Spaziergang in Hannover

  • Spaziergang in Hannover

    Hier einige Photos des Zentrums von Hannover, wo ich war dieser Sommer während ein tag... von Hauptbahnhof nach Hauptbahnhof :D


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  • Danke für die Eindrücke. Als ich vor einigen Jahren mal dort war, fand ichs stinklangweilig und außer an das Rathaus kann ich mich an nichts erinnern. Hab mich aber damals auch noch nicht für Architektur interessiert. Stehen ja doch einge nette Gebäude rum, bes. die ganzen Repäsentationsbauten aus Vorvorkriegszeiten. Und die Fachwerkhäuser überraschen mich etwas. Andererseits auch viel Schrott. Aber wo gibts den nicht? Der Kristallleuchter ist ja auch ne nette Idee. Ist das sog. "Kunst"?

  • Ich denke, als Deutscher kommt man schon mit den Scheuklappen direkt vor den Augen nach Hannover. Das label "langweilig" ist wirklich extrem stark ausgeprägt.


    Mir persönlich gefällt Hannover weitaus mehr als einige andere deutsche Grossstädte, inklusive allem was es so schönes im ruhrgebiet etwa gibt. Hm, nehm ich zurück, will ja kein Stadt vs Stadt thread provozieren ;)


    Hier passen auch noch wunderbar Bilder über die spektakulären herrenhäuser Gärten rein oder das Messegelände, das keine lose Ansammlung von drittklassigen Hallen ist wie in Hamburg und co. Die List hatten wir ja glaube ich schon als Stadtteil-Spaziergang hier irgendwo. Sowieso gab es in Hannover mehrere reine Wohn-Stadtteile, die mir sehr gut gefielen (kenne sie leider ned beim Namen)


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    Modhinweis: Bilder aus dem Stadtteil List

  • Ist Hannover wirklich so urban, oder liegts am Sonnenschein? Sind ja wirklich gute Bilder und es scheint ein paar schöne Ecken zu geben. Da denkt man ja mal über einen Besuch nach!


    Woher hat eigentlich Hannover diesen Ruf der "Langweiligkeit"?

  • Das habe ich mich auch schon oft gefragt, woher solche Sprüche kommen wie "Nichts ist doofer als Hannover"
    Wenn man nedenkt wie schlimm die Stadt zerstört war und dann die Bilder aus List oder diese doch ganz netten Häuser sieht, wirkt das komisch. Oder werden hier nur die Perlen gezeigt und der Rest ist so grausam? Persönlich finde ich Dortmund z.B. wesentlich unattrativer, wenn ich's mit den Bilder hier vergleiche.


    p.s. @ steph35 wie fandest du die Stadt eigentlich?

  • Ich habe letztes Jahr auch zum ersten Mal Hannover besucht, inkl. Kalauer Nichts doofer als Hannover im Hinterkopf. Von daher war auch ich mehr als positiv überrascht. Für den Eindruck einer Stadt ist wirklich ausschlaggebend, mit welcher Erwartungshaltung man sie besucht. Insofern für micht enttäuschend: München.


    Danke für die Bilder, ich find's allerdings immer gut, wenn noch ein paar Beschreibungen der gezeigten Bilder folgen.

  • Zufrieden, das die Photos Ihnen gefallen...
    ich werde später die Ortsnamen hinzufügen... ;)


    Ich bin nur ins Zentrum spazieren gegangen, ich habe nicht darüber hinausgegangen.
    Einige Straßen und Perspektiven sind sehr interessant, reich von den variierten Architekturen, andere sind es weniger.
    global mochte ich gut, Orte mehr als anderen, wie das norddeutschLandesbank (großartiges Gebäude), das maschpark und das neues Rathaus, Georgstrasse... und besonders Bahnhofstrasse, das Straßenmodell das viele Stadtprobleme in Frankreich lösen würde, in Vierteln auf Betonplatte...


    Also habe Ich eine eher positive Ansicht von Hannover, das Zentrum, um präziser zu sein... es war der Sommer auch, die Sonne hilft mir von guten Erinnerungen behalten :D


    PS : Verzeihung für mein arm deutsch sprechen :)

  • Pas de problème. Allemand n'est pas facile, mais on a tout (ou tous?) compris! Et dans un forum d'internet allemand on dit normalement "tu", pas "vous" :)


    Wenn du aus Rennes kommst, wie kann dir dann Hannover gefallen? Ich war schon in Rennes und fand die Stadt sehr schön!

