Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

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    Das wird jetzt alles arg Off-Topic. Aber: Ein S-Bahn-Vollzug hat Platz für knapp 1.000 Fahrgäste bei ca. 145 Metern Länge. In eine Straßenbahn mit 40m Länge vom Typ Flexity passen 250 Leute. Macht also im Berufsverkehr ca. 6,5 Menschen pro Meter Länge des Fahrzeugs.

    Selbst ein kurzer Pkw ist heute in der Regel 4 Meter lang und fasst bei voller Besetzung gerade Mal fünf Personen, will heißen -> Auch künftig sind autonome Fahrzeuge gerade Mal 20 % so effektiv wie schienengebundener ÖPNV.

    Was nicht heißt, dass nicht trotzdem nahezu alle Pkw-Fahrten von autonomen Shuttles ersetzt werden könnten und im Gegensatz zum Auto nicht 23,5 Stunden am Tag durchschnittlich nur rumstehen.


    Um den Bezug zum Thema zu bekommen: Ein Parkhaus für den Hines-Turm ist nicht mehr nötig, denn der ÖPNV ist schon da und wer unbedingt im Pkw fahren will, nimmt sich ein Taxi oder heute schon Carsharing und später autonome Shuttles

  • Ein Parkhaus für den Hines-Turm ist nicht mehr nötig, denn der ÖPNV ist schon da und wer unbedingt im Pkw fahren will, nimmt sich ein Taxi oder heute schon Carsharing und später autonome Shuttles

    Jemand der für mehrere Millionen Euro (dutzende' für die Top-Wohnungen) eine Wohnung im Hines-Turm kauft, fährt potentiell keine Sbahn oder Taxi (autonom oder nicht). So jemand hat in 95% der Fälle einen eigenen PKW, bzw. einen eigenen Chauffeur bzw. nutzt VIP Fahrdienste, die selbstverständlich Stellplätze brauchen. Kann Hines das nicht anbieten, sinkt der Verkaufs&Vermietungswert merklich, denn man kann diese Klientel nicht mehr hinreichend bedienen. Selbst viele Plattenbau-HH nach ostberliner Typus besitzen eigene Parkplätze. Zu glauben, jemand kauft sich für mehrere Millionen eine Wohnung am Alex, um dann im dunkeln, an krummen Gestalten vorbei, über den zugigen Alex in den stinkenden S Bahn Tunnel zu schleichen, das ist schon ziemlich realitätsfern.

    Einmal editiert, zuletzt von Berlinier ()

  • ^ Wir müssen unbedingt die Stadt an den Interessen von Millionären ausrichten, die sich zu fein sind, S-Bahn zu fahren. Das ist ganz, ganz wichtig für Berlin. Und natürlich ist es keinem Millionär, der an den Alex zieht, zuzumuten, über den Alex zu gehen. Der Staat ist gefordert, damit die Bessermenschen keinen "krummen Gestalten" über den Weg laufen müssen – wo kämen wir denn hin?


    P.S.: Am Alex gibt es keinen S-Bahn-Tunnel.

  • Jemand der für mehrere Millionen Euro (dutzende' für die Top-Wohnungen) eine Wohnung im Hines-Turm kauft, fährt potentiell keine Sbahn oder Taxi (autonom oder nicht). So jemand hat in 95% der Fälle einen eigenen PKW, bzw. einen eigenen Chauffeur bzw. nutzt VIP Fahrdienste, die selbstverständlich Stellplätze brauchen. Kann Hines das nicht anbieten, sinkt der Verkaufs&Vermietungswert merklich, denn man kann diese Klientel nicht mehr hinreichend bedienen. Selbst viele Plattenbau-HH nach ostberliner Typus besitzen eigene Parkplätze. Zu glauben, jemand kauft sich für mehrere Millionen eine Wohnung am Alex, um dann im dunkeln, an krummen Gestalten vorbei, über den zugigen Alex in den stinkenden S Bahn Tunnel zu schleichen, das ist schon ziemlich realitätsfern.

    Na und? Dann soll Hines nicht bauen. Ich bin absolut für eine Durchmischung und sehe Viertel, in denen 50% und mehr sozialem Wohnraum vorbehalten sein sollen, aufgrund möglicher sozialer Implikationen auch kritisch. Aber um mit den Bedürfnissen von Millionären zu argumentieren - Wo bleibt denn der Helikopter-Stellplatz für die Bewohner?

    Btw... Die von dir skizzierte Klientel zieht vermutlich auch nicht direkt an den Alexanderplatz. Entweder will man das Ambiente trotzdem oder nicht.

