Frankfurter Stadtgespräch

  • Niederrad-Frage

    Hab' mal eine Frage zu Niederrad. Da gibt es doch diese Klär- oder Wasseraufbereitungsanlage und das Kraftwerk. Nun scheint es gegenüber auf der Norduferseite auch noch ein Klärwerk zu geben, eingezwängt zwischen Bahngleisen und A5, mit ein paar Kleingärten aussenherum.


    Wäre es sehr teuer, das Kraftwerk bzw. die Wasseraufbeireitungsanlage auf der Norduferseite zu konzentrieren? Das wäre ein enormer Landgewinn für Niederrad und laut FAZ von IcePick oben sind die Kläranlage und das Kraftwerk wohl auch sehr große Hemmnisse für die Neuentwicklung.

  • Das Gegenüber auf der Norduferseite ist nur eine "Zulieferstation". Unter dem Main hindurch verläuft von da eine dicke Zuleitung ins eigentliche Klärwerk Niederrad. Man redet nicht gerne über dieses Thema, damit niemand abgeschreckt wird. Das ganze System ist enorm unterirdisch und unheimlich komplex mit langer, organisch gewachsener Tradition. Das hat auch noch etwas mit Steigung und Gefälle zu tun.
    Die "Hemmnisse" sind wohl eher in den "Emissionen" der beiden Anlagen begründet. :D

  • vondraussen, ich glaube, eine Verlagerung von Wasseraufbereitungsanlage und Kraftwerk wäre nicht bezahlbar. Wenn man bedenkt, dass große moderne Kraftwerke heute leicht 1 Mrd. Euro kosten, würde ein Neubau und Rückbau der bestehenden (kleineren) Anlage sicher auch 300 Mio. verschlingen, hinzu käme dann noch die große Wasseraufbereitungsanlage sowie alle Anschlussleitungen. Wenn man sich die Situation auf Google Earth betrachtet, erkennt man, dass Wasseraufbereitungsanlage und Kraftwerk von der Fläche her etwa ein Drittel so groß sind wie die gesamte bebaute Fläche der Bürostadt - das sind schon einige Hektar.


    Was die Neu-, Um- und Rückbauten in der Bürostadt betrifft: mittlerweile ist man beim ehemaligen IBM-Gebäude (Lyoner Str. 13, neben dem "Herriots" und dem "Atricom") schon ein gutes Stück weiter: der östliche Flachbau ist schon komplett abgerissen, beim Turm steht von den 4, 5 oberen Stockwerken nur noch der nackte Beton...

  • Danke für die Antworten. Kann man denn auch nichts gegen den Geruch tun, ich weiss nicht, vielleicht eine Überbauung der Klärbecken?

  • Sowohl in Niederrad als auch in Sindlingen wird das Wasser komplett geklärt. Das hat unter anderem was mit Kanalkapazitäten und dem natürlichen Gefälle (Wasser pumpen braucht viel Energie) zu tun. Wenn man da was ändern will muss man soviel an den Kanälen ändern, das wird sich net lohnen das zusammen zu legen.


    Der Klärschlamm, der in Niederrad entsteht, wird mit einer Druckleitung nach Sindlingen gepumpt, wo er verbrannt wird.


    Auf der gegenüberliegenden Mainseite vom Klärwerk Niederrad befindet sich in Griesheim ein Teil der Vorklärung und die mechanische Klärung (Vorklärung).


    Besonders geruchsintensive Teile sind bereits abgedeckt, die Luft wird gereinigt bevor sie in die Umgebung entweicht.

  • Auch nach meinem Kenntnisstand ist zumindest ein großer Teil der Becken auch abgedeckt. Jedoch, wie man dort selbst feststellen kann, hat man das Problem noch nicht richtig im Griff. Seit vielen Jahren ist dies ein Kritikpunkt, teils auch von Bewohnern der Umgebung. Scheinbar gibt es auch Unterschiede je nach Wetterlage (Luftdruck und/oder Windrichtung etc.). Seit Jahren schon verspricht die Stadt immer wieder Verbesserung, bzw. völlige Beseitigung. Es wurde wohl auch schon eine Menge in technische Maßnahmen investiert. Genaueres kann ich dazu aber nicht sagen.
    Es gibt fast unmittelbar neben der Anlage Situationen im Zusammenhang mit der "Luft", die für mich zum Teil nicht mehr nachvollziehbar sind. Fast alle, östlich der Autobahn bis zur Bahnlinie liegenden "Gebäude", wurden ja erst nach der Kläranlage errichtet.
    Mein Vorschlag (bin leider kein Fachmann) war einmal, die "schlechte Luft" als Sauerstoffzufuhr über den Brennraum des benachbarten Heizkraftwerkes abzuführen. Wie das "Problem" aber derzeit technisch angegangen wird, bzw. noch endgültig gelöst werden soll ist mir nicht bekannt.
    Eine endgültige, nachhaltige Lösung wäre ein wirklich guter und großer Fortschritt für die Entwicklung und Zukunft der umliegenden Stadtteile.


