Leipzig: Höfe am Brühl (eröffnet)

  • Naja gut-entschuldigt die Wortwahl. Vielleicht passt Blendfassade besser. Sieht man ja jetzt noch sehr schön, das dahinter außer kahlen Betonwänden nix ist.


    Ich erinnere auch gerne nochmal an die Pläne zur sogenannten "Glaselementfassade mit grauer Motivbedruckung. Letztere zeigen z. B. historische Bauten und Persönlichkeiten Leipzigs." Hier werden Bilder von historischen Fassaden auf die "Fassade" aufgedruckt. Oder wahlweise Notenschlüssel oder Wagner-Bilder. Da kann man schonmal von Pseudofassade sprechen. Oder nicht?


    http://www.hoefe-am-bruehl.de/…=Ihre-Arcaden/architektur

  • Also ich will es alles wieder so wie hier haben.


    http://i196.photobucket.com/al…1119990449973_tring2k.jpg
    (Foto aus Beitrag #576 von Cowboy)


    Diese Lösung fände ich auch am besten. Der lieblose Betonbau mit seiner einfachen und bzgl angrenzender kleinteiliger Fassadenbauten extrem brechenden Form und Struktur (eine Blechwand …) mag einfach nicht dem Ort gerecht werden. Der einzige Vorteil, der mir bei dieser Wand einfallen dürfte, ist der, dass man innen mehr Verkaufsregale anbringen und sie immergleich beleuchtend inszenieren kann als an einer Front mit Fenstern. Nur muss man dann den Leuten draussen diese "Pseudofassade" entgegnen? Hier liegt mMn einzig der Sinn drin, irgendwie die funktionale Betonwand zu verstecken und da klatscht man einfach Blech drauf und speist den Passanten damit ab. Fassadenbau hat mal die Funktion gehabt, das Haus zu schmücken. Heute wird wie hier die hausfront irgendwie weggeblendet, abgedeckt. Es ist ein Unterschied, ob eine Frau ihr Gesicht mit Schminkzeug besser präsentiert oder ob sie eine Skimaske trägt (wohl noch mit silbriger Brille). Ich glaub, das Gleichnis zeigt sehr schön, was Gärtner wohl meint.

  • ^ Ich glaube, du hast da das Augenzwinkern nicht verstanden - das Bild zeigt einen Zustand, der bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts zerstört wurde, als das Kaufhaus erweitert wurde, dessen Verlust jetzt einige betrauern. Die "Blechfassade" hat Tradition und ist der Anblick, den die meisten Leipziger mit dem Richard-Wagner-Platz verbinden. Das mag aus Düsseldorf heraus etwas schwierig zu beurteilen sein. Wenn man sich anschaut, dass selbst bei Kaufhäusern mit Fenstern diese meist durch Ladeneinbauten explizit verdeckt werden, wäre es doch eher Pseudo, hier "richtige" Fenster in die Fassade einzubauen, die dann von den Mietern im Inneren wieder verbaut werden.


    Ansonsten: Déjà vu - keine neuen Argumente oder Erkenntnisse und Saxonia freut sich 'nen Ast, dass er alle zwei Monate mit 'nem Einzeiler so eine Sinnlosdiskussion auslöst.

  • Das trifft es ganz gut. Ich bezog mich aber eher auf die neu entstehenden Fassaden an den Höfen, als auf die Blechfassade, auch wenn es natürlich auch "nur" eine Vorhangfassade ist. Nur hat diese n.m.E. durchaus eine Wirkung. Vor allem vom Ring gesehen aus und mit der markanten Bogenform war das eigentlich immer ein "Highlight". Und für ein Parkhaus, wie schon gesagt, kann ich mir keine bessere Verkleidung wünschen.


    Ob die neuen Fassaden mit wie auch immer aufgebrachten Motiven eine ähnliche Wirkung haben, mag ich bezweifeln, lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überzeugen. Vielleicht hat jemand ja Bilder, wo so etwas schon mal verwirklicht wurde. Mir fallen höchstens gerade die Hausmalereien in Lyon ein.


    http://www.visitelyon.fr/murs-lyonnais.php


    Aber so wirds wohl kaum werden. ;)

  • danke für das foto


    also bei grauem schmuddelwetter gefällt mir die farbwohl bzw das untergrundmaterial noch nicht. aber abwarten, vll wird es im gesamten besser, als ich persönlich jetzt erahne.

  • Verkleidung Höfe am Brühl-Fassade


    Bilder vom zweiten Weihnachtsfeiertag. >>



    Am Brühl Ecke Reichsstraße/Hallesches Tor.



    Die linke Fassadenseite am Rand erhält ihr Dämmmaterial.



    Hier in Höhe Katharinenstraße.



    Und noch ein Bild vom Brühl mit breiterem Gehweg.

  • Ich war grade etwas erschreckt, von weitem sehen die goldenen Fassadenelemente etwas nach "kackfarbenener Resopalplatte" aus. Von nahem und im Sonnenlicht sieht man die feinere Struktur aber dann besser. 1a Münchener Fünf-Höfe-Kopie.

  • Blechbüchse in Frankfurt a. M.