  • Der Hines-Turm ist wie die meisten Wohntürme doch in erster Linie ein Investorenobjekt; da wird Geld geparkt und nur in Ausnahmefällen gewohnt - siehe Grand Tower in Frankfurt: Das Parkhaus neben dem Grand Tower steht weitgehend leer. Die paar Ferraris, die da einsam rumstehen, gehören wahrscheinlich den nebenan arbeitenden Bänkern. Insofern braucht der Hinesturm keine Tiefgarage; Hausmeister und Concierge kommen immer noch mit der U-Bahn.

  • Wir müssen unbedingt die Stadt an den Interessen von Millionären ausrichten, die sich zu fein sind, S-Bahn zu fahren.

    Welche Luxuswohntürme von Stararchitekten gibt es denn bisher so in Berlin? Ich meine 0. Wie können wir da potentiell "Die Stadt an Millionären ausrichten?". Meinem wagen Erinnern nach warst du dem Tenor früherer Postings nach befürwortend gegenüber dem Gehry-Turm eingestellt. Wenn dem so ist, wäre es dann nicht reichlich inkonsequent, einen "Luxusturm" einerseits zu goutieren und den Bewohnern andererseits den "Luxus" streichen zu wollen einen eigenen Stellplatz unterhalten zu können? Selbst "moderat höherpreisiges" wie "The Franz" erhält eine Tiefgarage. Da soll ein weitaus höherpreisiger, als architektonisches Highlight geplanter Turm (ob er nun gebaut wird oder nicht mal außen vor) dieses wichtige Feature vermissen müssen? Aus welchem argumentativen Boden nährt sich derartige Inkongruenz? Es gibt auch keine Parkplätze direkt am Alex,- im Gegensatz zu fast jeder 0815 Bude in fast jeder Nebenstraße. Defakto würde den Bewohnern der Zugang zu individueller Mobilität gar noch enorm erschwert- verglichen mit beinahe jeder anderen Wohnlage. Vor diesem Hintergrund kann die Forderung weder verkehrlich (an großen Kreuzungen bieten sich Tiefgaragen sogar an), noch ökologisch (besser betuchte fahren zu größerem Anteil elektrisch), noch stadtökonomisch (etwas "Glanz&Glamour" kann ausgerechnet dem Alex ja wohl kaum schaden) begründet sein, sondern scheint auf einem Logos zu basieren, der sich primär aus egalitären Motiven generiert. Sich den Gehry-Turm als in Berlin singulären Vertreter einer avantgardistischen Minderheit herauszupicken, -durch "Parkplatz-Schikane" verunmöglichen zu wollen und den Bewohnern paternalistisch ihre "Interessen" abzusprechen, scheint mir kein fairer Ansatz. Eine 3,7Mio. Stadt soll nicht einen einzigen "Luxusturm mit Porsches im Keller" vertragen können? Das macht -objektiv betrachtet- keinen Sinn. Übersteigerter Anti-Elitarismus richtig gesellschaftlich übrigens nicht minder schlimme Verwerfungen an wie vice versa, aber das ist ein anderes Thema.

    Aber um mit den Bedürfnissen von Millionären zu argumentieren - Wo bleibt denn der Helikopter-Stellplatz für die Bewohner?

    Btw... Die von dir skizzierte Klientel zieht vermutlich auch nicht direkt an den Alexanderplatz. Entweder will man das Ambiente trotzdem oder nicht.

    Wenn man für Millionäre baut, muss man auch ihre Bedürfnisse erfüllen. Wenn ich ne Hundehütte baue, muss ich auch einplanen, dass der Fiffi seinen Knochen darin parkt. Das ist sonst keine artgerechte Haltung. Mit dem letzten Satz hast du vermutlich recht, das wird auch einer der Gründe sein, warum man scheinbar Abstand vom Gehry Turm genommen hat. Im Covivio-Sockel entstehen ja auch nur Mikroappartments und die "Low-tier-Schickeria" wird im Monarch bedient. Ja, der Alex ist kein natürliches Habitat für solche Kreise und wird es so schnell wohl auch nicht werden. Es wird noch ne Menge Pils übern Fliesentisch wandern, bevor sich das geändert hat.

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  • Wenn dem so ist, wäre es dann nicht reichlich inkonsequent, einen "Luxusturm" einerseits zu goutieren und den Bewohnern andererseits den "Luxus" streichen zu wollen einen eigenen Stellplatz unterhalten zu können? [...] scheint auf einem Logos zu basieren, der sich primär aus egalitären Motiven generiert. [...] Sich den Gehry-Turm als in Berlin singulären Vertreter einer avantgardistischen Minderheit herauszupicken, -durch "Parkplatz-Schikane" verunmöglichen zu wollen und den Bewohnern paternalistisch ihre "Interessen" abzusprechen, [...] Übersteigerter Anti-Elitarismus richtig gesellschaftlich übrigens nicht minder schlimme Verwerfungen an wie vice versa, aber das ist ein anderes Thema.

