Der Hochhäuser-Spekulierstrang

  • Und, ohne ins politische abdriften zu wollen, nach der Wahl ist vor der Wahl.


    Wenn man überlegt was bis 2020/21 alles an Hochhäusern realisiert wird und es bis dahin noch 4 Jahre sind und es ja noch die eine oder andere Fläche für Hochhäuser trotzdem gibt.


    Danach sind die Auswirkungen des Brexit klarer und in der heutigen, schnelllebigen Parteien Landschaft sitzen dann ganz andere Strategen am Ruder als der Josef (der ist ja auch nicht alleine).


    In dem Sinne, bleibe ich mal locker. MMn wird auch die Bundesbank ihren Turm an exklusivem Standort genehmigt bekommen/durchsetzen.

  • In der Projektentwicklerszene scharren viele mit den Hufen, warten auf den neuen Plan und hoffen, dass sich einige zusätzliche Baufenster ergeben.


    Wenn die Stadt wirklich die Entwicklung von Hochhäusern vorantreiben will, sollte sie sich beeilen. Imho befinden wir uns eher am Ende der Hochphase des aktuellen, untypischen Immobilienzyklusses. Wenn es mit dem HHRP noch länger dauert, könnte es sein, dass er auf einen stagnierenden oder schrumpfenden Markt trifft, in dem es lange dauert, bis eventuelle neue Möglichkeiten genutzt werden. Natürlich kann es sehr differenziert aussehen, je nachdem, ob der Markt schnell oder langsam ins Tal fährt und wo sich Frankfurt in dieser Gesamtentwicklung positioniert. Falls man Hochhäuser eher ungerne sieht, wäre es natürlich eine sinnvolle Strategie, den HHRP noch etwas zu verzögern.


    Ich persönlich finde es ein wenig amüsant, wie in dieser Lage diejenigen, die mit dreistelligen Millionenbeträgen arbeiten, auf die Abläufe einer Kommunalverwaltung angewiesen sind. :lach:

  • Der Herr Murr spekuliert heute in der Print-FNP wieder über die jährliche HH-Entwicklung. U. a. zitiert er den Sprecher des Planungsdezernenten, Gellert, mit den Worten "Auf dem Areal gibt es Bewegung" zum HH-Projekt "Neue Mainzer 59", ohne konkrete weitere Aussage aus dem Dezernat. Auch die Sparkasse will das Thema nicht kommentieren. Würde mich aber nicht wundern, wenn es in 2018 hier tatsächlich Neuigkeiten zu vermelden gäbe. Wann denn sonst?

  • Hallo Urban,


    Schon in den ersten Studien zum EZB-Neubau wurde darüber nachgeacht wie und wo man auf dem Gelände erweitern könnte.

    Dazu gab es bei den ersten Formfindungsmodellen schon Vorschläge, zB. diese (hierbei bitte den damals sog. Groundscraper wegdenken):


    phaseerw_1.jpg


    phaseerw_2.jpg


    phaseerw_4.jpg


    phaseerw_5.jpg


    phaseerw_6.jpg


    Bilder: Adama

    Hierbei wurden verschiedene Optionen geprüft, wie zB. eine Kammartige niedrige Bebauung im Süden des Geländes, oder ein Midrise in Form einer Sichel um die 50m, direkt im Osten an das bestehende Hochhaus anschließend. Desweiteren gab es noch eine Version mit 60m, direkt an der Erinnerungsstätte der verfolgten Juden in Frankfurt gelegen.

    Diese zuletzt genannte, auch ausgewiesene Baufeld muss aber nicht zwingend das angedachte Erweiterungshochhaus sein, da gibt es durchaus noch andere Varianten. Die Optik muss ja auch passen.


    Es war daher immer klar, dass es einen Erweiterungsbau geben wird und ja, es kann durchaus sein, dass man diesen gerade EZB intern evaluiert.


    Ob die "Quelle" tatsächlich aktuelle Gerüchte mit Wahrheitsgehalt in den Umlauf bringt, oder diese nur lanciert um im Gespräch zu bleiben ist die Frage, vor allem deswegen da es sich um eine kommerzielle Seite handelt.


    Von daher muss man genau prüfen und am Schluss selbst entscheiden wie man mit solchen gestreuten Gerüchten umgeht.

    Ich verlasse mich da auf das DAF.


    Spannend wird es auf alle Fälle. Die Frage wird sein wie man ein Hochhaus als Erweiterung auf dem bestehenden Gelände so plaziert, dass das vorhandene Ensemble in seiner optischen Wirkung nicht beeinträchtigt wird.

    2 Mal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Die Studien wurden allerdings 10 Jahre vor Beauftragung der EZB mit der Bankenaufsicht gemacht. Durch sie haben wir jetzt andere Voraussetzungen. Ein weiterer Punkt ist, dass der Platzbedarf an der Großmarkthalle erst dann noch mal markant zunehmen wird, wenn neue Länder dem Euro beitreten. Steht das an?

