Frankfurter Stadtgespräch

  • Nur soviel: genauso wie die "autogerechte Stadt" ein Fehler (und städtebaulich eine einzige Katastrophe) war, ist das genaue Gegenteil -nämlich die aktuell so im Trend liegende totale Verdammung jeglichen Autoverkehrs in den Städten - nicht weniger unüberlegt und sinnfrei.


    Ich stimme Rohne voll und ganz zu! Extreme sind -wie wir wissen- doch eigentlich immer schlecht. Durch die Verbannung der Autos aus der Stadt ist es doch nur zu logisch, daß sich die "grüne Wiese" darüber freut... Das wollten wir als Frankfurt-Liebhaber doch eher nicht!!! Eine Maut wäre mE absolut tödlich!:nono:

  • Tatsache ist, dass weite Teile der autofahrenden Bevölkerung den Bezug dazu verloren haben, wann man das Auto eigentlich benötigt und wann nicht. Ähnlich wie ein Raucher, der aufgrund seiner abgestorbenen Geruchssinne nicht mehr wahrnimmt, wie er die Gegend noch 50 Meter hinter sich verpestet. Um's mal provokant auszudrücken.


    Und all das lustigerweise bei Benzinpreisen, die das Ganze heute eigentlich schon zu einem Luxus machen. Keiner, wie Fachwerkhaus schon gesagt hat, will die Autos ganz aus der Stadt verbannen. Beispiele wie von tosoul genannt sind klare Argumente, wo man dann auch mal ein Auto braucht, keine Frage. Aber wieviel Promille derer, die auf der Zeil herumlaufen, und deren Auto in irgendeinem innerstädtischen Parkhaus steht, kaufen tatsächlich soviel ein, dass sie es nicht auch mit dem ÖPNV bis nach Hause schaffen würden?


    Das Sicherheitsargument halte ich weder in Bezug auf Bahn noch auf Auto für relevant. Opfer von Kriminalität werden kann man immer, egal, ob jetzt auf dem Weg zum Parkhaus oder zur Bahn. Die Wahrscheinlichkeit, in der Bahn zumindest im innerstädtischen Bereich auch in den Abendstunden mit entsprechenden Leuten aneinander zu geraten, ist gering. Ängste hiervor dürften wohl vor allem aus reißerischer Presseberichterstattung herrühren, die die wenigen Negativfälle aufzeigt. Ich jedenfalls sehe in den abendlichen S-Bahnen ab Konstablerwache / Hauptwache schon seit Jahren immer Sicherheitsleute mitfahren.

  • ich denke auch nciht unbedingt, dass die sicherheitsbedenken gegen öpnv durchweg begründet sind, aber sie sind ganz ohne zweifel da und es gibt sicherlich situationen, in denen sich nicht nur wenige leute unwohl fühlen würden!
    nebenbei hat man ja auch für die sicherheit in parkhäusern einiges getan. und das argument mit der reisserischen presse ist so stichhaltig auch nicht, in welchem film wird denn jemand in der ubahn entführt oder überfallen und in wie vielen in parkhäusern? das eigene auto gibt einem einfach ein grösseres sicherheitsgefühl.

  • Interessanterweise geht die Diskussion nun ob und wie oft man das Auto oder stehen lassen sollte, um in die Innenstadt zu fahren.
    Aber DAS ist doch nicht der Grund für die Einführung der Umweltzonen, um nochmal auf den Ausgangspunkt zu kommen. Wenn wir weniger Verkehr in der Stadt haben wollen, was ein legitimies Anliegen ist, dann doch bitte das auch so propagieren und nicht über Feinstaubargumente versuchen, das Stadtklima zu verbessern. Wie schon weiter oben erwähnt, hat wohl das Wetter und die Sonneneinstrahlung größere Auswirkung auf den Feinstaubanteil als das Auto. Ich kann verstehen, das man alte Autos mit schlechten Abgaswerten von der Straße haben will, aber das wird doch schon über die Steuernachteile geregelt. WOZU also Umweltzonen, das will ich nicht verstehen. Wenn weniger Verkehr, dann macht ne Citymaut, aber das ist eine andere Diskussion!