    Schaut mal hier - auch Frankfurt hatte seine Blechbüchse inkl. der Verhüllung der historischen Fassade. ;)


    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=202104#post202104


    Zu der neuen Goldfassade braucht man m.E. nicht viel Worte verlieren. Interessant finde ich aber das dezente Durchscheinen der grazilen Betonelemente des Rohbaus. Das ist ganz großartig. Hoffentlich bleibt das so. :nono:

  • Wie bei allen Glasfassaden wird sich das direkte Durchscheinen auf bestimmte Sonnenstände beschränken (in dem Fall wohl auf die winterliche Mittagssonne, die frontal und aus niedriger Höhe darauf scheint) und ansonsten eher ein Spiegeleffekt vorherrschen. Eine Überraschung ist das jedenfalls nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Rückbau Gebäudestützen


    Gestern begann der Abbau der Gebäudestützen an den letzten 15 Meter des "Kaufhaus am Brühl". Ein Tag später war die Fassade frei von den Stützen.

  • Wie bei allen Glasfassaden wird sich das direkte Durchscheinen auf bestimmte Sonnenstände beschränken (in dem Fall wohl auf die winterliche Mittagssonne, die frontal und aus niedriger Höhe darauf scheint) und ansonsten eher ein Spiegeleffekt vorherrschen. Eine Überraschung ist das jedenfalls nicht.


    Sorry, aber wenn das so bleibt, und der Rohbau und der blanke Beton durch das Glas schimmert, dann halte ich das schon für einen außergewöhnlichen Makel. Das würde ich nicht als normal bezeichen. Schau dir mal das KPMG Gebäude oder den Kaufhof in Chemnitz an oder andere Glasfassaden. Zudem scheint die Glasverkleidung überhaupt nicht auf den Rohbau abgestimmt worden zu sein, dann gänge es ja noch. Ich glaube auch nicht das man es nur in der "Wintersonne" sehen wird. Mir fällt es jedenfalls jedesmal auf. Naja, vielleicht sollte man bei so einem Einkaufsbunker eben lieber nicht hinter die Fassade schauen. ;)

  • Sorry, aber wenn das so bleibt, und der Rohbau und der blanke Beton durch das Glas schimmert, dann halte ich das schon für einen außergewöhnlichen Makel. Das würde ich nicht als normal bezeichen. Schau dir mal das KPMG Gebäude oder den Kaufhof in Chemnitz an oder andere Glasfassaden.


    Der Kaufhof in Chemnitz hat eine ganz besondere Bauweise. Hier bräuchte es gar keine Verspiegelung oder Schwärzung, um dein Ideal von totaler Beton-Nichtsichtbarkeit zu realisieren. Die Stützen liegen ein Stück weiter innen und die Decken sind zur Glasfassade hin von unten angeschrägt. Der Baukörper hat auf allen Etagen rundum raumhohe tatsächliche Fenster (sofern man angesichts der Vollflächigkeit überhaupt von Fenstern sprechen möchte). Dumm nur, dass es auf der Innenseite ebenfalls fast vollflächig mit Ladenbauwänden zugebaut ist. Innen herrscht eine ganz besonders unangenehme Kunstlicht-Atmosphäre.

    Einmal editiert, zuletzt von Hannes Kuhnert () aus folgendem Grund: Übertragungsfehler – Text vervollständigt

  • Gärtner: KPMG hat eine Nord- und eine Südwestfassade. Wenn du jetzt im Winter morgens dort langgehst, wird dir auffallen, dass der nicht vom Münzblock verschattete Bereich auch sehr transparent wirkt, weil die Wintersonne dann sehr flach direkt auf die Fassade scheint. Das ist schlicht eine normale Eigenschaft der meisten Glasfassaden. Laut Visualisierungen müssten die Betonteile dort aber eh noch eine dunkle Verkleidung erhalten bzw. so angestrichen werden.


    Ich kann zwar nachvollziehen, dass eine bessere Abstimmung von Fassadenlook und Rohbau wünschenswert gewesen wäre, dafür haben beide aber zu unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Die Fassade soll altstadtgerechte Geschosshöhen Vorkgaukeln, das Gebäude an sich hat aber überirdisch zwei recht hohe Verkaufsebenen und darüber zwei niedrige Parkdecks.

  • Vielleicht soll die sichtbare Massivfassade hinter der durchsichtigen Glasfront eine andere Stelle am Bau zitieren... ;)
    Mit dem Beton passiert doch bestimmt noch was. Ein Arm mit Pinsel passt doch bestimmt zwischen Glas und Beton. Vielleicht will man schon bald mit dem Innenausbau anfangen, deswegen die schnelle Vorhangfassade?!

  • Vielen Dank für eure Antworten. Natürlich habt ihr Recht - Gebäude wie der Kaufhof in Chemnitz oder die KPMG sind komplett anders aufgebaut. Die Fassade ist dort nicht nur zur Schau, sondern gewissermaßen Teil des Gesamtgebäudes. Wobei man beim "gläsernen" Kaufhof wahrlich sehr viel verschenkt. Bei den Höfen dagegen scheint die gläserne Fassade ausschließlich nur zur Zierde angebracht zu sein. Darunter ist es ein Betonbunker wie man ja jetzt sieht.


    Ich hoffe halt nur das das nicht so bleibt mit dem Durchscheinen von unregelmäßigen Betonelementen und dann auch noch fahrenden Autos. Und nur weil es auf der Visualisierung anders aussieht, bin ich da längst nicht beruhigt. Mich würde es keineswegs überraschen wenn das letztlich so bleibt. Vielleicht ist dies ja jetzt PostPostmoderne. Aber vielleicht sollte man auch noch etwas warten mit einer Meinung bis das Gebäude fertig ist. ;)