Ökonomische Perspektiven Frankfurts

  • Neue Bevölkerungsprognose bis 2040

    Das Frankfurter Amt für Statistik hat heute eine neue Bevölkerungsprognose für die Zeit die kommenden 25 Jahre (Zeit bis 2040) veröffentlicht.


    Die Zahlen unterscheiden sich massiv von der letzten Prognose aus dem Jahr 2009. Hier ein paar Highlights:

    • Allein in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 ist die Frankfurter Bevölkerung um ca. 4.500 Einwohner auf ca. 713.000 gestiegen.
    • Für das Jahr 2020 wird nun eine Bevölkerungszahl von 764.000 Einwohnern prognostiziert (alte Prognose: 725.000)
    • Für das Jahr 2030 wird nun eine Bevölkerungszahl von 810.000 (!!!) Einwohnern prognostiziert (alte Prognose: 723.000)
    • Erst nach 2030 wird der Anstieg nach der aktuellen Prognose abflachen
    • Für das Jahr 2040 wird eine Bevölkerungszahl von 830.000 Einwohnern prognostiziert
    • Der Bevölkerungsanstieg bis 2040 beträgt 17%, die Anzahl der deutschen Einwohner wird sich um 11% erhöhen, der der ausländischen Mitbürger um 33%. Dies führt zu einem Anstieg des Ausländeranteils von 27,7% auf 31,5%.
    • Absolut werden die Einwohnerzahlen in Bornheim (ca. +7.850), Bockenheim (ca. +6.650) und dem Gallus (ca. +5.200) am stärksten steigen, prozentual in Sindlingen (50,3%), Preungesheim (30,9%) und am Frankfurter Berg (27,8%).


    Insgesamt erhöht sich dadurch der Druck auf die Stadtregierung sicherlich massiv. Der Druck hinsichtlich Bebauung des Pfingstberges, der stärkeren Bebauung von Bonames-Ost, der Einhausung der A661 und ggf. sogar dem Antasten des Grüngürtels wird dadurch immer stärker werden.

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  • Und dann soll noch jmd sagen, wir brauchen Terminal 3 nicht in Frankfurt, oder keine Internationalen Freizeitangebote wie zb die Pferderennbahn inkl Chin. Hotel.


    Eine der ersten Maßnahmen nach der Revolution in China war die Umwandlung der Galopprennbahn in Schanghai in einen Volkspark.


    Rennbahn weg ohne Fußball geht also auch.

  • Über die in #263 erwähnte neue Bevölkerungsprognose schreibt heute auch die FAZ und findet hier ein passendes Bild: Tritt die Prognose so ein wäre das wie wenn alle Offenbacher nach Frankfurt umziehen. Das wollen wir natürlich nicht hoffen :)


    Der Artikel geht auch auf die Herausforderungen auf der Planungsseite, insbesondere die Anzahl der benötigten Wohnungen bis 2040. Aktuell habe Frankfurt noch ein Potential von ca. 70.000 Wohnungen. Das reiche aber nicht annähernd für die ca. 115.000 zusätzlichen Bürger der Stadt in 2040.

  • Gute Haushaltslage nach den ersten vier Monaten in 2015

    Wie die FNP und das Frankfurt Journal heute berichten sieht die Haushaltslage in Frankfurt weiterhin gut aus:

    • In den ersten vier Monaten wurden Kredite in Höhe von 14,67 Mio. € netto getilgt. Damit beläuft sich der Schuldenstand zum 30. April 2015 auf 1,52 Mrd. €.
    • Der städtische Haushalt weist zum 30. April 2015 einen Fehlbetrag von 61,47 Mio. € Euro aus. Wie schon in #257 erwähnt wird aber erwartet, dass am Jahresende eine schwarze Null stehen kann, sofern 2015 ähnlich verläuft wie 2014.
    • Die Steuereinnahmen sind aktuell stabil. Im Zeitraum Januar-April wurden Einnahmen von rund 654 Mio. € erzielt (27% des Haushaltssolls). Die Einnahmen liegen aber rund 65 Mio. € unter dem Niveau Vorjahreszeitraums.
    • Den größten Anteil an den Steuereinnahmen hat weiterhin die Gewerbesteuer. Sie belief sich im Zeitraum Januar-April auf rund 455,4 Mio. € (28% des Planwerts). Damit liegen die Gewerbesteuererträge um 66,3 Mio. € unter dem Vorjahreswert, aber um 79,5 Mio. € über dem Wert des Jahres 2013.
  • Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung veröfffentlicht

    Zusätzlich zu den Infos aus #263 und #266 berichtet die FNP heute über eine weitere Bevölkerungsprognose der Bertelsmann-Stiftung.


