Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • [...] Ansonsten sprichst du von Problem-Szenarien, die von der heutigen Stadtplanung nicht mehr verursacht werden.

    Ich habe immer noch nicht verstanden, was diese Stichwörter mit dem Hines-Turm zu tun haben? :/

    Das frage ich mich auch. Solange Du behauptest "asiatische Metropolen haben Berlin überholt" und "deutsche Städte sind rückständig", unter der Vorrausetzung das sich diese kryptischen Aussagen auf den Hines-Turm, die Berliner Hochhausarchitektur und Stadtplanung beziehen, spielen solche "Stichworte" in einem differenzierten Vergleich schon eine Rolle.

  • ^ Ein Grund mehr, ihren Abmarsch zu beklatschen. Zweifellos empfinde ich den Gehry-Turm aktuell als den mit Abstand spannendsten. Und als würde die Kugel des Fernsehturms nicht ausreichend strahlen. Wenn das aus Lüschers Sicht Berlins großes Problem ist, dann kann man ihr nur gute Besserung wünschen.

  • Lüscher hin oder her. Ich finde den Gehry-Turm irgendwie völlig misslungen. Was an dem völlig unproportionierten Ding spannend sein soll, ist mir ein Rätsel. Ok, das liegt mit Sicherheit auch an den wirklich üblen Visualisierungen, die bisher vorliegen. Mir scheint aber die Formensprache Gehrys völlig überholt. Das ist so 90er. Und ob der überhaupt gebaut wird, steht auch in den Sternen. Das gebaute Beispiel an der Behrensstr. spricht aus meiner Sicht nicht für sich. Und so in etwa darf man sich den geplanten Turm vorstellen.


    Der für mich bisher gelungenste Turm ist der von Monarch, der Alexandertower. Der bietet aus jedem Blickwinkel etwas überraschendes. Zum Glück befindet der sich auch im Bau, auch wenn es aktuell eher gemächlich voran geht.

  • Der Alexanderplatz braucht meiner Meinung nach sowieso noch etwas, dass zwischen 130 m/150 m und Traufhöhe bzw. Motel One vermittelt – also z.B. 90 m – viel mehr als ein zweites 150 m-Gebäude.

  • Solche Aussagen von Frau Lüscher sind es, die mich wirklich nur noch den Kopf schütteln lassen. Von einer Führungskraft ist mehr Substanz zu erwarten. Sie hat den Gehry-Entwurf mit ausgelobt, gelobt und damit eine Abkehr von der kollhoffschen 30erChicago-Vorstellung eingeleitet. Das Monarch-HH bezieht sich wieder auf die Dreiteilung des Gehry-Entwurfes. Beide sollen laut Frau Lüscher ja ein "Tor" bilden, die anderen HH dann nur 130 Meter hoch sein. Ihre Aussage im oben genannten Zeitungsinterview stellt dies aber wieder auf den Kopf. Und dies lässt mich generell an der Richtung der Baudirektion der letzten 14 Jahre zweifeln.

  • Der Alexanderplatz braucht meiner Meinung nach sowieso noch etwas, dass zwischen 130 m/150 m und Traufhöhe bzw. Motel One vermittelt – also z.B. 90 m – viel mehr als ein zweites 150 m-Gebäude.

    Ja, aber sicher nicht an Stelle des Hines-Turmes. Eine starke Reduzierung an der Stelle würde die Skyline zerfransen. Es stünden sich der westliche Cluster und der Monarch wie zwei Inseln gegenüber, statt einen gemeinsamen Cluster zu bilden. Man könnte z.B. nur 130m bauen, aber dann würde der Monarch mit den 150m quasi die städtebauliche Dominante am Alex darstellen. Für diese Rolle ist er aber überhaupt nicht designt und geplant worden und der gesamte Cluster bekäme eine art Schlagseite.

