Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • Der ganze Durcheinander entstand ja auch schon unter Junge-Reyer, als die Sockel separat gebaut werden sollten und dann erst die Türme. Man schaue sich nochmals Kollhoffs Exemplar für den Hines-Standort an

    Völlig richtig, übrigens war die Absicht damals, den Investoren entgegen zu kommen. Es gab m. W. ursprünglich eine rechtlich verbindliche Selbstverpflichtung der Grundstücksinhaber zum Bau der Türme in einem definierten Zeitfenster. Die wurde aber mangels echter juristischer Durchsetzungsfähigkeit nie durch "die Politik" gezogen. Auch wenn die Berliner Verwaltung sich auch nicht immer mit Ruhm bekleckert, bleibt festzuhalten, dass das ganze Dilemma am Alex vor allem auf der jahrelangen Untätigkeit der Investoren fußt. Der Murks mit dem Saturn war ja bereits ein entgegenkommen ggü. Hines der sein Grundstück zumindest zum Teil schon mal vermarkten wollte. Heute kommt ihm dies wohl teuer zu stehen. Mein Mitleid hält sich da in engen Grenzen.

    Und das die gekappten 20 Meter dazu führen das die Investoren nun "gezwungen" sind auf den übrigen qm alles rauszuholen was geht ist doch absurd. Die Grundstücke sind heute ein vielfaches Wert als vor 25 Jahren!

    Eines war aber schon Kolhoff in den 90ern klar: Die Studien zum Layout der Türme stellen nur eine Skizze dar. Solch schlanke Hochhausspitzen sind eben bei solch kleinen Grundstücken praktisch nicht verwertbar...


    d.

  • Eines war aber schon Kolhoff in den 90ern klar: Die Studien zum Layout der Türme stellen nur eine Skizze dar. Solch schlanke Hochhausspitzen sind eben bei solch kleinen Grundstücken praktisch nicht verwertbar...

    ... lassen sich aber im B-Plan sehr wohl festlegen, wenn es denn politisch gewünscht wäre. Man hätte auch eine Höhenstaffelung vereinbaren können, wonach man über 150m auf geringerer Fläche hätte bauen können, aber nicht müssen.

  • Der Murks mit dem Saturn war ja bereits ein entgegenkommen ggü. Hines der sein Grundstück zumindest zum Teil schon mal vermarkten wollte. Heute kommt ihm dies wohl teuer zu stehen. Mein Mitleid hält sich da in engen Grenzen.

    Und meines hält sich auch in Grenzen, das sehe ich genauso. Und trotzdem habe ich als Verwaltung in erster Linie die Stadt als solche vor Augen. Mein Argument ist und bleibt ja der neu geschaffene Bezug von Monach und Hines nach den Überarbeitungen aufeinander.

    Und das die gekappten 20 Meter dazu führen das die Investoren nun "gezwungen" sind auf den übrigen qm alles rauszuholen was geht ist doch absurd. Die Grundstücke sind heute ein vielfaches Wert als vor 25 Jahren!

    Auch hier denken Sie nicht falsch, jedoch auch wenn die Grundstückspreise noch so hoch sind, wird das Maximum trotzdem herausgeholt. Um dies zu regeln und in Zaun zu halten gibt es ja Bebauungspläne. Und denke ich als Verwaltung in Bezug auf die Ästhetik an die Stadt, dann kann ich nur die Höhe gleichzeitig mit der BGF reduzieren. Aber nicht die Höhe reduzieren und die BGF lassen = fette Brocken = ParkInns in der Masse = Pervertierung von Kollhoffs Idee.


    Eines war aber schon Kolhoff in den 90ern klar: Die Studien zum Layout der Türme stellen nur eine Skizze dar. Solch schlanke Hochhausspitzen sind eben bei solch kleinen Grundstücken praktisch nicht verwertbar...

    Und genau an der Stelle wäre die Baudirektion und/oder das Baukollegium aufgetreten. Man beachte bitte was man anderen Investoren mit auch länger ausgestellten Baugenehmigungen alles abringen kann. Beim Sauerbruch Hutton-Covivio-HH wurde im Baukollegium sogar diskutiert, ob die Markisen gestreift oder einfarbing sein sollen. Und Beispiele von verjüngenden HH gibt es auch in Berlin genug (Upper West / Zoofenster / Kollhoff-Türme / Beisheim / ehem. Concorde / im Grund kriegt das Estrel-HH auch eine Staffelung wenn auch in Form einer Schräge). Oder nehmen sie nur zum Beispiel Norra Tornen in Stockholm. Wer sagt denn wie genau eine "Verjüngung" aussehen muss?!

