Hines-Hochhaus am Alexanderplatz (150 m | Planung)

  • ... sehe ich auch so. Der studentische Entwurf ist grausig. Im Hines Turm soll auch gewohnt werden. Wo sind die Balkone und zu öffende Fenster ? Wo ist die Ost-West Ausrichtung der Fassade des Hochhauses, die bei Wohnfunktion wichtig wäre. Stattdessen ein quadratischer Bau. Von der Gestaltung ganz zu schweigen. Viel zu altbacken, passt überhaupt nicht dort hin, würde eher nach Wichita / Kansas oder Shreveport/ Louisiana passen. Ganz schwacher Entwurf m.E. Ich vermute, dass es bei einer FH-Bachelor Arbeit eher auf handwerkliche und technische / verfahrenstechnische Fähigkeiten, denn auf Gestalterische ankommt.

  • Hines hatte vor der Ausschreibung betont, dass nach oben schmaler werdende oder mit Giebeln versehene Hochhäuser wie in den 1920igern nicht mehr zeitgemäß seien.


    Hier das neue Luxusprojekt in New York. Die Straßenansicht sollten sich Höhne und Patschke mal anschauen und sich vor allem von den Bögen um die Türen inspirieren lassen. Auch Lüscher sollte sich das vllt zu Herzen nehmen, da NY ja ihr nächstes Ziel ist


    http://www.520parkavenue.com/the-tower

  • Meine Befürchtung:


    Jetzt wo der Monarch Turm am Alexa zu Wohnzwecken umgewidmet wurde, sind die Realisierungschancen für diesen Turm deutlich gesunken. Zumindest in dieser Form, dieser Architketur. Was ich außerordentlich schade finde.

  • Planungen für das Hines-Hochhaus wurden wieder aufgenommen

    Der Tagesspiegel berichtet, dass die Planungen für das Hines-Hochhaus wieder aufgenommen wurden.


    Ein Sprecher von Bausenator Geisel erklärte, dass eine Lösung des Miteinanders von Hochhausturm und BVG-Anlagen nicht mehr unmöglich erscheint. Es wird ein Konzept gesucht, bei dem die BVG abgesichert ist, falls während der Bauarbeiten etwas passieren sollte.


    Angabe gemäß sitzen derzeit die technischen Fachleute zusammen, um zu klären, wie Wasserschotte dimensioniert werden müssten, um im Falle einer Havarie Schlimmeres zu verhindern. Hier stellt sich speziell die Frage, wann, wo und wie diese Wasserschotte eingebaut werden müssen. Zur Klärung dieser Fragen fehlen wohl noch ein paar technische Untersuchungen.


    http://www.tagesspiegel.de/wir…t-wieder-an/13880126.html

  • Ich verstehe einfach nicht, dass man dafür drei Jahre gebraucht hat um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.
    Man hat ein technisches Problem und sucht eine Lösung, das hätte man auch vor drei Jahren schon machen können.


    Wegen ein paar Millionen mehr für Bodenuntersuchungen und eines Abschlusses einer zusätzlichen Havarieversicherung das Projekt um mindestens drei Jahre zu verschieben, erscheint mir etwas unlogisch.


    Jedenfalls sollte es mich freuen, wenn es nun doch vorangeht

  • Man hat Zeit. Ist nicht so, dass zu befürchten wäre, die Grundstückspreise würden dort in den nächsten Jahren stagnieren. Im Gegenteil.

  • Wo ja nun schon seit einer Weile die komplizierten Verhältnisse im Untergrund bekannt sind, würde ich keine allzu hohen Preise erwarten.

  • Aus den Meldungen zum Thema meine ich herauslesen zu können, dass nicht der Investor hier verzögerte - gleichwohl kann und wird er nicht öffentlich die Stellen (Senat, BVG) auf deren Wohlwollen er angewiesen ist vergrätzen, indem er hierzu öffentlich Kritik übt. Es ist halt wie es ist, dass Hines trotzdem am Ball geblieben ist zeigt mir, dass die wirklich voll und ganz hinter dem Vorhaben stehen und es mit Realisierungswillen vorantreiben. Jeder Investor der auch nur Restzweifel am Projekt hat wäre da schon längst wieder "abgesprungen".

