Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • ^ So lange gab es noch keine Grundlage um auf Zeit spielen zu können.


    Der Wettbewerb war 2014 und die letzte Änderung des B-Plans ist von 2016. Bauanträge und Bauvoranfragen haben je nach Landesrecht 2-3 Jahre Gültigkeit und können um 2 Jahre verlängert werden. Wenn man Mitte 2021 das erste Mal die 150m des Hinesturms ernsthaft in Frage stellt, obwohl die Angelegenheit mit der BVG scheinbar geklärt ist, kann einem das schon komisch vorkommen.

  • Auch wenn wir das alles schon mal hatten, wäre ich dafür, an dieser prominenten Stelle neu zu planen und dabei dem Gebäude mit dem Saturn eine neue, gefälligere Fassade zu verschaffen. Beide Gebäude, das geplante und das bestehende, passen für mich nicht zusammen und wirken auf mich unharmonisch.


    Die andauernde Diskussionen um 150 oder 130 Meter Höhe oder den angeblich politisch-ideologisch motivierten Erhalt des Park-Inn finde ich unnötig und ermüdend.

  • Wenn wir schon dabei sind: wie wäre es mit einem Abriss des Saturn? Der passt doch überhaupt nicht mehr in die Zeit. Wenn ich sehe, wie oft Covivio seinen Sockelbau überplanen musste, bis eine halbwegs erträgliche Fassade rauskam, dann wundert es mich, dass dieser Saturn immer noch rumstehen darf.

    Und dann wird komplett neu gebaut und zwar nach bestehendem B-Plan: mit einem Hochhaus gegenüber der Kongresshalle!


    Kollhoff-Entwurf

  • oh ja, das wäre echt super! Ich verstehe das auch nicht. Ich möchte nicht wissen was die ganze Umplanung gekostet hat. Dann hätte ich gleich den Sockelbau abgerissen und verschoben und an dessen Stelle den Turm platziert. Außerdem hat mir der Entwurf deutlich (!) besser gefallen, denn er passt sich sehr gut an die Bestandsbebauung an.

  • Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Sockelbau mittlerweile einen anderen Eigentümer. Hines gehört das Grundstück + Gebäude nicht mehr.

  • Der Entwurf für Hines ist das miserabelste was Gehry je produziert hat. Hoffentlich wird der vergurkte Turm nie verwirklicht.

    Das sage ich als Gehry-Fan. Für den Alex wäre das Design des Turms ein weiterer Sargnargel in dieser unwirtlichen Steppe.

  • Der Turm sieht auf vielen Renderings teils merkwürdig aus, was aber denke ich eher an schlechten Renders (Perspektive) liegt. Einen besseren Eindruck vom Gehry bekommt man hier und soo unproportioniert finde ich ihn, bis auf die Süd-Seite, die wirklich etwas fett wirkt, nicht unbedingt. Ich denke auch, dass der Turm, wenn er noch kommt, sich noch etwas weiter entwickelt haben wird. Eines muss ich aber feststellen: Dieses eh schon grenzwertig "ungrazile" Design noch stärker zusammen gestaucht auf 130m ->Bitte nicht!

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    Bild aus BK-Anhörung zum Turm 2014/2015 / Copyright@Gehry&Partners LLP

  • Also nach dem RBB-Bericht glühen auch bei mir die Sicherungen. Ist das wirklich unser heutiges politisches Personal? Das lässt mich sprachlos zurück. Möchte ich mir nicht ausmalen, wenn auf unser Land mal eine richtige Krise zusteuert, vielleicht aus den Folgen der Corona-Krise. Gott bewahre.



    Frau Lüscher (leider immer noch) Senatsbaudirektorin.

    Prämiert mit Hines im Wettbewerb den Entwurf von Gehry und erklärt damit das Ende von Kollhoffs-Chicago-Version. Das sei nicht mehr zeitgemäß. Gut bin ich noch dabei, wenn man aber von so einer durchdachten und perfekten Planung wie von Kollhoff Abstand nimmt, dann muss die neue Version war hermachen und/oder zumindest gleichwertig gut sein.