  • Interessant ist auch, dass noch unklar zu sein scheint, welcher der drei prämierten Entwürfe (Gehry, Kleihues+Kleihues oder Barkow Leibinger) umgesetzt werden soll. Das ist eine Neuigkeit, war doch bisher immer stets nur vom erstplatzierten Entwurf von Gehry die Rede. Ehrlich gesagt könnte ich gut damit leben, wenn man beim Barkow Leibinger Entwurf ein paar Stockwerke in der Mitte entfernen würde und ihn dann umsetzen würde. Der Gehry Turm ist zwar nicht schlecht, aber ich glaube er hat bei keinem hier bisher große Begeisterung ausgelöst und es wäre schön, wenn auch an dieser Stelle die Hängepartie beendet würde. Der Gehry entwurf ließe sich auch sicherlich nicht so leicht in der Höhe reduzieren, wie die anderen Entwürfe

  • ^^ Danke für den interessanten Link. Bemerkenswert scheint mir hier auch die Information, der zufolge "im Hintergrund (...) Gespräche mit den drei Architekturbüros" laufen, deren Entwürfe beim Wettbewerb ausgezeichnet wurden: Frank Gehry, Kleihues + Kleihues und Barkow Leibinger. Da wir hier im Forum stets nur mit dem Gehry-Entwurf rechneten, ist es wichtig, daran erinnert zu werden, dass eine endgültige Festlegung auf einen bestimmten Entwurf bislang nicht erfolgte.


    Ich selbst kann diesen aktuellen Streit über die Höhe nicht wirklich nachvollziehen. Dass der Fernsehturm als Krone besser sichtbar sei, wenn die Hochhäuser 130 statt 150 Meter hoch seien, wie Lüscher meint, mag sein, scheint mir aber nicht so relevant, dass man dafür wieder einen Streit anzettelt, der schlimmstenfalls zu neuen Verzögerungen führt. Etwas Variabilität in den Höhen scheint mir zudem interessanter als eine einheitliche Höhe, zumal selbst bei Reduktion des Hines immer noch ein Hochhaus mit 150 Meter (Monarch) bliebe. Und es wäre doch ein Treppenwitz der Stadtbaugeschichte, wenn damit genau das eine Hochhaus 150 Meter hoch wäre, bei dem die 20 Meter wirklich in Gewicht fallen: Weil sie nämlich die schöne Sichtachse von der Karl-Marx-Allee deutlich beeinträchtigen.


    Nachtrag: Achilles1993 ist mir etwas zuvorgekommen.

  • Die beste Nachricht ist für mich erstmal, dass das Projekt nicht tot ist. Ich könnte mir vorstellen, dass die Wahl des Entwurfs "Verhandlungsmasse" ist, um die Höhe beizubehalten, sozusagen "wir schwenken auf einen beim Baukollegium mehr geschätzten Entwurf um, dafür bekommen wir die 150m".

  • Ich freue mich erstmal, dass jetzt Bewegung in das Projekt kommt. Das sich Hines und die BVG endlich geeinigt haben, ist ein gutes Zeichen. Es zeigt auch das ernsthafte Interesse des Investors an der Realisierung des Projektes. Da kann man in Berlin ja nie sicher sein.


    Noch vor der Wahl Fakten zu schaffen, wäre auch wichtig um Verzögerungen bei neuen Mehrheitsverhältnissen nach der Wahl möglichst gering zu halten.


    Was die Höhe angeht, bin ich ehrlich gesagt hin- und hergerissen.


    Ein weiterer 150 Meter Turm wäre wichtig um mehr Variation ins Gesamtbild zu bringen aber der klobige Gehry-Entwurf löst nicht so viel Begeisterung aus. Andererseits ist ja auch nicht gesagt, dass ein neuer 130 Meter Turm sehr viel attraktiver wäre. Schlanker wird er sicherlich nicht, um nicht noch mehr Fläche zu verlieren.


    Ob Lüscher da einfach nur kurz vor Ende ihrer Amtszeit offen ihrer Privatmeinung zum besten gibt, ohne noch wirklichen Einfluss auf die Entscheidungsprozesse zu haben, oder da tatsächlich ernsthaft eine Reduzierung von 150m auf 130m angestrebt wird, muss man noch abwarten, denke ich.


