Frankfurter Stadtgespräch

  • Das Urban Land Institute (ULI) verlieh den "ULI Germany Leadership Award" 2020 in der Kategorie "Stadtplanung/Administration" an den Frankfurter Planungsdezernenten Mike Josef. "Die Jury würdigte insbesondere seine Innovationskraft und integrative Moderationsfähigkeit an der Schnittstelle zwischen machbarer Politik und verantwortungsvoller, zukunftsgerichteter Stadtplanung", so Ulrich Höller von der ABG Real Estate Group. (Pressemitteilung der Stadt von heute) Die Entscheidung fiel bereits im September 2020, blieb aber bis zur Verleihung geheim. (uli.de)

  • Payback für schöne Aufträge an linksdrehende Planer und Schwätzer, satt honoriert vom Steuerzahler. Manus manum lavat.

  • ...Eine Begrünung der Hochhäuser, insbesondere der bestehenden, wird sehr schwer, wobei ich mich über terassenartige Grünflächen dort freuen würde...

    da musste ich sofort an einige Bauten der 70er denken, die zumindest mir nie Gefallen haben...

    Schöneberger Terrassen - Berlin


    Ob ihr sowas in Frankfurt wollt, denn Begrünung hört sich immer tolle an, in der Planung, in der Realität wuchert es, vergilbt/vertrocknet oder geht gänzlich ein, auch sollte man bedenken das die Betriebskosten, den Aufzügen den Rang ablaufen können...

  • Ist doch ganz fantastisch – endlich wird den Bankern in Frankfurt mal die Hölle heiß gemacht! Schließlich hat Frankfurt außer Bankej und Flughafen wirtschaftlich noch mehr zu bieten. Ach halt, Moment mal. Schon sehr smart Parteien zu wählen die den eigenen Wirtschaftszweig absägen werden. Sorry, aber ich komm aus dem Lachen kaum mehr raus 😂

  • Nach deiner Logik also genauso smart wie die Stuttgarter, die hatten nämlich wenn ich mich da recht erinnere gar nicht soviel anders gewählt. Auch hier hat Grün die Nase vorn und dabei ist dort der Hauptsitz von Mercedes-Benz und Porsche.

    Sorry, aber da komme ich gerade auch aus dem Lachen kaum mehr raus 😂

  • ^


    Mit Logik hat das wenig zu tun - schließlich ist in den Stadtteilen mit der sehr hoher SUV-Dichte der Stimmenanteil der Grünen mit am höchsten. Ein bisschen Spagat derfs scho sei beim Kreuzle macha!


    Viel passiert ist in S unter Kuhn eh nicht, weil ganz gar einfach nichts passiert ist. Für Frankfurt deucht mir auch eine Legislaturperiode voller Selbstbeschäftigung sowie endloser Debatten ohne Beschlüsse.

  • Ich hatte ja auch nicht von der Logik der Wähler gesprochen hans.maulwurf , sondern mich auf folgenden Gedankengang bezogen...

    Schon sehr smart Parteien zu wählen die den eigenen Wirtschaftszweig absägen werden. Sorry, aber ich komm aus dem Lachen kaum mehr raus 😂

    ...der implizierte die Frankfurter wären eben nicht sehr smart weil sie einer Partei die Stimmen gegeben hätten, die nicht ihren wirtschaflichen interessen entspricht. Das fand er anscheinend irgendwie belustigend, währen er in einer Stadt und in einem Bundesland lebt in der ja bereits genau das gleiche passiert ist. Das finde ich nun wiederum sehr lustig. Glashaus und so... 8o

  • In Stuttgart wurden die Grünen bei der letzten Bürgermeisterwahl abgewählt, der neue Bürgermeister wird von der CDU gestellt. Aber ist schon richtig, auch hier sägt man am Ast auf dem man sitzt, wobei die Grünen in Baden Württemberg eher konservativ sind und durchaus mit der Automobilindustrie zusammenarbeiten. Linke und SPD spielen hier wiederum keine Rolle. Was eine Grün-Rot-Rote Stadtspitze für die Bankenmetropole Frankfurt und den Flughafen bedeutet kann man derweil nur erahnen. Was sind denn deren wirtschaftliche Visionen für die Stadt außer einer kräftigen Umverteilung?

  • Für den Flughafen bedeutet es nichts. Die Anteilseigener sind aktienrechtlich verpflichtet, dem Interesse der Firma zu dienen. Politische Einflußnahme über die Eigentümerschiene sind ausgeschlossen (das haben wir in diesem Forum schon mal nach der Wahl von Feldmann diskutiert). Die Ausbauvorhaben sind rechtlich in trockenen Tüchern. Das Nachtflugverbot ist planfestgestellt und eine Ausweitung wäre äußerst kompliziert, es ginge nur über eine Änderung des festgestellten Ausbauplans. Das müsste der Vorhabenträger, also Fraport beantragen, würden sie aber nicht machen. Die Landesregierung könnte nicht von sich aus in die planfestgestellten Rechte eingreifen. Nur wenn der Gesetzgeber geringere Grenzwerte für was auch immer verfügte, müssten alle Flughäfen dem Gesetz Rechnung tragen.

