Flughafen: Erweiterung T1 durch Flugsteig A-Plus (realisiert)

  • Richtfest

    Heute war Richtfest. Dazu die folgende Pressemitteilung:


    Mit dem symbolischen Hochziehen des Richtkranzes in Anwesenheit von mehreren hundert am Bau beteiligten Fachleuten und hochrangigen Repräsentanten von Lufthansa, Fraport und des planenden Hamburger Architektenbüros "von Gerkan, Marg & Partner" (gmp) wurde heute am Flughafen Frankfurt die Fertigstellung des Rohbaus für den künftigen Flugsteig A-Plus gefeiert. Das Richtfest konnte somit bereits zwei Jahre nach Baubeginn begangen werden. Die Inbetriebnahme des neuen Flugsteigs ist für Sommer 2012 geplant und soll exklusiv von Lufthansa genutzt werden.


    Um sechs Millionen Fluggäste im Jahr wird sich die Passagierkapazität von Terminal 1 durch diese Erweiterung erhöhen. Das entspricht dem Jahresaufkommen eines mittleren Airports wie Hannover. Sieben Großraumflugzeuge können direkt am 790 Meter langen Flugsteig A-Plus andocken, davon vier Super-Airbusse vom Typ A380.


    Fraport-Vorstandschef Dr. Stefan Schulte hob die Bedeutung des Bauwerks für den Flughafen Frankfurt hervor: "Mit der Kapazitätserhöhung durch die neue Landebahn Nordwest ab Ende nächsten Jahres wollen wir natürlich auch die Terminalkapazitäten erweitern. Hier stellt der künftige Flugsteig A-Plus einen wichtigen Meilenstein für ein größeres Passagiervolumen und eine spürbare Verbesserung des Fluggastkomforts im Terminal 1 dar."


    Dazu tragen auf 185.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche großzügig bemessene Einsteigebereiche sowie 70 hochwertige Retail- und Gastronomie-Einrichtungen bei. Für Premiumgäste und Statuskunden der Lufthansa werden fünf neue Lounges mit einer Fläche von rund 7.500 Quadratmetern geschaffen. Neben zwei Senator- und zwei Business-Lounges wird sich dort auch eine neue First-Class-Lounge befinden. Dr. Karl-Rudolf Rupprecht, Leiter des größten Lufthansa-Drehkreuzes in Frankfurt, unterstrich den Kundennutzen des neuen Gebäudes: "Das moderne, zukunftsgerichtete Ambiente bietet Lufthansa-Passagieren ein Höchstmaß an Komfort und Flexibilität, um die Reise so angenehm, reibungslos und schnell wie möglich zu gestalten."


    Im Anschlussbereich des neuen Flugsteigs an das bestehende Terminal öffnet sich ein runder Marktplatz mit großen Ladenflächen und einem Teil der Lounges. Er bietet einen einladenden Zentralbereich, durch den die Passagiere bequem zu ihren Abfluggates gelangen. Dieser architektonisch reizvolle Raum, der sich kegelförmig nach oben öffnet, stellt eine weitere Attraktion des Flughafens dar und verleiht dem Neubau einen unverwechselbaren Charakter. Das intelligente und moderne Fassadenkonzept des Flugsteigs mit seinen vorgesetzten Verschattungselementen und lichtfilternden Fensterflächen ist ein Beispiel für nachhaltiges Bauen und reduziert die CO2-Emissionen um 28 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Gebäuden ähnlicher Art. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf ca. 600 Millionen Euro.





    Bildrechte: Fraport AG, Fotos: Stefan Rebscher

  • Hier habe ich aktuelle Fotos vom Wurzelgebäude von A-Plus:



    Es stehen schon deutlich weniger Kräne als noch vor einem halben Jahr. Etwas näher herangezoomt, kann man erste Glaswände (milchig grün) rechts im zentralen Hallengebäude erkennen:



    Im Hintergrund ist auch der neue DFS-Tower zu sehen. Und der Schwenk nach links zeigt den Anschluss der Skyline-Bahnstation an A-Plus:



    Apropos: Bombardier, der Hersteller dieses INNOVIA genannten "Peoplemover"-Bähnchens, hat mit Fraport kürzlich den Wartungsvertrag für das System um 5 Jahre verlängert (Meldung von 2010).