    Ich kann beim besten Willen kein Argument nachvollziehen, warum diese "Verjüngung" am Alex nicht möglich sein soll.

  • ... am Alex sind allein schon die Grundflächen der Hochhäuser so zwergenhaft, dass bei einer Verjüngung wie sie Kollhof sugeriert hat, sich in der obersten Sequenz des Turms vielleicht eine Grundfläche von 5 x 10 Metern reine Nutzfläche ergeben würde, das reicht um sich einmal um den Schreibtisch zu bewegen, mehr nicht.

  • ... am Alex sind allein schon die Grundflächen der Hochhäuser so zwergenhaft, dass bei einer Verjüngung wie sie Kollhof sugeriert hat, sich in der obersten Sequenz des Turms vielleicht eine Grundfläche von 5 x 10 Metern reine Nutzfläche ergeben würde, das reicht um sich einmal um den Schreibtisch zu bewegen, mehr nicht.

    Das mag vielleicht auf Kollhoffs Skizze zum neuen Haus des Reisens zutreffen (die mit den drei Spitzen), aber sicher nicht auf das eigentlich vorgesehene Hines-HH. Laut altem, gültigen B-Plan steht dieses HH auf einer Grundfläche von 45x28 Metern (=1.260 qm). Durch die vier Verjüngungen nach oben reduziert sich das auf eine Dachfläche von ca. 34x17 Metern, was etwas über 560 qm entspricht. Selbst abzüglich diverser Treppen, Flure und Fahrstühle bliebe da genug Fläche für ein schickes Penthouse ;)

  • Jetzt wo ich nochmal die Skizzen zum Hines-turm sehe und dann von dem Turm 20m abziehe wirkt das Haus dann im oberen Bereich nur noch wie ein abgeschnittener Stumpen. Das soll dann das Schönheitsempfinden unserer so hoch gelobten Architekturkommission wiederspiegeln? Kommt mir vor wie ein schlechter Scherz oder hat sich Frau Lüscher nicht mal die Proportionen dieses von ihr so gelobten Entwurfes vor Augen geführt?
    Mit einer Kürzung der Höhe würde sie das Gesamtbild vollkommen zerstören. Ich will damit nicht sagen das der Entwurf mein Favorit wäre aber man kann nicht bei einem fertigen von ihr befürworteten Entwurf einfach mal so paar Jahre später fordern radikal was wegzuschneiden. (Kommt mir vor wie in dem Mozartfilm wo der Kaiser zu Mozart sagt: nehme er doch einfach ein paar Strophen raus aus seiner Komposition dann passt es schon irgendwie.)

  • ... Sage ich ja. Als investor würde ich mir sehr verarscht vorkommen und als Architekt erst recht. Gerade Gehry, dessen Gebäude ja eher Skulpturen gleichen als schnöder Ingenieurskunst. Einfach vom obersten Segment was wegzulassen zerstört die Skulptur. Da müsste man ganz von vorne anfangen. Das zeugt alles von einem großen Unverständnis auf Entscheiderseite in Bezug auf soetwas wie " Baukunst".

    Ich kann mir vorstellen, da Gehry am Pariser Platz schon so viel Ärger hatte, dass er von Berlin dann endgültig die Nase voll hat und den Entwurf zurückzieht. Was ich auch sehr gut nachvollziehen könnte. Dann kann sich Berlin ja so ganz und gar in seiner neuen Rolle als Start-Up-Hauptstadt aalen. Die brauchen nicht viel Platz, sind anspruchslos, saugen Kreative aus für wenig Gegenleistung und ziehen dann weiter.

  • Sicherlich beabsichtigt Frau Lüscher nicht, dass der aktuelle Entwurf oben einfach um zwanzig Meter gekürzt wird. Und das wird auch nicht so kommen – alleine schon, weil der Investor ein starkes finanzielles Interesse daran hat, die wegfallende Baumasse auf die anderen Stockwerke zu verteilen.