    Du weißt schon, dass Du Dir diese vermeintlichen Forderungen meinerseits alle selbst ausgedacht hat? Wir hatten das gestern schon: Ich habe es begrüßt, dass es Türme ohne Stellplätze für alle gibt. Als Anreiz. Ich habe nicht gefordert, man dürfe keine Stellplätze bauen. Ich habe mich weder für ein Auto- noch ein Stellplatzverbot eingesetzt. Und ich habe nicht ein Wort gegen Luxuswohnungen geschrieben.


    Aber wenn Du schon Deiner Phantasie freien Lauf lässt: Könnte man aus meinem Spott über die Zumutung "krummer Gestalten" am Alex nicht irgendwie den geheimen Wunsch herauslesen, ich wollte alle Millionäre in den Gulag stecken? Versuch's mal! :rolleyes:

  • Der Hines-Turm ist wie die meisten Wohntürme doch in erster Linie ein Investorenobjekt; da wird Geld geparkt und nur in Ausnahmefällen gewohnt - siehe Grand Tower in Frankfurt: Das Parkhaus neben dem Grand Tower steht weitgehend leer. Die paar Ferraris, die da einsam rumstehen, gehören wahrscheinlich den nebenan arbeitenden Bänkern. Insofern braucht der Hinesturm keine Tiefgarage; Hausmeister und Concierge kommen immer noch mit der U-Bahn.

    Der Hines Turm benötigt schon deshalb keine Tiefgarage, da vis a vis unterhalb der Alexanderstr. 650 Tiefgaragenstellplätze von Qpark zur Verfügung stehen, welche man auch auf Dauer anmieten kann.

  • Du weißt schon, dass Du Dir diese vermeintlichen Forderungen meinerseits alle selbst ausgedacht hat? Wir hatten das gestern schon: Ich habe es begrüßt, dass es Türme ohne Stellplätze für alle gibt. Als Anreiz.

    Naja, nur einen "Anreiz begrüßen" oder gar eine Forderung stellen, das ändert ja nichts an der primär egalitären Motivation. Die auch prinzipiell nicht zu beanstanden ist, außer wenn sie Gefahr läuft Lebensrealitäten auszublenden. Wenn ich sowas sehe, springt meine Fantasie los. Ich hab mein erstes Studium teils damit verdient, bei diversen "Luxusevents" zu jobben und diese Klientel und ihre Bedürfnisse noch in Erinnerung. Wer beheizbare Einstiegsstangen für den Pool hat, läuft nicht quer über den Alex in ein öffentliches Parkhaus. Bei den höher vermögenden kommen dann auch noch Sicherheitsbedenken dazu. Die haben einen Tross aus Angestellten, Security ect. und das ergibt dann eher so ca. 3-6 PKW pro Familie, die mehr oder weniger ständig in Bereitschaft sind. Im Prinzip so wie bei einem Bundesminister.

    Aber wenn Du schon Deiner Phantasie freien Lauf lässt: Könnte man aus meinem Spott über die Zumutung "krummer Gestalten" am Alex nicht irgendwie den geheimen Wunsch herauslesen, ich wollte alle Millionäre in den Gulag stecken? Versuch's mal!

    "kill the rich" dürfte so ziemlich das älteste Gemeinschaftsprojekt der Menschheit sein, direkt nach dem Jagen und Sammeln. Weder hat es die Gesellschaftsverhältnisse im Gro je nachhaltig ändern können (nur technische Entwicklung und die Emanzipierung der Frau konnten das), noch stellt die Abwesenheit von (monetären) Sorgen automatisch die Anwesenheit von Glück bereit. Und zu den krummen Gestalten zähle ich mich abends auch, vor allem am Alex. Das ist nicht gehässig, nur eine rhetorische Zuspitzung.

  • Naja, nur einen "Anreiz begrüßen" oder gar eine Forderung stellen, das ändert ja nichts an der primär egalitären Motivation.

    Schon lustig: Theseus warf mir vor, die Verkehrswende auf Kosten der Armen "diktieren" zu wollen; Du witterst Egalitarismus. Beides falsch – ich hatte mich nur über ein bisschen Rückenwind für ÖPNV und Rad gefreut.


    Aber Du hast natürlich recht, dass Leute, die sich eine Wohnung im Gehry-Turm leisten könnten, selten mit der U-Bahn zur Arbeit fahren. Oder am Alex wohnen möchten. Ob das Konzept Stararchitekt + 150-Meter-Turm + Luxuswohnung = Profit an diesem Ort aufgeht, liegt im unternehmerischen Risiko von Hines. Vielleicht bauen sie ja doch Büros, wie hier schon vermutet wurde.