    In den Artikel haben sich allerdings Fehler eingeschlichen. So wird beispielsweise berichtet, dass die Bevölkerungszahl im 1. Quartal 2015 um 14.500 Einwohner zugenommen hätte und damit um ca. 161 Einwohner pro Tag. Tatsächlich nahm sie aber "nur" um ca. 4.500 Einwohner zu auf ca. 713.000 Einwohner.


    Kurz die Highlights der Bertelsmann-Prognose:

    • Bis zum Jahresende werden 719.140 prognostiziert. Diese Prognose könnte sich angesichts des Wachstums des 1. Quartals schon als zu gering erweisen.
    • Für 2020 werden 752.550 Einwohner prognostiziert. Die Stadt Frankfurt rechnet selbst mit 764.091 Einwohnern (Differenz: 11.541).
    • Für 2025 werden 773.630 Einwohner prognostiziert. Die Stadt Frankfurt rechnet selbst mit 793.644 Einwohnern (Differenz: 20.014).
    • Für 2030 werden 784.920 Einwohner prognostiziert. Die Stadt Frankfurt rechnet selbst mit 810.085 Einwohnern (Differenz: 25.165).


    Wie auch schon früher angesprochen wird es sehr schwierig werden, die zusätzlichen Bewohner im Frankfurter Stadtgebiet unterzubringen. Das aktuelle Wohnbaulandentwicklungsprogramm enthält ein Potenzial von rund 30 000 Wohnungen für die Zeit bis 2025. Bei einer durchschnittlichen Belegung mit zwei Personen könnten damit die rund 60 000 zusätzlichen Frankfurter, die von der Bertelsmann-Stiftung bis 2025 prognostiziert werden, gerade so versorgt werden. Sollte die Frankfurt-eigene Prognose sich als richtig erweisen, sind diese Wohnbauten aber nicht ausreichend. Dazu kommen dann noch die Baugebiete, die sich gar nicht realisieren lassen, wie z.B. das Gebiet „An der Wolfsweide“ in Preungesheim. Auch das von der SPD propagierte Neubaugebiet am Pfingstberg lässt sich nach den Erfahrungen mit dem Riedberg wohl kaum innerhalb von zehn Jahren zur Baureife bringen.


    Ebenfalls problematisch wird es für die Stadt beim Bau von Kindertagesstätten und Schulen. 2030 werden ca. 30.400 Kinder im Grundschulalter prognostiziert. Das sind knapp 5.000 mehr als heute, was ca. 10 zusätzlichen Grundschulen entspricht. Woher hierfür der Platz kommen soll ist derzeit nicht geklärt.

  • Leicht rückläufige Gewerbesteuereinnahmen im 1. HJ 2015

    Wie die FNP heute berichtet sind die Gewerbesteuereinnahmen im 1. Halbjahr 2015 leicht rückläufig gegenüber dem Vorjahreszeitraum (siehe #247 und #248). Es wurden 862 Mio. € statt 948 Mio. € eingenommen. Trotz des Rückgangs um 86 Mio. € erwartet der Stadtkämmerer, dass das Jahresziel von 1,65 Mrd. € Gewerbesteuereinnahmen erreicht wird. Dieses liegt ca. 80 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis.

  • Bezugnehmend auf #258:


    Die positiven Wachstumszahlen beim Frankfurter Tourismus setzen sich weiter fort. Wie einem Artikel in der FNP zu entnehmen ist, haben sich die Gäste- und Übernachtungszahlen im Zeitraum Januar bis Mai 2015 positiv entwickelt. Hier erreichte Frankfurt am Main ein Volumen von 1,97 Mio. Übernachtungsgäste (+3,9%) und 3,38 Mio. Übernachtungen (+6,3%). Die durchschnittliche Verweildauer ist mit 1,72 Tagen leicht angestiegen. Ebenfalls verbessert hat sich die Bettenauslastung mit 49,9% und die Zimmerauslastung mit 69%.


    Zuletzt hat sich das Wachstum im Mai aber leicht abgeschwächt. Dort wurden 710.408 Übernachtungen (+1,7%) und 431.373 Übernachtungsgäste (-0,5%) gezählt.