  • Wurzelaufbau

    Hier kommt ein Update der Wurzelbaustelle, wieder aus der Parkhaus-Perspektive (von Norden her):



    Aus dem Gerüstansatz von letzter Woche wurde also ein veritables Dachgerüsthaus zum Schutz der Arbeiten gebaut. Man kann auch gut die großflächigen Wände rund um die eigentliche Hallenbau erkennen. Die Betonkonstruktion im Vordergrund sieht beinahe aus wie die geplante Trasse für den Skyline-Zweig nach A-Plus. Es dürfte sich allerdings nur um einen Vorbau des Flugsteigs bzw. der Wurzel handeln; denn lt. Fraport-Infoseite soll die Anbindung inklusive Bahnstation im Transferbereich in der Mitte von A-Plus erst zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden.


    Im westlichen Teil der Wurzel betoniert man ebenfalls großflächig:



    Bilder: epizentrum

  • Danke für die Bilder. Vermutlich wird der nördliche Bahnsteig der PTS-Station erst einmal nach Osten hin verlängert. Die Verlängerung scheint unter das Dach des Wurzelbereichs zu kommen, danach sieht es jedenfalls auf den Visualisierungen in Beitrag #51 aus. Und letztlich auch auf Deinem Foto von vergangener Woche.


    Bezüglich des Umbaus der PTS-Station A gab es einen Wettbewerb, den Albert Speer & Partner für sich entscheiden konnten. Die Informationen auf der AS&P-Website sind leider nicht besonders erhellend. Kern des jetzt umzusetzenden Entwurfs scheint die künftige Abwicklung auf vier Ebenen zu sein.

  • Ein sehr grosses Panorama der Baustelle Pier A-Plus, von gestern, für die grosse Version bitte anklicken, danke:



    Bild: Adama

  • A-Plus Wurzel, Gepäckausgabe, Zoll, Parkdeck

    Endlich verstehe ich, welche Funktionen die Gebäudeteile nördlich des Wurzelgebäudes haben werden. Die Fraport zeigt im Parkhausgang ein aufschlussreiches Simulationsvideo, das über die Passagierströme in A-Plus informiert. Demnach ist die Auflösung: Unmittelbar an die Check-In-Halle und den Gepäckausgabebereich schmiegt sich ein kleines, trapezförmiges Gebäude an, das es bisher schon gibt, aber vergrößert und von diversen An- und Aufbauten befreit wird sowie eine neue Fassade erhält. Darin befinden sich wie gehabt öffentliche Bereiche und die Sicherheitsschleusen zu A bzw. A-Plus. Direkt im wesentlichen Anschluss daran entsteht eine Gepäckausgabehalle auf mindestens zwei Stockwerken (Non-Schengen mit Zoll bzw. Schengen ohne Zoll). Es grenzt direkt an die Zufahrtsbrücke, so wie das alte First-Class-Parkhaus/Mietwagenhaus. Auf dem Dach des Bauwerks ist ein offenes Parkdeck vorgesehen. Hier ein Schnappschuss mit A-Plus im Vordergrund (Wurzel rechts mit Glaskuppel), in zweiter Reihe von links: LH-Operations-Gebäude ("BG2"), Parkdeck, das kleine Trapez mit neuer Fassade sowie Check-In-Halle A von Terminal 1:



    Etwas weiter weg:



    Und ein Schnappschuss aus der Ansicht von Nordwesten:



    Zum Vergleich siehe beispielsweise die Bing-Vogelperspektive der Bestandsbebauung. Als Unterschied erkennt man übrigens, dass die Sanierung des Gebäudes 201 (siehe Beitrag #713ff) größere Ausmaße annimmt als bisher gedacht. Der Ausläufer über Halle und Finger B scheint höher und geschlossener zu werden und die gleiche Fassade zu erhalten wie das Hauptgebäude. Es wird ein echtes "T" entstehen. Eventuell abstrahiert die Simulation auch nur etwas; allerdings geht sie bei anderen Gebäuden auf diesem Detailgrad ebenfalls realitätskonform.


