Nürnberg - Lounge

  • Freie Wähler fordern mehr Wohnhochhäuser

    Die Freien Wähler fordern mehr Wohnen in Türmen, schreiben die Nürnberger Nachrichten heute:


    http://www.nordbayern.de/regio…-wohnen-im-turm-1.4128746


    Konkret wurde erkannt, dass dem Wohnraummangel am Besten mit Wohnhochhäusern begegnet werden könne. Als prominentes Beispiel wird der Norikus am Wöhrder See, mit 80 Metern Höhe, angeführt. Meines Wissens nach das einzige Wohnhochhaus in der Innenstadt. Ein anderes, das Schwesternwohnheim am Klinikum Nord wurde vor kurzem abgerissen zungunsten eines Parkplatzes.


    Mich hat diese Meldung etwas schmunzeln lassen. Denn Nürnberg hat zumindest bis vor kurzem Stadtraumverschwendung par excellence am Wöhrder See betrieben, in dem auf dem ehem. Milchofgelände flache Bürogebäude und zu allem Übel noch ein großflächiges Autohaus entstanden sind, die kaum höher sind als ein junger Apfelbaum. Sprich der wertvolle, bestens an den schienengebundenen ÖPNV angebunden Grund wurde mit etwas bebaut, das man eigentlich lieber im Industriegebiet am Stadtrand haben möchte. Denn der erwähnte Norikus ist mir selbst als gut funktionierendes Wohnhochhaus bekannt, weil er mitten in der Stadt am See steht, und er hätte durchaus ein Pendant in der Nähe vertragen. Andere potenzielle Standorte wie z.B. am Nordostbahnhof, wo es am Leipziger Platz ebenfalls schon ein Hochhaus gibt, werden derzeit unter anderem mit Reihenhäusern bebaut. Bei der Diskussion um ein mögliches neues Hochhaus am Hauptbahnhof geht es schließlich auch nicht um Wohnraum.


    Also, vor diesem Hintergrund hat mich die Meldung etwas schmunzeln lassen, wobei sie absolut korrekt ist. Man muss nicht überall Hochhäuser bauen, aber so mancher Ort hätte sich dafür wunderbar angeboten, und diese Chance wurde vertan. Und wenn ich überlege fallen mir kaum noch städtebaulich gut geeignete Standorte ein, zumindest nicht in der Kernstadt.

  • Ich glaub, das erleb ich nicht mehr, das Nürnberg in die höhe baut!! Nötig wäre es allemal, und man könnte auch mal hohe Gebäude in einer 518.000 Einwohner Stadt sehen, bzw erwarten! Fänd ich persönlich jetzt nicht so unangebracht!(Auch wenns nur Wohnungen wären) Das letzte hohe Gebäude war damals der Business Tower!

  • Man muss denke ich mit berücksichtigen, dass dies ein Werbeflyer ist für Investoren/Interessenten für den Standort Nürnberg, sich bei den aufgelisteten, bestehenden Planungen mit einzuklinken. Das sind ja alles Projekte, die noch nicht komplett vermarktet sind, d.h. bei denen noch Nutzungen frei sind. Auf den letzten Flyern waren ja auch Projekte drauf, die heute wieder in der Versenkung verschwunden sind, wie der Büroneubau in der Äuß. Bayreuther Straße, gegenüber von der Supol-Tanke. Ist immernoch eine Brache.


    Hochhäuser müssen ins Stadtbild passen. Sonst verfehlen sie ihre Wirkung. Und entlang der Holzgartenstraße am Milchhof und der Ostendstraße am Businesstower wäre das m.E. durchaus passend. Ich meine auch, dass bei entsprechenden Bedarf auch Hochhäuser gebaut worden wären. Aber scheinbar ist das immernoch zu teuer im Verhältnis zur bestehenden Nachfrage. Denn wozu braucht es denn diesen Flyer? Bei großformatiger Nachfrage würde es den wohl nicht brauchen bzw. würde er anders aussehen.

  • Nürnberg ist eben keine Boom-Town. Irgendwie schlägt sich das vielleicht auch auf die Gebäudehöhe nieder - weil eben die Nachfrage doch nicht so gewaltig ist.
    Nürnberg hat ja auch keine 518.000 Einwohner, liegt eher unter 500.000. Städte wie München und Hamburg explodieren dagegen beinahe. Und dort gibt es denn auch Hochhäuser ...

  • Hochhäuser haben in der Tat einige Vorteile. Ob sie städtebaulich notwendig sind, bezweifle ich. Eine Stadt, die lebt und gedeiht, ist nicht davon abhängig. In Paris gibt es nur wenige Hochhäuser – trotzdem boomt die Stadt.

  • Das ich hier immer wieder kritiesiert werde, is o.k!! Aber 518.000 Einwohner sind es laut Nürnberg.de.statistik! Also bin ich nicht derjenige der die Zahlen hier reinbringt!!(harher)!! Und auch der extreme boom in Nürnberg von Touristen sprich,vielen Zuzügen kommt nicht von mir! Also, bitte mal locker bleiben...........(Man sollte halt mal alles lesen im Internet).

  • Na na, bitte nicht gleich alles persönlich nehmen, mbvau.
    Wir haben doch über Hochhäuser gesprochen.


