dt. Städten würde man dazu neigen, das vorhandene Nachkriegsgebäude in seiner Fassade mal zu überarbeiten, ihm ein Dach zurückzugeben... aber dann hätten wir die gleiche Diskussion wie mit den Gegnern der Dachaufbauten des Domhotels.
    Denkmalpflege in Köln versteht sich ausschließlich im Erhalt des Nachkriegszustandes, nur sehr sehr selten in einer Wiederherstellung... Die Flora ist eine Ausnahme, weil Veranstaltungsort.


    Mit dem Neu-/Anbau des WRM bekommt der Platz bereits einen geschlossenen Charakter und wird ganz anders wirken.
    Die Idee den Platz so zu erhalten und punktuell durch Glas dort Geschichtseinblicke zu gewähren, Menschen im Vorbeigehen darauf anzusprechen, sie dafür zu interessieren... funktioniert so wunderbar. Weniger Geld als dieser geplante Bau und seine Mio.s könnte gut in die Erweiterung/Verbindung des "unterirdischen Kölns" gesteckt werden, mit einem angemessenen Eingang, als der Istzustand des Prätoriums, versteckt in der Seitengasse mit dieser Tafel.


    Ich bekenne mich gern als Gegner des (65.Mio € ??) Projektes!