Wohnen in Düsseldorf

  • ^ Selbst die 4.657 Baugenehmigungen sind noch zuwenig. Bisher blieb wohl dieser FAZ-Artikel vom 01.03 unbemerkt - demnach warnt die NRW-Bank unter Berufung auf Statistiken des Landes, man brauche bis 2020 jährlich 5400 bis 5800 neue Wohnungen. Brisant dabei - das macht in vier Jahren 21.600 bis 23.200 WE - mehr als die 20 Tsd., die Frau Zuschke zusammenkratzen will und weit mehr als die 9 oder 13 Tsd. WE der derzeit bekannten Reserven. Und das nur bis 2020 - was wird 2021 und danach?


    Laut Artikel seien außer Oberkassel Bilk, Flingern, Derendorf und Pempelfort begehrt - zentrumsnahe Stadtteile, wo man mit Wohnhochhaus-Projekten noch sehr viel Wohnraum schaffen könnte. Kürzlich fand ich diese Visualisierung des Frankfurter MainTor-Quartiers - eine Reihe der mehrgeschossigen MFHs hinter einer anderen und ein 100-Meter-Hochhaus in der Blockmitte. Ein vergleichbarer Straßenblock in Düsseldorf bekommt in der Mitte weder ein Hochhaus noch 8-geschossige MFHs sondern Townhouses mit 2-2,5 Geschossen. Wie kommt das? Ich glaube nicht, dass die Frankfurter Feuerwehr gänzlich andere Fahrzeuge benutzt - die Stadt liegt zwar ein Stück weiter im Süden, doch viel stärkere Sonneneinstrahlung resultiert daraus nicht.

  • ^ Ich hätte auch nix gegen Hochhäuser in der Mitte oder gleich am Straßenrand. Von mir aus soll jedes Neubaugebiet künftig nur noch mit Wohntürmen ausgestattet werden, um die Kapazität in Düsseldorf zu verdoppeln. Es ist für mich unverständlich, warum die Leflair-Häuser in Pempelfort nur 5,6 Etagen hoch wurden, obwohl daneben drei wesentlich höhere Türme in einer Reihe stehen.

  • ^ LeFlair hat durchaus ein Hochhaus mit 10 Geschossen, im zweiten Bauabschnitt. Gerne könnte auf dem verbliebenen Eckgrundstück südlich von der Jülicher Straße noch ein zweites ähnlicher Höhe entstehen, etwa mit kleinen Studentenwohnungen (FOM und Uni/FH in der Nähe). Bei diesen könnte ein Muster verwendet werden, welches in Bilk Begeisterung findet:


    Es soll ein 4-geschossiges Appartmenthaus mit 27 Wohnungen und 6 Pkw-Stellplätzen und 27 Fahrrad-Stellplätzen entstehen (...). Ein Stellplatznachweis von 6 Stellplätzen soll reichen, da sich die Mieter zum Car-Sharing oder zur Nutzung eines Mietertickets bei der Rheinbahn verpflichten müssen (soll über einen städtebaulicher Vertrag mit der Stadt Düsseldorf abgesichert werden). Finde ich bei so kleinen Wohnungen ein gute Idee (das Angebot dürfte ideal für Studenten sein!).


    Im letzten QC-Teil hätte ich mir ebenfalls zumindest ein Wohnhochhaus vorgestellt, am ehesten an der Ecke Worringer Straße / Gerresheimer Straße - zuletzt war von 350 WE auf dem gesamten Areal die Rede, was auch höher sein könnte. In Grand Central geht es ja in vergleichbarer Lage.


    Mindestens ein Wohnhochhaus würde ich auf dem Areal nördlich von der FH/Uni erwarten, wo auf recht großer Fläche wesentlich mehr als bloß 160 WE gehen müssten.


    Die Brisanz der städtischen Stadtplanungsarithmetik wird noch größer, wenn man bedenkt, dass die Stadt offiziell mit gerade mal +3,8% Einwohnerzuwachs bis 2030 rechnet - die anderen deutschen Metropolen mit dem Mehrfachen davon. Es ist im Grunde nur eine andere Art des Herausforderung-Ignorierens, welches auch die CDU in den Jahren davor praktizierte. Stattdessen sollte man ernsthaft nachdenken, wo und wie man einige -zig Tsd. WE schafft.