  • Ich hatte eigentlich gehofft, daß dieser Kelch (= Gehry-Kleeblatt) an uns vorüber geht. Von daher ist es auch nicht schlimm, wenn hier Zeit verstrichen ist. Im Gegenteil, umso mehr Zeit verstreicht, umso höher die Chance, daß doch noch ein anderer bzw. neuer Entwurf realisiert wird. Aber offenbar konkretisiert sich jetzt, daß dieser Gehry'sche Giftkelch getrunken werden muss. Das Kleeblatt ist wegen seiner Unförmigkeit der schlechteste aller Entwürfe. Das hat der Alexanderplatz nicht verdient. Dieses Kleeblatt wird architektonisches Unglück bringen. Mr. Gehry sollte sich lieber im Kulturforum für den dort anstehenden Museumsneubau engagieren. Und dafür die Finger vom Alexanderplatz lassen.

  • gleiche Diskussion wie bei Alexander

    Ich empfinde gerade den Mittelteil bei Gehry auch als zu klobig und unproportioniert. Hier baut vor allem ein großer Name. Im Prinzip können wir hier die gleiche Diskussion wie beim Alexandertower führen, was schade ist.
    Ohne in bestimmte Forenmuster zu verfallen, liegt das wahrscheinlich an der Forderung seitens der "Behörden", dass die zu bauenden Tower drei in einander verschobene Gliedteile haben sollen.


    Im direkten Vergleich freue ich mich tatsächlich mehr auf den Alexandertower.
    Für die Stelle hier hätte ich aufgrund der Proportionen den Barkow-Leibinger Entwurf bevorzugt.


    Nichtsdeto trotz hoffe ich, dass am Alex noch zwei, drei weitere Highriser entstehen, womit eine kritische Masse überschritten wird und das Hochhaus bauen ähnlich wie in Frankfurt bei guter Konjunkturlage zum Selbstläufer wird.

  • Ihr dürft nicht nur auf die Schemen einer Visualisierung achten. So ist die prinzipielle Formgebung des im Bau befindlichen "Upper West" gar nicht schlecht -aber die für die Fassade gewählte Materialität mag mir rein gar nicht gefallen und damit bin ich nicht nur hier im Forum, sondern auch wenn ich im Alltag mit Leuten darüber spreche, nicht alleine. Hätte man eine hochwertigere Fassadenausführung gewählt, dann würde das Gebäude ganz anders wirken, wie zB beim Gehry (!) Turm 8 Spruce Street in Manhattan:


    https://upload.wikimedia.org/w…G/450px-Beekman_Tower.JPG


    https://upload.wikimedia.org/w…ower_%286214368881%29.jpg


    https://upload.wikimedia.org/w…ANISKI_JUNIOR_%281%29.jpg


    Der Turm wirkt "live" sogar noch besser. Übrigens auch ein Wohnturm.


    Gehry legt auch bei seinen anderen Werken in aller Regel größten Wert darauf, wie die konkrete Materialität und deren Ausführung dann in situ auf den Betrachter wirkt und die Materialität und konkrete Ausführung ist leider bei den meisten zeitgenössischen Architekten ein arg vernachlässigtes "Stiefkind". Somit erwarte ich beim Gehry-Entwurf, dessen Visu wirklich nicht besonders überzeugend ist - aber auch sehr grob und nicht detailiert, wenn man sie sich genau anschaut, eher Baumassestudie als "naturgetreuer Blick in die Zukunft" - dass das Gebäude in Realität wesentlich besser wirkt.