    Im Workshop kam man dann auf die Idee, die HH könnten sich ja dem ParkInn anpassen, denn das neue sollte mit dem alten harmonieren. War ich auch noch nicht gegen, mal schauen wie das kommt. Covivio hatte Interesse gezeigt. Aus heutiger Sicht klar, die pressen halt alles zusammen, also weniger Freifläche, also billiger. Sauerbruch Hutton hatten die Idee mit der „Fuge“, fand ich ok. Im Baukollegium fragte allerdings eine Kollegin Frau Hutton, ob die Fuge sein müsse, also ob es nicht besser wäre eine glatte Schachtel hinzustellen.


    Signa möchte seine Projekte in Berlin durchbringen, deshalb lehnen die sich nicht auf, der Kleihues-Entwurf ist halt eine langgestreckte Schachtel, nicht mehr, nicht weniger.


    Das Alexa-HH Monarch wurde ja vom ursprünglichen Entwurf umgeplant und dem Gehry-Entwurf (3-Teilung!!!!) angepasst, beide 150 Meter. Frau Lüscher meinte dann würden diese beiden als „Tor“ fungieren.


    Ich setze bei einer Baudirektion in so einem (hohen) Amt schon voraus, dass man für die Zeit seines Wirkens eine klare Agenda oder einen klaren intellektuellen Überbau hat, dem man verpflichtet ist. Bis hierhin hatte ich auch den Eindruck Frau Lüscher hätte dies, es würde sich am Ende mit dem Erhalt einzelner DDR-Bauten mit der Idee von Kollhoff zu einem Ganzen fügen.


    Seit dem letzten Baukollegium (Mollstraße 4 als „Heimat“ zu verklären und kein Interesse mit dem Haus der Statistik ein Ganzes zu formen) hatte ich jedoch starke Zweifel bekommen. Ich habe Frau Lüscher zuvor stets in dieser Frage verteidigt, es gibt viele die dem Kollhoff-Plan nachtrauern. Nun soll Hines auf 130 Meter gekürzt werden, der Gehry oder was auch immer wird dann noch fette, der Monarch fungiert dann aber als Chef des Alex, obwohl seine Kubatur und Architektur nicht fürs alleinstehen gemacht ist und er als einziger von der KMA aus den Blick auf die TV-Kugel beeinträchtigt (wie irre!). Hierbei habe ich jetzt das Gefühl, Frau Lüscher hatte weder eine Agenda noch einen intellektuellen Überbau für Ihre Zeit als Baudirektorin in Berlin. Aus meiner jetzigen Sicht war und ist Sie für diesen Posten nicht geeignet, das Resultat reicht nicht aus. Der Kollhoff-Plan ist damit zur Karikatur verkommen, die Proportionen stimmen nicht mehr und ja es ist schon entscheidend ob 150 oder 130 Meter. Bei einzelnen HH ist das nicht weiter entscheidend, in einer Gesamtkomposition schon. Die Türme müssen sich auch gegen gut 35 Meter hohe Sockelgebäude, die in der Fläche sehr massig sind durchsetzen bzw. klar hervortreten. Unproportionalität führt auch immer zu den Berliner Stummeln.



    Frau Billig, baupol. Sprecherin der Grünen
    Sie hat Angst, dass der Turm mit 20 Meter mehr absacken könnte, obwohl die BVG mitteilt, dass dies geklärt sei samt Sanierungszahlungen von Hines. Frau Billig, nur eine Rechenaufgabe: Wer ist schwerer? Ein Mann mit 190 cm Größe und 100 kg Gewicht oder ein Mann mit 180 cm Größe und 100 kg Gewicht. Ich denke das dauert eine Zeit.



    Herr Grothe, Baustadtrat von Mitte

    Er will ja auch den Humboldthafen nicht fertigbauen, wozu auch. Was Interessantes zu Mitte kam von ihm bis heute nicht und ob 130 oder 150 Meter, alles egal.



    Sarah Oswald, RBB

    Das ist Journalismus, danke weiter so!

  • Barkow Leibinger ist und bleibt mein Favorit. Der einzige der drei, der sich verjuengt und schlank aussieht, und eine feingliedrige Fassade hat, die bei mir keine Assoziationen an Hautausschlag weckt (wie Kleinhues).