  • Sinn der Umweltzone ist ja auch nicht, das Auto aus der Stadt fern zu halten. Man ist einfach gezwungen, diese einzurichten, um nicht eine Klage zu riskieren. Wenn man weiterhin die Grenzwerte ständig überschreitet, kann man jetzt immerhin argumentieren, dass man ja eine ach so tolle Umweltzone eingerichtet hat.

  • ^ Für mich eine heuchlerische und von den Tatsachen ablenkende Diskussion. Wer würde in Hamburg den Schiffen das Stinken verbieten? Oder was ist mit dem Kraftwerk Staudinger bei Frankfurt, dass pro Kilowatt Strom weniger Abgase verursacht, dafür aber mehr Strom produziert, so dass am Ende genauso viel herauskommt? Dass sind alles gewaltige Milchmädchenrechnungen. Die Industrie ist fein raus und sucht den Schuldigen beim kleinsten Schadstoffverursacher. Ein Kraftwerk darf man in die Städte pflanzen (auch wie in Wiesbaden/Mainz) oder Schiffe tausendfach mehr qualmen lassen... :nono: Vor ein paar Jahren waren die Grünen noch für Diesel-Autos, bald sind die Batterien ihrer Toyota Prius Autos Sondermüll und was ist dann? Nur die Industrie, die läßt man frei Qualmen...


    Etwas anderes...


    Frankfurt und sein nördliches Umland wird bald Kulisse einer großangelegten TV-Serie:


    21.04.2008 | 09:23 Uhr


    Das Erste


    "GELD MACHT LIEBE": Neue Familiensaga vor glanzvoller Kulisse in Frankfurt


    München (ots) - Geld, Macht, Liebe, Neid und Intrigen - das sind die Zutaten für die neue Familiensaga im Ersten, die ab dem 22. April 2008 in Frankfurt am Main sowie Bad Homburg und Umgebung gedreht wird. Vor der glanzvollen Kulisse eines Frankfurter Bankhauses und eines herrschaftlichen Anwesens im Taunus wird geliebt und gehasst, gekämpft und gestritten. Im Mittelpunkt steht die Familiendynastie von Rheinberg - alteingesessen, mächtig, stets im Fokus der Gesellschaft. Burgschauspieler Roland Koch übernimmt die Hauptrolle des smarten Familienoberhauptes Markus von Rheinberg, an seiner Seite spielen Angela Roy, Gerlinde Locker, Michael Brandner, Peter Kremer, Susanne Schäfer, Johannes Zirner, Gunther Gillian, Kai Lentrodt, Jana Klinge, Andrea L'Arronge u. v. a. Vorerst werden 13 Folgen der neuen Serie produziert, gedreht wird voraussichtlich bis zum 9. Dezember 2008.


    Quelle ist eine Pressemeldung (also ohne Copyright): http://www.presseportal.de/pm/6694/1175512/ard_das_erste

  • ^^ Cool, endlich spielt eine solche ARD/ZDF-Schundproduktion mal nicht in Hamburg, München, Berlin oder Düsseldorf, sondern in FFM + Taunus. Noch besser wäre natürlich, wenn das ganze als lang laufende Daily-Soap angelegt wäre, so wie Verbotene Liebe in Düsseldorf. Ich freue mich jedenfalls auf die Serie.

  • Public Viewing zur Fußball-Europameisterschaft 2008

    Nach einer aktuellen Pressemeldung der Stadt wird "zur Fußball-Europameisterschaft 2008 [...] das Fußballfieber in Frankfurt wieder entfacht und mitten in der Stadt eine große Fußball-Party gefeiert – mit Public Viewing in der KIA City Arena."


    Vorgestellt wird das Konzept am 14. Mai 2008. Soweit ich weiß, wird wohl der neu gestaltete Rossmarkt Standort der "KIA City Arena".