    Die ödesten Innenstädte, die ich bisher gesehen habe, waren durch Hochhäuser geprägt: Detroit, St. Louis. Leerstehende Hochhäuser sind ein Graus. Deswegen werden sie erst dann gebaut, wenn der Druck auf den Markt enorm ist. Doch alles andere ist in Nürnberg der Fall. Die wenigen großen Firmen haben doch eher problemlos einen Standort für ihre nagelneue eigene Zentrale gefunden: Die Easy-Credit-Bank, Datev, die VR-Bank, die Ohm-Hochschule.... Bis auf letztgenannte sind auch durchaus ansehnliche Ergebnisse heraus gekommen. Nürnberg ist nunmal keine Bankenstadt. Und der Businesstower ist ein Investitionswagnis gewesen, und soweit ich gehört habe stehen dort auch einige Räume leer. Ergo: Ein Bürohochhaus wird es wohl so schnell kein neues geben.


    Beim Wohnen ist das etwas anderes. Der Norikus funktioniert wohl aber auch nur deshalb so gut, weil die Lage einfach super ist.


    Mit ziemlichen Bedauern hab ich letztes Jahr den Abriss des Schwesternwohnheims in Johannis verfolgt. Mein Conclusio: Anscheinend wollen die meisten doch lieber Parkplätze als weitere Häuser. Schon allein das Theater wieder um den Nelson-Mandela-Platz. Ich dachte "jawoll, endlich ein Schritt Richtung Zukunft" und es werden Parkplätze durch Grün ersetzt, und dann grätscht die CSU wieder dazwischen.


    Aber grundsätzlich bleibt: Ein Hochhaus ist eine senkrecht gebaute Monokultur, und hierzu brauchts den entsprechenden Bedarf. Den sehe ich nicht.

  • Ja, ich hab das ja auch nicht böse gemeint! Aber, wenn man immer liest in den Zeitungen, in der Stadt mangelt es an Platz und Wohnraum, und Herr Vogel glaub ich sagte:" Wir werden jetzt nicht mit der Axt durch den Wald gehen und Fläche schaffen", was wäre dann die nächste Alternative? Ich hab ja das Wohnen gemeint mit Hochhäusern.

  • .... Aber, wenn man immer liest in den Zeitungen, in der Stadt mangelt es an Platz und Wohnraum....


    Ja, das lese ich auch, und dabei beschleicht mich eher das Gefühl, dass das ein werbendes Trommeln ist für den Standort Nürnberg. Ich denke dass der Markt eher nicht so heiss ist wie man ihn herredet. Denn ich wüsste nicht, wieso sonst das Bürohaus auf dem Porschegelände zurück gestellt worden ist. Das einzige große Projekt in der Hinsicht ist das von Haupt am Hauptbahnhof, wobei da alles noch im Nebel liegt. Hier wird das Pferd ja von hinten aufgezäumt: Man sagt man wolle ein Hochhaus bauen, und sucht nun nach Interessenten um es irgendwie zu vermarkten und zu finanzieren. Da fehlt es m.M. nach an einem überzeugenden Konzept. Denn normalerweise steht die Nachfrage am Anfang des Prozesses.


    Immerhin am Milchhof entsteht nun der letzte Bauabschnitt für Büroneubauten. Und entlang der Bahnhofstraße die "Marienzeile", die man als Bürokomplex sicherlich auch senkrecht bauen könnte. Aber wozu, wenn die Grundstücke in derart großen Dimensionen als Paket verscherbelt werden. Man hätte sich hier durchaus auch ein anderes Konzept vorstellen können.


    Das einzige Wohnhochhaus entsteht in Thon an der Wilhelmshavener Straße, wobei das mit 8 Stockwerken noch kein Hochhaus im eigentlichen Sinne ist. An sonsten wirken die Hochhäuser in Langwasser aus stadtplanerischer Sicht wohl immernoch abschreckend. Man denke auch an die riesigen Flächen, die noch durch Wohnen bebaut werden sollen (Lichtenreuth, Tiefes Feld).


    Nur wie gesagt, sollte z.B. das Konzept "Marienzeile" nicht ganz aufgehen, dann baut man eben einen der Blöcke nicht, sondern legt ersteinmal einen Prakplatz an und plant neu. Das kann man bei "waagerechten Monokulturen" durchaus machen, während ein Hochhaus eben ein Hochhaus ist, und nur als solches ingesamt funktionieren kann. Bleibt für mich nur die Erkenntnis, dass die Nachfrage, der Druck zu gering ist.

  • Das ich hier immer wieder kritiesiert werde, is o.k!! Aber 518.000 Einwohner sind es laut Nürnberg.de.statistik! Also bin ich nicht derjenige der die Zahlen hier reinbringt!!(harher)!! Und auch der extreme boom in Nürnberg von Touristen sprich,vielen Zuzügen kommt nicht von mir! Also, bitte mal locker bleiben...........(Man sollte halt mal alles lesen im Internet).


    Das war wirklich gar nicht persönlich gemeint.
    Nur weichen eben die offiziellen Zahlen von den Wunschzahlen der Stadt Nürnberg ab.
    Dass der Tourismus wächst ist auch korrekt.


    Aber Nürnberg ist eben in vielen Punkten - zumindest im Vergleich in Bayern - eher Schlusslicht (Arbeitslose, Verschuldung ...).
    Außerdem besitzt Nürnberg keine richtige Uni und es gibt nur wenig große Firmensitze hier.