    Schwer zu sagen, was da das wirkliche Motiv dahinter ist. Sie selbst hat ja das „verdrehte Stuhlbein“ so durchgesetzt. Woher der plötzliche Sinneswandel? Hatte man gehofft, dass sich Hines und BVG eh nicht einig werden?

  • Die beste Nachricht ist für mich erstmal, dass das Projekt nicht tot ist. Ich könnte mir vorstellen, dass die Wahl des Entwurfs "Verhandlungsmasse" ist, um die Höhe beizubehalten, sozusagen "wir schwenken auf einen beim Baukollegium mehr geschätzten Entwurf um, dafür bekommen wir die 150m".

    Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Frau Lüscher saß ja selbst in der Jury zum Wettbewerbsentwurf, bei dem der Gehry Turm rauskam. Sie wird da wohl sicherlich nicht überstimmt worden sein und zum Entwurf selbst hat sie sich bisher noch nie kritisch geäußert – zumindest soweit, wie ich es verfolgen kann

  • "Senatsbaudirektorin Lüscher erklärte nun, die geplanten 150 Meter Höhe passten nicht mehr ins Bild"


    Frau Lüscher "passt nicht mehr ins Bild"! Gottseidank sind das die Worte einer lame duck.


    Ich denke auch so langsam wir bekommen den "günstigeren" Kleihues. Die ganze Geschichte mit der BVG und den Hyänen im Senat wird Hines eine Menge gekostet haben.

  • Ja es liefen die ganze Zeit im Hintergrund Verhandlungen und natürlich hatten die Gegner des Turmes immer die Hoffnung das sich Hines nicht mit der BVG einigen würde. Nun nachdem sie sich geinigt haben wird nach der nächsten Hürde gesucht. Kommt mir vor wie ein letztes Aufbäumen von Frau Lüscher, die ja quasi schon ihren Stuhl geräumt hat. Es ist aber ein gutes zeichen das Hines sich nicht einfach demütig der 130m Einheitshöhe beugt und die SPD das auch nicht mitmacht. Schließlich wurde Hines damals nach dem aufwendigen Architekturwettbewerb ein 150m Turm fest zugesagt. Aber es ist Wahlkampf und jede Partei versucht jetzt nochmal lauter zu trommeln als die andere.

    Einmal editiert, zuletzt von hensi ()

  • Die ganze Geschichte mit der BVG und den Hyänen im Senat wird Hines eine Menge gekostet haben.

    Zum 100. Mal: Die "Geschichte" bestand darin, dass Hines als Fundament teilweise einen bröckeligen Weltkriegsbunker verwenden wollte, durch den auch der Tunnel der U5 läuft. Das hat die BVG aus guten Gründen nicht mitgemacht. Und spar' Dir die Beleidigungen.


    Ob die 150 Meter gebaut werden dürfen, hängt jetzt an zweierlei:


    1. Ist die alte Baugenehmigung noch gültig, oder ist sie ausgelaufen? Gilt sie noch, bleibt es bei 150 und Gehry; muss sie neu erteilt werden, sind es nach jetzigem Stand um die 130 Meter und evtl. ein anderer Entwurf.

    2. Wer stellt nach der Wahl den Bausenator und wer wird Senatsbaudirektor? Daran hängt, ob die 130-Meter-Regel weiterhin gilt oder ob sie auf aufgehoben wird.


    Alles weitere ist momentan Spekulation.

  • ^

    Danke, "Captain Obvious".


    Der Hintergrund mit der BVG ist mir bekannt. Ich hab überhaupt nicht darauf abgezielt der BVG irgendeinen schwarzen Peter zuzuschieben. Die haben gute Gründe ihren Tunnel zu schützen. Trotzdem haben die vielen Gutachten, Opportunitätsverluste ect. natürlich Kosten für Hines verursacht, die sie evtl. und das ist meine Befürchtung, am Turm einsparen werden könnten.

    1. Ist die alte Baugenehmigung noch gültig, oder ist sie ausgelaufen? Gilt sie noch, bleibt es bei 150 und Gehry; muss sie neu erteilt werden, sind es nach jetzigem Stand um die 130 Meter und evtl. ein anderer Entwurf.