  • Na ja - noch schlimmer eigentlich: Sie beabsichtigt eine Reduktion von 20 Metern und eine Neuausschreibung der Gestaltung. Ich bin zwar kein Fan des vorliegenden Enwurfs, aber es ist uns doch allen klar was dies letztendlich bedeutet: Weitere, unabsehbare Verzögerungen...

  • Die Frau ist doch schon abgesetzt. Etliche Jahre zu spät, aber seis drum. Ich denke, die SPD hat hier den Notschalter gedrückt, um nicht in die überaus peinliche Situation zu geraten, mit einer Frau Lüscher als Gegnerin(!) in ein Verfahren zur Klärung des LOI mit der Stadt Berlin zugunsten von Signa hereingezogen zu werden. Hines würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch klagen, würde Lüscher nach der Wahl weiterhin im Amt bleiben und ihre Blockadeposition weiter aufrecht erhalten. Dem hat die SPD-Führung mit ihrer Absetzung einen Riegel vorgeschoben.


    Der Hines-Turm ist Lüschers letzte Gelegenheit, ihren Geltungsdrang noch einmal vor einem international tätigen Milliardenkonzern, Architekten und Funktionären exerzieren zu können. Danach wird niemand bedeutendes mehr hören wollen, was sie zu sagen hat. Sehen wir es ihr nach.

  • Nach dieser völligen intellektuellen Bankrotterklärung Lüschers und auch ihres mir immer ominöser erscheinenden Baukollegiums ("wir haben uns das angeguckt...") braucht es jemand mit Erfahrung. Oder zumindest jemand der die Baukultur in der Stadt wieder auf ein anderes Niveau hebt. Früher gab es Stadtforen mit Stimmann (den ich zu genüge kritisierte), da gings zur Sache! Heute haben wir von externen (Werbe)-Firmen betreute Workshops - Marke Infantilismus. Stimmann hat meterweise Schriften und Bände zu Berlin verfasst, von Lüscher kam bis heute kein einziger interessanter Satz zu Berlin.

    Spontan würde mir jetzt Jörn Walter aus Hamburg einfallen. Hilmar von Lojewski wäre zumindest in Berlin erfahren. Wenn Berlin als Hauptstadt einen gestalterischen Anspruch hat dann muss jetzt entscheidendes geschehen. Wie schon gesagt bei den Protagonisten des RBB-Berichts käme für mich nur die Journalistin in Frage, alle anderen kann ich nicht ernst nehmen. Haben wir eigentlich überhaupt noch einen Bürgermeister??

  • Ich denke, die SPD hat hier den Notschalter gedrückt, um nicht in die überaus peinliche Situation zu geraten, mit einer Frau Lüscher als Gegnerin(!) in ein Verfahren zur Klärung des LOI mit der Stadt Berlin zugunsten von Signa hereingezogen zu werden. Hines würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auch klagen, würde Lüscher nach der Wahl weiterhin im Amt bleiben und ihre Blockadeposition weiter aufrecht erhalten. Dem hat die SPD-Führung mit ihrer Absetzung einen Riegel vorgeschoben.

    Ich kritisiere sie in dem Fall ja auch heftig, aber mit Fakenews kommen wir hier auch nicht weiter: Frau Lüscher hat von sich aus erklärt, nicht weiter als Senatsbaudirektorin fungieren zu wollen, was nach 14 Jahren auch sinnvoll ist. "Abgesetzt" wurde sie aber keinesfalls. Es gab hinter den Kulissen auch Stimmen, die gerne mit ihr weitergearbeitet hätten.

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    Sich "in den Ruhestand versetzen lassen" ist blos eine höfliche Art gekündigt zu werden. Sie hat sich mit Müller und Giffey überworfen, bzw. gegen die städtebauliche Position, sogar konkrete Ausverhandlung der SPD Führung gestellt und der Stadtverwaltung Gerichtsverfahren mit Investoren aufgedroht, die garantiert unangenehme Fragen aufgeworfen hätten, sowohl was die Rechtssicherheit und Arbeitsweise auf Verwaltungsseite betrifft, als auch die Rechtssicherheit städtebaulicher LOIs, die der Bürgermeister mit Signa abschließt. Da scheint es schwer vorstellbar, sie nach der Wahl nochmal zu nominieren. So kommen alle Beteiligten halbwegs "gesichtswahrend" aus der Nummer raus. Ich muss nicht Sherlock Holmes sein, um das zu durchschauen.