    In einer Analyse der WiWo schneidet Nürnberg hinsichtlich Wohnimmobilien nicht schlecht ab. Das liegt aber wohl vor allem daran, dass Nürnberg noch ein gemäßigtes Preisniveau mit Steigerungspotential hat. In den Boomstädten ist ja kaum noch Steigerung möglich.
    Insgesamt denke ich auch, dass hier nicht unbedingt ein Boom herrscht. Sonst wäre das Quelle-Areal ja schon längst in trockenen Tüchern. Oder was ist mit dem Brachgelände der früheren Cebal-Werke (wo BMW mal bauen wollte)?

  • Innovative Lösungen für das urbane Leben der Zukunft (Vorträge)

    Die re:publica war dieses Jahr nicht nur das obligatorische Bloggertreffen und Ort für Diskurse der digitalen Gesellschaft. Weil die Netzkonferenz schon immer etwas über den Tellerrand blickte und auch weil das Wissenschaftsjahr 2015 sich mit der Stadt der Zukunft beschäftigt, fand neben diversen Talks rund um Urbanität auch eine Subkonferenz zum Thema „Zukunftsstadt“ statt. Vorgestellt und diskutiert wurden Visionen für die Stadt von morgen. Es geht um die großen Fragen: Wie und wo werden wir arbeiten? Wie reagieren wir auf Klimaveränderungen? Was macht eine Stadt lebenswert und zukunftsfähig?


    Ich habe in meinem Blog eine Übersicht der Sessions zum Thema (auch für mich) zum nachgucken zusammengetragen. Viele der Talks wurden nämlich aufgezeichnet. Schaut mal hier: http://www.sugarraybanister.de…er-zukunft-republica-2015


    Viele Grüße!

  • Nürnberg fehlt es an Großstadtflair

    Titelt die NZ heute, und veröffentlicht ein Interview mit Sebastian Brehm, den Fraktionsvorsitzenden der CSU:


    http://www.nordbayern.de/regio…grossstadtflair-1.4444695


    Brehm beklagt darin so allerlei, fehlende Geschäfte, fehlende Architektur....
    Ich musste dabei ziemlich schmunzeln, wie subtil hier versucht wird politisch auszuteilen. Insbesondere auf die Fürther Straße und die Quelle, die dieser Tage an einen Investor für Einkaufszentren vertickt wurde, wird eingegangen. Konkret beklagt Brehm, dass die Fürther Straße nicht vierspurig sei, mit breiten Rad- und Gehwegen, um so großstädischer zu wirken. Wie gesagt, ich musste herzhaft lachen über soviel Rückwärtsgewandheit und frage mich, wann der Mann dort das letzte mal gewesen ist, und wie er so Boulevardcharakter dort etablieren möchte. Man braucht nur nach Berlin zu schauen, der Kurfürstendamm läuft in den städtebaulich wichtigen Abschnitten zweispurig, mit vielen Bäumen und überbreiten Gehwegen. Das funktioniert. Brehms Forderung beschreibt vielmehr die parallel laufende Kantstraße, wo sich die Autos in Schlangen stauen und sich an den schmalen Gehwegen Dönerbuden und Handyläden aneinander reihen. Aber das haben wir jedoch schon.


    Nürnbergs Charakter an der Fürther Straße aufzuhängen scheint mir etwas einseitig: Das schlagende Herz ist die Altstadt, sie wird besucht, hier wird eingekauft und hier finden die Feste statt. Wer diese Stadt zu einer lebendigen Großstadt weiterentwickeln möchte, der spricht das Thema Radwege und alternative Verkehrskonzepte an, der meldet sich laut zu Wort wenn es um das Thema Bildung und Universitätsstandort geht, und der fordert hohe gestalterische Standards von allen, die hier in Bestlagen investieren und Bauen wollen.


    Nein, mit diesem Kurzinterview hat sich Brehm nicht als Visionär für Nürnberg empfohlen, dann halte ich lieber noch etwas mit Maly in seiner gemütlichen langweiligen Großstadt aus und besuche die vielen Feste....

  • Hi,


    ich weiß nicht, ob dieser Link schon gepostet wurde:


    https://keineahnung.wordpress.…n-einem-unbekannten-land/


    Ich bin vor kurzem nach Nürnberg gezogen, lese bereits eine Weile hier mit und muss dem Autor in weiten Teilen zustimmen.
    Ich komme aus einer, nach meinem Dafürhalten, sehr ansehnlichen thüringischen Kleinstadt mit so gut wie vollständig erhaltenem Stadtbild und habe Erfurt, Leipzig und Dresden als Referenzpunkte, wobei ich in Letztgenannter auch 2 Jahre gewohnt habe.
    Mit westdeutschen Großstädten kam ich nur wenig und zu einer Zeit, als ich noch kein Auge für architektonische Belange hatte, in Kontakt.


    Umso irritierter war ich deshalb als ich Nürnberg letztes Jahr, nachdem ich zuletzt als Kind da gewesen bin, besucht habe.
    Ich wähnte mich im falschen Film als ich mich in der östlichen Sebalder Altstadt befand und weigere mich bis heute diese erneut zu betreten, da ich mich nur aufregen und schlechte Laune bekommen würde.Ich hatte eine gänzlich andere Vorstellung von “wohlhabenden“ westdeutschen Großstädten.