  • OK, ich spekuliere mal:

    • Großbritannien: äh... nein.
    • Dänemark, Schweden: könnten jederzeit, wollen aber nicht. Schweden überlegt gerade, wie eine E-Krona aussehen könnte.
    • Polen, Tschechien, Ungarn: mit den derzeit leider dort regierenden Nationalisten ganz bestimmt nicht.
    • Bleiben noch drei EU-Mitgliedsländer, die noch keinen Euro haben: Bulgarien (erfüllt die Kriterien längst), Rumänien (ist dicht dran) und Kroatien (ebenso). Ich würde auf diese drei tippen, aber in allen drei Fällen auch nicht in den nächsten 3 Jahren. Eher vielleicht so in 5 Jahren, und auch nicht alle gleichzeitig. Ich denke, derzeit ist die Haltung in der Eurogruppe, erstmal die Eurozone weiter zu stabilisieren und durch Wachstum mehr Vertrauen (zurück) zu gewinnen, bevor die nächste Erweiterung ansteht.

    Selbst wenn diese drei Länder in den nächsten Jahren dazukommen sollten, glaube ich nicht, dass dadurch übermäßig viel zusätzlicher Platzbedarf bei der Zentralbank entsteht. So groß sind die Länder nun auch nicht, dass man für die volkswirtschaftliche Analyse so viel mehr Kapazitäten bräuchte, im Vergleich zum aktuellen Stand - wohl aber entsteht dadurch mehr Platzbedarf bei der Bankenaufsicht. Das wäre dann aber an einem anderen Standort.


    Größeres Potential für mehr Mitarbeiter und damit Platzbedarf würde ich dieses zwei Punkten zuschreiben:

    • Kommunikation. Christine Lagarde hat angekündigt, künftig die Politik der EZB besser erklären zu wollen und näher ans europäische Volk heranzutreten. Und das ist eine sehr gute Idee, finde ich. Irgendwer muss das dann umsetzen, also besser erklären, warum wir z. B. derzeit Negativzinsen haben, wie die Zusammenhänge sind etc. Um wieviel so eine Kommunikationsabteilung dann anwächst? Keine Ahnung, aber Europa ist groß und spricht viele Sprachen.
    • Die Bankenunion. Das hat zwar womöglich eher etwas mit Regulierung zu tun und wäre damit wieder in der Innenstadt, aber auch aus volkswirtschaftlicher Sicht und für die Arbeit der Zentralbank gibt es mehr zu tun, wenn die EU-Bankenunion endlich vollendet wird - mit der dritten Säule, der gemeinsamen euroweiten Sicherung der Spareinlagen. Damit werden innereuropäische Bankenfusionen erleichtert und vor allem können dann Spareinlagen bei einer Bank aus dem einen Euroland problemlos als Kredite in einem anderen Euroland ausgegeben werden. Aktuell geht das nicht oder nicht so einfach, selbst wenn eine europäische Bank in mehreren Ländern tätig ist. Diese Fähigkeit ist aber wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit ganzer Länder, wenn z. B. die nationalen Banken in einem Land mal etwas knapp bei Kasse sind, dafür in einem anderen Land Spareinlagen im Überfluss vorhanden sind. Aber auch für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Banken gegenüber neuen Wettbewerbern der "Big Techs", also Apple, Facebook, Amazon und Google (die alle in den Bereich der Finanzdienstleistungen expandieren), würde das helfen. Deutschland hat diese dritte Säule der Bankenunion lange blockiert, aber Finanzminister Scholz hat sich doch mal etwas in Bewegung gesetzt. Das könnte in der Tat zu mehr Jobs bei der EZB führen.
  • Mod: Beitrag aus dem Thread "Das Präsidium - Neuentwicklung Ex-Polizeipräsidium" hierher verschoben.

    -------------------------------


    Das sieht doch trotz der momentan schwierigen Zeit gut aus. Herr Josef ist weiterhin per Videoschalte aktiv und verspricht sogar schon einen Endtermin.

    Trotzdem, was ich hier im Frankfurter Forum schon seit Jahren gelernt habe ist, wenn ein Projekt soo angeschoben wird dann wird auch hinterhergegangen. Ähnlich beim FOUR-Projekt. Auf einmal war es da und wird jetzt so umgesetzt. Stimmt mich sehr positiv, gerade für diese Stadt-Ecke. Nebenan im Europaviertel ist ja quasi auch demnächst alles fertig. Und ich denke auch ohne einen Turm in dieser Ecke wird's gar nicht in Frankfurt gehen. Ob das jetzt nur ein Hochpunkt wird oder mehrere kleinere gestaffelte Türme. Als häufiger Frankfurt-Besucher freut mich das ungemein und man kann sich schon mal auf das nächste Großprojekt freuen. Der Altbestand sollte großzügig mit eingebunden werden was ja auch geplant ist. Immer wieder spannend der Spagat zwischen Altbestand und Neubau...:daumen:

  • Meines Erachtens würden mehrere "Stummel" großstädtischer wirken als ein singuläres 150 Meter-HH mit einheitlicher, 7-geschossiger Randbebauung drumherum. Aber lassen wir uns überraschen.

