Frankfurter Stadtgespräch

  • Beklagenswerter Zustand der UBahnhöfe Flghf/Hbf/Hauptwache

    In dieser Diskussion im Forum "FAZ Serie u. Ausstellung: Wenn Architekten träumen dürfen" (hier ein Beitrag: Beitrag vom August 2010) kam zum Ausdruck, dass die Stationen Hauptwache, Hauptbahnhof & Flughafen unter konsequenter Vernachlässigung bzw. Verwahrlosung leiden. Die angesprochenen Bahnhöfe und "Aushängeschilder" der Stadt befinden sich allesamt im Besitz der DB Station und Service AG und somit außerhalb des Einflußbereiches der Stadtpolitik. Nun soll sich hieran etwas ändern oder zumindest Druck gemacht werden damit der Sanierungsstau endlich ein Ende findet.


    Hier eine Zusammenfassung einiger Kritikpunkte:
    1.) Die fehlende oder lückenhafte Deckenverkleidung, demolierte Wände und abgenutzter Bodenbelag an allen drei Stationen.
    2.) Keine klare Farben und Formensprache mit versteckten Ausgängen. Es ist zu eng, zu dunkel und unübersichtlich.
    3.) Die beklemmende, schummrige Beleuchtung, die einem kein Gefühl von Sicherheit oder moderner Grossstadt vermittelt.
    4.) Defekte Rolltreppen und defekte Informationsanzeigetafeln (über Wochen und Monate).
    5.) Überfüllte Müllkörbe, wenig Sitzgelegenheiten und generell verschmutzte Bahnsteige.
    6.) Fragwürdige Mieter in den B- Ebenen (mit Ausnahme der verbesserten B-Ebene im Frankfurter Flughafen).
    7.) Der absonderliche Gestank in der B-Ebene des Hauptbahnhofs.


    Fehlt der Deutschen Bahn das Geld?
    Eindeutig nein! Die Deutsche Bahn erhebt für alle angesprochenen Stationen eine eigene Gebühr, die sich nach Größe und Frequentierung der Station richtet. Eigentlich soll damit der Unterhalt und Betrieb der Bahnhöfe gewährleistet sein. Für Frankfurter Bahnhöfe nimmt die DB Station und Service AG jährlich 20 Millionen Euro an Stationsgebühren ein. Die DB Station und Service AG allein steigerte ihren Gewinn vom Jahr 2004 (55 Mio. Euro) bzw. 2005 (69 Mio. Euro) bis ins Jahr 2008 (190 Mio. Euro) bzw. 2009 (150 Mio. Euro) um ein Dreifaches. In diesem Zeitraum blieb die Zahl der Bahnhöfe und Zughalte aber fast gleich. Nun fragt sich wohin diese Gewinne eigentlich fliessen. Es besteht der Verdacht auf Quersubventionierung von anderen Geschäftsteilen der Bahn.


    Wie reagiert die Politik?
    Nachdem Frankfurter Bürger scheinbar auf die Missstände aufmerksam gemacht haben, greift nun auch die schwarz-grüne Koalition dieses Thema auf. Dort wird auch beklagt, dass die Bahnhöfe Westbahnhof, Griesheim, Rödelheim und Höchst unter fehlender Barrierefreiheit leiden (Stichwort behindertengerechte Nachrüstung). Somit ist es Rentnern, Familien oder Körperbehinderten nur sehr schwer möglich die Bahnhöfe zu benutzen. Nun bittet man die Deutsche Bahn um Aufklärung bei der Verwendung ihrer Stationsgebühren (d.h. Höhe der Stationsgebühren pro Bahnhof). Man schlägt vor, dass man die Frankfurter Bahnhöfe mit einer anderen Trägerschaft betreiben kann, die hauptsächlich dem Nahverkehr dienen. Übersetzt heisst das: Die Stadt schlägt eine Rückerstattung der Gebühren vor und würde im Gegenzug seine eigene Verkehrsgesellschaft als Betreiber installieren.


    Wie geht's weiter?
    Die Stadt ist in dieser Frage komplett von der Bahn abhängig. Leider ist die Kommune also nur ein Bittsteller, der keinerlei Möglichkeiten besitzt, die DB zu mehr Verantwortung zu zwingen. Da die Bahn ohnehin mit einer "negative publicity" zu kämpfen hat und sich einer S21 Welle der Empörung ausgesetzt sieht, besteht wahrscheinlich wenig Gesprächsbereitschaft. Somit dürfte sicher sein: Die wichtigsten Regionalbahnhöfe Frankfurts spielen bis auf weiteres in der Kreisklasse..