    Damit es nicht bloße Behauptung ist, schnell gegoogelt - diesem FNP-Artikel nach errechnete selbst ein mittleres Szenario in einer Simulation für Frankfurt +25% zwischen 2012 und 2030 (macht +18% in den verbliebenen 13 Jahren), noch ohne Brexit - es wird aber auch ernsthaft mit über 900.000 EW 2030 gerechnet.

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  • ^ Ich hätte auch nix gegen Hochhäuser in der Mitte oder gleich am Straßenrand. Von mir aus soll jedes Neubaugebiet künftig nur noch mit Wohntürmen ausgestattet werden, um die Kapazität in Düsseldorf zu verdoppeln. Es ist für mich unverständlich, warum die Leflair-Häuser in Pempelfort nur 5,6 Etagen hoch wurden, obwohl daneben drei wesentlich höhere Türme in einer Reihe stehen.


    Hochhäuser in der Mitte würde ich gegenüber welchen am Stadtrand bevorzugen, gibt eine stimmigere Skyline und führt dazu, dass die Bewohner eher auf ein Auto verzichten, wenn vieles zu Fuß/Rad/Bahn schnell zu erreichen ist.


    Anstatt Hochhäusern könnte ich mir in der Nähe von U-Bahnlinien Nachverdichtung vorstellen, z.B. zwischen Theo-Heuss-Brücke und Nordpark, auf der Seite, die dem Rhein zugewandt ist. Wenn man dort bei Neubauten 4 statt 2 Etagen bauen würde...

  • ^ Zwischen Theo-Heuss-Brücke und Nordpark gibt es die Weiße Siedlung, die man schon längst unter Denkmalschutz stellen wollte, mit komplettem Stopp für Neubauten. Dort ist nix zu holen. Beim WE-Bedarf im fünfstelligen Bereich muss man schon bisserl klotzen - je weniger Areale übrig bleiben, desto mehr.


    Kürzlich wurde hier die Anregung einer Begrüßung der Einpendler mit Landmarken in Gerresheim angesprochen, wo es jedoch etwas weit von der City wäre. Wenn schon, dann eher in Flingern, wo tatsächlich Grand Central geplant wird - vielleicht (wieder) mit interessanterer Gestaltung. Es müsste aber auch in der Umgebung ebenfalls möglich sein, Flingern Nord/Süd ist größer.
    Erstes bestes Beispiel - auf der Grand-Central-Visualisierung hier ist die benachbarte Straßenecke unten rechts minimal höher gezeichnet. Zwischen einem GC-Wohnhochhaus und dem Hotel-Minihochhaus an der Moskauer Straße könnte man ruhig noch ein weiteres Wohnhochhaus planen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Nachdem es hier kürzlich umfassende Debatten gab, ob in Düsseldorf überhaupt ein Hochhaus über 140 Meter möglich ist, müsste glasklar sein, dass Weltrekorde mit unserer Situation absolut nichts zu tun haben. Im Zweifelsfall wird im verlinkten Artikel Christoph Ingenhoven zitiert mit der Aussage, dass in 600 Metern Höhe niemand wohnen möchte - und das vom prominenten Hochhaus-Architekt.


    Real wären Bauten mal um 10-12 Geschosse, mal um 15-16, ausnahmsweise mal etwas höher - wie im Quartier Central. Dafür in großer Anzahl - einmal habe ich grob geschätzt, dass die WE-Versorgungslücke ungefähr 300 solchen Hochhäusern entspricht. Da muss man jede Menge Standorte finden.


    Mir persönlich gefällt übrigens die Gestaltung des Mini-Turmes in LeFlair und dass die Höhe nicht allerlei gleich ist, sehe ich als Vorteil.