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    Soll jetzt nicht belehrend sein, aber den Entschluss, nicht noch einmal zur Verfügung zu stehen, hat Frau Lüscher bereits vor längerer Zeit getroffen und auch im persönlichen Gespräch so kommuniziert. Aber am Ende ist es auch egal: Es ist dringend Zeit für einen Neuanfang. Und jede(r) von uns sollte vielleicht sogar persönlich daraus lernen, dass man nie zu lange auf der gleichen Position sitzen sollte. ;)

  • ... am Alex sind allein schon die Grundflächen der Hochhäuser so zwergenhaft, dass bei einer Verjüngung wie sie Kollhof sugeriert hat, sich in der obersten Sequenz des Turms vielleicht eine Grundfläche von 5 x 10 Metern reine Nutzfläche ergeben würde, das reicht um sich einmal um den Schreibtisch zu bewegen, mehr nicht.

    Wohl wahr. Dass man auf so einer Grundfläche dennoch mit einem sich verjüngenden Hochhaus aufwarten kann, beweist das völlig hirnrissige Gebäude 111 West 57th Street in Manhattan. Nicht dass ich auch nur im Ansatz so ein unsinniges Gebäude in Berlin, am Alex oder sonst irgendwo in Deutschland erwarten würde. :D

  • ^ so richtig viel Sinn macht der Vergleich aber nicht. Im Steinway-Tower können Quadratmeterpreise im 6stelligen Bereich verlangt werden. Also fast das 5-10fache von dem, was am Alexanderplatz zu erwarten ist. Man ist also am Alexanderplatz auf vermiet-/verkaufbare Fläche angewiesen. Dein Vergleich beschreibt also eher, warum die Investoren nicht an schmalen Grundrissen interessiert sind.

    Trotz der (selbstverschuldeten) Probleme mit dem BVG-Tunnel: ich bin mir sicher, dass auf dem Hines-Grundstück der Turm nur deshalb noch nicht steht, weil es sich bisher noch nicht gerechnet hat.

  • ^ genau so ist es. Es ging mir einzig und allein um das schmale Grundstück. Ansonsten verbietet sich da jeglicher Vergleich.


    Und ehrlich gesagt, als Investor würde ich mir 2x überlegen, ob ich mir den Stress mit den Berliner Behörden, stadtypischen Eigenheiten, dem Senat, den Parteien und Institutionen, den aggressiven Bürger- und Anwohnerinitiativen usw. wirklich antun möchte. Investoren brauchen hier bisweilen echt nen langen Atem und müssen sehr viele Kompromisse eingehen. Aber, das Thema wurde hier ja auch schon mehrfach durchdiskutiert.

  • Und ehrlich gesagt, als Investor würde ich mir 2x überlegen, ob ich mir den Stress mit den Berliner Behörden, stadtypischen Eigenheiten, dem Senat, den Parteien und Institutionen, den aggressiven Bürger- und Anwohnerinitiativen usw. wirklich antun möchte. Investoren brauchen hier bisweilen echt nen langen Atem und müssen sehr viele Kompromisse eingehen.


    Dieses Pauschale Urteil wird häufig (und auch nicht immer zu unrecht) gefällt, ist aber gerade am Alexanderplatz eben nicht korrekt.

    Es waren die Grundstückinhaber (Investoren) die hier tlw. über gut 20 Jahre zögerten und so viel Zeit verschenkten. Den schwierigen Rahmenbedingungen bezüglich eines Invests hat der Senat durch Änderung der Pläne ja immer wieder entsprochen, wie eben bei Hines oder bei der pragmatischen Lösung bzgl. dem ParkInn. Ich werde das alles hier nun nicht wiederholen, das kann jeder für sich nachlesen, möchte aber doch einer möglichen "Legendenbildung" etwas entgegensetzen.


    Alles in allem ist es auch meiner Sicht kein Fehler dass man damals nicht alles in einem "Rutsch" entwickeln konnte, denn ein solches Projekt gab es ja in Berlin am Potsdamer Platz schon. Im Grunde kommt eben jetzt eine Lösung, die städtebaulich ausgewogener sein wird und mehr über den Platz erzählt als das, was zu Beginn angedacht war. Alle zeitschichten seit der Kaiserzeit sind irgendwie repräsentiert, die Nutzung wird ausdifferenziert...daher meine ich: es hätte schlimmer kommen können und es bleibt weiter spannend...


    d.