Wohnen in Düsseldorf

  • ^ Es müsste also dreigeschossige Hinterhof-Bebauung gehen? Diese gibt es in der Praxis durchaus, siehe die Townhouses von COncept-58. Wo bisher im Hinterhof zwei Townhouses gebaut wurden, wäre auch ein kleines MFH mit 3 Geschossen und 6-9 kleinen WE möglich. Dies wurde oft wegen der Stellplätze nicht gemacht, doch die Satzung soll in Düsseldorf reformiert werden. Zwei Beiträge darüber wird aus einer Zusammenfassung eines Frankfurter-Rundschau-Artikels zitiert - dieser berichtet auch, dass die Hessische Wohnungswirtschaft Stellplatzsatzungen für ohnehin überholt hält.


    An vielen Stellen wird die Geschossigkeit in der Bauleitplanung angesprochen - die gleiche Zusammenfassung erwähnt noch einen Hamburger Abendblatt-Artikel, laut dem dort bisher Neubaugebiete um 3-4 Geschosse hatten, stattdessen wolle man sich an den Gründerzeitquartieren mit 6-7 Geschossen orientieren (und die bisherige Zielsetzung der WE pro Jahr fast verdoppeln - in Düsseldorf müsste fast Verdoppelung bis zu 6000 WE/Jahr bedeuten). 6-7 Geschosse gibt es zwar z.B. in großen Teilen des Quartiers Central, doch vielerorts wird zentrumsnah viel niedriger gebaut - Bilk am Moorenplatz, die Pläne auf der Reservefläche des Max-Planck-Instituts im Düsseltal usw.

  • ^ Es müsste also dreigeschossige Hinterhof-Bebauung gehen?


    mamamia hat doch sehr schön erklärt, dass man nicht pauschal 3-geschossig in Innenhöfen bauen kann, sondern verschiedene Faktoren berücksichtigen muss - deine Frage geht also ins Leere....
    Verstehen kann ich deine Frage sowieso nicht, du behauptest doch, die Vorschrift, die das erlaubt, gefunden zu haben?!? :confused:
    Daher frage ich nochmal nach einem Link dazu....


    Wo bisher im Hinterhof zwei Townhouses gebaut wurden, wäre auch ein kleines MFH mit 3 Geschossen und 6-9 kleinen WE möglich. Dies wurde oft wegen der Stellplätze nicht gemacht,


    Diese Behauptung kannst du sicher auch belegen, oder? :D
    Ich behaupte, dass Bauträger lieber Townhouses bauen, da diese besser zu vermarkten und teurer zu verkaufen sind - ganz unabhängig von der Stellplatzfrage!
    Zudem werden es die Anwohner dem Bauträger danken, wenn "nur" 2 Townhouses statt 9 kleine WE gebaut werden - bedeutet weniger Lärm und Unruhe durch die neuen Bewohner! ;)

  • ^ Das ist der Sinn des NIMBY-tums, dass jeder zusätzliche Bewohner in der Nähe ach so unerträgliche Unruhe bringt, doch irgendwo müssen alle diese Leute hin. Das Zitat auf der vorherigen Seite hast Du vom Thread in der internen Lounge über den Einfluss der Flüchtlinge auf verschiedene Alltag-Aspekte geholt - darunter auf den Städtebau. In Hamburg hat man den Knall gehört und will das Neubau-WE-Ziel fast verdoppeln - in Düsseldorf scheinen manche keine größere Sorge zu haben, als dass sie im Durchgang doppelt so oft jemandem hallo sagen müssen. Das dürfte wirklich eine geringere Sorge sein etwa mit dem Wohnen in einem Zelt verglichen. Ich werde echt fassungslos.


    Der Hamburger Artikel erinnert, dass dichte Gründerzeitquartiere durchaus Qualitäten haben. Mir sind diese lieber als pure Vorstadt, wo die einzige Drogerie geschlossen wurde, die einst mehrere Supermärkte auf nur noch zwei reduziert usw. In der örtlichen Presse gibt es immer wieder Klagen über die Nahversorgung in verschiedenen Düsseldorfer Stadtteilen - diese ist stets besser, wenn dicht bewohnte Gebiete größere Nachfrage versprechen.


    Die Vermarktung der Townhouses (meist um halbe Million EUR und darüber) dürfte schwieriger sein, seitdem der Markt gehobener Wohnungen gesättigt wurde. Für preiswerte kleine Wohnungen wird es noch lange Jahre große Nachfrage geben.