    Bei meinem nächsten Besuch nahm ich mir vor die Viertel jenseits der Stadtmauer zu begutachten. Als ich schließlich entlang der Johannisstraße lief fiel mir auf, dass die geschlossene “großstädtische“ Bebauung bereits nach sehr kurzer Zeit durchschritten ist, was mir ebenfalls nicht zusagt.
    Zudem war mir die Mischung aus Altbauten und fast ausschließlich abstoßenden Neubauten in diesem Maße eher fremd und drückte die Stimmung, wenngleich ein paar nette Altbauten vorzufinden waren.
    Mir waren bis dato grob gesagt reine Altbau- oder aber Plattenbauviertel vertraut (wobei mir selbst die Blocks der ehemaligen DDR; insbesondere die Jüngeren; besser als die hiesigen gefallen, eventuell reine Gewohnheitssache).
    In Gostenhof gefiel mir die reichlich vorhandene Altbausubstanz, jedoch empfand ich die zum Teil schier endlosen, engen, kaum aufgelockerten Straßen als unwirtlich. Zudem muteten mir die weniggeschossigen Bauten im inneren Teil zu dörflich an.


    Weitere Störpunkte (um den Rahmen nicht gänzlich zu sprengen):


    jämmerlich kahle, triste Platzgestaltung (Jamnitzer Platz, Aufseßplatz)


    Null Gespür für Ensembles (Bsp.: Ecke Danziger Platz; wunderschöne gemütliche Häuschen und
    daneben geschmackloseste Blocks, man möchte fast sagen hineingekotzt)


    Man bekommt den Eindruck, dass neben etwas Ansehnlichem zwanghaft etwas besonders Hässliches sein muss, man möchte sich scheinbar keine reine Schönheit gönnen (Vergangenheit,Schuld...)


    Generelle Geschmacklosigkeit(Tankstellen und Gebrauchtwagenhändler mitten im Wohngebiet; blaue Metallbänke vor dem Opernhaus; Metallbrücken im Stadtpark; Stahlrohr-Pergola im Stadtpark; Altglascontainer als platzgestaltendes Element; In St. Leonhard frontaler Panoramablick von einer Bank auf einen 2 Meter entfernten Container samt anderem Unrat daneben)


    Fensterkrankheit: die sowieso zum Teil bereits sehr schlichten Jugendstilhäuser strahlen für mich ,mit Billigfenstern und unpassender Tür, so gut wie keine Attraktivität mehr aus


    Mitunter sehr lange Straßenabschnitte gänzlich ohne Straßenbegleitgrün, dafür jedoch mit fast den gesamten Bürgersteig einnehmenden Autos; von gepflasterten Straßen ganz zu schweigen


    Die wenigen existierenden Plätze werden geschmacklos zugebaut, statt Plätze mit Wohlfühlfaktor zu schaffen (Bsp.: Kindergarten auf dem Fenitzerplatz; Ja, Nürnberg hat wenig Fläche, nichtsdestotrotz hätte sich hier bestimmt eine bessere, ebenso zentrale Lösung finden lassen)


    Tendenz niedriggeschossig zu bauen


    Außer in den innenstadtnahen Vierteln, obwohl selbst dort teils, fast dörfliches “gemütliches“ Flair und keine ausufernden Gründerzeitviertel weit abseits der Innenstadt à la Leipzig (von Vielen sicherlich geschätzt, von mir hingegen noch nicht)


    U-Bahnhof Gestaltung zum Teil sehr unterdurchschnittlich (Mein Besuch hielt die künstlerischen Elemente in der Station Schoppershof von Weitem für nicht versteckte Kabel der U-Bahn Technik)


    Größtenteils Verschandelung der wenigen alten Substanz (Blechgauben, Dämmung, bodentiefe Fenster etc.)


    Betondominanz (Bsp: Abgrenzungen an Straßenbahnhaltestellen, neu geplante U Bahn Aufgänge aus Beton, die binnen kürzester Zeit versifft aussehen)


    Nordost Nürnberg: fürchterliches städtebauliches Wirrwarr


    Scheußliche, anspruchslose weiße Klötze als Neubauten



    Das soll es fürs Erste gewesen sein, da ich keine Lust habe noch mehr zu schreiben.
    Sorry für diesen Roman, aber ich musste meinen Unmut einmal kundtun, da mein Freundes- und Bekanntenkreis kaum städtebauliches Interesse hat und sich weigert meine Ausführungen länger anhören zu müssen.
    Eventuell ist es ja interessant für euch was Außenstehende, mit anderem geografischen Hintergrund, für einen ersten Eindruck von Nürnberg haben.
    Ich habe mich fast nur über die Viertel außerhalb der Altstadt ausgelassen, da ich mich vornehmlich in einem davon aufhalten werde und einem angenehmen unmittelbaren Wohnumfeld mindestens genauso viel Bedeutung beimesse wie einer attraktiven Altstadt.
    Ich wohne jetzt im Viertel Rennweg, was von der Altbausubstanz, U-Bahn Anbindung und Baum- und Restaurantdichte ganz nett ist um auch mal etwas positives zu sagen.
    Falls meine Ausdrucksweise etwas rabiat gewesen sein sollte ,dann dient dies nur zur Bestätigung dessen, dass mir etwas am Stadtbild Nürnbergs liegt und ich kaum mit ansehen kann wie durchaus vorhandenes Potenzial überhaupt nicht ausgeschöpft und die Stadt Tag für Tag hässlicher wird.

