Frankfurter Stadtgespräch

  • Sanierung der S-Bahnhöfe


    Das Thema dürfte auch eine gewichtige Rolle bei der Vergabe des S-Bahnauftrags dieses Jahr sein. Es haben sich wohl neben der Bahn schon zwei private Unternehmen angekündigt. Besonders interessant ist, dass der Betrieb der S-bahn in drei Paketen ausgeschrieben wird: S1, S7, S8, S9, sowie S3, S4, S5, S6 und die S2 alleine als drittes Paket. Denkbar wäre also, das die S-bahn in Zukunft von verschiedenen Anbietern betrieben wird. Sicher ist allerdings, dass die Bahn keine Bahnhöfe an Strecken sanieren wird, für deren Betrieb sie den Auftrag nicht erhalten hat. Meines Wissens nach bleiben die Bahnhöfe inkl. Bahnsteige, aber weiter im Besitz der Bahn, d.h. selbst wenn ein neuer Betreiber eine S-Bahnstation sanieren wollte könnte es die Bahn verhindern.

    Tunnel unter den Bahnsteigen im Hauptbahnhof


    Der Tunnel gibt ein erbärmliches Bild ab, das stimmt. Aber den auf Vordermann zu bringen, da könnte man den Bahnhof Höchst vermutlich zweimal umbauen.


    Der Tunnel birgt aber ein gewisses Potential finde ich. Man muss sich mal anschauen wo die Tunnelenden leigen und wo man rauskäme wenn man den Tunnel auf beiden Seiten nur um wenige Meter bis unter die jeweils angrenzende Straße verlängern würde.
    Im Norden wäre das der Keller des Gebäudes Poststraße 16, bzw. des benachbarten Postgebäudes, sowie die Tiefgarage die von den Meitern beider Gebäude genutzt wird.


    Mieter des Gebäudes Poststraße 16 ist der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main, der gerade Planungen des Regionalen Flächennutzungsplans abgeschlossen hat. Im März wird vermutlich das neue hessische Ballungsraumgesetz in Kraft verabschieded, wodurch sich der Name in Regionalverband FrankfurtRheinMain ändern dürfte. Damit kämen dem Nachfolger des Umlandverbandes Frankfurt (Bis 2001 glaube ich) neue Aufgaben und Befugnisse zu. So weit wie damals beim Umlandverband (sogar Abfallentsorgung!) werden die zwar wohl kaum reichen, aber dennoch wird der Regionalverband ein gewisses Gewicht und damit eine gewisse Anzahl an Besuchern haben.


    Zieht man das in Betracht, den regen Verkehr der von dem Postgebäude nebenan ausgeht und die Tatsache, dass beide wie gesagt über eine Tiefgarage verfügen, so wird eine Verlängereung des Fußgängertunnels schon interessant. Schließlich gelangt man direkt zu den Gleisen.


    Gut zugegeben, das alleine ist beim besten Willen kein Argumen, die Straße aufzureißen und dem Tunnel zu erweitern.
    Wirft man aber dann noch einen Blick auf das Südende und das dahinter leigende Areal, das zur Zeit als absolut herrlicher Parkplatz genutzt wird, den Grüne und SPD wohl auch gerne erhalten möchten (vlt. finden die Grünen eine absolut ungefärdete Rattenspezies dort, die es sich zu schützen lohnt!), sieht die Sache schon anders aus.
    Wenn ich richtig informiert bin handelt es sich jedenfals um den Campanile standort. Und wenn ich weiter richtig informiert bin soll dort im Erdgeschoss ja ein Zentraler Omnibusbahnhof entstehen.
    Wenn man von dort unterirdisch (also warm und trockenen Fußes) zu den Gleisen gelangen könnte wäre das schon eine gewisse Errungenschaft. Außerdem wäre es für die Bahn eine schöne Angelegenheit, von einem ihrer wichtigen Standorte direkt zu einigen ihrer wichtigsten Bahnsteige Zugang zu haben. Noch ein Bisschen deutlicher wirds wenn man die aktuelle Diskussion um den neuen Behördenstandort der Stadt Frankfurt mit einbezieht. Für Angestellte der jeweiligen Behörden wärs sicher auch eine feine Sache.


    Nur so wie der Tunnel aktuell aussieht macht das natürlich alles wenig Sinn.

  • Eigeninitiative - Bad Homburg macht es vor

    Obwohl der Bahnhofstest der Frankfurter Rundschau im Jahr 2005 durchgeführt wurde, hat er kaum an Aktualität verloren. Wenn man mal die Bahnhöfe Bad Vilbel oder Höchst anklickt, kann man sich von dem beängstigenden Verfall ein Bild machen. Zumindest wehrt sich Höchst jetzt und eine im letzten Jahr gegründete Bürgerinitiative hat bereits 4000 Unterschriften gesammelt um Druck aufzubauen (Planungswerkstätten zur Nutzung sind ebenso geplant). Nun will OB Roth laut ihrem Sprecher "zügig einen Termin mit der Bahn finden". Mal sehen was passiert.


