Frankfurter Stadtgespräch

  • Ich denke für viele, vielleicht auch gerade in unserer Altersklasse (um die 30), war die Zeilgalerie ein ganz besonderes Gebäude mit einer "Seele". Ich verbinde diese auch mit meinen ersten Erlebnissen in Frankfurt als frischer Student, neu in der großen Stadt, mit lauter Läden, die es in meiner wesentlich kleineren Heimatstadt nicht gab. Und natürlich die Aussichtsplattform, auf die ich ganz stolz jeden Besucher aus Familie und Freundeskreis gezerrt habe. Mich hat ehrlich gesagt auch nie der Aufbau gestört und konnte die Kritik an diesem auch nie so wirklich nachvollziehen. Der wahre Grund für mich: Die Zeilgalerie war in dem Moment tot als nebenan MyZeil aufgemacht hat. Die neue Konkurrenz direkt nebenan zusammen mit einem kompletten Missmanagement haben die letzten Kunden vertrieben, nicht die "langen Laufwege" (die überhaupt nicht lang waren wenn man wusste wie., übrigens).

  • Neue Einwohnerzahlen:


    Zum 31.12.2016 hatte Frankfurt 729.624 Einwohnerinnen und Einwohner mit Hauptwohnsitz, das sind 5.138 mehr als Ende 2015. Allerdings gab es im Jahr 2016 auch Korrekturen im Melderegister nach der OB Wahl und den Ausländerbeiratswahlen, wodurch ca. 7.400 Personen aus den Registern gestrichen wurden, so dass der eigentliche Zuwachs wohl deutlich höher war.
    Statistik aktuell: Bevölkerungsentwicklung
    Von den 729.624 Leuten hatten 210.146 keine deutsche Staatsbürgerschaft, das entspricht einem Ausländeranteil von 28,8% (leichter Anstieg um 0,2%), davon knapp die Hälfte aus der EU.
    Statistik aktuell: Ausländische Einwohner/innen


    Offenbach gibt für Ende 2016 133.827 Einwohnerinnen und Einwohner an bei einem Ausländeranteil von 37,0%
    Einwohnerstruktur nach statistischen Bezirken Offenbachs Ende 2016

    Einmal editiert, zuletzt von bridget ()

  • Pendlerzahlen steigen weiter an

    Wie einem Bericht der FAZ zu entnehmen ist, steigt die Zahl der Pendler weiter an und erreicht in Frankfurt Rekordwerte.


    So stieg in Frankfurt die Anzahl der Einpendler auf ca. 348.000, ein Zuwachs von 14% ggü. dem Jahr 2000. Damit liegt Frankfurt deutschlandweit nur knapp hinter dem Spitzenreiter München mit ca. 355.000 Einpendlern. Und das bei nur ca. der Hälfte der Münchner Einwohnerzahl.

  • Wobei natürlich die Frage der Pendlerzahlen eigentlich v.a. eine der Eingemeindungspolitik ist bzw. ein Gradmesser dafür, wie willkürlich die Stadtgrenzen velaufen. Wenn alle Vororte eingemeindet sind, sind die Pendlerzahlen niedrig, sind die Stadtgrenzen sehr eng gezogen, sind sie hoch.
    So gibt es wahrscheinlich in Berlin viele Leute, die deutlich länger unterwegs sind als ein Großteil der Einpendler nach Frankfurt, aber eben nicht als Pendler zählen, weil sie innerhalb der Stadtgrenzen wohnen. Von Neu-Isenburg oder Offenbach ist man wahrscheinlich deutlich schneller in der Frankfurter Innenstadt als man von B-Heiligensee oder B-Hellersdorf in Berlin-Mitte ist.

  • ^ Das verdeutlicht vielleicht auch noch dies:


    Die genannten Zahlen markieren die absoluten Zahlen. Setzt man die Pendlerzahlen ins Verhältnis zur Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ergibt sich dieses Bild:


    München: 797.100 sozialvers. Beschäftigte : 355.000 Pendler, also 44% Frankfurt: 586.600 sozialvers. Beschäftigte : 348.000 Pendler, also 60%

  • zu #2104:


    Wie groß eine Stadt ist, spielt in der Studie keine Rolle. Wer sagt dir das wenn jemand in Heiligensee wohnt in Mitte arbeitet? Das ist völlig irrelevant. Gezählt wurden alle die außerhalb der jeweiligen Stadtgrenze wohnen. Diese zählen als Einpendler. Wie lange jemand innerhalb der Stadt zum Arbeitsplatz braucht, ist nicht interessant in dieser Studie bzw. Zählung.