  • Regent: Der grüne OB in Stuttgart war jedoch auch ungewöhnlich untätig und selbstzufrieden was Stadtentwicklung betrifft. Das würde ich nicht allgemein auf die Grünen übertragen. Die geben seit letztem Jahr auch im Münchner Stadtrat den Ton an und so viel an ihnen zu kritisieren ist, seitdem geht bzgl. ÖPNV- und Radwegeausbau endlich was vorwärts. Auch bzgl. Siedlungsbau sind die Grünen deutlich progressiver als unser CDU-Ableger. Kommt eben auch immer sehr stark auf die Einzelpersonen an und nicht nur auf das Parteibuch. Der Frankfurter OB Feldmann (SPD) bekleckert sich bislang auch nicht gerade mit Ruhm :).

  • Zu # 2594:


    Ach so, bedeutungslos ? Das ist mehr als naiv.


    Diese Feldmänner richten gravierende Schäden bei der Wirtschaftskraft und Potenz der wirtschaftlichen Beteiligungen der Stadt an.


    Ob Messe, ABG oder Flughafen.


    Die Beispiele sind zahllos, mit der bewusst Sand ins Getriebe geworfen wird.


    Wäre schön, wenn das Aktienrecht da so klar wäre und Funktionsträger dem Firmeninteresse wirklich so verpflichtet wären. Die im Koalitionsvertrag z.B. vorgesehene weitere Betriebszeitenverkürzung des Flughafens dient jedenfalls bestimmt nicht der Steigerung des Firmenwertes Fraport.

  • Also ein Vertragsentwurf voll mit in weiten Teilen fanatisch anmutenden "Übereinkünften". Von der Qualität eines Forderungskatalogs des Goethe-AStA, nur umfassender. Aber nicht schlimm, weil nur von klappernden Amateuren der Grünen verfasst. Puh, dann bin ich ja beruhigt.

  • ^Auch hier sind wollen und können eben zwei verschiedene Dinge.

    Fraport muss sich viel eher vor der Bundestagswahl als vor den Frankfurter Stadtoberen fürchten, denn von da wird trotz Heulen und Zähneklappern viel grüner Sand in so manches Getriebe gestreut werden.

  • da musste ich sofort an einige Bauten der 70er denken, die zumindest mir nie Gefallen haben...

    Schöneberger Terrassen - Berlin

    Das sieht ja wirklich nicht schön aus, aber so muss das ja nicht sein. Die Hängenden Gärten der Semiramis waren sicher nicht umsonst eines der Weltwunder. In der neuen Buchpublikation von Stefan Schweizer: Die Hängenden Gärten von Babylon: Vom Weltwunder zur grünen Architektur widmet sich das letzte von Frank Maier-Solgk beigesteuerte Kapitel der Frage, wie die Vorstellung der Hängenden Gärten neuzeitliche Architektur beeinflusst.

  • Die EU möchte nächste Woche offiziell ihr Anti-Geldwäsche-Paket vorstellen und voraussichtlich im Herbst sollen die Gesetzgebungsberatungen im Europaparlament und Ministerrat beginnen. Die wichtigsten Bestimmungen sollen in EU-Verordnungen für die Mitgliedsstaaten verpflichtend gelten. Die EBA hat in den vergangenen Jahren Geldwäscheskandale nicht mitbekommen. Das bedeutet, das es eine neue EU-Behörde geben soll die diese Gesetze administriert welche 500 Mitarbeiter haben soll. Bisher ist die EBA dafür verantwortlich, die von London nach Paris umzog. Wie wir wissen ging Frankfurt mit seiner Bewerbung um diesen Behördensitz leer aus.

    Neues Spiel neues Glück sozusagen und neben Wien ist auch, wieder einmal, Paris im Rennen. Lucia Puttrich (Hessische Europaministerin) sagte dazu: "Leicht umzusetzen ist dieses Ziel aber nicht. Die Konkurrenz durch andere europäische Metropolen ist groß." Und weiter: "In Brüssel, aber auch in Berlin" müsste die hessische Landesregierung auf Frankfurt aufmerksam machen das dies ein qualitativ hervorragender Standort dafür sein (Quelle).


    Von der neuen Vierer-Koalition und dem OB erwarte ich keine substanzielle und nachhaltige Unterstützung und wegen der Bundestagswahl, der sich zu konstituierenden Regierung usw. ist aus 'Berlin' m.E. auch nichts zu erwarten. Ob die hessische Landesregierung diesbezüglich was reißt ist fraglich. Denn die üblichen 'Standard-Pros': EZB, Flughafen, Internetknoten usw. werden für eine Entscheidung zugunsten Frankfurts erneut nicht ausreichen. Auch dieser Soft-Fact ist wahrscheinlich nicht die ultimative Überzeug. 🥴

  • ^ Die Landtagsabgeordnete Miriam Dahlke von den Grünen hat es zumindest auf dem Radar:

    Als Standort für die Geldwäscheaufsicht wäre Frankfurt als wichtigster Finanzplatz Kontinentaleuropas ideal. Von hier aus können europaweit Anreize zur Bekämpfung von Finanzkriminalität gesetzt und die Mitgliedstaaten in ihren nationalen Kompetenzen unterstützt werden.