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    Bei Gelegenheit dieser WAZ-Artikel vom 18.03 über die Sättigung auf dem Markt Düsseldorfer Luxuswohnungen. Im Jahr 2014 suchte eine Wohnung der Preisklasse über 6000 EUR/Qm 5 Monate ihren Käufer, im letzten Jahr bereits 10 Monate. Es ist ebenfalls schwierig geworden, hohe Mieten zu erzielen - die in Frage kommende Zielgruppe kann problemlos selbst eine Wohnung kaufen.
    Dass zum Ende des Artikels ein zitierter Reihenhäuser-Erbauer für diese Wohnform wirbt, sollte man sich nicht beirren lassen - etwas früher wird gesagt, dass vor allem die bisherige einseitige Orientierung auf den Luxussegment die (normal verdienenden) Leute in den Speckgürtel treibt.


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    Ich ergoogelte auch diese Diskussionsrunde zum bezahlbaren Wohnen am Rande von MIPIM 2017. Der Londoner stellvertretende Bürgermeister für Wohnungsbau und Siedlungsentwicklung sagt, das Schaffen solchen Wohnraums sei "ein Marathon, kein Sprint" (die planen wohl mit längerer Zeitperspektive als die Düsseldorfer Stadtplanung, die wohl nur die nächsten 2-3 Jahre sieht). Der Bürgermeister von Lissabon betont die "enormen Kosten ... des Verkehrsnetzes", die das Einpendeln bedeutet. Der Turiner stellvertretende Bürgermeister setzt auf "kleinere Wohneinheiten".

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  • ^ Zwischen Theo-Heuss-Brücke und Nordpark gibt es die Weiße Siedlung, die man schon längst unter Denkmalschutz stellen wollte, mit komplettem Stopp für Neubauten. Dort ist nix zu holen. Beim WE-Bedarf im fünfstelligen Bereich muss man schon bisserl klotzen - je weniger Areale übrig bleiben, desto mehr.


    Kürzlich wurde hier die Anregung einer Begrüßung der Einpendler mit Landmarken in Gerresheim angesprochen, wo es jedoch etwas weit von der City wäre. Wenn schon, dann eher in Flingern, wo tatsächlich Grand Central geplant wird - vielleicht (wieder) mit interessanterer Gestaltung. Es müsste aber auch in der Umgebung ebenfalls möglich sein, Flingern Nord/Süd ist größer.
    Erstes bestes Beispiel - auf der Grand-Central-Visualisierung hier ist die benachbarte Straßenecke unten rechts minimal höher gezeichnet. Zwischen einem GC-Wohnhochhaus und dem Hotel-Minihochhaus an der Moskauer Straße könnte man ruhig noch ein weiteres Wohnhochhaus planen.


    Wie ist denn die Weiße Siedlung abgegrenzt, lt. Antrag zum Denkmalschutz?
    Ist diese Siedlung identisch mit der Schlageter-Siedlung oder umfasst die Weiße Siedlung noch mehr?
    http://schaffendesvolk1937.de/schlagetersiedlung/


    Besonders alt oder denkmalschutzwürdig sehen die Häuser z.b. in der Kempener Str. z.B. nicht aus...


    Hochhaus zur Begrüßung der Einpendler, wer auf solch einen Nonsens kommt..


    Ist das Haus an der Straße Hinter dem Bahndamm auch eine Begrüßung der Bahn-Einpendler aus dem Süden? ;)

  • ^ Der ist gut! :lach:


    Die "Weiße Siedlung" ist ein bisschen größer, als die von dir verlinkte Schlageter-Siedlung, welche nur die Ursprungsidee ausmacht (Erweiterungen in den 50er/60er-Jahren).
    Die Grenzen sind: Kaiserswerther Straße, Reeser Platz (bzw. Hermann-Weill-Straße), Rotterdammer Straße , südöstlich der Schnellenburg (Grünewaldstraße).
    Die Denkmalwürdigkeit bezieht sich eher auf den Ensemble-Schutz, als auf die einzelnen Häuser.

  • Das wird für einen Stadtteil-Thread zu allgemein:


    Ich habe weder gesagt, dass ich das gut finde, noch das auf bestimmte Personen oder Gruppen bezogen.