    Wie skyliner richtig anmerkt, müssen die Städte selber als Katalyst fungieren. Bad Homburg macht es vor wie man den Zustand rasch verbessern kann und hat 18 Mio. Euro in eine eigens gegründeten Bahnhof GmbH investiert. Nun stellt man weitere 1,7 Millionen Euro für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes zur Verfügung (Quelle FAZ). Man nehme sich daran ein Beispiel.

  • Die Überlegung den Fußgängertunnel zu verlängern ist müßig, denn weite Teile des Gleisfeldes sind ohnehin bereits unterkellert. Es befinden sich dort sehr ausgedehnte Einrichtungen aus den Zeiten des Bahnpostverkehrs, unter anderem Post-Sortieranlagen. Inzwischen ist alles stillgelegt, allenfalls kleinere Teile der Keller werden wohl noch als Lager genutzt. In den letzten Jahren war mal im Gespräch, hier eine öffentliche Nord-Süd-Verbindung anzulegen.


    Ein Foto von November 2010:



    Bild: Alakator (mit Lizenz cc-by-sa 3.0 @Wikipedia)


    Das Beispiel Bad Homburg hilft nicht wirklich weiter, denn dort konnte die Stadt das Bahnhofsgebäude im Jahr 2007 kaufen. Steht alles in diesem Beitrag. Solange die Bahn andernorts nicht verkaufsbereit ist oder Bahnhöfe bereits an private Gesellschaften verkauft wurden, welche die Liegenschaften nur noch weiter herunterkommen lassen (wie etwa den Ostbahnhof), ist nichts zu machen.

  • Auf der Seite des Staplungsamtes werden die Beiden Siegerentwürfe des Wetttbewerbs zur Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes erläutert. Soweit ich mich erinnere wurden die hinreichend im Forum diskutiert. Was mir eben auffällt, ist dass der Tunnel tatsächlich thematisiert wird und zwar in beiden Entwürfen. Der "TOPOTEK 1" Entwurf wird etwas genauer in den Ausführungen dazu:

    "Mit dem Hochhaus auf dem „Campanile-Grundstück" entsteht ein neuer Orientierungspunkt. Eine dort angeordnete Tiefgarage soll sowohl Langzeitstellplätze als auch die geforderten Kurzzeitstellplätze und Flächen für Mietwagen und CarSharing aufnehmen. Diese Tiefgarage ist über ein als schiefe Ebene konzipiertes Erd- bzw. Untergeschoss barrierefrei an den modernisierten und aufgeweiteten Personentunnel und damit an den Bahnhof angebunden. Auf der Erdgeschossebene des „Campanile-Grundstücks" ist der Busbahnhof für die Fernbusse angeordnet, der durch das Hochhaus bzw. zugeordnete Büroflächen überbaut werden soll."


    Der "schneider+schumacher" Entwurf möchte hingegen den Tunnel Barrierefrei an die Oberfläche des Platzes führen und spricht ansonsten nicht von einer Erweiterung.

    4 Mal editiert, zuletzt von LONG_FFM ()

  • Fußgängertunnel Hauptbahnhof

    Gerade habe ich noch mal drüber nachgedacht und den Zustand des Tunnels finde ich seitdem noch bemerkenswerter: Denn die DB AG sagt, Frankfurt Hbf sei ihre bedeutendste Drehscheibe im Bahnverkehr.
    Und gerade für die Umsteiger ist dieser Tunnel sehr wichtig, bei Umsteigezeiten von 5 Minuten müsste man ohne diesen in einigen Fällen ziemliche Sprints hinlegen, um rechtzeitig bis zum Kopfbahnsteig zu gelangen. Der Tunnel wird nach meiner Beobachtung aus diesem Grund auch nicht gerade schlecht frequentiert.
    Und dann findet man gerade an dieser Stelle diese Zustände vor. Ein bisschen Abhilfe wäre ja schon durch regelmäßige Reinigung zu schaffen, damit es da unten wenigstens nicht so nach Kloake riecht.
    Sehr ärgerlich auch, wenn man bedenkt, wie viel Geld gleichzeitig für Stuttgart 21 vergraben werden soll. Eines der ARgumente für den Durchgangsbahnhof dort lautet ja auch, dass das Umsteigen erleichtert wird. Für wie viel weniger Geld könnte man das (im zudem noch wesentlich größeren und wichtigeren) Hauptbahnhof in Frankfurt bekommen, wenn man etwa zusätzlich zu einer kleinen Aufhübschung des Tunnels bequemere Zugangswege schaffen würde, zB mit Rolltreppen...