  • Die beliebtesten deutschen Touristenstädte 2007

    Nach Anzahl der amtlich erfassten Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens neun Betten


    1. Berlin - 17,3 Mio.
    2. München - 9,4 Mio.
    3. Hamburg - 7,3 Mio.
    4. Frankfurt - 5,4 Mio.
    5. Köln - 4,5 Mio.
    6. Dresden - 3,3 Mio.
    7. Düsseldorf - 3,0 Mio.
    8. Stuttgart - 2,6 Mio.
    9. Nürnberg - 2,2 Mio.
    10. Leipzig - 1,8 Mio.


    Mehr als 1 Mio. schafften auch Hannover, Rostock, Bremen, Cuxhaven, Bonn, Freiburg im Breisgau, Münster, Lübeck und Essen.


    Die Daten wurden von der dwif-Consulting GmbH im Auftrag des deutschen Tourismusverbandes erhoben.


    Quelle:
    http://magazine.web.de/de/them…514300058955641bOslM.html

  • Sehr erfeuliche Zahlen wie ich finde. Als 5. größte Stadt Deutschlands auf Platz 4 bei den Übernachtungszahlen zu sein ist nicht schlecht. Mehr wird aber wohl nicht gehen, weil die ersten 3 Metropolen ja von der Einwohnerzahl her viel größer sind. Ist aber schon eine ganze Menge. Und auch solch eine touristisch angepriesene Stadt wie Dresden kommt da bei weitem nicht mit. Weiter so Frankfurt!:)

  • Will das nicht klein reden, aber die Statistik bezieht sich offensichtlich nicht nur auf "echte" Touristen, sondern auch auf Geschäftsgäste die z.B. wegen Messen und Kongressen da sind - und die machen die Mehrheit der Gäste in der Stadt aus. Von daher dürfte Dresden schon mehr Freizeit-Touristen haben.


    In Ffm fehlt leider ein schlüssiges Tourismus-Konzept und entsprechende Maßnahmen, die gezielt und längerfristig in eine Richtung arbeiten. Sonst, bin ich überzeugt, könnten wir noch viel mehr Besucher anziehen.

  • dresden hat meiner meinung nach vor allem innerdeutsche touristische ausstrahlungskraft, frankfurt erscheint mir deutlich internationaler. natürlich ist da auch viel messebesuch dabei, keine frage. aber viele touristen, die in frankfurt landen, gehen auch mal ne runde durch die stadt (oder werden gegangen) wobei natürlich die hochhäuser für asiaten und amerikaner nun wirklich nciht besonders spektakulär sind. da fehlen noch einige meter...

  • ^ Dass kann man nur so unterstreichen: -Touristen zieht es auf die Hochhäuser- http://www.fr-online.de/frankf…632f193a74&em_cnt=1331190
    :daumen:
    Wenn jetzt jemand sagt, die Hochhäuser sind gesichtslos und ohne Geschichte, dann stelle ich die Frage, wieso man München usw. oft mit italienischen Städten vergleicht? Im Hessenquiz waren letzthin einige sich sicher ein historisches Gebäude wiederzuerkennen und lagen voll daneben... Dass soll nicht den Sinn und die Ästhetik alter Architektur in Frage stellen, sondern mal auch ein gleichwertiges Argument für Hochhäuser sein!

  • Touristen zieht es auch auf Hochhäuser, aber wegen Hochhäusern kommen Touristen nicht nach Frankfurt. Ein Hochhaus-Tourist fährt nach Dubai, Hongkong oder Shanghai, aber ganz sicher nicht in irgendeine europäische Stadt. Was unsere europäischen Städte so einzigartig in der Welt macht, ist ihre organisch-gewachsene Struktur bzw. was davon übrig ist. Die bis heute weitestgehend nicht behobenen Schäden an diesen Strukturen der deutschen Städte, die mit dem Brandeisen der Architektur der 60er und 70er eher noch verschlimmert wurden, gilt es zu heilen und als Profil herauszuarbeiten. Wer glaubt, dass Frankfurt sich international mit Hochhäusern profilieren kann, lebt abseits der Realität.

  • Grundsätzlich richtig, die internationalen Touris fängt man mit Hochhäusern eher nicht ein. Da die deutschen und europäischen Besucher aber in der Mehrheit sind, macht es schon Sinn, auch auf HHs zu setzen. Allerdings werden zwei drei neue Türme keinen wesentlichen Unterschied mehr machen.