    Nicht gut finden, dass ins Umland ziehen muss, wer sich kein Wohnen in Düsseldorf leisten kann, ist irgendwie ablehnen, oder?


    Zudem, wie ich ja schon geschrieben habe, wohnt der potentielle Zuzügler ja bereits irgendwo und wohl nicht im Zelt....


    Etwa gut bezahlte zugezogene Angestellte, z.B. der IT oder Werbebranche (öfters aus entfernten Regionen) wohnen erst mal im Boarding House oder Hotel und schauen sich auf dem normalen Markt um - auf dem irgend jemand den Kürzeren zieht (ein Handwerker vielleicht oder eine Krankenschwester), wenn der Markt angespannter wird. Selbst wenn jemand bereits in Düsseldorf irgendwo wohnt, kann er plötzlich auf den Wohnungsmarkt geworfen werden, falls etwa die ganze Siedlung abgerissen werden soll - was hin und wieder passiert. Oder Vermieter-Eigenbedarf - hat mich selbst schon mal getroffen.


    Das ist mal wieder deine ganz persönliche Wertung!
    In dem Artikel geht es zum einen nur um den Mietmarkt (nicht Eigentum) und ist eine Wertfreie Martanalyse ohne Ursachenforschung!


    Über die Ursachen der Spannung auf dem Münchner Wohnungsmarkt wird seit Jahren im Münchner DAF-Unterforum diskutiert, was ich immer wieder mitlese. Wer meiner Zusammenfassung (zuwenig Dichte/Geschossigkeit, zu wenige Neubau-WE usw.) nicht glaubt, kann direkt dort nachfragen.
    Und übrigens - wo der Mietmarkt angespannt ist, steigen auch die ETW-Preise, die Preise beider Wohnformen sind stark gekoppelt.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Aus dem "Neues aus Bilk" Strang:


    Zitat Heidewitzka:
    selbst die von den Münchnern abfällig genannten Scherbenviertel haben demnach enormen Zulauf.


    Gerade deshalb, da die Miet- und Kaufpreise dort eben noch relativ erschwinglich sind. In Berg am Laim kommt hinzu, dass zuletzt einige positive Entwicklungen angestoßen worden sind. Die Preise dürften dort also nicht mehr lange "günstig" bleiben.


    Auf der Fahrt vom Flughafen in die Innenstadt sieht man (noch) viele Freiflächen und Wiesen


    Wenn du die S8 meinst, dann fast ausschließlich. Die Trasse führt durch diverse Vogel- und Naturschutzgebiete (Moose), der gesamte Korridor Flughafen-Erding-München östlich der Bahntrasse ist bis auf ein paar Bauernhöfe frei von Besiedlung (damals der Grund, den Airport dort zu errichten), erst ab dem Speichersee bzw. der A99 häufen sich dann die Gemeinden wieder. Im Stadtgebiet dann, stellt die S8 bisweilen selbst eine Art Siedlungsgrenze dar. Der dort geplante Stadtteil (~18.000WE) wird voraussichtlich ab 2025 in Bau gehen.
    Generell ist das Münchner Umland sehr kompakt (vgl. Stuttgart), was es umso ärgerlicher macht, wenn manche einflussreiche Leute durch innerstädtische Wohnraumverknappung eine zunehmende Zersiedlung in Kauf nehmen.


    Wie sieht es denn in Düsseldorf aus? Wenn ich mir das Stadtgebiet in Maps ansehe, gibt es gerade im Norden und Osten noch große freie Flächen. Im Norden stört wahrscheinlich der Flughafen.

    Zitat Bau-Lcfr:
    wo der Mietmarkt angespannt ist, steigen auch die ETW-Preise, die Preise beider Wohnformen sind stark gekoppelt.


    Normalerweise steigen Mieten und Kaufpreise proportional. In den einschlägig bekannten Wachstumsmetropolen Deutschlands driften Letztere allerdings in völlig astronomische Höhen ab und scheinen sich von den Mietpreisen immer mehr abzukoppeln.