  • Hallo,


    ich habe zwar Hannover noch nicht besucht aber :


    "Woher hat eigentlich Hannover diesen Ruf der "Langweiligkeit"?"


    wenn ich mir die Bilder 3,4,7,8,9,10,11


    den Glas-Dinosaurier 23-33


    und dann die zum flanieren und vielleicht auch zum verweilen einladenden Einkaufsstraßen 43,44,45 etc.


    anschaue, dann kann man über den Ruf der Langweiligkeit noch ganz froh sein, auf mich wirkt es nämlich eher oberflächlich,kalt und abstoßend..


    Adios

  • Das kann ich dir sagen. Die, die es gebaut haben, fanden es schön, steph35 fand es auch schön (oder zumindest interessant, deshalb hat er es fotografiert und so lesen sich seine Beiträge auch) und es wird sicher noch ein paar andere geben, die es nicht nur kalt finden (sonst wären die Straßen auf den Fotos nicht so voll). Leute, wie du, finden es eben abstoßend. Der Durchschnitt aus diesen Extremmeinungen heißt dann: langweilig. ;)


    Könnte natürlich auch sein, dass es in Hannover a) kaum überregional bekannte architektonische Highlights gibt, dass b) die umliegende Landschaft ziemlich flach ist und dass c) der Hannoveraner nicht mal einen penetranten Dialekt besitzt. Vielleicht werden d) solche Einschätzungen auch gar nicht nur an der Architektur festgemacht? Okay, alles sehr unwahrscheinlich.



    Im Übrigen bedarf es wohl schon einer gehörigen Portion an Übermut, durch alle möglichen Threads zu streifen und dabei alles zu kritisieren, was sich irgendwie den Gegebenheiten und Erfordernissen der heutigen Zeit anpasst (bzw. aus ihr heraus entsteht), dabei die Absolventen bestimmter Studiengänge pauschal zu verunglimpfen - um sich daran anschließend auf ein sehr hohes Ross zu setzen und etwas von Oberflächlichkeit zu palavern, nicht? ;)

  • Danke für die schönen Bilder aus meiner eigenen Heimatstadt!


    Viele "häßliche" Ecken werden bald auch noch fallen, die es zweifellos gibt.


    Die, die nie in Hannover waren kennen die Stadt seltsamerweise immer am besten. Es ist wie oben oben gesagt: wir sind langwilig, weil wir keinen Dialekt haben, nicht so schrill wie Köln, nicht so möchte-gern wie München, ...


    In den Stadtteilen ist Hannover eine unwahrscheinlich schöne und lebenswerte Stadt mit viel grün und schönem Altbaubestand zu kleinen Preisen.

  • "noch ein paar andere geben, die es nicht nur kalt finden (sonst wären die Straßen auf den Fotos nicht so voll)"


    :) Naja, wenn ich ne neue Jeans brauche oder ein paar neue Treter oder überhaupt was zu essen, dann muss ich mich zwangsläufig auch in Gebäude oder Einkaufsstraßen wagen, die mich architektonisch abstoßen - nur weil dort so viele Hanseln rumstehen, muss es nicht bedeuten, dass sie nur deshalb dort rumstehen, weil sie sich von der Wärme und Ausstrahlungskraft der Architektur angezogen fühlen.


    Wenn sie zuhause sitzen und die Jeans anprobieren, werden sie sich nicht mal erinnern, wo sie überhaupt rein gegangen sind, noch wie das Gebäude aussah, wo sie das Teil gekauft haben. Ob nun so ein Glas- oder Betontempel dort steht oder nicht, ist uninteressant, da es eh niemand war nimmt - nichtssagende Architektur wird nicht wahrgenommen bzw. wenn überhaupt nur im Kurzzeitgedächtnis abgespeichert (meine ich mal).


    Nochmal die Aussage von dem User "Ben" : "außer an das Rathaus kann ich mich an nichts erinnern"


    "Portion an Übermut"


    Ja, diesen Eindruck habe ich bei den sogenannten Star-Architekten :)


    "durch alle möglichen Threads zu streifen und dabei alles zu kritisieren"


    "Ein Internetforum (lat. forum, Marktplatz), auch Diskussionsforum, ist ein virtueller Platz zum Austausch und Archivierung von Gedanken, Meinungen und Erfahrungen."


    Haben leider manche noch nicht verstanden aber ich gebe die Hoffnung nicht auf..


    Adios

  • Hannover muss man differenziert behandeln.