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  • Heute abend um 23.30 (bis 24.00) läuft im ZDF eine Reportage mit dem Titel "Mit Vollgas in die Flaute?", bei der unter dem Hintergrund der Wirtschaftskrise die zwei deutschen Wirtschaftsregionen Raum Stuttgart und Rhein-Main-Gebiet beleuchtet werden.


    Unter anderem wird es um das Airrail-Center gehen, von dem die FNP heute in Ihrem Vorschaubericht schreibt: "Noch hat die Krise nicht alle erfasst: Auf Deutschlands größter Baustelle am Frankfurter Flughafen ragen 18 Turmkräne in den Himmel. Unbeeindruckt von der Krise entsteht über dem ICE-Bahnhof das 600m lange Airrail-Center mit einem Finanzvolumen von 660 Mio. Euro, ein Projekt, das nach wie vor wirtschaftliche Zuversicht ausstrahlt."


    Ich denke, anschauen kann sich lohnen.

  • Einwohnerstand - 3. Quartal 2008

    Die Einwohnerzahl Frankfurts ist zwischen Anfang Juli und Ende September um 3 880 Personen auf 676 197 gestiegen. Das entspricht einem Plus von 8 703 seit Jahresbeginn. Allerdings werden im 4. Quartal aufgrund nichtzustellbarer Steuer-Identifikationsnummern wohl ebenso viele Abmeldungen durchgeführt, sodass die Einwohnerzahl am Jahresende wieder auf das Vorjahresniveau von 667 000 gesunken sein wird.


    http://www.frankfurt.de/sixcms…nwohner_3Quartal2008x.pdf

  • DB Eschborn

    Hi,
    das Thema Eschborn wurde ja schon zur Genüge diskutiert. Dass ein Unternehmen ganz nach Eschborn geht um Steuern zu sparen verstehe ich, aber was gibt es für Gründe nur Teile dorthin zu verlagern? Ich denke da an das TZE der Deutschen Bank.


    lg
    rm

  • Es kommt nicht darauf an, in welcher Gemeinde ein Unternehmen seinen rechtlichen Sitz hat, sondern wieviele Arbeitsplätze in einer Gebietskörperschaft vorhanden sind. Danach richtet sich die Höhe der abzuführenden Gewerbesteuer. Es lohnt sich also steuerlich auch, nur Teile der Belegschaft an günstigere Standorte auszulagern, wie die Deutsche Bank das mit dem Bereich GTO (leider) gemacht hat. Ich würde in dem hässlichen Bunker nicht arbeiten wollen, so weit weg von den Geschäftsabteilungen.


    Aus diesem Grund behält übrigens auch die Deutsche Börse ihren Sitz in Frankfurt, weil das prestigeträchtiger ist als eine Unternehmensanschrift in Eschborn. Trotzdem lassen sich so viele Steuern sparen, weil die meisten Mitarbeiter in der Schmarotzer-Gemeinde arbeiten (werden).

  • "Schmarotzer-Gemeinde" finde ich zu arg und negativ. Als Korrektiv gesehen, kann man da viel Positives abgewinnen (ohne Eschborn Süd, West, Ost zu mögen ....).


    Wir sollten froh sein, daß es jeweils Umlandgemeinden gibt, die dem jeweiligen systembedingten gierigen lokalen Kernstadt-Fiskus die Grenzen aufzeigt. Steuerwettbewerb ist per se notwendig und nutzt dem Bürger (und hält Betriebe in Rhein-Main).


