Miguel: Es gibt inzwischen auch schon Studien, die die Produktivitätssteigerung als Ursache der Arbeitslosigkeit herausarbeiten. Wir haben ja schon seit ewigen Zeiten kein Wachstum mehr, das der Produktivitätssteigerung entspräche, somit ist die gesteigerte Produktivität die der noch Arbeitenden und einige werden dann eben nicht mehr gebraucht.
Das ergibt Arbeitslosigkeit und hohe Transferleistungen des Staates, die aus den Sozialabgaben und Steuerzahlungen der Arbeitenden gedeckt werden müssen.
Deren Bruttolohnsteigerung wird also nicht nur von der Inflation sondern auch noch von den sozialen Kosten ihrer eigenen Produktivitätssteigerung aufgefressen.
Eine bewusste Senkung der Produktivität in einigen Bereichen (angefangen mit der Einhaltung der vertraglichen Arbeitszeit durch alle Arbeitnehmer), die tatsächlich Bedarf für zusätzliche Arbeitskräfte schaffen - und, wie im Beispiel der mitfahrenden Schaffner, eben nicht nur für Leute mit akademischem Grad oder wenigstens Einser-Abitur - erhöht den Anteil derjenigen, die durch eine bezahlte Tätigkeit ihr eigenes Einkommen sichern und durch Zahlungen in das Sozialsystem dessen Kosten senken.
Die Produktivitätssteigerung ist eines der klassischen Felder, wo volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Ziele sich als Gemeinnutz und Eigennutz klar feindlich gegenüberstehen.