    Und nein, man kann nicht auf die Grüne Wiese ausweichen, nicht nur aus Umweltgründen. Für die zusätzliche teure Infrastruktur haben die Städte seit Jahren kein Geld und das gilt jetzt erst recht, wenn viele zusätzliche Belastungen kommen.


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    BTW: Ich erwähnte schon mal ein Hochhaus mit Sozialwohnungen neben dem Hauptbahnhof in Nijmegen - jetzt mit einer Visualisierung. Sollte das Land ähnliche ermöglichen, wäre vergleichbare Lage etwa südwestlich vom Düsseldorfer Hauptbahnhof (wo weiterhin abgerissen wird) ein denkbarer Standort. Ein anderes mögliches Vorbild - ein Quartier u.a. mit Wohnungen hinter dem Bahnhof in Leuven. Nur einzeln sollten solche Projekte sein, nicht gleich aussehende Pulks wie in den 1960ern/1970ern.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Das ist der Sinn des NIMBY-tums, dass jeder zusätzliche Bewohner in der Nähe ach so unerträgliche Unruhe bringt, doch irgendwo müssen alle diese Leute hin. Das Zitat auf der vorherigen Seite hast Du vom Thread in der internen Lounge über den Einfluss der Flüchtlinge auf verschiedene Alltag-Aspekte geholt - darunter auf den Städtebau. In Hamburg hat man den Knall gehört und will das Neubau-WE-Ziel fast verdoppeln - in Düsseldorf scheinen manche keine größere Sorge zu haben, als dass sie im Durchgang doppelt so oft jemandem hallo sagen müssen. Das dürfte wirklich eine geringere Sorge sein etwa mit dem Wohnen in einem Zelt verglichen. Ich werde echt fassungslos..


    Jetzt halt aber mal den Ball flach! Sich hier im Rahmen der Asyl-Debatte zu echauffieren und kopflos zu agieren (macht unsere Regierung ja schon) und zu fordern, macht gerade im Bezug auf Wohnungsbau keinen Sinn!
    Verdichten auf Teufel komm raus und dabei auch die städtebaulichen Richtlinien, Brandschutz und Stellplätze außer acht zulassen bzw. aufzulockern, ist nicht leichtsinnig, sondern fahrlässig, da es nur neue Probleme für die Zukunft bringt!


    P.S.: Ich habe deinen Beitrag bewusst aus der Asyl-Debatte heraus gezogen und den Bezug zur Düsseldorfer Hinterhofbebauung gesucht, da ich von dir deine darin aufgestellte Behauptung belegt haben wollte - scheint ja (wieder mal) nur heiße Luft zu sein.... :nono:


    BTW: Ich erwähnte schon mal ein Hochhaus mit Sozialwohnungen neben dem Hauptbahnhof in Nijmegen - jetzt mit einer Visualisierung. Sollte das Land ähnliche ermöglichen, wäre vergleichbare Lage etwa südwestlich vom Düsseldorfer Hauptbahnhof (wo weiterhin abgerissen wird) ein denkbarer Standort. Ein anderes mögliches Vorbild - ein Quartier u.a. mit Wohnungen hinter dem Bahnhof in Leuven. Nur einzeln sollten solche Projekte sein, nicht gleich aussehende Pulks wie in den 1960ern/1970ern.


    Die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen, kann keine Lösung sein!
    Soziale Durchmischung durch die 20/20/60-Formel - ok, aber deine Idee ist indiskutabel!

  • 2443 WEs genehmigt im Jahr 2014

    Die RP schrieb heute, dass im Jahr 2014 insgesamt 2443 WEs genehmigt wurden - fast 500 mehr als im Jahr davor. Es sind zusammen 447 Gebäude; 332 WEs entfallen auf EFHs und Einliegerwohnungen - der Rest auf MFHs mit jeweils mindestens 3 WE. Die meisten Wohnungen wurden in Pempelfort genehmigt - 626, 300 in Heerdt, in der Altstadt und in Mörsenbroich je 256.


    Fertiggestellt wurden 2014 2182 Wohnungen in 348 Häusern, davon 466 in Pempelfort.


    Soziale Durchmischung durch die 20/20/60-Formel - ok, aber deine Idee ist indiskutabel!