    Da wir in Deutschland nun mal als einzige wesentliche kommunale Steuerhoheit und Gestaltungsmöglichkeit nur die unterschiedlichen Hebesätze für die "Gewerbesteuer" kennen, ist dies die Chance für eine Kommune, sich zu profilieren. Wenn wir hier die Steuerhoheit weiter auf die Kommune runterbrechen könnten, würde der Staat sich viel Gestaltungspotential und Legitmiation holen. Er traut sich nur nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Immobilienmogul () aus folgendem Grund: kommasetzung

  • Hier noch was zum Thema Umzug bzw. Neubau der Frankfurt School of Finance:


    http://www.faz.net/s/RubBEFA4E…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Wie bereits diskutiert ist es der Wunsch der Hochschule im Ostend zu bleiben. U.a. wird im Artikel die Machbarkeit zu einem Neubau im Honsell Dreieck als weniger wahrscheinlich betrachtet, da ein möglicher Bau des Einkaufzentrums zu wenig Platz böte. Als ein "interessanter" Standort wird allerdings der Danziger Platz benannt...

  • Erste Zeitung auf russisch für Frankfurt und Umgebung

    Es gibt nun endlich ;) eine russischsprachige Lifestyle- Zeitschrift für das Rhein-Main-Gebiet. Zielgruppe von „Life in Rhein-Main.Frankfurt“ sind wohlhabende russische Touristen und in der Region lebende Russen, das meldet die
    Echo Online
    Der Hintergrund: Frankfurt ist wöchentlich mit ca. 620 Flügen mit Russland verbunden und damit der wichtigste Ankunftsort für russische Touristen in Westeuropa. Dazu leben im Rhein-Main Gebiet mehr als eine halbe Millionen Menschen mit russischer Muttersprache. Das vierteljährlich erscheinende Hochglanzblatt soll über Hotels, Restaurants und auch im Zeitschriftenhandel vertrieben werden.

  • Das Stadtplaungsamt hat seinen Internetauftritt unter http://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de verbessert.
    Viele bekannte und hier im Forum vertretene (Zeil, Riedberg, Degussa, EZB, Europaviertel, Campus Westend, etc.) aber auch weniger in der Öffentlichkeit stehende Projekte - insgesamt sind es über 30 - werden ausführlich vorgestellt. Auch viele pdf-Dokumente die in dem ein oder anderen Thread bereits verlinkt wurden sind dort zu finden. Also, ein Durchstöbern der Seite lohnt sich!

  • Ich halte es für berichtenswert, daß nahe dem Kaiserlei die Fast Food Istitution Food Rockers geschlossen wurde und bereits das Gebäude geräumt hat. Wie siehts mit der zweiten Filiale in der Mainzer Landstraße aus?
    Die Puten- und Thunfischsandwiches waren immer lecker.

  • Finde ich Schade. War gerade im Frühjahr und Sommer ein sonniges Plätzschen. Mochte irgendwie diese Vorstadt-Entwicklungsgebiets Athmosphere, gab auch genug Publikumsverkehr, zum Beispiel zu all diesen billig Ramschläden und der Teppich-Domäne.
    In der Ecke gibt es einige ältere Bürogebäude, wie zum Beispiel das in dem Logik Records drin war (oder ist?), oder das in der Kaiserleistrasse welches Büromieten zu 5 Euro /m² angeboten hatte.
    Gibt es da jetzt einige Aktivitäten? Werden die Kisten abgerissen, oder passiert da weiter nichts am Kaiserlei?

  • Wahnfried: Da es am Kaiserlei noch Leerstand in Neubauprojekten gibt ist es unwahrscheinlich, dass irgendwer diese nach aktuellem Bürostandard schon beinahe "antiken" Büroflächen haben will.


    Zumal diese Flächen zu den genannten Preisen auch nur zu haben sind, wenn man mindestens eine ganze Etage haben will.


    Den unvermietbaren Leerstand von Siemens auf der anderen Kreiselseite noch gar nicht gerechnet.

  • Leerstand bei Siemens? Aber derzeit wird doch schon wieder neu gebaut. Zumindest meine ich das neulich bei einer Fahrt über die Kaiserleibrücke gesehen zu haben. Dann wird doch der Bestand nicht leer stehen?


    Die Bebauung an der Nordseite zwischen Stadtgrenze und Kreisel ist ausnahmslos fürchterlich.