  • Ja, das weiß ich. es ging mir auch nicht darum zu sagen, das diese Zahlen falsch sind, sondern darum sie einzuordnen. Und dazu schrieb ich eben, wenn Frankfurt in dem Maße eingemeindet hätte wie andere Städte, wäre es wahrscheinlich nicht die Pendlerhauptstadt, sondern in dieser Statistik unter ferner liefen. Daher sagt die Frage der Pendlerströme als absolute Zahl nur wenig aus, interessant wird es erst dann, wenn man es nach Herkunftsregionen/-orten aufschlüsselt und vergleicht oder ggf. nach länge der täglichen Anreise. So werden jedenfalls auch alle Leute in Kelsterbach und Walldorf, die wahrscheinlich zu Fuß zum Flughafen zur Arbeit gehen können, als Pendler gezählt, obwohl sie einen kürzeren Arbeitsweg haben als 90% der Personen, die in Frankfurt arbeiten und auch innerhalb der Stadtgrenzen wohnen.
    Wie gesagt: Hübsche Zahlenspielerei (und ja, ich mag derlei Spielereien), aber ohne große Aussagekraft.

  • [FONT=&quot]Über Mäckler, Städtebau, Stadtentwicklung und Gestaltungsbeirat auch in Frankfurt[/FONT]

    [FONT=&quot]Frankfurt am Main / Stadtplanung | Stadtentwicklung[/FONT]

    [FONT=&quot]Claus-Jürgen Göpfert von der FR zu Besuch bei Christiph Mäckler in seinem Büro im City-Haus 1 (ehemals Selmi- [/FONT]
    [FONT=&quot]Hochhaus). FR vom 10.04.2017:[/FONT]
    [FONT=&quot]http://www.fr.de/frankfurt/sta…uecklich-machen-a-1257709[/FONT]

    [FONT=&quot]Mäckler ist der Sohn des Frankfurter Architekten Hermann Mäckler (1910–1985) und er ist stolz darauf, dass zu seinen [/FONT]
    [FONT=&quot]Vorfahren „Stadtbauräte und Steinmetze“ zählten.[/FONT]

    [FONT=&quot]Auch Mäckler unterstützt die Forderung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) und des Architekten- und [/FONT]
    [FONT=&quot]Ingenieurvereins (AIV) nach einem Gestaltungsbeirat für Frankfurt. Es müssen Leute sein, die tatsächlich über Städtebau [/FONT]
    [FONT=&quot]gearbeitet haben und ein bisschen abgeklärt sind. Sie sollen über die Qualität der Stadtplanung in der rasch wachsenden [/FONT]
    [FONT=&quot]Kommune Frankfurt wachen – und städtebauliche Sünden verhindern.[/FONT]

    [FONT=&quot]Der letzte Planungsdezernent, den der Architekt da gelten lässt, ist Martin Wentz (SPD), der von 1989 bis 2000 das [/FONT]
    [FONT=&quot]Dezernat führte. Der sei zwar Physiker gewesen, habe sich aber Experten zur Unterstützung geholt. Negativ fällt sein [/FONT]
    [FONT=&quot]Urteil über den früheren Planungsdezernenten Olaf Cunitz (Grüne) aus. Der neue Planungsdezernent Mike Josef (SPD) [/FONT]
    [FONT=&quot]immerhin stimmt ihn hoffnungsvoll: „Er hört zumindest hin, er braucht aber noch Zeit.“[/FONT]

    [FONT=&quot]So viel bliebe zu tun in Frankfurt, um die Qualität des Städtebaus zu verbessern und ihm schwebt vor, den Autoverkehr [/FONT]
    [FONT=&quot]auf nur zwei Spuren wieder über die Zeil zu führen (?).[/FONT]

  • ^ So doof ist der Vorschlag die Zeil für den Autoverkehr freizugeben nicht unbedingt. Autoverkehr gibt es nun mal, und man kann ihn nicht einfach ignorieren. Zudem mangelt es in Frankfurt an Ost-West-Verbindungen in der Innenstadt. Positiver Effekt dieser Massnahme wäre, dass die Verkehrsströme entzerrt und besser fließen würden. Insbesondere die ach so häufig kritisierte Berliner Strasse würde davon profitieren, eine Verschmälerung auf 2 Spuren wären dann wohl eher möglich.