    Im Agenblick wächst der Auslandsmarkt stärker (+7,7% an Übernachtungen) als der Inlandsmarkt (+5,2% an Übernachtungen). Starke Zuwächse gibt es weiterhin bei den chinesischen Gästen, starke Rückgänge hingegen bei Gästen aus Russland.

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  • Von der Imtech-Insolvenz könnte auch Frankfurt betroffen sein. Das Unternehmen bezog 2012 seinen Neubau in Gateway Gardens. Siehe Infobeitrag und letzten Fotobeitrag dazu. Bis zu 500 Stellen könnten wackeln - je nach Ausgang des Insolvenzverfahrens. Denkbar ist die Übernahme durch eine andere Firma, nicht notwendigerweise jedoch an dieser Stelle oder in Frankfurt.

  • Starkes Tourismus-Wachstum im 1. Halbjahr 2015

    Bezugnehmend auf #250, #258 und #270:


    Die positiven Wachstumszahlen beim Frankfurter Tourismus setzen sich weiter fort. Wie einem Artikel in der FNP zu entnehmen ist, haben sich die Gäste- und Übernachtungszahlen im 1. Halbjahr 2015 sehr positiv entwickelt. Hier erreichte Frankfurt am Main ein Volumen von 4,2 Mio. Übernachtungen (+9,6%), was deutlich über dem Bundesschnitt von +3% liegt. Damit liegt Frankfurt deutschlandweit auf Platz 4 hinter Berlin, Hamburg und München, aber noch vor der Millionenstadt Köln.


    Die durchschnittliche Verweildauer ist mit 1,71 Tagen leicht angestiegen. Ebenfalls verbessert hat sich die Bettenauslastung mit 51,7% und die Zimmerauslastung mit 70%.


    Alleine im Juni wurden 789.274 Übernachtungen (+26,5%) und 466.564 Übernachtungsgäste (+17,7%) gezählt. Zu dieser Zeit fanden allerdings auch die Messe Achema und der Deutsche Seniorentag statt.


    Getragen wird das Wachstum sowohl von Gästen aus dem Inland als auch aus dem Ausland. 1,4 Mio. Übernachtungsgäste aus dem Inland (+6,4%) kamen bis dato. Starke Zahlen gab es auch von den Gästen aus den USA (+8,7%), Großbritannien (+6,2%), China (+41,4%), und Indien (+27,0%) zu vermelden. Einen starken Rückgang gibt es hingegen bei Gästen aus Russland (-22%).

  • [...] Tatsächlich nahm sie aber [im 1. Quartal 2015] "nur" um ca. 4.500 Einwohner zu auf ca. 713.000 Einwohner. [...]


    Deckungsgleich geht der gerade =29687131"]vorgestellte Jahresbericht der Wirtschaftsförderung auf Basis der Fortschreibung des Zensus 2011 von 708.453 Einwohnern per 31. Dezember 2014 aus. Zufällig sehe ich jedoch gerade, dass das Statistische Landesamt die eigenen Zahlen mit Stand 30. November 2014 veröffentlicht haben und demzufolge auf 717.264 Einwohner kommen.


    Der Jahresbericht der Wirtschaftsförderung dokumentiert auch die Entwicklung der Stellenzahlen (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort Frankfurt am Main). So erhöhte sich diese Zahl von 516.183 Ende Juni 2013 um ca. 2,3% auf 527.940 per Ende Juni 2014. Mal davon abgesehen, dass statistisch gesehen 75% der Bevölkerung Frankfurts einer Arbeit nachgeht (geht in der Realität natürlich nur mit posivitem Pendlersaldo), wächst der Arbeitsmarkt damit in etwa so stark wie der von Stuttgart und Hamburg, weniger stark als der in München (+2,7%) und Berlin (+3,3%), aber deutlich schneller als etwa der von Düsseldorf (+0,7%). Zumindest ein Teil der 11.000 neuen Arbeitsplätze muss auch in irgendwelchen Gebäuden unterkommen. Insofern ist spekulatives Bauen von attraktiven Bürogebäuden weniger riskant als man meinen sollte - sofern das Wachstum eine Weile anhält...


    Und noch etwas: Die Finanzwirtschaft ist nicht mehr die größte Arbeitgeberin. Sie wurde vom Sektor der Logistik und Mobilität (knapp 75.000 Beschäftige) überholt.


    Eins ist in jedem Fall sicher - und das wussten wir schon: Frankfurt boomt.