  • Das wird für einen Stadtteil-Thread zu allgemein:
    Nicht gut finden, dass ins Umland ziehen muss, wer sich kein Wohnen in Düsseldorf leisten kann, ist irgendwie ablehnen, oder?


    Leg mir bitte auch hier keine Worte in den Mund, die ich nicht gesagt habe!
    Meine ursprüngliche Aussage ist keine Wertung, sondern eine Feststellung:

    Nur weil bis jetzt weder 20.000 WE in den nächsten 3-4 Jahren gebaut werden und auch noch nicht so viele Bauflächen bekannt oder ausgewiesen sind, bricht die Welt nicht zusammen!
    Auch dann wird niemand im Zelt wohnen müssen, sondern halt im Umkreis wohnen müssen - dass ist dann halt so!


    Ich werde auch bei so einem Thema keine Wertung á la "Schwarz oder Weiss" abgeben, da ich da nicht pauschalisiere.


    Etwa gut bezahlte zugezogene Angestellte, z.B. der IT oder Werbebranche (öfters aus entfernten Regionen) wohnen erst mal im Boarding House oder Hotel und schauen sich auf dem normalen Markt um


    Sagt wer? Der Bau-Teufel - beleg dass doch bitte mal mit Fakten!


    Selbst wenn jemand bereits in Düsseldorf irgendwo wohnt, kann er plötzlich auf den Wohnungsmarkt geworfen werden, falls etwa die ganze Siedlung abgerissen werden soll - was hin und wieder passiert. Oder Vermieter-Eigenbedarf - hat mich selbst schon mal getroffen.


    Und deshalb soll jetzt ohne Rücksicht auf Verluste gebaut werden! Tolles Argument!


    Über die Ursachen der Spannung auf dem Münchner Wohnungsmarkt wird seit Jahren im Münchner DAF-Unterforum diskutiert, was ich immer wieder mitlese. Wer meiner Zusammenfassung (zuwenig Dichte/Geschossigkeit, zu wenige Neubau-WE usw.) nicht glaubt, kann direkt dort nachfragen.


    Genau, im Münchener Unterforum wird diskutiert, genauso wie hier sind das Meinungen wie deine und meine, mehr nicht.
    Vor allem so Aussagen von dir, wie "Aniti-Hochhaus-pro-jede-Wiese-Bürgerbegehren" sind wohl kaum wissenschaftlich fundiert und nachprüfbar - zeugen eher von deinem mangelnden Demokratieverständnis.


    Wie sieht es denn in Düsseldorf aus? Wenn ich mir das Stadtgebiet in Maps ansehe, gibt es gerade im Norden und Osten noch große freie Flächen. Im Norden stört wahrscheinlich der Flughafen.


    Im Norden gibt es trotz Flughafen schon noch Erweiterungspotential, allerdings sehe ich da keine neuen Stadtteil, eher Nachverdichtung oder behutsame Erweiterung.
    Im Osten sind viele Wald- und geschützte Gebiete - größere Baugebiete sieh ich nur in Hubbelrath "Bergische Kaserne" und in Unterbach "REWE-Gelände".


    Wenn man hier schon Vergleiche mit München anstellen will - dann sollte man wie dort auch verstärkt das Umland betrachten und mit einbeziehen, denn man kann ja auch "im Umkreis wohnen".

  • Und deshalb soll jetzt ohne Rücksicht auf Verluste gebaut werden!


    Auf welche Verluste genau - dass irgendwer in einer Fast-Million-Stadt keinen Fernblick aus dem EG-Fenster hat? Dass man 100 Meter Luftlinie von einem Hochhaus-Pulk keine perfekte Illusion eines Lebens im abgeschiedenen Dorf hat? So oft über irgendwelche Anti-BIs berichtet wird, kaum wird erklärt, was für tatsächliche Härten diese Leute angeblich erleiden. Was über 100 Bewerber pro Wohnung und Mieten um 16 EUR/Qm bedeuten, das ist wiederum handfest und nachvollziehbar.


