Frankfurter Stadtgespräch

  • Welch traurige und schockierende Nachricht. Es bricht einem das Herz wenn man das Video auf HR-online sieht. Laut FAZ deutet alles auf Brandstiftung hin. :nono:


    Hoffentlich werden die ersten Wortmeldungen seitens der Stadt Realitaet und der Turm wird eines Tages wieder aufgebaut. Man sollte jedenfalls nicht aus Angst vor Brandstiftern darauf verzichten. Das kaeme einer Kapitulation gleich.

  • Bin gerade fassungslos.
    Also wer hier nicht 1 und 1 zusammen zählen kann.
    Weiß gar nicht was ich noch sagen soll. Einer meiner Lieblingsplätze ist verloren.
    Und gerade letzte Woche war ich noch oben.


    :nono:


    Was mich noch wütender macht ist die Tatsache der der oder die Brandstifter auch Menschenleben riskiert haben.
    Unwahrscheinlich aber nicht auszuschließen. Denn man konnte auch nach Ende der Öffnungszeiten oben bleiben, raus kam man immer.

  • Mal abgesehen davon, dass es zwar nicht die trockenste Jahreszeit ist, aber der Turm mitten im Wald steht und Wohngebiete direkt anschließen. Das hätte einen Großbrand verursachen können.

  • So eine verdammte Sauerei. 50 jahre Erinnerungen bis in die Kindheit einfach sinnlos zerstört.
    @m,RO80...ich mach mir langsam ernste Sorgen über ihren Gesundheitszustand......:nono:

  • Machen Sie sich keine Sorge.
    Ich wette darauf, dass es keine 1:1 Replik (aus Holz !?) gibt.


    Wollen wir erst einmal den Schmerz des Verlustes etwas verdauen.
    Im Ergebnis wird "das Neue" bestimmt sogar (etwas) schöner und grösser.
    Die Location dort hätte eine gewisse Aufwertung verdient (in welcher konkreten Art und Bauweise auch immer).


    In einem sind wir doch sicherlich einer Meinung: Wir wollen für FFM doch nur das (möglich) Beste !

  • Holzschutz ist in #2221 in Bezug auf Haltbarkeit gemeint, nehme ich an. Klar, den gab es. Sonst hätte der Turm nicht 86 Jahre alt werden können, die Sanierung 2013/14 mal außen vor gelassen. Damals wurden die Balken mit Karbolineum imprägniert (weswegen das Holz heute auch besonders gut gebrannt hat). Das war sehr wirksam, ist wegen der Giftstoffe heute nicht mehr einsetzbar. Deswegen glaube ich nicht so recht an einen Wiederaufbau aus Holz und in alter Form. Denn mit einer Konstruktion wie gehabt und zulässigem Holzschutz würde der Turm gerade einmal 20 bis 30 Jahre lang halten. Abgesehen davon sollte es dem Goetheturm nicht wie anderen Holztürmen ergehen, die wenige Jahre nach dem Wiederaufbau gleich wieder der Brandstiftung zum Opfer fielen.

  • Vor allem geht es ja auch um die Vermeidung von Wiederholgungstaten, wie zuletzt beim Atzelbergturm geschehen. Dieser brannte nämlich schon 2mal. Eine 24 Stunden Überwachung wird ja kaum jemand bezahlen wollen.
    Erst vor kurzem dachte ich beim Besuch des Goetheturms das ihm hoffentlich nicht das gleiche Schicksal ereilt wie die anderen Holzbauten. Traurig das dies nun doch so schnell Realität wurde.
    Ich plädiere daher für einen Neubau aus Stahl.

  • Jetzt ist sie da, die in Aussicht gestellte Pressemitteilung der Stadt mit Spendenkonten, hier leicht gekürzt:


    Der Goetheturm wird rasch wieder aufgebaut


    Die Nachricht ist vielen Frankfurtern am Morgen mitten ins Herz gegangen: Jetzt ist auch der Goetheturm abgebrannt, eines der beliebtesten Ausflugsziele und Wahrzeichen der Stadt. Der 43 Meter hohe Holzturm im Stadtwald, der erst 2014 saniert worden war, ging kurz nach 3 Uhr in Flammen auf und konnte von der Feuerwehr nicht mehr gerettet werden. In der Nacht zum 1. Mai 2017 war bereits der hölzerne Morgentau-Pavillon im Koreanischen Garten abgebrannt, einen Monat später traf es den Wasserpavillon im Chinesischen Garten im Bethmannpark. [...]


