• Man kann sich ja sicherlich über vieles streiten und sich auch irgendwann die Frage stellen, ob es sinnvoll ist, jeden einzelnen Satz, den jemand hier schreibt, zu kommentieren.


    Ich glaube aber, dass dem Bauteufel Recht zu geben ist, dass man eher in zentrumsnäheren Gebieten nach neuen Möglichkeiten schauen sollte, Wohnraum zu schaffen, als in entfernteren Stadtteilen (Wobei ich weiterhin der Meinung bin, dass man nicht darum herumkommen wird, früher oder später auch neue Gebiete, die heute noch "grüne Wiese" sind, zu erschließen; das ist aber ein anderes Thema). Insbesondere Hamm bietet sich für eine Verdichtung geradezu an. Sehr gut angeschlossen mit S-Bahn und Straßenbahn und einer Buslinie und relativ nah am Zentrum gelegen. Hier sehe ich insbesondere Möglichkeiten im Dreieck zwischen der Strab Haltestelle Hammer Dorfstraße im Nordosten, der Brücke im Nordwesten sowie der Ecke Hammer Dorfstraße/Fährstraße im Süden. Man muss sicherlich keine Hochhäuser bauen, aber eine vernünftige Nachverdichtung schadet auch möglichen Frischluftschneisen nicht. Außerdem ist hier die Chance größer, dass die neuen Bewohner mit dem ÖPNV in die Stadt fahren als z.B. von der Bergischen Kaserne (mit der im Artikel diskutierten "Privatseilbahn" ohne Zwischenhalte).

  • Auf dem Weg zur Million

    ^ Ich glaube dabei, im Hammer Westen um den historischen Ortskern wäre eine kleinteiligere Neubebauung mit etwas weniger Geschossen geboten während im Nordosten eher der benachbarte Medienhafen die naheliegende Messlatte wäre.


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    Die WZ schrieb gestern, dass im Jahr 2016 die Stadtbevölkerung um 7267 Einwohner auf 635.704 wuchs (+1,2%): 6886 Geburten, 6115 Sterbefälle, 50.820 Zuzüge, 44.467 Fortzüge.
    Die bevölkerungsreichsten Stadtteile: Bilk (40.038 EW), Pempelfort (31.897 EW), Eller (31.516 EW). Die größten Zunahmen gab es 2016 in Mörsenbroich (+ 1056 EW / 6,5%), Heerdt (+713 EW / 6%) und Flingern Nord (+502 EW / 2,1%).


    Nehmen wir an, dass die Bevölkerung jedes Jahr bis Ende 2030 um etwa 7267 Einwohner wächst - das ergäbe insgesamt 101.738 Personen, +16%. Soweit ich mich entsinne, für die meisten Metropolen wird in diesem Zeitraum ein Zuwachs um +- 15% prognostiziert. Wie die Stadtverwaltung auf wesentlich niedrigere Zahlen kommt (660.000 EW 2030, also +24.296 EW, +3,8%), die sich dann in der geplanten Stadtentwicklung niederschlagen, müsste sie erst mal erklären.

  • Einzelhandel

    Die WZ veröffentlichte gestern einen Artikel über die Trends im Einzelhandel - die Läden werden etwas kleiner, weniger Textilhandel, mehr Gastronomie. Der Trend zur Systemgastronomie solle laut Artikel aus London kommen (könnte man noch ein paar Dinge dort abschauen?).


    Die Spitzenmieten wuchsen im Zeitraum 2007 und 2016 auf 290 EUR/Qm am der Kö (+45%), auf 260 EUR/Qm an der Schadowstraße (+30%).auf 210 EUR/Qm an der Flinger Straße (+5%).


    An der Schadowstraße zählte man 2016 12.365 Passanten/Stunde, +3000 - sie könne wieder zur am meisten frequentierten Einkaufsstraße Deutschlands werden. Die Kö wird hingegen schwächer - 4870 Passanten/Stunde (-370), wor allem wegen dem südlichen Teil mit unglücklicher Ladenstruktur. Auch die Flinger Straße wird weniger besucht - mit einem Rückgang von 10.300 auf 8000 Passanten, was an zu vielen Textilgeschäften liegen soll.

  • "Heimat in Düsseldorf"

    Die RP schrieb heute über die Bevölkerungsentwicklung. 305 der 635 Tsd. Einwohner leben seit 10 oder mehr Jahren in der Stadt, also nicht mal die Hälfte - die meisten wären demnach zugezogen. Fazit daraus: Sobald ein paar Leute etwa in Hamm mit Brechen und Biegen das Vorhandene 1:1 konservieren möchten, kann die große Bevölkerungsmehrheit das "Problem" noch nicht einmal nachvollziehen - wohnen möchte allerdings jeder.