    Auch dann wird niemand im Zelt wohnen müssen, sondern halt im Umkreis wohnen müssen - dass ist dann halt so!


    Und das würde eben Verdrängung der nicht besonders betuchten ins Umland bedeuten, je angespannter der Wohnungsmarkt, desto härtere. In vielen Metropolen gilt geradezu als selbstverständlich, dass man diese durch gesteigertes WE-Angebot, ergo Bauen und Nachverdichten, zumindest abmildern sollte.


  • Nicht gut finden, dass ins Umland ziehen muss, wer sich kein Wohnen in Düsseldorf leisten kann, ist irgendwie ablehnen, oder?


    Das kann man gut oder schlecht finden, ist aber mittlerweile eine Banalität. Reiche Großstädte sind tendenziell teuer und wer Wohnraum sucht, wird sich sinnvollerweise überlegen, ob er nicht in einen günstigen Vorort geht. Das machen Menschen seit Jahrzehnten (eher Jahrhunderten) so und ist schlicht selbstverständlich. So entstehen Vorstädte in Deutschland und weltweit. Vor 40 Jahren waren die Vororte halt Gerresheim oder Urdenbach - heute sind die Kreise weiter, aber das Prinzip ist das selbe: Will ich (Kann ich) für eine gute Lage einen Aufpreis zahlen oder nicht? Häufig landen Leute beim Mittelweg: Viersen ist zu weit weg, Niederkassel zu teuer, also Kaarst.


    Laut einer aktuellen Studie ist ein wesentlicher Vorteil des RRX, dass Menschen preiswert im Ruhrgebiet wohnen können, während sie in Düsseldorf arbeiten.


    Willkommen in der Realität.

  • Es gab immer wieder Zeiten, wo der Trend genau entgegengesetzt war: Ende des 19. Jahrh. entstanden (nach englischem Vorbild) auch in Deutschland allerorts Gartenstädte am Rande der historischen Städte, wo es die Gutbetuchten hinzog (z.B. Oberkassel und Meerbusch); in den Kernstädten verblieben die ärmeren Schichten, weshalb viele Altstädte verkamen; die Marktplätze als gute Adresse hatten ausgedient.


    In den 60ern und 70ern gab es wieder eine Stadtflucht - wer es sich leisten konnte, baute rund um die größeren Städte ein "Häuschen im Grünen". Man flüchtete vor dem Verkehr, den man selber als Pendler verursachte.
    Erkrath und dergleichen wären heute noch winzige Landgemeinden und Meerbusch nur eine Flurbezeichnung.


    Aktuell geht der Trend mal wieder in die City - so ist das nun mal.


    Es gibt aber auch in Düsseldorf noch einige Stadtteile, die von der Gentrifizierung nicht betroffen sind.

  • ... Das machen Menschen seit Jahrzehnten (eher Jahrhunderten) so und ist schlicht selbstverständlich. So entstehen Vorstädte in Deutschland und weltweit. Vor 40 Jahren waren die Vororte halt Gerresheim oder Urdenbach - heute sind die Kreise weiter ...


    Eben - etwa Gerresheim war mal ein Dorf und ist inzwischen Vorstadt geworden, die immer dichter bebaut und immer urbaner wird. Ähnlich wurden längst große Teile des halb so weit von der City liegenden Stadtteils Hamm urban, mit zahlreichen Häusern um 4 Vollgeschosse. Jetzt wäre reichlich absurd, 3 Kilometer Luftlinie von der City diese Entwicklung stoppen zu wollen und auf "maximal 1,5 Geschosse" zu pochen wie die dortige Protest-BI es tut, weil die seit Jahrhunderten fortschreitende Urbanisierung gerade dort unzumutbar sein sollte.
    Das müsste auch näher der City vergleichbar gelten - etwa Oberkassel war mal ein Dorf, später Vorstadt, inzwischen müsste man hier genauso einen Teil der Innenstadt sehen wie in London südlich der Themse. Das mit Konsequenzen für die Dichte und Geschossigkeit in weniger schützenswerten Teilen Oberkassels.
    Ähnlich Bilk - eine städtische Webseite behauptet bereits, die Karolinger Höfe lägen in der Innenstadt. Auch hier müsste es Konsequenzen für die Dichte und Geschossigkeit im Stadtteil haben.

