Verlorenes Berlin - nicht mehr existierende Bauten

  • KROLLOPER


    Eine wechselvolle Geschichte:
    Die Krolloper wurde von Joseph Kroll 1843 erbaut und 1844 eröffnet. Standort war direkt gegenüber dem Reichstag am Platz der Republik (damals Königsplatz). 1889 wurde es in Neues Königliches Opernhaus umbenannt. 1914 wurde das Opernhaus zum erstenmal zerstört, 1920 bis 1923 wieder errichtet und 1924 als Neue Oper wiedereröffnet (2100 Sitzplätze). 1927 Besitzerwechsel und erneute Wiedereröffnung nun als Staatsoper am Platz der Republik. Nach dem Reichstagsbrand 1933 tagte, nach einem Umbau, der Reichstag in der Oper. Hier wurde sowohl das Ermächtigungsgesetz verabschiedet als auch der Zweite Weltkrieg erklärt. Nach starken Bombenschäden 1943 wurde die Krolloper 1951 gesprengt.



    Bild von Wikipedia, public domain

  • LEHRTER BAHNHOF


    1868 bis 1871 wurde die Zugverbindung Hannover - Berlin errichtet, dessen Endpunkt in Berlin der Lehrter Bahnhof bildete. Architekten des neo-renaissance Kopfbahnhofes waren Alfred Lent, Bertold Scholz und Gottlieb Lapierre. Bautechnisches: Verputzte Ziegel, Bahnhofshalle einschiffiges Tonnengewölbe 188m lang und 38m breit, 5 Gleise.
    Nachdem die Pläne zur Umgestaltung Berlins von Albert Speer den Abriss des Gebäudes vorgesehen, der Kriegsausbruch das jedoch verhindert hatte, wurde der Lehrter Bahnhof 1957 aufgrund schwerer Kriegsschäden abgebrochen. Züge fuhren bis 1951.




    Bilder von Wikipedia, public domain

  • Ich finds viel schlimmer, dass man nichts draus gelernt hat und der Lehrter Stadtbahnhof 50 Jahre später auch noch dran glauben musste...

  • Naja, eine Schönheit war er viell. nicht, was aber wohl auch daran lag, dass er eben nach Krieg, dem Abriss des großen Bahnhof, der Nähe zur Mauer und den Plänen für den neuen Hauptbahnhof etw. vernachlässig wurde. Aber er war nun mal eins der wenigen Überbleibsel der Berliner "Kopfbahnhofkultur".
    Hier erkennt man ja z.B. die Muster aus Backstein und dass die Säulen oben "abgehackt" sind. Kann leider keine hist. Bilder finden. Aber er wird sich wohl nicht groß vom Hackeschen Markt und den anderen kleinen Bahnhöfe der Stadtbahn unterschieden haben. Man hätte ihn bestimmt wieder schön herrichten können. Aber naja, jetzt isser weg.


    Hier noch ein Paar Bilder
    http://www.lehrter-stadtbahnhof.de.vu/

  • Sicher dass Die Säulen nach oben weiter gingen? Der Fernbahnhof lag doch auf der anderen Seite. die gleise gingen in der Mitte durch.



    Und was heist Kopfbahnhofkultur?
    Betrieblich hatte er nie was mit dem Kopfbahnhof zu tun, und letztendlich hatten praktisch alle grossen Städte dieser zeit ihre radialen Kopfbahnhöfe für die Fernbahnen, das ging betrieblich kaum anders, wirklich "berlintypische Kultur" war das nicht.
    Und wie man den Tunnelbahnhof da unten lang führen wollte wenn oben noch der alte Bahnhof steht weiss ich nicht, abgesehen davon dass oben ja sowieso noch zusätzliche Bahnsteige nötig wurden.

  • @Monbijou-Fundament
    Das dürfte mit ziemlicher Sicherheit nicht der Fall sein, denn der Monbijoupark wurde ja ordentlich umgepflügt bei der Erneuerung. Jetzt ist da ja auch ein Schwimmbad und so eine Art Atelier. Das spricht schon alles dagegen würd ich mal sagen.

  • Ach du Scheiße! Das war doch das was abgerissen wurde um diese Passage zu bauen oder? Das Ding war doch potthässlich. Poah!

  • Das war doch das was abgerissen wurde um diese Passage zu bauen oder? Das Ding war doch potthässlich.

    Ja, das "Palast-Hotel" bzw. "Radisson" wurde durch das Dom-Aquarée ersetzt.
    Aber dieses Renommier-Hotel der DDR hatte durchaus seine Qualitäten im Inneren.
    Ich habe nach der Wende mehrere dutzend Male dort gewohnt und erinnere mich gerne daran. :)
    In Berlin gibt es sicherlich einige tausend Gebäude, die den Abriß eher verdient hätten...

  • Mit Verlaub, aber das war doch wohl ein absoluter Drecksbau, der direkt hinter dem Dom rein gar nichts verloren hatte - schlimmer noch als der Palast der Republik. Das Dom-Aquarée mit dem interessanten AquaDom und der netten Passage ist da schon eine enorme Aufwertung.

  • Reden wir jetzt von der Bauqualität oder vom Standort? :lach:


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  • Palasthotel...ohweia. Das sah meiner Meinung nach nicht schön aus. :nono:


    Mir gefällt das Dom-Aquarée.


    Manch einer hätte sich wahrscheinlich lieber ein Gedöns wie von Patschke oder Kollhoff gewünscht. :lach:

  • Das Palasthotel hatte eine außerordentlich gute Bauqualität. Die DDR Führung hatte keine Kosten und Mühen gescheut um einen absolut repräsentativen Bau zu erstellen.
    Ebendrum gibt es ja wohl in Berlin immer noch mehr Schrott als dieses hochwertige Exponat einer bestimmten Epoche!


    Hat irgendjemand vielleicht noch ein paar Architekturfotos vom Interhotel in "voller Pracht" (Ja auch du bist gemeint AeG ;) bitte bitte!) Danke!



    Hier sind Fotos vom Abriss:
    http://auguststrasse-berlin-mi…ss-des-palasthotels-2001/


    Und der Spiegelreporter Matthias Matussek hat sogar sein Buch nach dem Bau benannt! http://www.amazon.de/Palasthot…hereinbrach/dp/3100489233

  • Das Palasthotel wirkt halt wie ein Frühachtziger Bau. Die wirken äußerlich oft inzwischen unmodern, aber im Inneren sind sie meist sehr gemütlich. Ein paar Repräsentationsgebäude hätte man erhalten sollen. Das Palasthotel hätte ich da wohl nicht abgerissen. Nicht weil es superästhetisch ist, aber weil es eine besondere bauliche Leistung der DDR war.

  • Finde auch, dass es weitaus schlimmere Gebäude gab/gibt, als das Hotel. Die DDR-Repräsentationsbauten in Mitte waren/sind meist bis zu einem gewissen Grad erträglich (PdR, Hotel, Staatsratsgebäude, Friedrichstadtpalast etc.). Im Gegensatz zu diesen Wohnplatten, wie z.B. diese Riesenplatte nebenan, wo das Berlin Carree drin ist. Aber das lässt bestimmt wegen Eigentümern und so nicht einfach mal so abreißen - oder es steht unter Denkmalschutz.