    Im Jahr 2000 gab es fast 20 Tsd. Einwanderer aus Deutschland und 12.640 aus dem Ausland, im letzten Jahr 22.219 aus Deutschland und 28.601 aus dem Ausland. Oft gehöre die Stadt zu den "absoluten Top-Adressen", wenn ein Konzern den Sitz für die Europa-Niederlassung sucht.

  • Auto-Showrooms in der Innenstadt

    Die RP schrieb heute über einige Händlerwechsel in der Stadtmitte. Es soll einen Trend zur Auto-Showrooms in Innenstadtlagen geben, als Beispiel wurde die Mazda-Lounge an der Schadowstraße genannt und gezeigt - die Fassadengestaltung kann man auch hier auf dem vorletzten Foto sehen. Aus dem Artikel erfuhr ich, dass es bloß eine Interimslösung bis zum 28. April ist, dann schließt die Lounge. Es wurden auch der Tesla-Laden im Kö-Bogen und Lamborghini/McLaren an der Berliner Allee erwähnt, die auf Dauer bleiben.
    Ich bin gespannt, ob wir einen innenstädtischen Showroom für Rolls Royce / Bentley bekommen - in London und Berlin kenne ich welche. Nehmen wir an, im Süden der Königsallee - der Aussteller könnte dort Miete sparen und der weniger beachtete Teil der Luxusmeile bekäme eine Attraktion.


    Sonst erwähnt der Artikel noch einen kleinen Ladenwechsel in der Altstadt.

  • Wie, soll dass jetzt Zustimmung von dir zu Autos in der Stadt sein oder ist das nur Ok, weil das Luxus-Marken sind? :D

  • Kirchen-Areale

    ^ Einen Rolls Royce sieht man selbst in Düsseldorf nicht jeden Tag. Solche Autos werden immer gerne bestaunt und geknippst.


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    Die RP schrieb heute über einige Kirchen, die schließen müssen - darunter die marode Bruderkirche an der Johannes-Weyer-Straße. Vor ein paar Wochen ist mir dort aufgefallen, wie verschwenderisch das Gelände halb-genutzt wird - man könnte das Areal dem Plangebiet an der Witzelstraße zuschlagen. Architekturhistorisch unverzichtbar ist das Gebäude hier wohl nicht.


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    Es hat nichts mit den Kirchenarealen zu tun, aber ich schreibe es hier mit - mal wurde hier gefordert, Düsseldorf mit den Städten ähnlicher Größe zu vergleichen. Amsterdam hat nur 200 Tsd. Einwohner mehr - kürzlich erfuhr ich über ein Projekt mit einem Hotelhochhaus und Wohnhochhaus (110/101 Meter) in der Hauptbahnhof-Nähe (siehe hier unter #77). In Amsterdam ist der Grund extremst schwierig, man musste schon immer auf Pfählen bauen - wenn dort solche Projekte möglich sind, müsste es auch in Düsseldorf machbar sein. Es sollte auch möglich sein - obwohl ein Ensemble, die Gestaltung beider Türme ist stark unterschiedlich.

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  • Landespolitiker über kommunale Themen

    Die RP schrieb am 12.04 über eine Podiumsdiskussion, in der auch kommunale Themen besprochen wurden - ich betreibe mal etwas Rosinenpickerei und fasse nur diese zusammen. Mit eine Ausnahme - ein zugeschalteter TV-Moderator sagte, man müsste NRW erschießen, wenn es ein Pferd wäre.


    Beim Bauen will ein Herr Volkenrath (SPD) neue Mietwohnungen schaffen während Frau Erwin (CDU) und Herr Droste (FDP) für Kinderbaugeld und eine geringere Grunderwerbssteuer waren - zumindest scheint keiner mehr gesagt zu haben, Düsseldorf solle wie Elysium nur handverlesenen Superreichen ein Zuhause bieten. Umgekehrt - Droste meinte, mit Mietpreisbremsen schaffe man keinen Wohnraum, ergo müsste er diese Schaffung (in gehörigen Mengen) wohl als begehrenswertes Ziel ansehen.


    Volkenrath will die Verkehrsströme endlich von der Straße auf die Schiene verlagern, die City dürfe nich weiter ständig zugeparkt werden. Was Droste danach über die Wirtschaft sagte, scheint zum anderen Themenkomplex zu gehören - widersprach keiner dem Ziel der Verkehrsmittel-Verlagerung? Das wäre sehr erfreulich.