    Die Kuppel des Wurzelgebäudes mit der Gepäckausgabe hinten:



    Das Glasdach aus der Innensimulation erinnert ein wenig an das des Squaire:



    Und hier noch ein Blick auf die Check-In-Halle (oben hinten), die Wurzel (unten links) und den A-Finger (unten mitte)



    Simulationsvideo: Fraport AG, Bilder davon: epizentrum

  • Dann könnte das von epizentrum beschriebene Parkdeck eine Erklärung sein, warum der Zufahrtsstummel zum abgerissenen Parkaus, der auf dem zweiten Bild von thomasfra rechts am Rand zu sehen ist, bislang erhalten geblieben ist.

  • ^ Genau. Hier entsteht gerade die Zufahrt zum Parkdeck - bzw. das Parkdeck selbst:



    Überhaupt fand bei A-Plus heute eine Wurzelbehandlung mit schwerem Eisele-Gerät statt. Die Kräne dürften auf dem Boden der zukünftigen Gepäckausgabehalle stehen:



    Den mächtigen Träger fand ich noch interessant. In die Scharten wird man wohl lange Deckenträger einlegen. Ein Parkdeck muss schließlich einiges an Gewicht tragen. Detail:



    Bilder: epizentrum

  • Wurzel, Gepäckausgabehalle, Parkdeck

    Auch von A-Plus gibt es Neuigkeiten. Die Glaskuppel ist montiert, hier - oben links im Bild - ganz schwach gegen die Sonne zu erkennen. Vorne rechts arbeiten sich die grauen Fassadenplatten gen Osten vor:



    Und hier das Wurzelgebäude mit dem schönen Schwung. Vielleicht entsteht vor ihr eine große Terrasse? Im Vordergrund links wird das Parkdeck über der Gepäckausgabehalle gebaut. Auch die Fassaden- bzw. Fensterelemente stehen schon bereit:



    Hier einmal der östliche Teil von A-Plus in der Totalen:



    Bilder: epizentrum

  • Auch in den vier Wochen nach dem letzten Update ging es auf der Baustelle in großen Schritten weiter. Die nördliche Glasfassade ist bald fertiggestellt:



    Und auch der Flugsteig nach Süden hin sieht fast schon einsatzbereit aus. Die "Wurzel" von innen:



    Das westliche Ende des Flugsteigs:



    Bilder: epizentrum

  • Nordseite

    Heute gibt es zwei Fotos von der Nordseite des Flugsteigs, an dem gerade die Fassadenplatten aus Alu (solide und perforiert) bzw. aus Glas montiert werden. Zunächst der Abschnitt gleich im westlichen Anschluss an das Wurzelgebäude:



    Im Vordergrund ist das eindrucksvoll große Containerdorf zu sehen, das sich zwischen dem LH-Parkhaus und A-Plus befindet. Weiter östlich kann man an den grauen Platten sehen, wie subtil mit Farbschattierungen und Pseudo-3D-Effekten gearbeitet wird:



    Bilder: epizentrum


    Der kompakte Eindruck täuscht übrigens. Das Gebäude dürfte +- 25 Meter hoch sein, siehe bspw. im Vergleich mit dem 7-stöckigen LH-Bürogebäude links im ersten Bild.