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    Leibinger ist aber auch langweilig und austauschbar. Ernsthaft, der könnte genauso in Stockholm, Kopenhagen, Chicago, London, Rotterdam oder sonstwo stehen. Ich finde da 0 Bezug zum Alex oder den Nachbartürmen. Kleihues greift immerhin die DDR-Architektur auf und modernisiert sie, was mir nicht gefällt, was man aber goutieren kann. Der Gehry mit dem warmen Stein vermittelt zu den Behrens-Bauten und dem Monarch und dürfte mit dem Sockel des kommenden Covivio Turms korrespondieren.

  • ... das größte gestalterische Problem ist für alle versammelten Architekten hier am Alex, die Einbindung vorhandener Sockelbauten oder die Errichtung neuer. Das ist wirklich das letzte Überbleibsel des Kollhof-Plans und es vermag nicht mich noch zu überzeugenn. Das wäre das erste Kriterium, das man ganz schnell beseitigen sollte. Vielleicht schaffen diese Sockelbauten eine räumliche Fassung, aber gleichzeitig und besonders die bestehenden Sockel bieten ein solches Tohobawohu an Gestaltung, das der Eindruck der räumlichen Fassung auch wie ein Zwangskorsett daher kommt und auch so aussieht.

  • ... das größte gestalterische Problem ist für alle versammelten Architekten hier am Alex, die Einbindung vorhandener Sockelbauten oder die Errichtung neuer.


    Dieses Postulat ist der letzte Versuch die Hochhäuser noch in einem städtischen Kontext zu verankern, der einen Platz mit deutlich definierten Platzkanten vorsieht. Aber eigentlich ist das am Alex auch egal - der Platz wird - wie die Heidestraße - zu einem Freilichtmuseums des Scheiterns der zeitgenössichen Architektur und zu einer Bausünde, die uns noch lange an unsere Schweizer Baudirektorin erinnern wird.

  • Der ganze Durcheinander entstand ja auch schon unter Junge-Reyer, als die Sockel separat gebaut werden sollten und dann erst die Türme. Man schaue sich nochmals Kollhoffs Exemplar für den Hines-Standort an. Die Horizontalität der Sockel und der Übergang in die Vertikalität (auch in der Architektur) in die Turmbauten, die aus dem bestehenden herauswachsen. Sauerbruch Hutton hat dies allerdings nicht ganz vergessen, man schaue sich die Perspektive von der Alexanderstraße aus an.

    Die Türme waren von Kollhoff so angeordnet, dass man von jeder Seite einen Blickwinkel zwischen zwei Türmen zu einem weiteren Turm gehabt hätte. Deshalb zwei Platzseiten, Alex 35 Meter, dahinter hoch, Alexanderstraße und Grunerstraße wäre man direkt mit der Höhe von 150 Meter konfrontiert gewesen. Die Wand, die jetzt durch die Fettheit der Turmbatzen entsteht war so nie geplant. Durch die "Verjüngung nach oben" (wie auch immer der Architekt dies einzelne Architekt interpretiert hätte) wäre auch die TV-Kugel nicht beeinträchtig geworden, denn es wären wahnsinnig interessante Blickbeziehungen entstanden. Zudem ein geordnetes, mit Vielfalt in der Einheit, im positiven Sinne deutsches Turmensemble (im Sinne von sehr eigenständig und mit hohem Wiedererkennungswert) entstanden, welches eine Alternative zur heute weltweit entstehenden Cluster-Skyline (von manchen auch als Wildwuchs bezeichnet) geboten hätte.

    Und die Höhe war von Kollhoff ja nicht willkürlich gewählt. Am Potsdamer Platz ist die dreifache Gebäudehöhe (35 Meter Sockel x etwa 3) ist dort proportional kein Problem, da die Türme direkt am Platz stehen und die Verbindung mit den angrenzenden Sockelgebäuden nicht so überstark ist. Vom Kulturforum aus jedoch (die Perspektive ist ähnlich wie am Alex) merkt man, dass die Türme bis dorthin keine Präsenz haben und die Sockel dominieren.