    Wo kann man auf Missstände aufmerksam machen?
    Die DB hat für wohl gemeinte Anregungen seiner Kunden vielleicht ein offenes Ohr.. Kundendialog Region Hessen


    Quelle: Printausgabe der "Grünes Frankfurt - Zeitung der Grünen im Römer Ausgabe 03/2010"

  • Da kann ich nur zustimmen. Gerade die großen und auch repräsentativen Stationen sind - auf gut deutsch - unter aller Sau. Die Kritikpunkte kann glaub ich jeder Nutzer nur unterschreiben.

  • Die Stationen sind in der Tat in einem gräßlichen Zustand. Es stellt sich die Frage, warum vergleichbare Stationen in München oder Stuttgart in einem besseren Zustand sind. Weiß jemand eine Antwort?

  • Die größtenteils fehlenden Deckenverkleidungen in vielen Stationen sind meines Wissens auf Brandschutzauflagen zurückzuführen, die eine Verrauchung der Stationen im Brandfall eindämmen sollen. Langfristig wird man andere Verkleidungen anbringen, wie kürzlich auf den Bahnsteigen von U6 und U7 an der Hauptwache geschehen.


    Warum München und Stuttgart besser dastehen? Neben anderen Faktoren dürfte dort wohl vor allem der Status als Landeshauptstädte die Ursache sein. In Frankfurt ist es jedenfalls nichts neues, dass die DB AG den Unterhalt der Stationen auf das absolute Minimum reduziert und für alle weitergehenden Arbeiten eine finanzielle Beteiligung der Stadt Frankfurt einfordert. Es sei hierbei vor allem an den Streit um erneuerte Rolltreppen und Aufzüge am Hauptbahnhof vor der Fußball-WM 2006 erinnert.


    Eine Übernahme zumindest der Tunnelstationen in der Innenstadt durch die VGF wäre sicher interessant, würde aber dazu führen dass sämtliche Unterhaltskosten in Zukunft auf die Stadt Frankfurt übergehen würden. Ganz abgesehen davon, dass die DB, welche schon für abgewirtschaftete Nebenbahnen millionenschwere Phantasiepreise berechnet, sich das Geschäft gut bezahlen lassen würde.

  • Es stellt sich die Frage, warum vergleichbare Stationen in München oder Stuttgart in einem besseren Zustand sind.


    kurz und knapp: Politik!


    Abgesehen davon, dass beides Landeshauptstädte sind und Frankfurt keine ist, ist in Stuttgart der Nahverkehr anders organisiert als im Rhein-Main-Gebiet. Hier gibt es den RMV, der die Verkehrsleistung "S-Bahn" beim Verkehrsbetrieb (also der DB) bestellt. Gesellschafter des RMV sind das Land Hessen und die Landkreise bzw. kreisfreien Städte, also 100% öffentlich. Der RMV vertritt – gesteuert durch seine Gesellschafter – eine klare Ausschreibungspolitik. D.h. Linien werden einzeln oder in Paketen ausgeschrieben und immer mehr an private Verkehrsbetriebe abgegeben, die die Verkehrsleistung zu einem günstigeren Preis anbieten können. So ist auch das S-Bahn-Netz ausgeschrieben worden und wird ab 2015 unter Umständen nicht mehr vollständig von der DB betrieben.


    In Stuttgart gibt es den VVS (Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart). Gesellschafter des VVS sind zu fast 50% Verkehrsbetriebe: die DB Regio (Betreiber der S-Bahn) und die SSB (Betreiber der Stadtbahn- und Buslinien). Ausschreibungen sind dort scheinbar kein Thema. Der VVS ist vergleichbar mit dem ehemaligen Frankfurter FVV, dem Vorgänger des RMV. Der FVV war ein Zusammenschluss von Verkehrsbetrieben (Stadtwerke, Bundesbahn und FKE).