  • Hi Damian, willkommen im Forum und vielen Dank für deine "Einlassungen", die ich für sehr wichtig halte. Denn der Nürnberger Michel ruht sich nach meinem Dafürhalten noch heute auf all dem aus, was hier bis ca. 1960 entstanden ist. Danach ist tatsächlich viel Schrott entstanden, und ein mies entworfen und plaziertes Haus ruiniert die Ästhetik aller daneben stehenden Gebäude mit. Das stimmt absolut. So geht es mir auch. Es ist leichter in eine schönere Stadt zu kommen als in einer abstoßendere. Aber das Übel grassiert erst seit keine Ahnung 30 Jahren oder so.



    jämmerlich kahle, triste Platzgestaltung (Jamnitzer Platz, Aufseßplatz)


    Ja, man sagt mittlerweile selbst in Nürnberg: Nürnberg kann keine Plätze. Die Platzgestaltung ist unterirdisch, meist sind es lediglich Parkplätze mit ein paar Müllcontainern drauf.



    Man bekommt den Eindruck, dass neben etwas Ansehnlichem zwanghaft etwas besonders Hässliches sein muss, man möchte sich scheinbar keine reine Schönheit gönnen (Vergangenheit,Schuld...)


    Das passiert, wenn die Bauverwaltung dem rollenden Rubel oberste Priorität einräumt, d.h. jeder muss bauen dürfen, egal ob es was gutes ist oder nicht. Alles wird auf das technisch notwendige reduziert, Gestaltung spielt keine Rolle mehr. In Nürnberg hat es jahrhundertelang eine Gestaltungssatzung für Neubauten gegeben, von der der Ruf des Stadtbildes noch heute zehrt. Heute freilich rangiert das Baugeschehen gestalterisch im gesamtdeutschen Vergleich eher am unteren Ende. Dazu muss man sich nur hier im Forum umsehen.



    Generelle Geschmacklosigkeit(Tankstellen und Gebrauchtwagenhändler mitten im Wohngebiet; blaue Metallbänke vor dem Opernhaus; Metallbrücken im Stadtpark; Stahlrohr-Pergola im Stadtpark; Altglascontainer als platzgestaltendes Element; In St. Leonhard frontaler Panoramablick von einer Bank auf einen 2 Meter entfernten Container samt anderem Unrat daneben)


    Man meint, es gibt keinen Koordinator für das Stadtbild, jeder wurschelt vor sich hin. Du hast in deiner Aufzählung die vielen provisorisch zugeteerten Gehsteige vergessen und den Flickenteppich an Straßen- und Gewegbelägen und Radwegen. Ich wundere mich z.B. wieso beim Abschluss von Tiefbauarbeiten auf Pflasterwegen die Pflastersteine nicht wieder so zusammengesetzt werden, dass die Rad- und Gehwegmarkierungen lesbar sind. Stattdessen wird einfach zusammegewürfelt. Da ist kein Interesse, keine Steuerung, keine "Komandostruktur" dahinter.



    Mitunter sehr lange Straßenabschnitte gänzlich ohne Straßenbegleitgrün, dafür jedoch mit fast den gesamten Bürgersteig einnehmenden Autos;


    Wenn du für jedes parkende Auto, dass ja irgend jemand bezahlt hat, vielleicht nur 5.000 EUR ansetzt weisst du wo der Nürnberger sein Vermögen hat: Es parkt auf dem Gehsteig, und das Geld fehlt dem Stadtbild, der Infrastruktur, dem Gemeinwesen... Nürnberg ist was Mobilität angeht noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Hier besitzt man ein Auto auch wenn man es nur 10 Minuten am Tag benutzt, einfach weil der ÖPNV teuer ist, der teuerste in Deutschland, und weil Parken nix kostet. Siehe auch dazu einen aktuellen Artikel:


    http://www.nordbayern.de/regio…verkehrsproblem-1.4570641


    Daran wird sich auch nichts ändern, es sei denn der Wählerwille straft die ewig gestrigen der CSU diesbezüglich mal ab.



    Fensterkrankheit


    Darunter leiden die Weststädte eigentlich alle. Diese Billigplastefenster sind aber nicht nur hässlich, sie sind auch unpraktisch und kurzlebig.



    U-Bahnhof Gestaltung zum Teil sehr unterdurchschnittlich


    Nürnberg hat halt leider keine echt historischen U-Bahnhöfe, da die U-Bahn gerademal 40 Jahre alt ist. Daher finde ich die Untertagegestaltung der Bahnhöfe durchaus sehenswert, in Berlin z.B. sind eigentlich nur die historischen Bahnhöfe und die superzentral liegenden schick, am Stadtrand z.B. gehts dann steil bergabmit dem Chick. Das Manko ist eher die Gestaltung der Zugänge, die mit Beton statt mit Liebe geschieht.



    Größtenteils Verschandelung der wenigen alten Substanz (Blechgauben, Dämmung, bodentiefe Fenster etc.)