  • Perspektiven für Frankfurt

    Nachdem jetzt mit dem Marienturm das zweite Hochhaus nach dem Metzlerturm spekulativ gebaut wird, sollte man sich mal die Frage stellen, ob diese Investoren vielleicht auf einer Spur sind, die andere noch nicht gefunden haben. Hier mal zwei Hinweise dazu:

    • Bloomberg berichtet in diesem Artikel von einer Umfrage in Großbritannien, wo sich 51% für einen Brexit aussprechen und nur 49% dagegen.
    • Bloomberg berichtet ebenfalls davon, dass der Deutsche Staat das Clearing für Zins-Swaps an die in Frankfurt ansässige EurexOTC Clear vergeben hat und die in London ansässige LCH.Clearnet, die sich große Hoffnungen auf diesen Auftrag gemacht hatte, leer ausgeht.


    Ergo: Der spekulative Hochhausbau in Frankfurt könnte sich bald als wahrer Geniestreich erweisen. Metzlerturm, Marienturm und auch St. Martin Tower könnten schneller voll sein als man gucken kann.

  • Frankfurt hat den stärksten Bevölkrungszuwachs in Hessen

    Das hessische statistische Landesamt hat heute Zahlen zum Bevölkerungszuwachs in Hessen im Jahr 2014 herausgegeben. Der Pressemitteilung ist speziell im Hinblick auf Frankfurt folgendes zu entnehmen:

    • Mit 2,32% hatte Frankfurt das relativ gesehen stärkste Bevölkerungswachstum in Hessen.
    • Mit plus 16.274 Einwohnern hatte Frankfurt auch absolut gesehen das stärkste Bevölkerungswachstum in Hessen.
    • Frankfurt verbuchte ebenfalls die höchsten Wanderungsgewinne (+12.700 Personen).
    • Auch beim Geburtenüberschuss liegt Frankfurt vorne (+2.674 Einwohner).
  • Ergo: Der spekulative Hochhausbau in Frankfurt könnte sich bald als wahrer Geniestreich erweisen.


    Solang in UK die Finanzindustrie derart dominiert, wird die Kampagne gegen einen Brexit überwältigend sein, dafür steht viel zu viel auf dem Spiel. So schnell lassen die sich nicht die Butter vom Brot nehmen, besonders da die großen Player in der Branche dringend vollen Zugang zum europäischen Markt benötigen.


    Einen Brexit braucht es zudem nicht um als Katalysator für Frankfurter Bautätigkeit zu dienen. Die Mieten im Frankfurter Bankenviertel sind beständig hoch und neue Büros gefragt, die spekulativen Bauten sind da alles andere als abwegig.

  • Bevölkerung in Frankfurt steigt weiter stark an

    Wie der FNP schon vor einigen Tagen zu entnehmen war, hält das starke Bevölkerungswachstum in Frankfurt an. Im ersten Halbjahr 2015 stieg die Einwohnerzahl um 7.734 auf 716.277 und ist damit höher als in den beiden vorherigen Halbjahren in 2014 mit 7.473 (1. Halbjahr 2014) bzw. 7.728 (2. Halbjahr 2014). Im Durchschnitt bedeutet dies einen Bevölkerungszuwachs von 42 Personen pro Tag.


    Die meisten Zugezogenen stammen aus dem Ausland. Der Ausländeranteil erhöht sich entsprechend von 27,7% auf 28,2%. Insgesamt kamen 2.521 Deutsche und 5.213 (davon 3.355 aus der EU) neu in die Stadt.


    Den stärksten Zuwachs verziechnete das Gallus mit 2.054 zusätzlichen Einwohnern, gefolgt Kalbach-Riedberg (+524), Bockenheim (+510) und Sachsenhausen-Nord (+508). Bis auf vier Stadtteile konnten alle Stadtteile Einwohner hinzugewinnen. Einwohner verloren haben Niederrad (-33), Praunheim (-28) und Bonames (-5). In hausen blieb die die Einwohnerzahl unverändert.

  • Laut dem stat. Landesamt waren es am 31.12.2014 bereits 717'624 Einwohner. Vor dem Zensus zählte das statistische Landesamt 8000 bis 9000 Einwohner weniger als die Stadt Frankfurt, nach dem Zensus ist es genau umgekehrt. Irgendwie müssen doch da ganz unterschiedliche Abzüge der Einwohnerzahl von Stadt und Land vorgenommen sein. Habe keine Erklärung, wie das zustande kommt. Nach dem statistischen Landesamt müssten wir dann zur Jahresmitte ca. 725'000 Einwohner gehabt haben.