    Offiziell macht die DB natürlich keine Aussagen. Aber ich denke man kann sich an fünf Fingern abzählen, wer bei Investitionen wie z.B. Sanierungen von Stationen oder neuen Fahrzeugen bevorzugt wird, wenn man hier in Frankfurt die Gefahr eingeht in vier Jahren alle S-Bahn-Linien zu verlieren, weil man seinen Lokführern angemessene Löhne zahlen will und deswegen nicht der günstigste ist...

  • Selbst wenn Frankfurt keine Landeshauptstadt ist, sollte man als Finanzhauptstadt Kontintentaleuropas, wichtiger Messestandort und Verkehrsknotenpunkt in Luft- und Bahnfahrt schon ausreichend Gründe besitzen um angemessene Regionalbahnhöfe zu erhalten (besonders bei den drei genannten Bahnhöfen). Wenn man diesem FR Bericht Glauben schenken darf, ist Frankfurt sogar die solventeste Stadt Deutschlands mit einem Gesamtvermögen von 18,6 Milliarden Euro (inklusive aller städtischen Beteiligungen). Dieser Reichtum steht aber in einem krassen Missverhältnis zu den verramschten Zuständen der wichtigsten U- und S-Bahnstationen der Stadt. Selbst der oft bemühte Finanzausgleich darf nicht als Ausrede herhalten, dass Frankfurt nicht ausreichend in die Sanierung der wichtigsten Stationen investiert.

  • kurz und knapp: Politik!


    Weil mir jemand zukommen lassen hat, dass als Grund "Betreiber- & Eigentümerstruktur" genauer/passender als "Politik" wäre, noch ein kurze Ergänzung:


    Natürlich wäre nach meiner Auslegung die Betreiber- und Eigentümerstruktur für verschiedene Missstände verantwortlich. (Zu ergänzen wäre noch die Struktur der Aufgabenträger.) Die nächste Frage ist dann aber: Wer ist für diese Struktur in Hessen verantwortlich? Und das ist die Politik. Der RMV-Aufsichtsrat, der die grundlegenden Entscheidungen wie z.B. Ausschreibungen trifft, besteht im Prinzip aus Politikern. Jeder Landkreis bzw. kreisfreie Stadt entsendet Vertreter in den Aufsichtsrat. Aufsichtsratsvorsitzende ist Petra Roth. Dort, wo in Stuttgart zu 50% Verkehrsbetriebe vertreten sind, sitzen bei uns nur Politiker. Wenn im Rhein-Main-Gebiet ein Politikwechsel stattfinden würde, wäre durchaus vorstellbar, dass der RMV seine Ausschreibungspolitik verändert. Diese Brücke zur Politik hab ich vielleicht nicht genau genug dargestellt.

  • Nun wächst zusammen...

    Ich habe einmal hier im Stadtgespräch nach einer Diskussion gesucht, welche ebenfalls das Thema von Schmittchens letztem Beitrag zum Gegenstand hatte, und dessen zitierte Quellen nämlich genauer besagen, dass wir nicht erst im Jahr 2030 eine Bevölkerungszahl von 724.000 erreicht haben, sondern dass wir die 725.000 Einwohner bereits 2020 erreichen, also schon in 10 Jahren (==> Bevölkerungsprognose Frankfurt am Main bzw. Artikel in der FR).


    Wenn man die Diskussion von damals nimmt (Beitrag #1005) und folgende, dann fällt mir zumindest auf, dass der Bevölkerungsanstieg lt. Prognose noch ziemlich genau so lange anhält, wie wir Wohnungsbaupotential haben. Dieses beträgt 18.000 Wohneinheiten, und diese langen beim vom Planungsdezernenten verkündeten Tempo von 2000 pro Jahr, welches man offenbar beibehalten will, noch für neun Jahre.


    Abgesehen davon, dass ich das Durchbrechen der 700.000 Einwohner - Marke sehr begrüßen würde, hoffe ich natürlich nicht, dass bei Bevölkerungs- und Wohnungsbauentwicklung nun zusammenwächst, was zusammengehört, und die Stadt ab 2020 ohne Plan dasteht. Wo wir dann noch Potential hätten, auch in der Fläche zu entwickeln, kann man freilich nur spekulieren, denn wenn der Zuzug anhält, kommt man mit Nachverdichten irgendwann nicht mehr hin.