    Proportionalität in Bezug auf Kollhoffs Plan kann man in Deutschland bei vielen Kirchenbauten beobachten. Oft ist das Kirchenschiff zu dominant und der Turm wirkt deshalb einfach nicht.

    Die Vorsitzende der Architektenkammer forderte nach der Gehry-Entscheidung einen neuen Masterplan für den Alex. Mittlerweile glaube ich auch, nach Lüschers völliger Verwurstelung von Kollhoffs Vision wäre dies der beste Weg gewesen.

    Und wenn es noch 10 Jahre gedauert hätte, der Kollhoff-Plan mit jeweils unterschiedlichen Architekten hätte sich gelohnt. Jetzt kriegen wir sechs ParkInns 2.0. Und in 10 oder 15 Jahren wird das ParkInn abgerissen weil sich vielleicht die Nutzerstruktur oder die Anforderungen an ein solches Haus geändert haben. Dann wird man sich vielleicht wieder an Kollhoffs Idee erinnern.

  • Die Regula und der Hans von der ETH...


    Der Kollhoff-Masterplan war bezüglich der Hochhausverjüngungen nie realistisch. Das hätte man mit einer zur Grundfläche x Gesamthöhe differierenden zulässiger BGF, Baulinien, oder unterschiedlichen maximalen Oberkanten-Höhen im B-Plan regeln können. Bei letzteren wäre den Architekten aber kaum Gestaltungsspielraum geblieben. Wenn man den Durchschnitt der Hochhäuser anschaut, der in den letzten 27 Jahren mit Verjüngung entstanden ist, wären vielleicht 3 Hochhäuser in Kollhoff-Manier am Alex realisiert worden.


    Ich finde der Monarch-Tower kommt den Kollhoff-Tetris-Towers von 1993 doch recht nahe. Der Hines-Turm wiederum war im Kollhoffplan als Rechtkantbolzen mit identischer Grundfläche zu den anderen Rechtkantbolzen vorgesehen. Die nun trapezförmige Grundfläche des Hochhauses hat für mich deutlich mehr Potential den Einheitsbrei etwas entgegen zu setzten.

  • Bleibt die Frage offen, warum soll eine "Verjüngung" nicht funktionieren? Diese ist ja nicht klar definiert worden und das mit gutem Grund. Zum Beispiel verjüngen sich am Potsdamer Platz die Türme auch nach oben, bei Jahn und Piano etwas Definitionssache. Zoofenster und Upper West haben auch keine "Rechtkantbolzen"-Figur. Der ursprüngliche Alexa-Turm von Ortner und Ortner (mit der Kugel oben drauf) verjüngte sich ja auch. Es ist nur eine Frage des Wollens, nicht des Könnens. Und das beste Vehikel eine Verjüngung nach Oben zu verhindern ist einfach die selbe BGF nicht mehr auf 150 Meter sondern auf 130 Meter zu verteilen.

  • Bei der Signa Anhörung zu dem Kaufhof-Turm meinte der Sprecher von Signa relativ am Beginn der Sitzung, dass man keine Option auf eine Verjüngung anbieten kann, weil die Höhe bereits von 150m auf 130m (später 134m) reduziert wurde. Das wird bei den anderen Investoren nicht anders sein. Gerade die obersten Geschosse sind es, die am höchsten vermietet werden können. Frau Lüscher hat gewissermaßen von den Investoren verlangt, sich gleich doppelt zu kastrieren. Einmal durch die Reduzierung der Gesamthöhe und durch die Reduzierung der vermietbaren Fläche im obersten Bereich. Eines davon hätte man verhandeln können. Nicht beides.

  • Bleibt die Frage offen, warum soll eine "Verjüngung" nicht funktionieren?

    Kurz und knapp: Weil es in den letzten Jahren ausdrücklich nicht gewünscht war. Als die TLG-Hochhäuser im Baukollegium Thema waren (ich glaube letztes Jahr), wurde abgenickt, dass bei einer Reduzierung der Höhe entsprechend der Turm in seiner Kubatur vom Erdgeschoss bis zum Dach gleich wird. Da gab es auch keinerlei Kritik, entweder ist das so bewusst gewollt oder "egal".