  • ^ Braucht man die Zeil als Einkaufsstraße nicht mehr? Die Einkaufsstraßen mit den stärksten Passantenfrequenzen deutscher Metropolen sind für gewöhnlich reine Fußgängerzonen. Auch die Düsseldorfer Schadowstraße soll nach langen Diskussionen zu solcher werden. Da wundert mächtig, wenn gerade die Zeil zur Verkehrsschneise mit dem beim Shopping störenden Autoverkehr degradiert werden sollte.

  • Einkaufsstraße und Straßenverkehr schließen sich nicht aus - siehe Schweizer Straße, Berger Straße, Leipziger Straße, Goethestraße, ... Bei der Schweizer Straße gibt es teilweise sogar mehr als zwei Spuren + zwei Straßenbahngleise.


    Problematisch würde im Fall der Zeil jedoch die Verkehrsführung über die Konstablerwache und eine entsprechende Straßenkreuzung dort.

  • Ex-Planungsdezernent kritisiert Qualität des FFM-Städtebaus

    Nach der FNP widmet sich nun auch die FAZ mit einem längeren Interview dem Thema Gestaltungsbeirat und Qualität der Frankfurter Architektur (Titel:"Wir können gute Architektur durchsetzen"). Zu Wort gemeldet hat sich dieses Mal nicht der BDA, sondern Hans-Erhard Haverkampf (1975 bis 1977 Frankfurter Planungsdezernent, danach bis 1989 Baudezernent) und Roland Burgard (u.a. an Gestaltung der Museumsufer-Bebauung beteiligt). Das Interview ist lesenswert und soll scheinbar als Denkanstoß verstanden werden. Im Forum wurde der BDA-Vorschlag Anfang März eher mit Skepsis aufgenommen (hier und hier).


    Die wichtigsten Aussagen zusammengefasst:

    • Burgard wirft vor, dass der Frankfurter Städtebau in der überregionalen Presse sehr schlecht weg komme. Gelobt wird dennoch das stadtgestalterisch gut gelungene Projekt Altstadt.
    • Besonders der Wohnungsbau sei phantasielos und würde an Kasernenarchitektur erinnern.
    • Die Steuerungsqualität der städtischen Planungs- und Bauverwaltung habe nachgelassen. In der Leitungsebene fehle der Bauaufsicht bislang eine architektonische, städtebauliche Fachkraft.
    • Anstatt des Frankfurter Städtebaubeirats empfiehlt Haverkampf die Einrichtung einer städtischen Gestaltungskommission, wie in München mit Erfolg seit Jahrzehnten praktiziert. Dort werden alle 2 Monate stadtgestalterische, architektonische und städtebauliche Probleme öffentlich diskutiert.
    • Darüber hinaus habe die Stadt bereits Druckmittel um qualitätsvolle Architektur durchzusetzen, u.a. über städtebauliche Verträge, Erlassen von Veränderungssperren, Zurückstellen von Baugesuchen. Die ganze Palette der Paragraphen 8 bis 18 Baugesetzbuch stünden zur Verfügung.
  • Und wieder ein Titel weg - Frankfurt musste den Titel als Hauptstadt des Verbrechens jetzt an Berlin abgeben, rutschte sogar auf Platz vier hinter Provinznester wie Leipzig und Hannover ab!
    :guns:
    Dies berichtet die Welt.
    Das piefige Wiesbaden ist übrigens Viertletzter im Ranking geworden, schlechter schnitten nur Oberhausen, Augsburg und als Schlusslicht München ab, wo es nur etwa halb so viele Straftaten auf 100.000 Einwohner gab wie in Frankfurt.:troest:

  • Bürgerbegehren zur Erhaltung von Grünflächen

    In der FR war heute zu lesen, dass ein Bürgerbegehren angeleiert wird mit dem Ziel alle (sic!) Grünflächen in der Stadt zu erhalten. Wenn das so pauschal durchkommt, kann man dann wohl eine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt getrost vergessen. Es lebe der Stillstand...