    Billigheimermentalität, Obifizierung, fehlende Vorgaben und Beratung....



    Scheußliche, anspruchslose weiße Klötze als Neubauten


    Wie gesagt, die Bauverwaltung gibt sich mit dem billigsten zufrieden. Soweit ich aus zuverlässigen Quellen weiss, beschäftigen die Nürnberger Baufirmen Schultheiss und Bauhaus, die hier fast jedes Grundstück bebauen dürfen, keine ausgebildeten Architekten, sondern lediglich Ingenieure. So sehen dann auch die Entwürfe aus.



    ...dass mir etwas am Stadtbild Nürnbergs liegt und ich kaum mit ansehen kann wie durchaus vorhandenes Potenzial überhaupt nicht ausgeschöpft und die Stadt Tag für Tag hässlicher wird.


    Ich wohne übrigens ebenfalls im Rennweg, und es gefällt mir hier eigentlich recht gut. Aber ich fürchte mit nahezu jedem Baugerüst, dass hier irgendwo aufgestellt wird, eine drohende Bausünde, irgend eine Styopororgie oder Titanzinkverblechung, die die Stadt wieder ein Stück billiger aussehen lässt.


    Es gibt aber auch Hoffnung, die nämlich von all jenen kommen kann, die von Außerhalb nach Nürnberg kommen, die auch andere Städte kennen und sehen, dass Nürnberg abgehängt wird, obwohl man eigentlich mit wenigen Mitteln hier viel erreichen könnte.


    Auf jeden Fall würde ich mich freuen wenn du das eine oder andere, was dir auffällt oder misstfällt hier näher beschreibst, idealerweise mit Bild. Dafür ist das Forum ja da.

  • Demian


    Traurig, aber wahr!


    Das Problem ist eben, dass Nürnberg eher eine arme Stadt ist. Es ist ein strukturelles Problem. Nürnberg hat zu wenig High-Tech-Arbeitsplätze, wohl auch weil es hier keine richtige Uni gibt.
    Firmen verlagern eher weg als her.
    Es gibt hier kein BMW, kein Audi, keine Siemens-Medizintechnik ...
    Es gibt wenige florierende Leuchtturm-Bereiche (Messe, GfK, Datev).
    Das hat allgemein eine relativ schwache Wirtschafts-, Kauf- und Steuerkraft zur Folge.

  • Das sehe ich nicht ganz so, allein auf die angebliche Armut unserer Stadt würde ich das nicht schieben. Nürnberg ist nämlich nicht arm, es rechnet sich aber arm. Im Vergleich mit Hamburg, München, oder was weiß ich Monaco oder Luxemburg ist Nürnberg sicherlich arm. Aber die von Demian genannten Städte Quedlinburg, Görlitz oder auch die vergleichbar großen und bedeutsamen Oststädte Leipzig und Erfurt sind gegenüber Nürnberg schon ärmer, und dennoch hat man dort ein gänzlich anderes Gefühl, wenn man durch das Stadtbild streift.


    Nürnberg verramscht sich an die Autofahrer, ich selbst fahre hier auch Auto, weil es nix kostet, weil die Ampelschaltungen den Durchgangsverkehr durch die Innenstadt bevorzugen anstatt über den Ring, und weil ich den Wagen problemlos überall abstellen kann. Wozu also den ÖPNV nutzen, das kostet die Kurzstrecke mittlerweile über 2 EUR. Und das obwohl ich eine Super Anbindung direkt vor meiner Haustür habe bis in die Firma.


    Das der teuerste ÖPNV-Verbund Deutschland oft nur durchschnittliche Architektur und wenige attraktive Angebote auf die Füße gestellt bekommt verstehe ich aber auch nicht.
    Immerhin, es geht in die richtige Richtung, die VGN kooperiert in Sachen Carsharing mit entsprechenden Anbietern und die Mietfahrräder sind mittlerweile auch sehr komfortabel zu bekommen.


    Z.B. könnte Nürnberg mit einer Parkraumbewirtschaftung mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. Man könnte den parkenden Verkehr von den Plätzen und städtebaulich wichtigen Punkten entfernen, in dem man ihn dort reglementiert und verteuert. Die Plätze könnten dadurch viel attraktiver werden, für die Kosten könnte man die Parkgebühren hernehmen. In den meisten deutschen Städten ist das selbstverständlich.
    In Nürnberg bekommen die Politiker diese naive Panik, dass man bei einer Parkraumbewirtschaftung plötzlich an Attraktivität verlieren würde, und die Kunden aus dem Umland fern bleiben würden.
    Also ehrlich, wenn ein Kunde aus dem Umland wegen etwas nach Nürnberg kommt, was er auch in seinem lokalen Supermarkt bekommen kann, ist es vielleicht besser, wenn er es auch dort kauft. Auf diesen Verkehr kann man wirklich verzichten, der kostet die Allgemeinheit nämlich nur viel Geld. Zugleich würde es wieder Raum schaffen für Geschäfte, die eben keine Franchises oder Ketten sind, sondern echte Nischen, die sich im Umland nicht halten könnten. Manche Besucher erzählen mir enttäuscht von der Breiten Gasse, weil es dort die gleichen Läden gibt wie daheim im xy-Center, den Sowieso-Arcaden oder der Keineahnung-Galerie. Attraktivität geht anders.