  • Mal ganz nüchtern betrachtet hat das Ostend und Umgebung (Gott bewahre die Grie Soss... uff de anner Main Seite) schon potential. Man sieht es doch seit Jahren, es wird nach dem Neubau der EZB aufgewertet, verbessert (Ansichtssache) und weiter hochpreisig entwickelt.

    Das EZB HH sehe ich persönlich schon weiter gerne als Solitär. Aber das wird nicht so bleiben. Und so 60 Meter Stumpen im Umfeld.... grrrr. Dann lieber einen neuen HH-Cluster entstehen lassen, wenn auch nicht so dicht wie um die Taunusanlage herum. MMn wird auch die Industrie im Osthafen weiter verschwinden und neues - klar, hochpreisiges - Potential eröffnen.

    Da muss man nicht jammern, das ist der Lauf der Dinge. Altes geht, Neues kommt.

  • Und es gibt ein paar Standorte, an denen man ruhig etwas mutiger sein könnte, als es bisher der Fall ist. An erster Stelle fiele mir da sofort die Ostseite des Danziger Platzes ein. Der Gebäude-Komplex (Telekom-Komplex) soll ja ohnehin neu entwickelt werden (irgendwann mal)... aber die bisherigen Entwürfe waren da in meinen Augen eher einfallslos. Aber gerade im Zusammenhang mit der Neuentwicklung des Ostbahnhofs wäre das vielleicht eine Möglichkeit für einen größeren Wurf

  • Da gebe ich Christo absolut recht. Das Areal wäre insgesamt interessant für ein Paar HH.

    Fast noch dringender würde ich aber für ein paar HH-Standorte im Allerheiligenviertel plädieren. 6 - 8 HH zwischen 60 und 100 m würden sich hier gut machen und die siffige Ecke ordentlich aufwerten. Wünschenswert wäre, dass man hier das Thema Hochhaus und Mittelstands-wohnen weiter erforscht. In anderen Ländern klappt das ja auch ohne, dass man Investoren gängelt. Bezahlbares Wohnen in der Lage ist absolut Mangelware.


    Die Hanauer Landstraße bietet zwischen Allerheiligentor und Ernst-Achilles-Platz auch noch einige spannende Grundstücke, um hier ein paar kleinere HH an einer Art Perlenkette aufzureihen. Der Bezug dieser zwei kleinen Cluster zueinander wäre somit hergestellt.

    ich würde sowas ja zu gerne mal simulieren

  • Der ein wenig schmuddelige Anfang der Zeil hat meiner Ansicht nach sogar sehr großes Potential.

    Die vor sich hin gammelnde alte Stadtbücherei wäre Perfekt als Standort für einen kleinen Wohnturm mit Gewerbe unten im Blockrand zur Zeil hin. Ggf. könnte man sogar mit Neuentwicklungen auf den Grundstücken des Ex-Untersuchungsgefängnisses, sowie der ungenutzen Behelfspolizeiwache im Klapperfeld, ein nettes kleines Ensemble aus Wohntürmen entwicklen. Ich fürchte unterm Parkhaus am Gericht ist wahrscheinlich ein U-Bahn-Tunnel, sonst könnte das auch gerne unter die Erde und oben dann eine Wohnbebauung drauf.

  • Der U-Bahn-Tunnel ist ganz deutlich unter der Zeil. Das Parkhaus liegt ja noch nördlich der Heiligkreuzgasse.

  • Es ließe sich durchaus auch ein gewisses Hochhauscluster Zeil entwickeln.

    Ich würde bei den Gerichten auch gerne sehen, dass man den geplanten Neubau des Gebäudes C zu einem Hochhaus weiterentwickelt (unten im Sockel Gericht/ oben Wohnen). Außerdem stirbt ja nie die Hoffnung für eine Neuentwicklung des Karstadt-Areals mit sogar mehreren Hochhäusern, so wie auch vielleicht in diesem Zusammenhang für den Kaufhof. Außerdem sollte doch auch das Segmüller-Areal mal neu entwickelt werden.

    Genauso wie ich gerne auch die oberirdischen Parkhäuser, wie u.a. schon genannt, Gericht, Konstabler, Karstadt, Börse und vielleicht sogar Konrad-Adenauer-Straße in Frage stellen würde (Parkhaus Hauptwache ist unter Denkmalschutz? Wäre mir aber auch zu nah am Römer).

  • Mod: Zwei Beiträge zum kürzlich verkauften Matthäuskirchen-Areal hierher verschoben.



    Becken erachte ich als nicht unbedingt als Gewinn für Frankfurt. Man hat ja gesehen was die Leute von Becken an der Stiftstrasse getrieben haben. Unschön.


    Ein evtl. Hochhaus ist damit ja vom Tisch an der Stelle, bzw. auf dem Gebiet? Dann könnte man ja den Threadtitel anpassen, oder?



    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • ^ Adama, warum ist damit ein HH vom Tisch? hat sich mir jetzt aus dem Text nicht zwingend ergeben. Becken scheint mir jetzt auch nicht einer der Developer zu sein, die prinzipiell keine HH anfassen.