    Edit: Die FR bringt heute am 14.12. unter dem Artikel "Enger zusammenrücken" das Thema Nachverdichtung von Wohnquartieren zur Sprache, wobei hauptsächlich die Sicht der bereits in den Quartieren lebenden Anwohner im Vordergrund steht, das nette Stichwort hierzu lautet "Verdichtungswahn". Beleuchtet werden in dem Artikel hauptsächlich zwei Quartiere, nämlich das "Karree zwischen Grüneburgweg, Leerbachstraße, Emil-Claar-Straße und Reuterweg" sowie das Gebiet zwischen "Auf der Körnerwiese, Leerbachstraße und Böhmerstraße".


    Schließen möchte ich - im Hinblick auf die Ansprüche der Alteingesessenen dort an das Wohnen in der Großstadt - mit einem Gedicht, genaugenommen mit den ersten Zeilen von "Das Ideal" (Kurt Tucholsky):

    Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
    vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
    mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
    vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn -
    aber abends zum Kino hast Du's nicht weit.
    Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit...

    3 Mal editiert, zuletzt von jo.ker () aus folgendem Grund: Ergänzung um Hinweis auf FR-Artikel "Enger zusammenrücken" vom 14.12.

  • Saalbau

    In einem Artikel der "BLÖD"-Zeitung, der leider nicht online auffindbar ist, stand letzten Freitag oder Samstag, dass die notwendige Sanierung und damit das Überleben der Saalbau-Bürgerhäuser in Frankfurt gesichert sei, durch eine Übertragung des Vermögens auf die ABGHolding. Dazu auch die =7582473"]Meldung der Stadt. Vordringlich sei die Sanierung unter anderem am Südbahnhof.

  • Bei Bauarbeiten am Goethe-Gymnasium im Westend ist es heute zu einem Brand gekommen.
    Schulleiter Claus Wirth: „Bei der Dachsanierung ist ein Bitumenkocher umgekippt, hat Feuer gefangen.“
    Ca 1000 Schüler mussten das Gebäude verlassen.
    Als Quelle muss die Bild herhalten

  • Wachstumspotentiale - Planungsamtsleiter Lüpke im Interview

    Die FR bringt am heutigen Tag ein Interview mit dem Leiter des Stadtplanungsamtes, Dieter von Lüpke, welches das prognostizierte Bevölkerungswachstum und die daraus resultierenden Aufgaben der Stadt zur Wohnraumentwicklung zum Gegenstand hat.


    Darauf angesprochen, dass die derzeit vorhandene Reserve von 18.000 Wohneinheitem nicht ausreichen wird, nennt von Lüpke folgende Verdichtungs- bzw. Entwicklungsflächen:


    • den Bereich auf beiden Seiten einer einzuhausenden Autobahn A661
    • den Sommerhoffpark am nördlichen Mainufer (unter Einbeziehung von Teilen des Gutleuthafens), hierzu gibt es auch schon einen Themenstrang im Forum
    • den nördlichen Rand von Niederrad (Verbindung des Stadtteils mit dem Flussufer)
    • die Verdichtung der Bürostadt Niederrad im Zuge eines "Stadtumbauprojektes", hier der Strang zur exemplarischen Lyoner Str. 19 und zum allg. Trend zur Umwandlung von Büros in Wohnungen


    Daneben seien "weitere neue Städtebauprojekte erforderlich", wozu er sich jedoch (leider) nicht näher äußert. Gleichzeitig stellt der Amtsleiter auch klar, dass man weder ein Wachstum der Stadt an ihren äußeren Rändern anstrebt noch eine Weiterentwicklung des "Wohnen am Fluss" in östlicher Richtung; der Wohnungsbau im Osthafen, dessen Potential von Lüpke mit ca. 3000 Wohnungen für 7500 Menschen angibt, wird nicht projektiert.


    Den im Zusammenhang mit der steigenden Bevölkerung entstehenden Planungsdruck bei Schulen und Kindertagesstätten thematisiert ein weiterer FR-Artikel.