    Also verreißt seinen Entwurf nicht zu voreilig. Was mich eher stört, das ist aber nicht die "Schuld" Gehrys, dass hier wieder nur so ein Hochhäuschen gebaut werden soll. Der oben gezeigte Turm in der Fichtenstraße 8 in Neu York wirkt mit seinen 267 Höhenmetern dann auch wieder ganz anders. Hochhäuschen, wie sie in Deutschland offenbar nur politisch durchsetzbar sind, wirken eben sehr leicht eher plump, klotzig oder "klobig" (wie LukaTonio schrieb) und gedrungen, da sind die Möglichkeiten des Architekten aber begrenzt, er muss sich ja an die Vorgaben von Baupolitik und Bauherr halten.

  • Naja, Visualisierungen in denen man relativ detailiert Fassadenmaterial, Licht-/Schattenwechsel, fotorealistische Umgebung und das in verschiedenen Perspektiven darstellt ist für mich dann doch mehr als eine bessere Baumassenstudie.
    Und unabhängig vom Fassadenmaterial kann ich mir trotzdem gedanklich ganz gut vorstellen wie so ein dreigeteilter Turm live in etwa wirken wird.
    Gerade die Perspektive vom Alexanderplatz aus zeigt doch sehr gut, dass für solch eine Aufteilung des Baukörpers die vorgeschrieben 150m einfach zu niedrig sind. Das wirkt dann leider schon in der beschönigenden Visu sehr klobig. Wie soll es dann erst in der Realität werden?
    8 Spruce Street bietet Gehry den Vorteil der Höhe und bei der die einzelnen Abschnitte viel besser aufgeteilt werden können. Insbesondere der obere Block lässt dadurch, dass er viel länger gestreckt ist den Turm insgesamt schlank und elegant wirken.


    Insgesamt wegen der missratenen Form für mich der falsche Entwurf für den Alex.

  • ^das Problem, ist, was willst du bei 150 m Hochhäuschen machen, damit diese nicht klobig wirken? Das einzige überzeugende, was mir da in Jahren untergekommen ist, ist die Gurke in London (wobei die genau genommen mit 180 m auch nochmal deutlich höher ist...). Aber die kann man ja auch nicht so einfach plagiieren und an den "kantigen" Alex würde sie wohl auch nicht passen. Ansonsten bleiben ja nur Variationen des Kantbolzens - oder eben der Versuch durch eine plastische Fassade dem Kantbolzen Monotonie zu nehmen. Aber 150 m Hochhäuschen sind und bleiben nun einmal im Kern immer gedrungene Kantbolzen.

  • ^
    Eine Zweiteilung des Baukörpers bei der die Brüche etwas harmonischer verlaufen würde schon reichen. Hier hat es Gehry aber übertrieben. Barkow Leibinger machen es doch vor, dass schon mit kleinen Unterteilungen trotz der geringen Höhe eine leichte Verjüngung erzielbar ist ohne zu viel Fläche einzubüßen.

  • Ich empfinde gerade den Mittelteil bei Gehry auch als zu klobig und unproportioniert. Hier baut vor allem ein großer Name.


    So ist das eben heute: Architekten versuchen in möglichst vielen Städten Ihre Marke zu setzen, wodurch jeder Bezug der Architektur zur individuellen Umgebung verloren geht. Der Hochhausstil verkommt zum in Serie produzierten Einrichtungsgegenstand mit der Fassade als Branding. Ich sehe schon Besucher sagen "Oh, Sie haben hier auch einen Gehry, den kennen wir bereits von New York. Und einen Kollhoff, den haben wir auch bei uns daheim in Den Haag."

