Frankfurter Stadtgespräch

  • Mehr Touristen in Frankfurt

    Die Stadt Frankfurt habe im ersten Halbjahr 2010 einen deutlichen Zuwachs bei den Gäste- und Übernachtungszahlen erfahren. Dies berichtet die FNP.
    Über 1,7 Mio Gäste bedeuten einen Zuwachs von 12,91% gegenüber Vorjahr, 2,9 Mio Übernachtungen einen Zuwachs von 12,59%.
    Frankfurt liege damit im Zuwachsranking auf Platz 2 hinter Berlin.


    Quelle und weitere Daten & Fakten im Bericht der FNP.

  • Frankfurt steht vor Bevölkerungsrekord

    Bald ist die Bestmarke von 1963 von 691 257 Einwohner erreicht, das schreibt die Bild Zeitung in Ihrer Online Ausgabe. Derzeit beträgt der Bevölkerungsstand 684 562 Einwohner, also nur noch 7000 Einwohner und es ist geschafft

  • Naja gut, die 12. größte Fläche bei der 5. größten Einwohnerzahl ist nun nicht soo der massive Unterschied. ;)


    Bin ja mal gespannt, ob Frankfurt die Millionen auch ohne Eingemeindungen knacken kann. ;)

  • Ist der zur Verfügung stehende Raum nicht schon jetzt mit Auto`s und Menschen voll genug? Ich will mir ja lieber nicht vorstellen, wie das 300000 weiteren Bewohnern aussieht.

  • Die beste Lösung läge wohl in gewisser Weise wortwörltich in der "Mitte": mMn könnten es ruhig mehr Einwohner sein (viell nicht unbedingt gleich 300000), aber dann unbedingt im Zentrum der Stadt. Es gibt nämlich noch einige Ecken, denen mehr Leben gut tun würde und einige Brachflächen & Baulücken, die schleunigst verschwinden sollten. Ein so verursachter Bevölkerungszuwachs ließe sich verkehrsmäßig auch noch relativ gut verkraften, weil Bewohner im Zentrum deutlich seltener das Auto benutzen als Bewohner am Stadtrand oder im Umland.


    Nachverdichtung im Zentrum lautet die Zauberformel!!!

    Einmal editiert, zuletzt von merlinammain () aus folgendem Grund: RechtschreibfehlerKorrektur

  • Bedauerlicherweise kann sich im Gegensatz zu früheren Zeiten die breite Masse den nachverdichteten Wohnraum in Innenstadtlage heute nicht mehr leisten, da in diesen Lagen nur noch Luxuswohnungen gebaut werden. Bezahlbarer Wohnraum ist in den letzten Jahren in der Innenstadt konsequent vernichtet worden, oder steht kurz vor dem Abriss. Ob mit dieser Zielgruppe ein solch signifikanter Anstieg der Einwohnerzahl erreicht werden kann, wage ich zu bezweifeln. Also bleiben im Ergebnis nur wieder die Aussenbezirke übrig, die mit Sicherheit zusätzlichen Verkehr - egal in welcher Form - mit sich bringen.

  • Meines Erachtens liegt die Lösung in der teilweisen Einhausung der A5 (da wo sie auf Stadtgebiet verläuft) und der A 661, diese beiden Autobahnen engen Frankfurt massiv ein, ihre pure Existenz reduziert die Erweiterung der Wohnbebauung aufgrund der Lärm und Abgas-Belastung und zerschneiden die Grüngürtel. Nicht auszudenken wie viel Wohnraum man schaffen könnten wenn man z.B. zwischen dem NW-Kreuz und dem Bad Homburger Kreuz die kilometerlange Autobahnstrecke einkapseln könnte. Natürlich müssten noch die Hochspannungsleitungen unter die Erde, aber dass das geht sieht man ja am Flughafen.

  • Nachverdichtung in der Stadt? Das Ostend ist Top-Kandidat

    Die 700.000 Marke dürfte bis auf weiteres die Schallmauer bleiben, denn viele Erweiterungskapazitäten werden momentan ausgeschöpft wie man am Riedberg oder Europaviertel beobachten kann. Als nächstes stehen das Wohnen um den Henninger Turm und das Honsell Dreieck (mit Osthafen?) an. Zudem werden die Bürohochburgen Niederrad und Merton irgendwann umgetrimmt, da die dortigen Bürobauten nicht mehr zu vermitteln sind. Neue Wohnlagen könnten ebenso in "vergessenen" Stadtteilen wie Fechenheim oder Hausen (Stichwort Börse) entstehen. Dort muss allerdings noch viel für die Infrastruktur getan werden (beispielsweise die Qualität der Strassen und Bildungsangebote).


    Bei der direkten Innenstadt wären mehr Wohnangebote zwar wünschenswert, aber hier werden kaum große Zuwachsmöglichkeiten entstehen. Erfreuliche Projekte wie die Diamantenbörse und eine kleine Wohnungsrenaissance im Bahnhofsviertel bleiben die große Ausnahme. Mal sehen wie sich die EZB auf das Ostend in puncto Wohnangebot auswirkt. Dort dürfte die Nachverdichtung wohl am ehesten zuschlagen.