    Stattdessen plädiere ich für eine kulturelle Nutzung in einem der bestehenden oder einem neu zu bauenden Hochhaus im Bankenviertel. Die Elbphilharmonie in Hamburg wird sowohl selbst ein Wahrzeichen sein, als sich auch in das bestehende Wahrzeichen Hafen einfügen. Der selbe Effekt könnte in Frankfurt durch ein Kulturhochhaus entstehen. Spektakuläre Architektur, einzigartiges Umfeld und hervorragende Nutzung, z.B. Kunstausstellungen auf europäischem Top-Niveau, Konzerte oder ähnliches. Dadurch würden Massen von Touris nach Frankfurt strömen und nebenbei würde es zu einer Belebung der umliegenden Viertel, wie des Bahnhofsviertels beitragen - dort könnten sich Kabarett, Variete, Clubs und ähnliche Nutzungen ansiedeln.


    Das in Kombination mit einer wie auch immer gearteten Neugestaltung der Altstadt in Laufweite wäre dann schon ein echtes Highlight.

  • Also das English Theater ist entweder im oder am Galileo.
    Weitere Kulturhighlights in Wolkenkratzern könnten ganz schön teuer werden (vgl auch die Diskussion um den Neubau des Museum für Weltkulturen) und ich sehe den Mehrwert nicht so wirklich, schließlich sind wir Steuerzahler es ja, die - im Normalfall -die Zeche zahlen.

  • Das sehe ich wiederum ganz anders. Gerade das English Theatre im Gallileo war ein Deal mit dem Investor, der das Theater so vor der Pleite rettete. Das Theater zahlt nämlich meines Wissen ein paar Jahre gar keine Miete dort. Dafür durfte dann das Hochhaus gebaut werden. warum also nicht auch mehr Höhenmeter für ein Aussichtsrestaurant oder eine öffentliche Dachterrasse. Beim Wohnanteil ist sowas doch schon gang und gäbe...


    1. Ich denke die Stadt hat mit der Genehmigungshoheit für Höhenmeter einen super finanzielle Joker in der Hand.
    2. Wirklich spektakuläre Architektur und Kultureinrichtungen von internationalem Rang sind nicht nur standortstärkende, volkswirtschaftliche Investitionen, sondern, wenn man sich z.B. mal die Guggenheims anguckt, auch direkt marktwirtschaftlich Interessant. Als public-private-partnership könnte mit dem entsprechenden politischen Mut auch sowas in Deutschland laufen.

  • Wenn es heißt: Höhenmeter gegen Einbezug der Bürger, von mir aus.
    Ich habe allerdings die Befürchtung, dass die Investoren letztlich doch wieder ohne Gegenleistung weiter gegängelt werden könnten und dadurch Projekte nicht durchgeführt würden :Nieder: :Nieder: :Nieder:

  • Was diese "Tourimus"-Statistik angeht, so wäre interessant zu erfahren, wieviele tatsächliche Touristen in den Hotels übernachtet haben. Auf Frankfurt bezogen müsste man alle Messe- und Kongressbesucher, alle Umsteiger am Flughafen, die dort ein Hotel aufsuchen, sowie alle Berufstätige, die aus irgendwelchen Gründen ebenfalls im Hotel übernachten (Montagearbeiter, kurzfristig Abgeordnete usw.) abziehen, um die tatsächliche Touristenzahl zu ermitteln. Ich fürchte, da wird am Ende nicht mehr viel übrig bleiben. Es ist doch so, dass nicht wirklich jemand 3 Tage Frankfurt bucht, um sich die Stadt anzusehen. Eher wird 'ne Woche im Rheingau oder im Spessart gebucht, wo's an einem Tag auch mal nach Frankfurt geht. In Dresden ist es genau anders herum. Da buchen die Touris 3 Tage oder 'ne Woche ein Hotel in der Stadt, und wenn es die Zeit zulässt, geht's auch mal in nahe gelegene Städte wie Meißen, Freiberg, Pirna oder Bautzen.