    Wie Studien nachweisen (Originalartikel der Welt-Online), die Sozialwohnungen haben nach nur wenigen Jahren sowieso eine bunt vermischte Bevölkerung. Ohne lange über die ursprüngliche Zusammensetzung zu diskutieren - der Punkt ist, dass in NRW nicht mal Durchmischung in einem Hochhaus wie dieses in Nijmegen möglich wäre, da das Land NRW überhaupt keine Sozialwohnungen in Gebäuden über 5 Geschosse erlaubt.
    In der Zukunft wird das Bauen in die Höhe an Bedeutung gewinnen - die Frankfurter CDU meint, es gebe keine Obergrenze für das Bevölkerungswachstum (FNP-Artikel) - wenn man in die Dichte und Höhe geht.

  • ^ auf der Seite von EHRICHarchitekten findet sich auch ein sehr kleines Rendering für eine Eckbebauung mit 75 Wohnungen. Es scheint dann wohl so, dass verschiedene Architekten beauftragt werden, was ich persönlich bei so großen Arealen immer sehr begrüße.

  • Das Handlungskonzept Wohnen wurde gestern im Ausschuss für Wohnungswesen und Modernisierung angepasst: Insgesamt 40% der geplanten Wohneinheiten müssen im öffentlich geförderten und preisgedämpften Segment realisiert werden, davon können 20 bis 30% im öffentlich geförderter Wohnungsbau und 10-20% im preisgedämpfter Wohnungsbau erstellt werden.


    Also im Vergleich zu bisher kann der Anteil der öffentlich geförderten Wohnung um 10% erhöht werden.


    Daneben wurde die preisgedämpfte Miete auf 9,6€ pro qm festgelegt, bisher 8,5€ bzw. 10€ pro qm.


    Daneben werden prozentuale Vorgaben zu Projekten wie Wohnhochhäusern (20% preisgedämpft), Umwandlung Büro in Wohnen (20% preisgedämpft), Mikroapartments und Baugruppen gemacht.


    http://www.rp-online.de/nrw/st…wohnungsbau-aid-1.5880782


    http://ratsinfo.duesseldorf.de…roposal.html?select=66046

  • Städtische Wohnungsgesellschaft

    Seit Monaten steht der Thread still... Die RP schrieb gestern über die Pläne der Städtischen Wohnungsgesellschaft, die zuletzt etwa 20 WE jährlich baute, künftig sollen es um 200 WE sein - davon 60% Sozialwohnungen. U.a. Grünflächen oder Garagenhöfe stünden zur Disposition - als Beispiel wurden die SWD-Areale am Hellweg genannt, wo die Rasenfläche von 27.000 Qm verringert werden sollte.

  • 13 -> 20 Tsd. WE mehr - und weiter?

    Wieder passierte ein paar Monate scheinbar nix, daher - gestern veröffentlichte die RP einen Artikel, nach dem noch vor drei Jahren die Planer davon ausgingen, dass die Stadt noch Platz für 13. Tsd. zusätzliche WEs habe. Durch Änderungen wie Wohnungen statt Büros im Grand Central solle es noch Platz für 2000 WE mehr geben - die Planer meinen dem Artikel nach, mit mehr Kreativität könne es 20 Tsd. WE mehr als heute geben.
    Etwas vage Berechnungen - wenn letztes Jahr 2060 und dieses Jahr 1418 WE genehmigt wurden - müsste man diese nicht von der vor Jahren ermittelten Baulandreserve abziehen? Und übrigens - den Zahlen aus der Grafik im Artikel nach entfernt sich Geisel eher vom Ziel der 3000 WE jährlich statt zu nähern.


    Die neue Dezernentin Zuschke meint, zur großstädtischen Urbanität würden "Kontraste und Belastungen" gehören, also Wohnungen neben den Bahngleisen oder der Industrie, mit integrierten Schallschutzwänden usw. Zu den angestrebten Kontrasten müsste aber auch mE gehören, an geeigneten Standorten mit Massstäblichkeit in die Höhe zu gehen. Wie etwa am Londoner Millbank gegenüber dreigeschossigen Häusern, am Themse-Ufer, wenige 100 Meter von der nächsten U-Bahn-Station weg - wurde das Wohnhochhaus Riverwalk gebaut. In Düsseldorf schafft man an den Haltestellen der Wehrhahn-Linie in Bilk nicht, neben zweigeschossigen Bestandsbauten mindestens dreigeschossig zu bauen.


    Die Kreativität müsste noch viel weiter gehen - Frankfurt ist nicht viel größer als Düsseldorf; dort denkt man nach, wie man bis 2030 40-100 Tsd. WE mehr bauen könnte - 2-5mal mehr als die Düsseldorfer Ziele. Wenn man wirklich die 3000 WE jährlich erreichen würde, würden 20.000 WE Reserven für knapp 7 Jahre reichen - und weiter? Viele Prognosen gehen von stark wachsenden Bevölkerungszahlen in großen Metropolen mindestens bis 2030 aus.