  • #1139: Zwischen Homburger und Nordwestkreuz wird man so eine Investition nicht machen ohne die Vortaunus-Gemeinden auf der anderen Seite der Autobahn einzugemeinden oder maßgeblich an den Kosten zu beteiligen. Dort wird auch nichts zerschnitten, weil da ja die Stadtgrenze ist. Es würde ein einseitiger Lärmschutz wie am Riedberg reichen. Außerdem besteht da keine flächendeckende ÖPNV-Anbindung, die noch zu bauen wäre und deren Einbindung ins restliche Netz nicht einfach ist.


    Aber weiter südlich, zwischen Gallus und Griesheim wäre eine bessere Lösung für die A5 durchaus vernünftig. Das Gebiet ist riesig, der Innenstadt sehr nahe gelegen und durch zwei S-Bahn-, zwei Straßenbahn- und mehrere Eisenbahn-Linien auch schon jetzt ÖPNV-technisch gut erschlossen. Dass der Westen Frankfurts allgemein benachteiligt behandelt wird, liegt vielleicht auch mit ein bisschen an dieser starken Trennung. Zum Beispiel endet dort die Umweltzone, während sie im Norden bis ins Gewerbegebiet Kalbach reicht. Es gibt wenige Möglichkeiten die A5 zu queren, sogar an der Nidda ist der Fußgänger-Anteil im Bereich der Autobahn deutlich geringer.


    Dann wäre da auch noch das Gebiet zwischen Unterliederbach und Zeilsheim, wo die ersten Häuser eines neuen Stadtteils, der mal so groß wie der Riedberg werden sollte, schon stehen – was aber momentan aufgrund europäischer Richtlinien auf Eis liegt.

  • Wie bitte? Der Büroraum im Mertonviertel ist nicht mehr vermittelbar? Wie geht denn sowas? Das ist doch alles erst vor nicht allzu langer Zeit gebaut worden. Zudem habe ich noch nicht festgestellt, dass es dort großeren Leerstand gibt.

  • Fechenheim im Dornröschenschlaf

    Die zwei grössten Ankermieter des Merton, PWC und KPMG, ziehen in naher Zukunft in den "Tower185" und in "THESQUAIRE". Das ist ein Schlag ins Kontor, denn Magnetwirkung entfachen Büroviertel eben auch durch Assoziation mit großen Namen (spontan fällt mir nur noch das Kundencenter "Zürich-Versicherung" ein). Die Standortinitiative Merton versucht darüber hinaus einige Objekte zu vermitteln, scheinbar ohne Erfolg. Siehe hier: http://www.mertonviertel-frankfurt.de/objects.html


    Als Wohnviertel hätte das Merton aber viele Vorteile. Es grenzt direkt an die aufstrebenden Gebiete "Am Martinszehten/Kalbach" und Riedberg. Die öffentliche Verkehrsanbindung besteht, die Infrastruktur ist bereits vorhanden und die Stadt muss für junge Familien mehr Perspektiven bieten.


    Ein Wort noch zu Fechenheim: 1972 lebten noch 17.331 Einwohner dort. Jetzt sind es nur noch knapp weniger als 16.000. Die Nähe zum Main (bzw. Offenbach) und zur Hanauer Landstrasse sollten eigentlich für Belebung sorgen, aber man merkt einen regelrechten Stillstand. Sven Väths "Cocoon Club" mag Fechenheim (zumindest dem Gewerbeareal) zu etwas Ruhm verhelfen, aber ansonsten befindet man sich im Dornröschenschlaf.

  • Auch wenn es schwer zu verstehen ist, diese Räumlichkeiten entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an moderne Büroräume. Hier sind umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen der Eigentümer notwendig und werden sicher erst dann getätigt werden, wenn eine Nachvermietung gesichert ist. Den jetzt noch nicht sichtbaren Leerstand wirst Du sehen, wenn KPMG und PwC ihre neuen Räumlichkeiten im T 185 und im Squaire bezogen haben. Dann hat das Mertonviertel einen massiven Leerstand an Büroflächen zu verzeichnen.

  • Ja, es ist in der Tat schwer zu verstehen. Gerade PWC sitzt in einem der neuesten Bauten, der Undine (oder wie das Klotz heißt). Um 10 Jahre alt und beim bau "Das denkende Haus" genannt. Das kann doch nicht schon wieder so veraltet sein, dass man es nicht wieder loskriegt. Wo kommen wir denn da hin, wenn Häuser nach schon 10 Jahren nicht mehr gefragt sind. Dann kann man die alte Lurgi-Zentrale wahrscheinlich gleich abreissen. Die ist schon 25 Jahre alt.