  • Was für ein unqualifizierter Quatsch! Was für Vereinfacher. Ob naiv oder gefährlich, es bleibt einem leider wirklich das Lachen im Hals stecken.

  • Populistischer Unsinn, mehr muss man nicht sagen.
    Sollte es zu diesem Bürgerbegehren kommen muß mit harten Zahlen und Fakten, auch anhand von Fallbeispielen, dagegen argumentiert werden.

  • Ähnliches wollten einige Bürger in München vor Kurzem auch versuchen. Als Auslöser diente ein "Fußballplatz" der in Teilen bebaut werden sollte. Mittlerweile ist das Vorhaben aber wieder in der Versenkung verschwunden.


    Generell denke ich spricht nichts dagegen Grünflächen, also Parks oder Freizeitflächen, so weit wie möglich von Bebauung auszuklammern, wenn auf bereits versiegelten oder belasteten Flächen genügend dicht nachverdichtet wird (z.B. Industriebrachen, Parkplätze, Kasernen, Flachbauten jeglicher Art etc.).


    Nur wieso denn Ackerflächen nicht bebauen? Stellen diese nicht auch in Frankfurt noch die größten potentiellen Baulandreserven dar? In einer Großstadt mit starkem Nachfrageüberhang sind Ackerflächen absolut fehl am Platz. Erhaltenswert ist an dem tonnenweisen Pestizid-, Insektizid- und Fungizidgespritze wirklich nichts. Frischluftschneisenromantiker dürften natürlich etwas von ihrer Lebensqualität einbüßen, aber wenn dadurch zehntausende Frankfurter an Lebensqualität gewinnen? Für die gute Luft würde z.B. auch weniger MIV-Pendeln (egal ob beruflich oder privat) beitragen, das mit mehr Wohnraum nahe den Arbeitsplätzen / den Einkaufs- bzw. Freizeitmöglichkeiten in der Stadt offensichtlich geringer ausfallen wird.


    Wirklich zu Ende gedacht und "grün" sind diese ganzen Protestbewegungen nicht.

  • Na da haben wohl ein paar Foristen die Meldung der Landesregierung Hessen noch nicht gelesen:


    Landesentwicklungsplan: Hessen will mehr Wohnraum schaffen | Frankfurter Rundschau
    [url=http://www.fnp.de/rhein-main/Hessen-will-mehr-Wohnraum-schaffen;art1491,2590860]Hessen will mehr Wohnraum schaffen | Frankfurter Neue Presse[/url]
    Wohnen neben Gewerbe und Industrie: Landesentwicklungsplan Hessen


    Reißerische Überschrift und im Artikel steht dann "der tägliche Flächenverbrauch in Hessen von 3 auf 2,5 Hektar reduziert werden" und "dürfen Städte und Gemeinden zukünftig leichter neue Wohnbebauung in Industrie- und Gewerbegebieten genehmigen und sollen bei der Planung neuer Häuser vorrangig auf innerstädtische Brachflächen zugreifen."


    Nee ist klar, ich sogar dafür, dass Innen- vor Aussenentwicklung geht, reduzieren zusätzlich die Möglichkeiten zum Ausweis von neuen Bauflächen und hoffe dann das die Besitzer von Brachflächen zu blöd sind die Reduzierung des Angebot nicht in noch höhere Grundstückspreise zu verwandeln?


    Ein Hohn ist dann noch der Spruch "So soll mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, ohne die Landschaft zu zersiedeln".



    Aber was will man auch von "den Grünen" erwarten. Kapitalinteressen der Grundstückseigentümer gehen nunmal vor den Interessen der Wohnungssuchenden Bevölkerung. Bei Thema FRA haben die ja auch gezeigt wenn's um Geld geht..... geht einiges.