    An vielen Stellen (nicht nur im Zentrum) strahlt sie durchaus eine gewisse Kühle aus - Totalzerstörung in Eintracht mit nordischer Mentalität und Materialität, eingebettet in eine glatte Landschaft ohne Weinberge und Obstbäume, keine lieblichen Flußtäler mit Villen an den Hängen umrahmen das Stadtbild. Stattdessen säumen oft langweilige Backsteinbauten im Wechsel mit schäbigen 60ern ungepflegte Hauptverkehrsstraßen. Zersiedelter Gewerbegebietscharakter an den großen Ausfallstraßen in Richtung Laatzen oder Langenhagen, kühl und heruntergekommen wirkende Arbeitersiedlungen in Richtung Vahrenwald oder Stöcken, große und schäbige Industriegebiete am Mittellandkanal, assozialer Touch mit Müll und Satellitenschüsseln selbst in Teilen des so beliebten Stadtviertels Linden, kilometerlang (dunkel-)grau verputzte Seltsamblöcke in Hainholz oder Mittelfeld inklusive zweifelhafter Atmosphäre, große Hochhaussiedlungen in Vahrenheide, Sahlkamp, Mühlenkamp, (die es wohl in jeder Stadt dieser Größenordnung gibt), hier aber zusätzlich eingerahmt von ganzen Hochhausstädten mit je über 50000 Einwohnern wie Laatzen oder Garbsen in Niedersachsen. In der Mitte dann eine Zweckcity in kühlen Farben, selbst die ehem. Passerelle wurde nun passend grau-schwarz gestaltet. Die Fußgängerbereiche wirken oft zugig und auch die Stadtmöblierung ist kühl und unscheinbar. In Richtung Steintor wird es dann sogar richtig abstoßend, diesen grässlichen Architektur/Asso/Porno-Mix kann ich nicht in adäquate Worte fassen. Insgesamt empfinde ich weite Bereiche von Hannovers Stadtlandschaft als tendenziell kühl, billig und ungepflegt, viel zu viele Stadtviertel unattraktiv und mir völlig unsympatisch. Was mir in Hannover oft fehlte, war Flair, Identität, Gepflegtheit, Geborgenheit, eine freundliche Atmosphäre und Zusammengehörigkeitsgefühl, Liebe zum Detail, Sauberkeit, Wärme.


    Inmitten dieser Misere findet man allerdings eine kleine, einigermaßen schnuckelige Altstadt, ein sehr schönes Opernhaus mit erstaunlich prächtigen Fassaden in der näheren Umgebung, einen urbanen Bahnhofsvorplatz, durchaus auch interessante 50er und 60er-Objekte, und auch manch elegantes Glaskaufhaus. Die große Packhofstraße (zum Glück recht schmal) wirkte auf mich trotz fehlender Altbauten immer sehr urban. Wirklich schäbige Fassadenensembles wie in NRW sind eher selten (Außnahme Steintor), es gibt auch hochwertigere Ecken um Luisenstraße und Georgstraße Südost. Der Maschsee ist als innerstädtischer Naherholungsberich beinahe göttlich - ich kenne nichts Vergleichbares in den anderen 500tausendern. Schon gar nicht mit einem so prächtigen Rathaus in Sichtweite. Die vielen kleinen Teiche und Seen mit Bademöglichkeit sowie die Leineauen, das in Reichweite liegende Steinhuder Meer, und nicht zuletzt der riesige Stadtwald Eilenriede bedeuten ein großes Plus für Stadt. Das Nahverkehrssystem Üstra mitsamt den identitätsstiftenden (EXpo-)Bahnen und Bussen empfinde ich als eines der besten deutschlandweit. Meine beiden ungeschlagenen Hannover-Favoriten sind allerdings die List und die Gegend um Kirchrode. Die List ist ein Wahnsinnsstadtviertel: Zwischen Moltkeplatz und Emmichplatz findet man großstädtische Prachtbauten in einer Homogenität und Fülle, wie ich es in dieser Art und diesem Stil in bisher keiner anderen Stadt entdeckt habe. Kirchrode hat eine sehr schöne und gepflegte Atmosphäre - Villen, kleine Fachgeschäfte, Mövenpick-Bäcker, freundliche Farben und Formen, Tierpark und viele Altenstifte. Stilvolle Identität eben - das, was ich in den meisten hannoverschen Stadtvierteln leider vermisst habe. Kleefeld-Süd ist architektonisch sehr reizvoll. Und natürlich das Zooviertel - exklusiv und erwähnenswert, wenn auch nicht so ganz mein Fall. Der Zoo selbst ist der Hammer. Linden ist mir zu multikulturell und an vielen Stellen ungepflegt, architektonisch aber oft reizvoll. Und wenn's einem dann doch mal wieder stinkt: Hameln und Celle, Deister und Pferdelandschaft um Isernhagen - viele wundervolle Ausflugsziele lassen sich mit dem Fahrrad erreichen! Nur in Richtung Misburg, Braunschweig, Salzgitter gefällt mir die Landschaft nicht. Hier wechseln sich Braunkohlehalden, flache Äcker, ärmlich wirkende Ortschaften und Industrie.