  • Stimmt, die Undine ist das aktuellste Gebäuse - und wäre alles auf diesem Stand, gäbe es wohl kein Problem. Ich kenne auch andere der PwC Gebäude von gelegentlichen Meetings und ich muss schon sagen, dass sich die Standards in den letzten 20 Jahren doch gewaltig geändert haben - ich bin recht froh, dort nicht zu arbeiten. Gerade wenn es sich um (ich nenne es mal so) Premium-Mieter handelt, sieht die Nachfrage nach unklimatisiertem Büroraum in B-Lage ziemlich mau aus. Lurgi-Haus? Da sehe ich ganz schwarz, wäre aber eine klasse Lage für verdichtetes und bezahlbares Wohnen.

    Einmal editiert, zuletzt von mahlzeit () aus folgendem Grund: typo

  • Nee, in der Louis-Pasteur-Straße ist noch was später gebaut worden.


    Wohnraum anstelle der Lurgi? Jo, die Idee hat was. U-Bahn und Bus vor der Schnauze und großes Gelände. Von daher eigentlich sehr geeignet.

  • Frankfurt einzige Weltstadt Deutschlands

    Gerade habe ich ein wenig über unsere Stadt Frankfurt geschmökert, und bin über einige Fakten gestolpert, die hier so noch nicht zusammen gefasst wurden.


    Frankfurt gilt in der Klassifizerung der GaWC (Globalization and World Cities bei dem Geography Department at Loughborough University) tatsächlich als einzige Alpha-Weltstadt Deutschlands, mit dem Status "Alpha -" zwar, jedoch in wirklich illustrer Gesellschaft. Hier Links zu Karte und Liste. Frankfurt wird weltweit auf Rang 12 gesehen, was für eine Großstadt im Ultra-Föderalen Deutschland eine mehr als respektable Plazierung ist.


    Das in Tokio ansässige „Institute for Urban Strategies at The Mori Memorial Foundation“ beurteilte die Leistungsfähigkeit von Städten anhand verschiedener Faktoren, hier ist Frankfurt in Deutschland nur auf dem 2. Platz, Global Nummer 16. Für mich etwas überraschend schafft es Berlin bis auf Platz 6 - ausgerechnet wegen der Lebensqualität. Ich tippe, dass es Forschung & Entwicklung sind, die Frankfurt im Vergleich zu Berlin Punkte kosten.


    Das World City Survey 2010 von Knight Frank wird hier im Forum den meisten bekannt sein, vor allem durch "unseren" 4. Platz in der Lebensqualität - über Alles betrachtet findet sich Frankfurt hier auf Position 15, wiederum Nummer 2 in Deutschland nach Berlin (8).


    Alles in allem kann man sagen, dass Frankfurt für seine >700.000 Einwohner eine deutlich überdurchschnittliche Rolle spielt, in Sachen Lebensqualität gibt es kaum eine Weltstadt, die mit Bembeltown mithalten kann.


    Eine weitere Studie vermisse ich noch - kennt nicht jemand ein Forschungsinstitut, das auf der Suche nach interessanten Fragestellungen ist? "Welches sind die bekanntesten Städte der Welt" - also etwa mit den bekannten Markenrankings vergleichbar. Ich denke, dass Frankfurt auch hier zumindest in Deutschland auf dem ersten Platz liegt. Eigene Erfahrungen, z.B. im Mali, zeigen mir, dass es tatsächlich viele Menschen gibt, die in Deutschland ausschließlich Frankfurt kennen ("...da wohnt mein Cousin..."), und Hamburg oder Berlin bestenfalls für etwas essbares halten :)


    Quelle: Größtenteils Wikipedia

  • mahlzeit: zu Deinem letzten Punkt: Die internationale Bekanntheit ist sicher auch ein Verdienst des Flughafens. Wo landet man, wenn man nach Deutschland kommt? Fast zwangsläufig in Frankfurt.


    Meine Erfahrung von einem New York Aufenthalt vor 10 Jahren war jedenfalls: Jeder Taxifahrer kennt Frankfurt, weil irgend ein Verwandter bei der Army in der "Nähe" (also für amerikanische Verhältnisse > Radius 300km :lach:) stationiert war. Am Timesquare gab es elektronische Leuchtbänder mit den neuesten Börsendaten aus Frankfurt. Weltzeituhren gaben die MEZ dort mit Standort Frankfurt an. An jeder Ecke gibt es "Hot Dog Frankfurters"... Nur bei uns im ZDF ist Frankfurt noch nichtmal auf der Deutschlandwetterkarte! Keine weiteren Fragen...:cool:

  • Ganz sicher hat der Flughafen einen gewaltigen Anteil, trotzdem wäre es spannend zu wissen, ob "Handel, Verkehr und Finanzen" oder "Nazis, DDR und Mauerfall" zu höherer Bekanntheit führen.


    Zur Wetterkarte sag ich als Saarländer mal nix und freue mich über ein allabendliches "Saarbrücken" unten links ;)