  • ^naja, das klingt jetzt doch etwas sehr nach 70er/80er Stereotype, über die sich damals Loriot so lustig machte. Wer redet denn heute noch so tantig? Und wer denkt heute noch so? Fakt ist, dass das zeitgenössische Architektestablishment es gemeinhin als Prädikat, als Kompliment, versteht und darstellt, dass es keine Regionalarchitektur mehr gibt. Da werden dann positiv konnotierte Begriffe wie "international" verwendet. Der Baukasten der Architektur ist seit jeher begrenzt, man arbeitet nun einmal mit der Gestaltung stark vordeterminierter Räume (Nutzbarkeit durch Menschen in der üblichen Körpergröße, mit gewissen Bedürfnissen nach Platz, Licht usw., vorbestimmte Grundfläche, vom Bauherr bestimmtes Budget, gesetzliche Vorgaben, Baunormen, usw.). Dazu entsagt sich die zeitgenössische Architektur ganz bewusst, nein Architektenkind und Camondo kein Bashing der Architektur der modernen Architektur sondern ganz wertfrei festgestellt, einem Großteil der möglichen Stilmittel. Alles, was vor dem 20. Jahrhundert gebräuchlich war, kann man zugespitzt sagen. Das ist dann nämlich "Historismus" und das verwendet "moderne" Architektur nicht.


    Und wenn man sich das vor Augen führt - dann ist der Raum für "Geniestreiche" halt äußerst limitiert. Ich verstehe wirklich nicht, was ihr erwartet habt, von einem 150 m Hochhäuschen, unter den Gegebenheiten des Alex - ein Gebäude muss mit der Umgebung zumindest minimal korrespondieren - unter Budgeterwägungen (in Berlin wird am unteren Ende der Budgets gebaut) und unter den Prämissen zeitgenössischer Entwürfe. Und dafür ist es einfach gar nicht so übel. Hätte genauso gut ein Glaskasten werden können. Ein nach oben verlängerter Saturnwürfel. Da ist mir Gehrys Entwurf tausendmal lieber. Nicht wegen seinem Namen, sondern weil sein real existierendes Portfolio einfach zeigt, dass er vergleichsweise reizvolle Gebäude innerhalb des von mir gerade skizzierten Korsetts entwirft, die in der Realität durch Materialität und Lichtstimmungen durchaus zu den sehenswerteren Gebäuden der jeweiligen Stadt zählen.


    PS: und wie zum Beweis, so geil sah die Visu für Fichtenstraße 8 damals auch nicht aus


    http://www.worldarchitecturene…2369_4_beekman%205big.jpg


    http://www.worldarchitecturene…2369_1_Beekman%201big.jpg

  • ^
    Aber Gehry entwirft mit seinen Fassaden eine Serie. Darf ein Künstler das? Ein Maler darf das. Ein Bildhauer darf das. Vielleicht darf das auch ein Architekt von massenhaft angefertigten Reihenhäusern. Aber ist das für Wolkenkratzer angemessen, welche künftig die markante Silhouette einer Stadt ergänzen?

  • ^ Aber Gehry entwirft mit seinen Fassaden eine Serie. Darf ein Künstler das? ...


    Eine merkwürdige Frage. Ich würde sagen ein gewisser Wiedererkennungswert kann doch nur förderlich sein. In den 80er Jahren sahen alle Türme von Helmut jahn irgendwie gleich aus. Alllesamt Kristallspitzen, hüben und drüben. Hat es ihm geschadet? Nein. Hat es der Architektur im allgemeinen geschadet? Nein. Und dem Wiedererkennungswert anhand der Silhouette einer Stadt ist es auch eher zuträglich. Von daher sage ich: Ja, er darf.

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  • Hines und die BVG sind sich laut Berliner Zeitung wohl entscheidend näher gekommen. Um bei einer Havarie Wassereinbruch im Tunnel zu vermeiden sollen Schotts eingebaut werden.
    Weiterhin halte man an den Gehry-Plänen fest. Hines Deutschland GF Reschke glaubt derweil, dass es nicht bei den aktuell 2 geplanten Wohntürmen am Alex bleibe und rechnet mit 1 bis 2 weiteren.

  • Es gibt mal wieder Neuigkeiten. Der RBB berichtet, dass es zwar immer noch keine finale Einigung gebe aber man sich auf der Zielgeraden befinde. Es gehe nur noch um Details.
    Knackpunkt sei die Verwendung von Schotten, welche die U-Bahn-Röhren von der Baugrube des Hochhauses abgrenzen und vor einer Havarie durch Grundwassereinbruch schützen sollen.