    Viele der von Demian kritisierten Punkte sind zudem auch keine öffentliche Angelegenheit, z.B. die Fenster und Dächer an Privathäusern. Die Menschen machen halt alles mögliche, wenn sie nicht daran gehindert werden. Hier fehlen schlicht Regelungen. In einem falsch verstanden Anflug an Liberalismus hat man hier in der Vergangenheit viele Vorschriften und Regelungen abgeschafft, die diesen Wildwuchsverhindert hätten, der heute oft zu latent wachsendem Unwohlsein in manchen Gegenden führt. In der Tat, in einigen Vierteln, in denen ich eher selten bin, empfinde ich den Aufenthalt als ziemlich unwirtlich. Dass z.B. die Bucher Straße an einigen Stellen Gehwegbreiten von nur 1 Meter aufweist, geht absolut garnicht.
    Auch die Gibitzenhofstraße ist teilweise eine Rennpiste. Mit dem Rad fahre ich da äußerst ungern, mit dem Auto hat man freie Fahrt, wie auf dem Lande.

  • Natürlich stehen Städte wie z.B. Leipzig in vielen Faktoren (noch) schlechter da als Nürnberg. Der springende Punkt ist aber, dass Nürnberg in den letzten Jahrzehnten irgendwie den Anschluss verloren hat.
    Während etwa Regensburg durch Uni und BMW sich prächtig entwickelt hat, verliert Nürnberg an Boden. Das spiegelt sich schon in der Stadt wider - eben z.B. der Zustand der Straßen und der Fußgängerzone.


    Und manches liegt möglicherweise auch an der - sorry - etwas kleinkarierten fränkischen Mentalität. Deshalb gibt es fast keine anspruchsvollen Neubauten, alles 08-15-Zweckbauten.


    Ansonsten ist man ist hier ja schon stolz, wenn man nun ein Hallenbad neu gebaut hat - an der Stelle, wo vorher ein größeres Hallen- und Freibad war.
    Der ÖPNV ist auch so ein Thema. Man wusste nicht so richtig was man wollte und hat jetzt ein halbes U-Bahn-Netz und ein halbes Strab-Netz. Das ist nicht nur von der Linienführung unpraktisch, sondern vor allem auch ineffizient und teuer.
    Ich finde übrigens nicht, dass in Nürnberg der Kfz-Verkehr stark bevorteilt würde. Da gibt es ganz andere Beispiele in Deutschland - vorteilhaft oder auch eher nicht ...

  • Hallo Demian, auch von mir ein herzliches Willkommen.

    Ja, somanches was du schreibst ist sicherlich nicht ganz von der Hand zu weisen, in Teilen aber auch irgendwie Widersprüchlich und daher wenig konsistent (z.B. der Teil zu dörflich vs städtisch, hoher und niedriger Bebauung).
    Letztlich mag man oft das was man kennt und ist dem neuen gegenüber kritischer. Als ich das erste mal in Dresden war und am Bahnhof ausstieg, war ich auch recht enttäuscht. Mir gefällt die Stadt bis heute nicht sonderlich, auch wenn das Elbpanorama natürlich nett ist. Weite Teile der Stadt sind einfach zugestellt mit 90er-Jahre Konsumtempeln und der Rest ist halt Platte. Das bischen Barock ist ja doch sehr überschaubar und der viele Hype darum eigentlich nur Teil der an den Westen gerichteten Rechtfertigungskampagne für den dorthin geschauffelten Soli.

    Prinzipiell hat Tühringen traumhafte Kleinstädte! Nur eben keine Wirtschaft...

    d.

  • Hallo Dexter und harher!


    Wie in meinem Post bereits erwähnt lege ich großen Wert auf ein angenehmes Wohnumfeld (Priorität; absoluter Altbaufan) und da findet sich in Dresden doch so manches fast komplett geschlossenes Altbauviertel (Antonstadt; Plauen; Löbtau; Südvorstadt; Striesen; Pieschen; vom Weißen Hirsch etc. ganz zu schweigen) von größerem Ausmaße (nicht nur 3-4 schöne Straßenzüge und dann wieder Ernüchterung), was mir sehr zusagt.
    Dass die Prager Straße beispielsweise scheußlich ist, ist selbstredend.
    Zwischen https://www.google.de/maps/@49…WzJlsA!2e0!7i13312!8i6656
    und Plattenbauten in Dresden Gorbitz würde ich keinen ästhetischen Unterschied ausmachen. Einfach banal


    Ich habe in dieser Ecke gewohnt


    https://www.google.de/maps/@51…e0!7i13312!8i6656!6m1!1e1


    und bis jetzt noch keine Ecke in Nürnberg gefunden (im größeren Stil), die diese Heiterkeit und Gutbürgerlichkeit für mich ausstrahlt und das obwohl dies lediglich ein Arbeiterviertel war und moderate Mietpreise hat (Gostenhof würde als Vergleich passen; ich weiß um Nürnbergs Vergangenheit als Arbeiterstadt..).
    Die breiten, gepflegt wirkenden, gepflasterten Straßen mit viel Grün, sogut wie ohne lästige Bausünden alle 30 Meter und vollgeparkte Gehwege sind einfach schön.
    Ich kann nichts störendes finden, außer dass die Balkone aus Holz sein könnten (Meckern auf sehr hohem Niveau) und der Würth-Niederlassung, was aber eine Seltenheit in Dresden ist.
    Auch hier https://www.google.de/maps/pla…b34b75:0x3ae33670b23ba3fe
    Herrlich, an dieser Platzgestaltung könnte Nürnberg sich ein Beispiel nehmen, aber Stein braucht ja weniger Pflege.