  • Einzelhandel und Gastronomie

    Beachtliche 10.000 Quadratmeter zusätzliche Einzelhandelsflächen kommen durch den neuen Flugsteig in den Bestand der Fraport AG. Dieser erhöht sich damit auf rund 41.000 Quadratmeter (das ist mehr als das Skyline Plaza erhalten wird). Die neuen Flächen werden sich überwiegend "auf der Luftseite" befinden, damit also nur für Reisende zugänglich sein. Wobei hier zusätzlich zwischen Schengen- und Non-Schengen-Bereichen zu differenzieren ist. Letztere sind Reisenden vorbehalten, die nicht nach EU-Standards sicherheitskontrolliert sind.


    Namen von Mietern werden in einer Pressemitteilung der Fraport AG auch genannt. An Einzelhändlern werden sich u. a. Wempe und das aus Mannheim stammende Mode-Kaufhaus Engelhorn ansiedeln. Die britische Marke Mulberry wird ihren ersten Store in Deutschland eröffnen. Auch Hermès, Montblanc und Porsche Design werden mit eigenen Shops vertreten sein.


    An Gastronomie wird in den neuen Bereichen u. a. ein "Bistro Hausmann's", ein "Frankfurter Wirtshaus", ein Restaurant namens "Marktwirt" mit traditioneller deutscher Küche sowie "coa" mit ostasiatischer Küche zu finden sein. Außerdem ein Lokal "Lucullus Nero" mit italienischen Spezialitäten und eine klassische Wein- und Cocktailbar mit Namen "Reingold".


    Renderings der einzelnen Laden- und Gastronomiekonzepte sowie deren Standorte gibt es in dieser PDF-Präsentation (ab Seite 13). Als Beispiel die erwähnte Bar "Reingold":



    Bild: Fraport AG / SSP Germany

  • Außerdem ein Foto des Atriums in Bau:



    Und Visualisierungen - der Marktplatz Pier im Schengen-Bereich:



    Marktplatz Pier im Non-Schengen-Bereich:



    Marktplatz Atrium im Non-Schengen-Bereich:



    Bilder: Fraport AG


    Aus der in #96 verlinkten PDF-Präsentation eine Grafik zur Veranschaulichung der einzelnen Bereiche:



    Grafik: Fraport AG

  • Danke für die Infos zum Retail- und Gastrokonzept.


    Nun frage ich mich schon seit Bekanntwerden des Projektes, warum in einen für 7 Großraumflugzeuge konzipierten Flugsteig eine Schengen-Ebene eingezogen wird.
    Teil der Antwort ist vermutlich, dass die A-380-kompatiblen Gates so dimensioniert wurden, dass pro Gate auch zwei Narrowbodies bis inkl. A 321 gleichzeitig abgefertigt werden können.


    Wenn also die letzten 4 Gates - nur Gäste für diese kommen an der Shopping/Gastrofläche auf der Pier vorbei - außerhalb der Langstreckenknoten konsequent mit Schengen-Fliegern doppelbelegt werden, können die Pächter dort mit Umsatz rechnen
    (3x2 pro A-380 Gate plus 1x A-340 Gate macht max. 7x A 321 = 7x 200 Gäste = 1400 potenzielle Shopper)...


    Nur wann? Nach meinem laienhaften Verständis ist es doch so: morgens Ankünfte aus USA und Ostasien - gegen 10 der erste Nordamerika-Peak - am Mittag ein zweiter (mit Indien) - abends Ostasien - spätabends Südostasien, Südafrika, Südamerika. So bleibt zwischen 14 und 17:30 eine durchgehend längere Zeit für Schengenflüge auf A-Plus...würde ja als Laden/Restaurant-Öffnungszeit dann reichen, oder?


    Was sagen die Experten?

  • Man darf nicht vergessen, dass die Schengen-Gates auch als Busgates verwendet werden können und das wahrscheinlich sogar parallel dazu, wenn oben Non-Schengen abgefertigt werden. Somit werden sicherlich den ganzen Tag die Schengen-Gates zu mindestens als Busgates verwendet werden!