    Nach Auskunft von Feuerwehrdezernent Markus Frank ging der Alarm um 3.17 Uhr bei der Zentralen Leitstelle der Feuerwehr ein. Bei ihrem Eintreffen um 3.24 Uhr habe der Turm aber schon wie eine Fackel gebrannt. Das mit Teerölen imprägnierte Holz, das beim Bau Anfang der 1930er Jahre verwendet wurde, habe dazu sicher beigetragen. „Ein Großaufgebot an 60 Einsatzkräften unserer Berufsfeuerwehr und der drei Freiwilligen Feuerwehren Sachsenhausen, Oberrad und Niederrad war an dem Einsatz beteiligt und hat durch ihr schnelles und professionelles Handeln ein Ausbreiten des Brandes und damit noch Schlimmeres verhindert. Den Einsatzkräften danke ich sehr für ihr umsichtiges Agieren“, sagte Feuerwehrdezernent Frank. Der Goetheturm wurde seinerzeit anlässlich des 100. Todestags von Johann Wolfgang von Goethe 1932 errichtet und war lange Zeit der höchste Holzturm Deutschlands.


    Baudezernent Jan Schneider will nun mit der Bauaufsicht klären, ob ein originalgetreuer Wiederaufbau nach heutigen Standards noch genehmigt werden könnte. „Wünschenswert ist ein Wiederaufbau nach den alten Plänen zweifellos, ob er auch genehmigungsfähig wäre, muss nun geprüft werden“, sagte Schneider.


    Diese Frage wird die Frankfurter sicher noch stark bewegen, denn mit dem Holzturm im Stadtwald verbinden viele sehr persönliche Erinnerungen an Ausflüge in der Kindheit oder an den ersten Kuss. „Der Goetheturm ist auch für uns ein Stück Heimat“, sagte Neu-Isenburgs Bürgermeister Herbert Hunkel. Auch er sieht in seiner Bevölkerung eine große Spendenbereitschaft.


    Die Nassauische Sparkasse und die Frankfurter Sparkasse haben kurzfristig Spendenkonten eingerichtet, um den Wiederaufbau im bürgerschaftlichen Sinne zu unterstützen.


    Spenden können auf die Konten DE 46 5105 0015 0140 3028 60, BIC NASS DE 55 XXX, Inhaber Stadt Frankfurt, mit dem Stichwort Goetheturm bei der Nassauischen Sparkasse eingezahlt werden, oder bei der Frankfurter Sparkasse auf DE55 5005 0201 0200 6525 75, BIC HELADEF1822, Kontoinhaber Spendenkonto Frankfurter Sparkasse, Stichwort Wiederaufbau Goetheturm.




    Bild: Stadt Frankfurt / Mirco Overlaender

  • Ich habe heut früh auch erst gedacht, mich verhört zu haben...


    Traurig und wütend macht das zugleich!!! Völlig sinnlos.


    Zumal ich vor 1 1/2 Wochen noch in Frankfurt auf Foto-Tour war und nur aus Zeitgründen nicht mehr zum Goetheturm gefahren bin, um ihn für Panorama Fotos der Skyline zu besteigen...


    Jetzt brauch ich's auf absehbare Zeit auch nicht mehr tun...


    Zum Wiederaufbau: Ich bin auch der Meinung, dass der Goetheturm in seiner bis heute früh dagewesenen Form Geschichte sein wird, schon allein dem Brandschutz geschuldet...