    4 Mal editiert, zuletzt von jo.ker ()

  • Nochmal zu den S-Bahn-Stationen: es sind ja nicht nur die drei genannten, sondern alle unterirdischen S-Bahn-Stationen auf Frankfurter Stadtgebiet sind mittlerweile in einem absolut inakzeptablem Zustand. Auch ander Konstablerwache fehlen die Deckenverkleidungen. Mühlberg, Ostendstraße und Lokalbahnhof wirken aber mit Abstand am schäbigsten. Und das obwohl insbesondere die beiden letztgenannten architektonisch noch die gelungensten innerhalb Frankfurts sind. Komplettreinigung, und Austausch des Mobiliars (Sitzgelegenheiten, Fahrplanaushänge, Beschilderungen, ...) würden dort ja womöglich sogar schon reichen. Aber wie ich die DB kenne wird man wohl selbst darauf noch ewig warten müssen.

  • Der Zustand der unterirdischen Stationen ist in der Tat beschämend. Den versifften Wänden, den riesiegen Wasserflecken an der Decke (Ostendstrasse), den omnipräsenten Graffitti und den zerstörten Sitzmöglichkeiten steht die Deutsche Bahn völlig gleichgültig gegenüber. Die Milliardengewinne werden halt für Prestigeprojekte gebraucht.....
    Der Stadt sind juristisch die Hände gebunden, da die DB Eigentümerin der Stationen ist. Ob sie wenigstens den Verfall der Stationen beim Unternehmen anmahnt, darf bezweifelt werden.

  • Zu den S-Bahn Stationen: Wenigstens ist das Thema jetzt auf der Agenda der schwarz-grünen Koalition. Ohne Druck wird die DB ohnehin nicht handeln, dafür ist der reflexartige Kosten-Senkungsdruck im Unternehmen viel zu tief verankert. Wenn sich die DB Station und Service AG jedoch für die Verwendung der jährlichen 20 Millionen Euro an Stationsgebühren rechtfertigen muss, kommt sicherlich neuer Schwung in die Angelegenheit. Diese Gelder wurden in den letzten 15 Jahren sicherlich nur minimal in die Stationen reinvestiert. Es kann nicht sein, dass die Stadt Millionensummen für die Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes und der Hauptwache (A- und B- Ebene) ausgeben wird, aber die jeweiligen Stationen verwahrlosen. So konterkariert man eminent wichtige Prestige-Maßnahmen, die der Stadt eine international angemessene Visitenkarte ausstellen sollten. Ich bin jedenfalls gespannt, was man in den kommenden Monaten zu diesem Thema hören wird.

  • Übersicht der voraussichtlichen Fertigstellungen für 2011

    Das Journal Frankfurt veröffentlichte eine anschauliche Übersicht der Fertigstellungen in diesem Jahr, die ich auf die voraussichtlichen Fertigstellungen der größeren Bauprojekte reduziert habe. Zeitlich offen bleiben u.a. Ankündigungen zum neuen Behördenzentrum (Campanile?), dem ehemaligen Polizeipräsidium und der Bebauung am Goetheplatz. Vielleicht kann dieser Kalender ja als kleine Orientierung dienen bis mehr Details vorliegen.


    Journal Frankfurt Quelle: Teil 1 und Teil 2


    FAZ Quelle: FAZ


    Januar: Das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG verlegt seine Europazentrale von London an den Main und zwar in das Büro- und Hotelgebäude The Squaire. Mehr als 2800 Mitarbeiter der Deutschen Bank ziehen nach einer fast dreijährigen Sanierungsphase der Zwillingstürme wieder in die Zentrale. Ebenso erwartet man von Tishman Speyer eine "Ankündigung" zum 160m hohen Taunusturm.


    Februar: Die Dom-Römer GmbH will sich an einen festen Zeitplan halten, damit es mit dem Bau der neuen Altstadt vorangehen kann. Bis März sollen die Architektenleistungen für die acht bereits beschlossenen Fachwerkrekonstruktionen ausgeschrieben und vergeben sein. Bis zum April wird zudem an der Tiefgarage gearbeitet. Bei den ineinander verschlungenen Zwillingstürme der EZB wird mit dem Rohbau der Obergeschosse begonnen. Währenddessen wird der Tower 185 seine Endhöhe erreichen (200 Meter). Auch der Kuhhirtenturm in Alt-Sachenhausen soll bis dahin verwirklicht sein.


    März: Ein Preisgericht aus Architektur, Politik und Verwaltung entscheidet über die bis zu 27 Siegerentwürfe für die Neubebauung des Dom-Römer-Areals.


    April: Abriss des Bestandgebäudes an der Taunusanlage für einen Credit Suisse Tower (60m).