  • @Youngwoerth: eine schöne Beschreibung, die ich mit Dir teile!


    Also die Innenstadt hat ihre genannten Schwächen. Im Herbst hier deshalb auch ein Planungsprozess "Hannover 2020" stattfinden, bei dem Entwicklungspotentiale ausgeleuchtet werden sollen.


    Hannover hat hier noch sehr viel Potential, was nicht richtig ausgeschöpft wird. Inbesondere an der Leine im Bereich der Altstadt könnte man "lauschige" Ecken errichten (ich denke an die Wiederherstellung der alten Leineinsel).


    Und: Niemandem muss Hannover gefallen. Jeder darf über uns herziehen - auch die, die nie hier waren. Ich persönlich finde die Stadt mit all ihren Macken und der tollen Geschichte einzigartig und möchte lieber aktiv für das Stadtbild mitwirken, als sie mit anderen Städten zu vergleichen.

  • "Niemandem muss Hannover gefallen. Jeder darf über uns herziehen - auch die, die nie hier waren. Ich persönlich finde die Stadt mit all ihren Macken und der tollen Geschichte einzigartig und möchte lieber aktiv für das Stadtbild mitwirken, als sie mit anderen Städten zu vergleichen."


    Wie gesagt, ich habe hier nur meine Meinung an Hand der oben geposteten Bilder wiedergegeben. Ich habe selber Hannover noch nicht besucht, meine Meinung fußt also auf den Eindruck, den mir die Bilder vermitteln. Hannover hat auch sehr schöne, vorallendigend größere Gebäude - das habe ich leider nicht mit kommentiert.


    Um den Eindruck von Einkaufstraßen nachzuempfinden, die gepflastert sind mit nichtssagenden Glas - und Beton-Tempeln in denen das dumme, einfache Volk dem Mammon huldigen soll , brauche ich nicht erst nach Hannover fahren, dass hat heute leider fast jede Stadt. Gerade weil dumpfsinnige Stadtverwaltungen / planer und die jeweiligen Entscheidungsträger, knülle gemacht von geldgierigen und profitgeilen Finanz-Hyänen / Investoren, der Meinung sind, dass jede Stadt so einen Glas und Betontempel braucht, um national und international mithalten zu können.


    Ja, was glauben die - das die Japaner,Amerikaner,Italiener,Russen bsp. nach Dresden kommen,um bei H&M oder C&A im quadratisch praktischen Glaskasten einzukaufen, um am Ende an der zuasphaltierten, bänkelosen und mit Glas und Betonkästen zu gepflasterten Straße lang zuflanieren. Solchen " Bullshit" haben die bei sich zu genüge - für sowas kommt man nicht nach Dresden. Zumindest nicht die Touristen und bestimmt auch nicht ein Teil der hiesigen Bevölkerung.


    Adios

  • @Flip: Da sprichst Du mir aus der Seele.:) Die Shopping-Center-Architektur finde ich äußerst bedrohlich. Es zählt nur noch Rendite auf möglichst viel Quadratmeter. Fassadentechnisch kommt da auch nur billigster Mist raus.


    Bei uns ist es nunmal um den Banhof besonders schlimm. Das Kröpcke-Center, ein Relikt aus den 70ern, soll nun endlich umgestaltet werden - und schon hört man, dass der Investor alles noch größer machen will (der Klotz steht an Hannovers zentralem Punkt, dem 'Kröpcke'). Die Kaufhof-Häuser sind reinste Großmarkthallen - beide würde ich abreißen.


    Das sehe ich aber in jeder Großstadt, selbst in München habe ich neulich häßliche Klötze unweit vom Rathaus gesehen. Ich hoffe, da passiert mal ein Umdenken in Deutschland - hin zur kleinparzellierten Bauweise.