  • Kion-Konzernzentrale kommt

    Die Konzernzentrale der Kion Group, dem weltweit zweitgrößten Produzenten von Gabelstaplern mit insgesamt 22.600 Beschäftigten, wird von Wiesbaden nach Frankfurt verlegt. Es geht um etwa 200 Mitarbeiter, schreibt die FAZ-RMZ heute auf Seite 50. Die neuen Büros werden in Gateway Gardens sein, voraussichtlich ab 2017. Weil man sich offenbar schon entsprechend festgelegt hat, wird dort ein Mietvertrag schon unterschrieben oder zumindest konkret in Aussicht sein.


    Edit: Der Artikel ist jetzt online.

  • Neuordnung des hessischen KFA trifft Frankfurt hart

    Die guten Perspektiven für die Frankfurter Haushaltslage (siehe #257, #267 und #269) trüben sich merklich ein.


    Grund hierfür ist die Neuordnung des kommunalen Finanzausgleiches des Landes Hessen über den die FNP berichtet. Statt der erwarteten Einbußen von ca. 60 Mio. € an Zuweisungen aus Landesmitteln beträgt das Minus jetzt 137 Mio. €. Grund sind die aktuell hohen Steuereinnahmen der Stadt Frankfurt. Noch heftiger (relativ gesehen) wird Eschborn mit einem minus von 23 Mio. € betroffen sein (siehe hierzu auch diesen Artikel). Die Stadt Frankfurt will jetzt klagen.

  • KFA-Reform ist verständlich

    Es ist sicherlich schon ein gravierender Einschnitt, dass wie Stadt-Kämmerer Becker rechnet, 57 Millionen Euro an Zuweisungen für Investitionen für Frankfurt entfallen, also Mittel würden für Schulen (!!) oder Theater. Diese Investitionen müssen jetzt aufgeschoben oder durch Zuschüsse des Landes ausgeglichen werden. Wenn man dann allerdings wieder sieht, wie großzügig beispielsweise die Mittel aus dem Heureka-Programm des Landes ausfallen, sollte sich gerade Frankfurt nicht beschweren. Zuletzt wurde z.B. der umjubelte Umzug der Musikhochschule dadurch finanziert und somit das Projekt „Kulturcampus Bockenheim“ nicht ab absurdum geführt. Es kann also nicht davon die Rede sein, dass die Finanzmittel nur in eine Richtung (Peripherie) fließen.


    Im FNP-Artikel steht übrigens auch, dass einem Frankfurter Einwohner jährlich insgesamt rund 2700 Euro zur Verfügung stehen; bei den anderen kreisfreien Städten in Hessen seien es im Schnitt nur 2000 Euro. Industriell geprägte Städte wie Offenbach oder Rüsselsheim haben zudem einfach mehr mit dem Strukturwandel der Wirtschaft zu kämpfen als andere Regionen, das ist auch in den anderen Musterländern südlich des Mains zu beobachten. Wenigstens ist in Hessen die Wirtschaftskraft (besonders im Süden) generell im Aufwind, somit steht Frankfurt wenigstens nicht alleine da um die Rolle als „Weißer Ritter“ ausfüllen zu müssen.

  • ^ Es gibt zwar bereits zwei Threads über die Flüchtlinge-Problematik, dennoch - wenn man den darüber verlinkten FNP-Artikel über die Finanzen liest, sieht man rechts den verlinkten Artikel über eine mögliche Ausrufung des Katastrophenfalls. Passend dazu erwähnt der erste Artikel 600 Tsd. EUR für die Unterbringung von Flüchtlingen, was vielleicht für ein paar Zelte reicht.


    Auch wenn der Zustrom zuerst verteilt wird, in den Medien heisst es immer wieder, langfristig wird er vor allem in Metropolen wie Frankfurt fliessen - genauso wie Einheimische lieber nach Frankfurt als nach Nirgends ziehen. Ich werde bestimmt noch über 700 Tsd. EW in Düsseldorf und über 800 Tsd. EW in Frankfurt erleben - je stärker die Frankfurter Wirtschaft brummt, desto attraktiver ein Umzug dorthin.


    Dies bedeutet nicht nur die Notwendigkeit eines massiven Wohnungsbaus, sondern der Infrastruktur: Schulen, U-Bahnen usw. Dafür braucht Frankfurt das Geld, welches gar nicht woandersher stammt, sondern nur vom Land umverteilt wird.