    Wenn Wohnungen, dann wohl so, wie legoland es annimmt: Als Anlageobjekte für sehr reiche Leute, die nur zwischendurch mal dort wohnen (Wochenendtrip, Geschäftsreise, Drittwohnsitz), im Wesentlichen aber auf die Wertsteigerung bauen. In diesem Fall bräuchte man auch weniger Stellplätze. Wenn immer nur die Hälfte der Wohnungen belegt ist, reicht es, sich vor der Anreise einen Platz zu reservieren. Den Rest übernimmt der Concierge.

  • Der Hines Turm benötigt schon deshalb keine Tiefgarage, da vis a vis unterhalb der Alexanderstr. 650 Tiefgaragenstellplätze von Qpark zur Verfügung stehen, welche man auch auf Dauer anmieten kann.

    Das ist absolut korrekt. Ich verfolge die Berichterstattung und Diskussion zur Hochhausbebauung am Alex schon seit mindestens 15 Jahren und ich erinnere mich noch sehr genau, dass vor dem Bau der Tiefgarage unter der Alexanderstraße darüber berichtet wurde, dass diese als Parkplatzfläche für die drum herum geplante Hochhausbebauung vorgesehen sei. Es sei sogar möglich, dass direkt angrenzende Hochhäuser eigene unterirdische Zugänge zu dieser Tiefgarage errichten und für ihre zukünftigen Mieter Kontingente an Parkplätzen dauerhaft pachten könnten. Das heißt weder Hines noch Covivio und die gegenüberliegenden TLG-Türme bräuchten unbedingt eigene Parkhäuser, sondern könnten sich direkt an die vorhandene Tiefgaragen anschließen.

  • Lieber mescha, das was Sie schreiben kann ich nur bestätigen. Es ging bei der Tiefgaragenplanung, die von Anfang an Teil der Planung war darum, die Blöcke und Türme entlang der Alexanderstraße von Einfahrten auf Gehweghöhe freizuhalten. Die Umsetzung war Teil des städtebaulichen Vertrages zwischen den damaligen Investoren und der Stadt.

  • Ich glaube dennoch, dass es für den Verkauf einer solchen Wohnung nicht förderlich ist, keinen Stellplatz mit verkaufen zu können.

    Was man davon hält steht natürlich nochmal auf einem anderen Blatt aber wenn ich ein solches Hochhaus baue, dann wäre das in meinen Augen schon ein gewisses Risiko.

  • Es ist schon einmal eine positive Nachricht, dass es wieder Neuigkeiten vom Hines Tower gibt. Allerdings denke ich das der Gehry Entwurf nicht umgesetzt wird. Der Gehry Entwurf ist meiner Meinung nach der schönste am ganzen Alexanderplatz, ich schätze, das der Kleihues kommt, obwohl der mich nicht wirklich anspricht. Trotzdem ist es schön, endlich mal wieder etwas von dem Projekt gehört zu haben.

  • Ich weiß nicht, aber der Gehry ist eher ein Wohnturm und es sollen neben Wohnungen auch Büros kommen, ich bin mir nicht sicher, es ist nur eine Theorie von mir, aber ich finde den Gehry besser. Vielleicht täusche ich mich auch.

  • Es ist schon ein Krimi:


    Wir können nur hoffen, dass schnell 150m genehmigt und begonnen werden, bevor die Linke alles verhindern kann. Die BVG wird mithoffen, dass sie einen neuen Tunnel spendiert bekommt. Sollte man den Gehry um 20m kürzen, was einen bösen US-Investor natürlich von massiver Ressourcenverschwendung abhalten würde, so würde höchstwahrscheinlich etwas völlig missratenes herauskommen.

    Als Büroturm kann ich mir den Gehry übrigens gut vorstellen und das wäre an dieser Stelle auch besser. Der Alexanderplatz sollte ein dynamisches Geschäftszentrum werden.

  • Sollte der Gehry Entwurf kommen, hoffe ich inständig auf eine Änderung der Materialien und Farbgebung. Meiner Meinung nach ist dieser Ocker Farbton wirklich nicht passend. Schaut man nach New York gibt es ja von Gehry ein wirklich gelungeneres Projekt. Weiß jemand zufällig mehr über geplante Materialien des Gehry Entwurfs?

  • ^Das finde ich auch. Eine metallische Fassade (Kupfer fände ich schön) wäre hier spannender und würde die steinerne Ästhetik gut ergänzen. Alles nur aus Stein zu machen wirkt dann doch etwas zu schwer.