    BTW: Im Artikel ist von 12 Mio. EUR vom Land für Studentenwohnungen am Campus Derendorf die Rede, die dieses oder nächstes Jahr fällig wären - dann müssten die Wohnungen wohl bald gebaut werden? Ich hoffe, viel verdichteter, als bisher der nördliche Teil des Campusgeländes geplant war - so, dass man mehr WE unterbringen könnte und noch Platz für eine Uni-Erweiterung hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • 20 Tsd. WE halte ich für keine wisschenschaftlich abgeleitete sondern ehe eine politisch motivierte Zahl..


    Brachflächen oder gering bebaute Flächen hat Düsseldorf noch einige, London saniert im Rekordtempo , z.B. 200m nördlich von St Pancras, auf der anderen Seite des Regents Canal. Die Harffstr. hat mit U Provinzialplatz bereits eine sehr gute ÖPNV-Anbindung, aber die Industriebauten, insbes. mit Blick auf die Düssel könnte man ideal durch Wohnungen ersetzen. Genauso könnte man Nixenstr. noch mit höheren Gebäuden verdichten.


    Um U Ronsdorfer Str. könnte man ebenso Industrie durch Wohnung ersetzen und den Parkplatz vor dem VW-Händler an der Erkrather Str. in Teilen mit Wohnungen bebauen.


    Oder auch den Parkplatz auf der Gurlittstr. bebauen: https://goo.gl/maps/66MNyKxmfQQ2


    Da ich daran fast jeden Tag daran vorbeilaufe, entspricht die Belegung auf dem Googlemaps-Bild dem Durchschnitt. Da der Wohnungsmangel offenbar noch nicht groß genug ist, nimmt man lieber einen chronisch unterausgelasteten Parkplatz hin als Bebauungsplanänderungen anzustoßen.

  • ^^Im Moment gelten noch die etwas angestaubten Stellplatzvorschriften - ich glaube der Hintergrund ist eher dort zu suchen. Wenn die Regeln überarbeitet werden, lohnen sich auch Wohnhochhäuser eher. Bisher müssen oft mehrgeschossige (sehr teure) Tiefgaragen her, um für ein Wohnhochhaus genügend Stellplätze zu realisieren...

  • Die Stellplatzsatzung wurde kürzlich überarbeitet und wird schon angewendet.
    Demnach kann, je nach Lage des Objektes u. A. in Bezug zur Erreichbarkeit durch den ÖPNV sowie nach Größe der einzelnen Wohneinheiten die nachzuweisende Anzahl an Pkw-Stellplätzen reduziert werden.

  • ^Kann die aktualisierte Stellplatzverordnung auch nachträglich erleichternd auf Bestandsbauten angewendet werden?


    Also konkret am Beispiel Studentenwohnheime Gurlittstr. - könnte man den kürzlich beschlossenen niedrigeren Schlüssel 0,3 oder 0,5 für Studentenwohnungen (nach meiner Erinnerung) auf das Studentenwohnheim anwenden und die nach neuem Schlüssel nicht benötigten Parkplätze, wie in dem Link gezeigt, auch real nicht benötigte Parkplätze, für Wohnbebauung (meinetwegen für weitere Studentenwohnungen) freigeben?

  • Gurlittstraße 14-18

    Auch wenn der Parkplatz rechts von Hausnummer 18 nicht immer voll belegt ist und deshalb unnötig erscheint, muss er (und auch der links von Hausnummer 14) bleiben und kann nicht überbaut werden - da sich dort, wie auf den Schildern gut zu erkennen ist, die Feuerwehrwehrzufahrten befinden.


    Der Ansatz mit dem Stellplatzschlüssel funktioniert so auch nicht, da dort seltsamerweise aktuell selbst die 0,3 unterschritten wird - ich zähle ca. 70 Stellplätze und die http://www.stw-d.de/Wohnen/Gurlittstrasse.html hat 252 Wohneineinheiten.


    Selbst wenn man so bauen könnte, dass die Feuerwehrzufahrt erhalten bliebe, müsste man also eine Tiefgarage unter einem Neubau einplanen, der nicht nur die bereits vorhandenen Parkplätze ersetzt, sondern auch noch die für den Neubau notwendigen enthält (selbst bei einem Schlüssel von 0,3)....