    Ich denke, wenn Wiederaufbau, dann am ehesten so in etwa: https://media.tourispo.com/ima…degg_n69091-67781-0_l.jpg

  • Der Turm soll gefälligst genau so wie er war wiederaufgebaut werden! Wenn man ihm abändert, hat dieses Stück menschlicher Abschaum der ihn niedergebrannt hat es geschafft sich zu verewigen. Wenn man ihn 1 zu 1 wiederaufbaut wird es in Vergessenheit geraten dass er abbrannte. Ein veränderter Neubau gibt dem Brandstifter nur ein Stück Unsterblichkeit. Nicht mal eine Erinnerungsplakette die an den Brand erinnert sollte man installieren! Das gleiche gillt für die Pavillions im koreanischen und chinesischen Garten.
    Ich hatte heute Eine Idee wie man den Wiederaufbau finanzieren könnte. Wie wäre es mit Modellen des Goetheturms (und der Pavillions) die online oder in Läden wie den Hessenshops verkauft werden? Man könnte sie mit 3D-Druck herstellen. Eine Spende für den Wiederaufbau von, sagen wir mal 5 Euro, könnte man auf den Preis den die Herstellung und der Vertrieb kostet aufschlagen.

  • Der Goetheturm wird wahrscheinlich wieder in seiner alten Gestalt aufgebaut. Ca. 90 % der Teilnehmer an einer FNP-Abstimmung sprachen sich für das gewohnte und im Herzen vieler Frankfurter verankerte Holzbauwerk im Vergleich mit einem Stahlbetonturm aus.


    Nachdem Lächelmann sich in den Medien mit gleicher Meinung präsentiert hatte, ergriffen nun andere die Initiative. Die Fraspa spendete bereits 10.000 € für den Wiederaufbau und sieben Anwälte einer großen Frankfurter Kanzlei gegründeten einen "Verein zum Wiederaufbau des Goetheturms". Die Gemeinnützigkeit wird beantragt.

  • Beggi
    Wenn man sich in dem Artikel das Beispiel-Bild für den Metall-Turm ansieht, dann ist diese "katalonische Mehrheit" für die Rekonstruktion tatsächlich kein Wunder ;)


    Ich schliesse mich dem Standpunkt des Kommentators an, dass hier in jedem Falle eine grosse Chance für einen neuen Turm / neues Konzept vertan wird.


    Schaun wir mal, wie es weitergeht ... .

  • Ein neuer Turm oder "neues Konzept" (was auch immer das bei einem Aussichtsturm sein soll) bedeutet dem Brandstifter ein Denkmal zu setzen!
    Deswegen ein originalgetreuer Wiederaufbau!

  • Ach Gott Nein. Wer denkt bei einem neuen Turm an den Brandstifter, niemand. Unrealistisch. Der neue Turm ist das Ziel, egal wie er am Ende aussieht, nix anderes. Solche Taten sind immer auch ein Neuanfang.

  • Daher einen Stahlturm. Wenn Holz dann mit permamenter Überwachung. Die Ereignisse diesen Jahres sollten uns gezeigt haben was auch wiederholt passieren kann. Siehe Atzelbergturm.

  • Traurig

    Betritt man den Wald an der gewohnten Stelle, so fällt gleich auf, dass hier etwas fehlt. In der neu entstandenen Lichtung sieht man fast noch den alten Turm, an dem die Erinnerungen von so vielen Einwohnern hängen. Heute kam sogar ein Mann mit roten Rosen vorbei und hängte sie an den Bauzaun.


    Da fehlt was:



    Die Feuerwehr hat fast alle verbrannten Stämme beseitigt, nur noch zwischen den Halterungen auf den Betonsockeln sind Reste zurückgeblieben.



    Die Bäume um den Brandort herum haben erstaunlich wenig abbekommen, nur ein einziger Baum sieht ziemlich verkohlt aus. An den Tischen der angrenzenden Gastronomie ist aber noch deutlich zu sehen, wie heiß es hier gewesen sein muss.



  • Solche Taten sind immer auch ein Neuanfang.


    So sehe ich das auch !


    Als Beispiel für ein "neues Konzept" könnte die Geschichte des „Müggelturm“ in Berlin-Köpenik dienen. https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCggelturm


    Dort stand (wie beim GT) ein alter Holzturm, der 1958 durch einen Unfall abbrannte. Danach wurde statt des alten Holzturm - komplett neu – ein kleines Freizeit-/Erholungszentrum mit neuem Aussichtsturm gebaut, was in den Jahrzehnten danach zu einem der beliebtesten Ausflugsziele von Ost-Berlin wurde. (nach der "Wende" lange Zeit verfallen, wird es jetzt gerade restauriert).