    Selbst als ich durch Erlenstegen gefahren bin, was ja das schöne Villenviertel sein soll sind mir viele Bauten sauer aufgestoßen.
    In den vielen engen, dunklen, kaum aufgelockerterten Straßenzügen, gesäumt von Automobilen, in N bekommt man fast Beklemmungen und Depressionen.
    Und wenn man die Viertel nahe der Altstadt durchschritten hat findet man sich zum Großteil in 50/60` Wüstenein wieder (wie im Link bereits gesagt) oder in oftmals verhunzten 20´Jahre Siedlungen.
    Darüber hinaus wirkt das Stadtbild N´s über weite Strecken schmuddlig und ungepflegt auf mich.
    Wie nothor bereits meinte wirkt es auf mich als habe man seit den 60´ nicht viel getan, obwohl man doch angeblich bis zur Wiedervereinigung Geld gehabt hat, was nun durch den Soli nicht mehr vorhanden ist. Dies scheint man nicht gut/ gar nicht investiert zu haben.

    Ich nehme die Stadt als sehr ernst wahr. Von der landschaftlich eher reizlosen Lage N (alles flach; Gewächshäuser..) bin ich auch weniger angetan, obwohl Kleinweidenmühle ganz nett ist.
    Nichtsdestotrotz würde ich Dresden mit der Elblandschaft+ Pirna und Radebeul als deutlich attraktiver einstufen (Zirndorf und Lauf werde ich mir noch anschauen).



    Ich möchte nicht alles schlecht machen jedoch stelle ich immer wieder ungewollt Vergleiche an und eventuell hilft mir das Niederschreiben meinen Frieden mit der Stadt zu schließen, da ich fürs Erste hier bleiben muss.


    Wenn ich in die Leipzig-Stränge in diesem Forum gucke, wo halbverrotete Altbauten perfekt wiederhergerichtet werden, geht mir das Herz auf.
    Während Häuser in Nürnberg, die laut Immobilienportalen frisch saniert wurden, oft ihre “Bruchbudenfenster“ behalten und selbst denkmalgeschützte Objekte oft nur Kunststoffsprossen bekommen. Man möge sich nur einmal vorstellen, was man aus dem Spielwarenkontor Auge, in der Fichtestraße, in Leipzig gemacht hätte.


    in Teilen aber auch irgendwie Widersprüchlich und daher wenig konsistent (z.B. der Teil zu dörflich vs städtisch, hoher und niedriger Bebauung).


    Ich wollte verdeutlichen, dass mir höhergeschossige Altbauten wie entlang der Fürther Straße mehr zusagen und dass viele Ecken, die gar nicht weit weg von der Stadtmauer sind bereits provinziell wirken. N wirkt auf mich keinesfalls wie eine Stadt mit einer halben Million Einwohner, eher wie ein “aufgeblasener Zwerg“. Schaut man sich die Flächenzahlen anderer Halbmillionenstädte an bestätigt sich dieser Eindruck. Ich weiß nicht in welchem Maße die anderen Städte dieser Größenordnung eingemeindet haben, habe aber den Eindruck, dass dies in Nürnberg in besonders großem Umfang geschehen ist( https://de.wikipedia.org/wiki/…n_die_Stadt_N%C3%BCrnberg ), kann mich aber natürlich auch irren.


    Zudem fände ich es an geeigneter Stelle wünschenswert höher zu bauen als es bisher getan wird:


    Beispiele: Milchhof-Areal, Neubau Team Bank, Neubau Deutsche Rentenversicherung ( http://www.deutsches-architekt…wthread.php?t=9510&page=2 )


    Du hast in deiner Aufzählung die vielen provisorisch zugeteerten Gehsteige vergessen und den Flickenteppich an Straßen- und Gewegbelägen und Radwegen.


    Stimmt, die provisorisch geteerten Gehsteige sind mir auch negativ aufgefallen, besonders in der Fürther Straße. Die Liste könnte man sicher noch ewig weiterführen (Bsp: unnötige Betonpoller in der Altstadt; obwohl ich nicht sicher bin ob diese wirklich unnötig sind, wenn ich mir nothors Ausführungen zu Nürnbergern und ihrem Auto hier durchlese; überall kleine Baustellen, die wirken als wären sie schon ewig nich mehr betreten wurden ...)


    Prinzipiell hat Tühringen traumhafte Kleinstädte! Nur eben keine Wirtschaft...


    Da muss ich dir leider zustimmen. Wäre das anders hätte es mich höchstwahrscheinlich nicht von dort weggetrieben. Ich werde bei Gelegenheit einen Strang in der Galerie diesbezüglich erstellen..



    Um nicht den Eindruck zu erwecken, hier Bashing westdeutscher Städte betreiben zu wollen: Wiesbaden, Lübeck und Freiburg gefallen mir sehr gut (soweit ich das über das Internet in Erfahrung bringen konnte)!

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