Original von Immobilienmogul
Azichan, auf den Ideenwettbewerb bin ich aber gespannt. Nicht die Einnahmenseite der Stadt Frankfurt ist das Problem, sondern die Ausgabenseite hat die Stadt nicht im Griff.
Kein Wunder also, dass die, in deren Taschen ständig gegriffen wird, sich auch mal aus dem Staub machen. Gut, wenn sie dann gleich wieder in Eschborn vor Anker gehen und somit dem Rhein-Main-Gebiet erhalten bleiben.
Auf der Ausgabenseite der Stadt Frankfurt gehören so unwichtige Posten, wie die Kinderbetreuung, der öffentliche Nahverkehr, die städtischen Bäder, der zoologische Garten, das Ordnungsamt mit der Stadtpolizei, die Kulturförderung usw. Alles Posten die man durch reine Einnahmen nicht aufrechterhalten kann, sondern die subventioniert werden müssen. Eine Beschränkung der Ausgabenseite nach deinem Gusto würde unerschwingliche Fahrpreise für den ÖPNV, unverschämte Kosten bei der Kinderbetreuung ohne Förderung sozialschwacher Familien und eine Schließung des Großteils öffentlicher Einrichtungen bedeuten. Halt dir bitte mal vor Augen, dass sogar die alten Römer kulturelle Einrichtungen und eine Grundversorgung der Bevölkerung kostenlos zur Verfügung stellten, dazu gehörten kostenlose Bäder, Spiele und eine freie Wasserversorgung! Kultur wurde sogar von allen Hochkulturen subventioniert.
Bei der Ausgabenseite wurde in den Jahrzehnten zuvor viel geschludert, Projekte waren zu groß dimesioniert oder überflüssig, aber man hat sukzessiv gespart und gekürzt, auch dort wo es schmerzt. Wenn die Sadt immer mehr von dem verliert, was sie mal ausgemacht hat, zum Beispiel Kultur oder öffentliche Einrichtungen, dann ist es für mich auch ein Standortnachteil gegenüber anderen Kommunen.
Es ist eben nicht gut, wenn Unternehmen aus Frankfurt nach Eschborn ziehen, denn die Unternehmen nehmen für ihre gutqualifizierten und gebildeten Arbeitnehmer die Frankfurter Infrastruktur in Anspruch, sind aber nicht bereit diese in irgendeiner Weise mitzutragen. Ich bin mir sicher, dass viele Mitarbeiter der Börse Eschborn in Frankfurt wohnen, viele die auch nicht in Frankfurt wohnen öfter mal den Zoo und Palmengarten besuchen, auch mal dem Schauspielhaus einen Besuch abstatten und sich über die schönen öffentlichen Plätze in Frankfurt freuen. Ja super natürlich wenn diese Mitarbeiter in Frankfurt wohnen und die Kinder in Frankfurter Kindertageseinrichtungen unterkommen. Diese Posten kannst du nicht alleine über Gebühren decken, unmöglich und unsozial, ein Kindergartenplatz würde statt 148€ dann 300-400€ kosten und soziale Härtefälle die nur 30€ bezahlen, müssten dann die volle Gebühr bezahlen.
Die Unternehmen erwirtschaften ihre Gewinne ja auch nicht in einem luftleeren Raum, sondern in einem gesellschaftlichen Umfeld und diesem Umfeld sind sie eben auch Rechenschaft schuldig. Es kann nicht sein, das ein Unternehmen Geld mit Bürgern macht und im Endeffekt aber nichts zurückgeben will, sich sogar auf die billige Schiene des Steuerdumpings und der Steuerschlupflöcher begibt. Ehrgefühl, Respekt und nationaler Stolz gehören leider bei vielen Unternehmern der Vergangenheit an, es herrscht reiner Egoismus vor, den eigenen Profit vor jede Moral zu setzen!
Original von Immobilienmogul
Wenn die Frankfurter SPD weiter von Steuererhöhungen babbelt und mit diesem Populismus Wahlen gewinnt, dann werden der Börse zu Recht noch viele folgen. Das da was beim Konzept der Verteilungspolitiker durchdacht ist, vermag ich nicht zu erkennen.
Ja klar, sie "babbeln" nur von Erhöhungen! Schau die bitte mal die Entwicklung der Gewerbesteuer in Frankfurt an.
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Die Entwicklung ist rückläufig! Die Stadt nimmt immer weniger Geld ein, muß dafür andere Einnahmequellen erschließen und diese schröpfen, zum Beispiel eben den kleinen Bürgern über Gebühren und Eintrittspreise.