  • S21 ist aber wenigstens eine Reinvestition in die eigene Infrastruktur. Leider hat aber die Bahn besonders unter dem Geschäftsfeld DB Schenker und DB Arriva riskante Auslandseinkäufe getätigt (z.B. alleine 2,9 Mrd für den Kauf der englischen Arriva-Gruppe, eines der größten privaten Verkehrunternehmen Europas im April 2010). DB Schenker ist sogar großspurig in den USA aktiv, um als globales Transport- und Logistiknetzwerk zu gelten.


    Es ist eindeutig, dass die Bahn seine Marktstellung bewusst ausnutzt und die Politik dabei am Nasenring durch die Manege zieht. Infrastruktur und Bahnbetrieb gehören längst voneinander getrennt. Die Infrastruktur für den Güterverkehr fehlt/vergammelt und in Berlin steht der S-Bahnverkehr bei Schnee quasi vor dem Totalkollaps. Das sind denkbar schlechte Voraussetzungen für OB Roth bei der Bahn schnellere Investitionen einzufordern.

  • Das Bild in Post 1252 muss während der Renovierung des Bahnsteigs 12/13 entstanden sein, damit wäre das Aufnahmedatum August 2010. Das Bild ist im Tunnel unter dem Bahnsteig außerhalb der Halle aufgenommen worden. Der Lichteinfall im Hintergrund kommt von den fehlenden Bahnsteigelementen in der Halle. Der Tunnel wurde übrigens bei der Sanierung des Bahnsteiges 12/13 erhalten.

  • Tunnel unter Bahnsteig 12/13

    erhalten aber unmgebaut!


    Ich habe hier in einem kleinen Forum, das ich nicht kenne über google einen Beitrag gefunden, der auch zwei neue Bilder beinhaltet. Auf kann man erkennen (korrigiert mich wenn ich das falsch sehe), dass der Tunnel unter Bahnsteig 12/13 umgebaut wurde und jetzt schmaler ist. Steht auch so in dem Beitrag.


    Es war wohl für die Bahnsteigsanierung nötig diesen Tunnel so umzubauen. Ich nehme an, es wurden fertigteile aus Stahlbeton eingsetzt und die Lücke außerhalb der neuen Tunnelwände zugeschüttet. Damit müsste dieser Tunnel ja eigentlich wieder benutzbar sein, das aber wird wohl kaum der Zweck der Maßnahme gewesen sein, schließlich müsste man sich erstmal einen Verwendunszweck einfallen lassen.

  • Fotowettbewerb das beste Frankfurt Foto

    Unter dem Motto „Europastadt Frankfurt am Main – Leben in Vielfalt“ schreibt das Referat für Internationale Angelegenheiten einen Fotowettbewerb aus.


    =7755973"]www.frankfurt.de


    Es gibt eine Reise nach Genua zu gewinnen

  • DB Call a bike: Elektroräder, feste Stationen, neue Tarife

    Wie diesem Artikel der Frankfurter Rundschau zu entnehmen ist, stehen bald einige Änderungen für das Call a bike-System der Deutschen Bahn in Frankfurt an (das System an sich existiert auch in anderen deutschen Städten):


    2011 wird der Fuhrpark um "ein halbes Dutzend" Elektroräder ergänzt und ab 2012/13 soll das System auf feste Stationen umgebaut werden ("Schluss mit Irgendwo"), gleicht sich somit also immer mehr den französischen Fahrradleihsystemen wie dem erfolgreichem Pariser Vélib' an.


    Auch in Sachen Tarifgestaltung ist eine Orientierung an das französische Pendant zu erkennen: mit dem neuen Pauschaltarif (36 €/Jahr oder 27 €/Jahr für BahnCard-Inhaber) ist jeweils die erste halbe Stunde kostenlos. Ohne den Pauschaltarif und über 30 Minuten hinaus kostet es 8 Cent/Minute (der BahnCard-Minutentarif von 6 Cent/Minute entfällt ab 2011). Details zu den neuen Tarifen gibt es hier.


    Gute Fahrt, ich freu mich schon sehr auf den Saisonstart ;)

  • DB Call a bike

    Find ich eine gute Nachricht, dass das Vorhaben weiterentwickelt wird. Das ist in Paris ja wirklich ein echtes Erfolgsmodell und Paris war vor wenigen Jahren wirklich das Gegenteil einer Fahrradstadt.