    Wäre ein solches Konzept nicht auch was für den GT ? Eine „Goethe-Höhe“ zum Beispiel ?
    Das Potenzial zu einem ähnlichen Konzept hätte die GT-Örtlichkeit sicherlich (wenn man bereit ist, auch die nahe Umgebung landschaftsgärtnerisch neu zu gestalten). Und Bedarf an einem weiteren schönen Nacherholungsgebiet vom Typ „Lohrberg“ hat Ffm. allemal - an manchen schönen Sonntagen ist der Lohrberg leider komplett VOLL.


    Es steht das Argument im Raum: „Alles andere als eine 1:1 Rekonstruktion würde dem Täter eine Art „Verewigung“ geben". Ja, das ist nachvollziehbar.
    Ich sage: Wir sollten die Neuplanung dermassen schöner und besser werden lassen, dass der Täter sich rückblickend womöglich noch ärgert, den alten GT abgefackelt zu haben.
    Wie wäre es mit diesem Gedanken ?

  • Da ist bereits ein Ausflugslokal. Dieses Gerede von einer Chance hört sich für mich so an als wollte man dieses Verbrechen auch noch rechtfertigen. Wenn man es "schöner", "besser", "höher", "schneller", "weiter" wiederaufbaut gibt am dem Brandstifter (und potentiellen Trittbrettfahrern) nur die Bestätigung das er es richtig gemacht hat.


    Edit: Dieser Vergleich mit diesem Aussichtsturm in Berlin macht mich einfach nur wütend. Da ist zum einen diese Gleichgültigkeit. "Eh, der alte Scheiß is endlich weg, baun wir halt was schickes Neues!" Wenn die Alte Oper abrennt, Bauen wir dann einen schicken neuen Wolkenkratzer hin? NEIN! Oder wenn der Römer Abbrennt? Der Dom? Die Paulskirche? NEIN, NEIN und nochmals NEIN! Wir würden diese Wahrzeichen genauso wie sie waren wieder aufbauen! Weil sie ein Teil von uns als Frankfurtern sind! Der Vergleich hinkt aus noch einem weiteren Grund. Der Turm in Berlin ist wegen einem Unfall abgebrannt. Das ist tragisch aber Unfälle passieren. Der Goetheturm jedoch wurde von einem gewissenlosen Stück Dreck niedergebrannt, damit hat uns dieses Subjekt mutwillig eines Teiles unserer Heimat, unserer Identität, ja eines Teiles unserer Seelen als Frankfurter beraubt!
    Hier kann es nur den originalgetreuen Wiederaufbau geben. Keine Neuinterpretation, keine "Chance", keine Kompromisse.
    Rekonstruktion, alles andere wäre ein Verrat an unserer Identität als Frankfurter!

  • Mein Lieber Wolfman-AL. Wütend macht das auch Leute aus dem Umkreis, zu spaßen ist mit Brandstiftern nicht auch wenn sie eh immer milde davon kommen - sofern "nur" Sachschaden entstand! Für Ideologien bleibt da kein Platz. Ich kenne keine brandermittlungstechnische Fakten, aber ne Zigarette wird das nicht gewesen sein.


    Nachahmer, davor ist mal nie gefeilt, aber das ist dann doch wohl eher Vernachlässigenswert.... bezogen auf die Örtlichkeit. Von daher würde das für einen neuen Holzturm sprechen, was auch mein Wunschbild wäre.


    Aber da sind andere Dinge zu berücksichtigen, die ich einfach mal so in den Raum werfe. Glaub(s)t Du/Ihr, dass das Dom-Römer-Areal im Ursprungszustand wieder errichtet worden ist. Nein, ist es nicht. Das soll einfach nur kurz darstellen, dass HEUTIGE Brandschutzanforderungen ganz andere Dinge samt Kosten erfordern, als Anforderungen anno dazumal.


    Von daher wird die Politik der aktuellen Baustandards folgend, samt der eingehenden Spendengelder.... die werden lange nicht reichen mMn, das Erscheinungsbild des neuen Turms mehr beeinflussen, als uns Nostalgikern lieb ist!


    Hoffen wir das Beste!