  • Neue Pendlerstudie und Städtebau

    Im Münchner Unterforum wurde gerade dieser SPON-Artikel gepostet, nach dem München und Frankfurt mit 355 Tsd. bzw. 348 Tsd. Einpendlern die Einpendler-Hauptstädte sind. Weiter liegen Düsseldorf und Stuttgart, wo 2/3 aller Beschäftigten einpendeln.


    Der Grund, warum ich es hier erwähne - weiter heisst es im Artikel, diese Entwicklung würden kritisch nicht nur Verkehrsplaner und Krankenkassen sehen, sondern auch Stadtplaner. Die Flächenverbrauch und die Verkehrsbelastung würden steigen. Weiterhin wird über die Zuzüge in die Städte berichtet sowie über den Trend zum Wohnen in der Stadt - eigentlich möchte man möglichst zentrumsnah wohnen, wenn es nur geht.


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    Wenn ich bereits ein Posting verfasse - kürzlich fand ich dieses Berliner Projekt, wo anstelle eines Supermarkts ein Wohnhaus entstehen soll. Ich fand auch diesen Stern-Artikel vom 27.03 - bekannte Supermarktketten wollen auf Dauer Wohnungsvermieter werden, es gibt viele Projekte. In Düsseldorf soll erst mal dieser REWE am Wehrhahn ähnlichem Projekt weichen, doch sie könnten viel zahlreicher werden - ohne dass man besonderen Druck auf die Ladenketten ausüben muss.

  • Einpendlern die Einpendler-Hauptstädte sind. Weiter liegen Düsseldorf und Stuttgart, wo 2/3 aller Beschäftigten einpendeln.


    Der Grund, warum ich es hier erwähne - weiter heisst es im Artikel, diese Entwicklung würden kritisch nicht nur Verkehrsplaner und Krankenkassen sehen, sondern auch Stadtplaner. Die Flächenverbrauch und die Verkehrsbelastung würden steigen. Weiterhin wird über die Zuzüge in die Städte berichtet sowie über den Trend zum Wohnen in der Stadt - eigentlich möchte man möglichst zentrumsnah wohnen, wenn es nur geht.


    Was ist den außer den Zahlen neu? - der Trend geht doch schon seit Jahren in die Richtung.
    Das entscheidende Satz der Studie steht am Ende des Artikels:

    Doch der Trend zum Wohnen in der Stadt wird die Pendlerzahlen nach Einschätzung von Experten nicht mindern - im Gegenteil.


    In Düsseldorf soll erst mal dieser REWE am Wehrhahn ähnlichem Projekt weichen


    Das ist weder richtig, noch würde das an dieser Stelle Sinn machen!
    Der REWE an der Adresse "Am Wehrhahn 43" bleibt natürlich, wird im Gegenteil sogar größer - hier der Bauantrag.
    Solche Projekte sind auch in Düsseldorf nicht neu, kenne ich schon seit den 80er Jahren, z.B. der Netto (früher PLUS) auf der Himmelgeister Straße 86 wurde so im laufenden Betrieb überbaut oder ein anderes Beispiel, Grafenberger Allee 368 Ecke Geibelstraße, dort wurde 1989 (auf der Baustelle habe ich selbst gearbeitet) ein Bürogebäude über dem vorhandenenen Supermarkt gebaut (dieser wurde nur kurzfristig für Wochen geschlossen, um die EG-Decke zu betonieren).

  • Laut RP sind es 240 Tsd Pendler, die täglich nach Düsseldorf kommen. Laut einem früheren Artikel soll die Zahl sogar bei 290 Tsd liegen.


    Wenn von den 240 Tsd auch nur 1/10 lieber in Düsseldorf wohnen wollen, müssen für diese 24 Tsd Menschen neue Wohnungen geschaffen werden.