    Aber man muss nach wie vor schon mutig sein, in Frankfurt Fahrrad zu fahren. Ich kann mich jedes Mal nur wundern, wenn ich die Hochstraße entlang fahre und da welche sehe, die mit ihren Drahteseln zwischen Autos, Baustellen und mehreren, den rechten Fahrstreifen versperrenden Lieferwagen hindurchstrampeln. Auch die Öffnung der Einbahnstraßen in beide Richtungen für Radfahrer, beispielsweise im Westend, halte ich nach wie vor für nicht ungefährlich. Oftmals liegt das aber natürlich nicht primär an der Regelung an sich sondern am rücksichtslosen Fahrstil von Fahrrad- und Autofahrern gleichermaßen. Aber der Radfahrer ist in diesem Zweikampf nun mal der schwächere und ich würde da im eigenen Interesse echt besser auf mich aufpassen.

  • Von der Umstellung auf Stationen bin ich aber erstmal gar nicht begeistert. Als langjähriger Nutzer (hauptsächlich Kurzstrecke) überzeugt mich gerade die Flexibilität bei dem momentanen System. Schade....

  • ^ Den festen Stationen stehe ich ebenfalls kritisch gegenüber. Ich nutze die Drahtesel der Bahn vielleicht alle drei-vier Wochen - vor allem aus "Repositionierungs"-Gründen, um mich zu meinem eigenen Rad bzw. zum Auto zu karren. Da greife ich zur Zeit spontan das nächstliegende Db-Rad. Wenn ich erst 5 Minuten laufen müsste, wäre die nächsten U-Bahn/Straßenbahn-Haltestelle zumindest wieder gleich attraktiv.


    Feste Stationen sind nach einiger Zeit auch nicht gerade ein schöner Anblick. Sie können eine hübsches Stadtmöbel à la bestehender Fahrradbügel-Reihen sein, aber auch so versifft wie zwei nebeneinanderstehende Altglascontainer.

  • Wobei das in Paris, jedenfalls in den Kernarrondissements, auch so ist, dass quasi alle paar Meter eine Metrostation kommt, trotzdem wird es angenommen. Die Wild-Abstellerei ist auch nicht immer ein hübscher Anblick, zumal diese Bahn-Bikes ziemlich auffällig daherkommen. Was passiert eigentlich, wenn man das Bahnradl ordnungswidrig abstellt? Kassiert die Stadtpolizei das dann ein?

  • ...oder wenn einem so ein bleischweres Zweirad, in der Münchener Straße verwegen aber grundsätzlich regeltreu abgestellt, aufs Auto fällt? Naja, ich habe Vollkasko - und hoffe seitdem auf feste Stationen. Habe ich in Montréal gesehen - so elegant, dass sie als Fotomotiv taugen!

  • Ich nutz die Teile nicht. Aber mit den "losen" Rädern wird schon viel Unfug, blockieren von engen Einbahnstraßen bsp., angestellt. Praktisch ist es aber alle mal.
    Zudem denke ich nicht, dass es sich in Frankfurt lohnen würde alle paar Meter fest Stationen zu montieren.

  • Weil die Stadt Frankfurt zwecks Umstellung ihres Haushalts auf doppelte Buchführung einen Richtwert brauchte, wurden alle Exponate städtischer Sammlungen geschätzt und bewertet. Das Ergebnis: Frankfurt verfügt über Kunstschätze im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro. Das teuerste Kunstwerk ist demnach das Stillleben-Gemälde "Fleurs et céramique" von Henri Matisse (Städel) mit einem Wert von rund 70 Millionen Euro. Die Gemälde "Le Déjeuner" von Claude Monet (ebenfalls Städel) und "Yellow and Green Brushstrokes" von Roy Lichtenstein (Museum für Moderne Kunst) liegen mit jeweils 50 Millionen Euro auf Platz zwei der wertvollsten Arbeiten. Es folgen Werke von Edgar Degas, Andy Warhol und Auguste Renoir sowie eine Weltkugel aus dem 17. Jahrhundert (Historisches Museum) für 30 Millionen, außerdem eine Gutenberg-Bibel aus dem Jahr 1445 (Stadt- und Universitätsbibliothek) für 20 Millionen. Insgesamt wurden bei der Auflistung 1,8 Millionen Exponate bewertet (Quelle).

  • es wäre interessant einmal zu erfahren, wie Hoch die Werte der Kunstwerke sind, die sich im Besitz der Banken in Frankfurt befinden. Nicht nur das, was in den höheren Büroetagen hängt und steht, sondern was alles noch in den Archiven lagert.
    Schade eigentlich, dass die kaum jemand zu Gesicht bekommt. Ich würde schätzen, dass Frankfurt die Stadt mit dem größten angesiedelten Besitz an Kunstobjekten in Deutschland ist.