    Die Hochhausleitlinie mit den 130m ist eine sogenannte "Abwägungsdirektive" -keine definierte Rechtsnorm. Da ist überhaupt nichts "in Stein gemeißelt" bei einem neuen Entwurf. Wie du schon meintest, es kommt drauf an wie die Wahl, bzw. der/die neue Baudirektor/in ausfällt.


    Abwägungsdirektive -> Generelles Planungsziel oder konkrete Planungsleitlinie; unbestimmter Rechtsbegriff, uneingeschränkt gerichtlich überprüfbar.

  • Ob die 150 Meter gebaut werden dürfen, hängt jetzt an zweierlei:


    1. Ist die alte Baugenehmigung noch gültig, oder ist sie ausgelaufen? Gilt sie noch, bleibt es bei 150 und Gehry; muss sie neu erteilt werden, sind es nach jetzigem Stand um die 130 Meter und evtl. ein anderer Entwurf.

    2. Wer stellt nach der Wahl den Bausenator und wer wird Senatsbaudirektor? Daran hängt, ob die 130-Meter-Regel weiterhin gilt oder ob sie auf aufgehoben wird

    Ich glaube es hängt tatsächlich nur an zweiterem. Eine Baugenehmigung oder einen Bauvorbescheid für Hines gab es noch nie. Im aktuell gültigen Bebauungsplan ist das Hochhaus nicht am jetzigen Standort, sondern in der Mitte des Saturns vorgesehen – wo es mE auch deutlich besser hinpasst, weil es den Vorsprung des Park Inns aufnehmen würde und besser zum ABC Tower überleitet. Hines selbst wollte das Enselbe in zwei Teilen entwickeln und hat deswegen das HH weiter nördlich an der Alexanderstraße geplant. Dort gibt es aber kein Baurecht, und ein BPlan für diesen Standort muss erst entwickelt werden. Das ist jetzt nur noch rein politisch. De lege lata ist dort nämlich gar kein Hochhaus zulässig aktuell....

  • ^ Shure? Von der Verschiebung weiß ich, aber meines Wissens hat/hatte Hines Baurecht für den neuen Standort.

    Trotzdem haben die vielen Gutachten, Opportunitätsverluste ect. natürlich Kosten für Hines verursacht, die sie evtl. und das ist meine Befürchtung, am Turm einsparen werden könnten.

    Die Ursache ist aber der Bunker und keine Willkür, wie Du oben nahelegst.

    Danke, "Captain Obvious".

    Wie gesagt, spar' Dir die Beleidigungen.

  • Die Ursache ist aber der Bunker und keine Willkür, wie Du oben nahelegst.

    Naja, "Willkür" sicher nicht, aber natürlich beschädigt es einen Investor (und alle anderen, die das sehen), wenn sein Kernprojekt in der Stadt immer wieder politisch herum diskutiert und teils sogar komplett in Frage (Linkspartei->Forderung auf Verzicht) gestellt wird. Und das über Jahre. Sowas schafft Unsicherheit. Das alles kommt noch oben drauf auf die eh schon schwierige Frage der Gründung, die zusätzlichen Kosten durch den Bunker, den Tunnel ect. Und dann findest du nach jahrelangem Ringen und Hadern endlich einen Kompromiss mit der BVG, die Gutachter und Projektleiter geben grünes Licht und dann kommt eine Frau Lüscher als "lame duck" daher und mosert an den 150m herum, dieselbe Frau Lüscher, die voller Begeisterung von dem Gehry-Turm geschwärmt hat, als er 2014/2015 im Baukollegium besprochen wurde. Das ist kein modus operandi mit dem man Stadtplanung oder Wirtschaftspflege betreibt.

    Es wurden übrigens schon so einige Hochhäuser auf Bunkern errichtet, allerdings eher Hochbunker. https://de.wikipedia.org/wiki/Exzenterhaus


    Wie gesagt, spar' Dir die Beleidigungen.

    Okay ich nehms zurück. Du bist nicht mehr "Captain Obvious".