    Mai: Die letzten Reste des Betonblocks Technisches Rathauses werden entfernt. Zudem wird der U-Bahnzugang verlegt und der "Krönungsweg" auf sein ursprüngliches Niveau abgesenkt. Im Europaviertel soll der Sommer bereits im Europagarten genossen werden können. Auch im Ostend wird mit dem Büroneubau der BDO Wirtschaftsprüfer an der Hanauer begonnen.


    Juli: Das Weseler Werft Ausflugslokal von Walden-Gastwirt Thomas Klüber am Mainufer eröffnet wahrscheinlich die Pforten. Laut FAZ soll der Startschuss für das Einkaufszentrum Skyline Plaza und dem Honsell-Dreieck an der Großmarkthalle im Sommer fallen (beide mit 2-jähriger Bauzeit).


    August: Kofler & Kompanie sowie die Gastroexperten Micky Rosen und Alex Urseanu werden im Thurn und Taxis Palais eröffnen. Ebenso soll das 5-Sterne-Hotel Jumeirah in den 96 Meter hohen Turm am MyZeil einziehen. Das sanierte Filmmuseum feiert die Wiedereröffnung und das Historische Museum beginnt mit dem Abriss des Beton-Hauptbaus.


    September: Im Spätsommer (hiermit kann also auch der Altweibersommer gemeint sein) will die DIC vermutlich damit anfangen die Bestandsbauten am Degussa Areal abzureissen, vorausgesetzt es besteht ausreichend Mietinteresse.


    Oktober: Die neue Landebahn Nordwest wird in Betrieb genommen. Ebenso wird das Städel Museum seinen neuen Museumsanbau mit dem Thema "Max Beckmann und Amerika" eröffnen.


    Dezember: Der Tower 185 wird fertiggebaut und die verbliebenen Mieter können ihre neuen Büros beziehen. Das Kongress-Zentrum an der Skyline Plaza soll begonnen werden (eine Bauankündigung für den Hotelturm folgt).


    Mit der Frauen Fussball WM (Juli) und der IAA (September) finden zudem weitere Highlights in diesem Jahr statt. Auch in der Kommunalwahl am 27. März entscheidet sich die Zukunft vieler Infrastrukturprojekte Frankfurts.

  • Ein besonderes Naturschauspiel kann man momentan am Main erleben: Der Main ist über die Ufer getreten und hat v.a. Teile der Uferpromenade am südlichen Mainufer überschwemmt ... ist zwar nicht wünschenswert, aber dennoch faszinierend, weil eben ungewöhnlich & selten!


    Leider hatte ich aber keine Kamera dabei um es bildlich festzuhalten.

  • Frankfurt säuft ab

    Das Mainufer lohnt in der Tat gerade einen Besuch. Bis morgen soll der Pegel definitiv noch steigen. Damit ist auch die Promenade am Mainkai hochwassergefährdet. Das kommt selten vor. Zwei Impressionen von vorhin, von Dribbdebach nach Hibbdebach geguckt:



    Die Banker bekommen vielleicht auch bald nasse Füsse, so wie dieser Baum:



    Bilder: epizentrum


    Ich bin sicher, thomasfra kann auch ein paar schöne Hochwasserfotos hochladen. Ihm bin ich vorhin begegnet.

  • Danke für die Bilder. Bin Anwohner nähe Friedensbrücke (Untermainkai 69). Die Situation sieht nördlich von Sachsenhausen entspannt aus. Auf Sachsenhäuserseite werden die Ruderklubs angespült, ein Training mit normalem Einstieg ist nicht möglich.
    Laut HR ist die Hochwasserlage in Hessen unter Kontrolle bzw. Stabil, außer der Main ist noch steigend. In Fechenheim und in Höchst sind die Ufergebiete gesperrt bzw. sind die Hauptverbindungstrassen in Mainnähe gesperrt.


    Link für aktuelle Lins im Hessen text:
    http://www.hr-text.hr-online.d…erator/index.jsp?page=197


    Richtig gefährlich sieht es im Augenblick nicht aus. Aber wenn aus 160 M Flußbreite 200 werden und man die Fließgeschwindigkeit bei steigender Höhe betrachtet ist es schon ein bisschen aufregend.


    Viele Grüße aus dem Bahnhofsviertel.