    Eine Frau von den Linken meinte, die Stadt sollte keine Grundstücke mehr verkaufen - wer sollte sonst diese bebauen? Doch nicht die Baudezernentin als Generalunternehmer.


    Zum Ende eine Enttäuschung - der Herr Droste war für die Einhausung der Bahnstrecke im Norden (gemeint ist wohl Angerdings, nicht der Norden der Innenstadt). So wie die FDP ständig auf Wirtschaftspartei zu machen versucht, hätte ich weit mehr Gespür für effizienten Einsatz knapper Finanzmittel erwartet.

  • Prominente Büroimmobilien-Leerstände

    Die RP schrieb heute über einige prominente Leerstände der Büroimmobilien wie der Behrensbau, wo die Flüchtlingsunterkünfte aufgehoben wurden. Möglicherweise ziehe dort ein Landesministerium oder der BLB ein - einige bauliche Anpassungen wie zusätzliche Sanitäranlagen und Zwischenwände müssen rückgebaut werden.
    In RWI 4 in Unterbilk stehen 20% der Flächen leer, man hoffe auf die Hafennähe. Aus der Eon-Zentrale am Ehrenhof soll Uniper Ende 2018 ausziehen, man hoffe auf eine eine Unternehmensberatung oder eine internationale Anwaltskanzlei.


    Insgesamt sei der Büroflächen-Leerstand auf unter 9% gesunken, vor einigen Jahren waren es noch um 12,5% (1/8).

  • Ingenhoven für dichte Städe

    Den Link habe ich im Münchner Unterforum gefunden - Christoph Ingenhoven, aus Düsseldorf übrigens, plädiert für dichte Städte, jene in Deutschland seien zuwenig dicht. Bei mehr Dichte sinke der Energieverbrauch pro Kopf, in Tokio sei er 8mal geringer als in Houston, ähnlich Landverbrauch. Wenn ein Düsseldorfer Architekt auf einer Veranstaltung in Stuttgart (etwas kleiner als D-Dorf) Vergleiche mit Tokio anstellt, müssten sie erlaubt sein.
    New York mit Central Park und viel Dichte um diesen sei "eine der lebenswertesten Städte des Planeten".


    Ein Professor an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe meinte, außer Dichte brauche man in der Innenstadt "Dualität zwischen historischem Kern und Neubauten", die für Identität sorge. Man solle Objekte mit Wahrzeichencharakter erhalten bzw. welche schaffen, die rasch solche Funktion erfüllen können - dass die Gestaltung selbst in der Innenstadt häufig zu austauschbar ist, wurde öfters angesprochen.

  • "günstige Wohnungen"

    Die RP schrieb am 01.05 wieder über die Landespolitik und Landespolitiker, allerdings aus Düsseldorfer Perspektive - als es zum 1. Mai um "günstige Wohnungen" vor allem in Düsseldorf ging. Einigermassen neu ist vor allem, dass ein CDU-Politiker in Metropolen wie Düsseldorf "schlicht mehr Wohnraum" schaffen möchte - die Zeit, in der stattdessen abstrakte Debatten über Wachstumsgrenzen gefordert wurden, ist offenbar definitiv vorbei.


    Das Publikum und die Politiker fast aller Parteien kritisierten heftig die Erhöhung der NRW-Grunderwerbsteuer von 5% auf 6,5% - obwohl sie nur zum kleinen Teil zum Preisanstieg beiträgt. Es hagelte Vorschläge der Sonderregelungen für junge Familien oder Käufer kleiner Immobilien. Sonst gab es kaum konkrete Lösungsvorschläge.

  • Schulz in Heerdt (RKM740)

    Lustiges aus Heerdt: Die RP schrieb gestern, dass Martin Schulz die RKM-740-Baustelle besuchte und die städtische Wohnbaupolitik lobte. Grundsätzlich richtig, doch für einen Politiker der Arbeiterpartei ist die Wahl des konkreten Objektes ein wenig instinktlos - dort ist u.a. die zweitteuerste Wohnung der Stadt für 8,5 Mio. EUR geplant.


    Das war übrigens der Baustand vor einer Woche. Zufällig fuhr ich noch am Samstag vorbei, die Grube wurde in den paar Tagen deutlich größer, es geht schnell voran.

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  • Rhein-Strand?

    Die RP schrieb heute über die Anregungen der Grünen, die sich lange für ein Badeschiff eingesetzt haben und jetzt - da in der Koalition, mit mehr Gewicht - einen künstlich aufgeschütteten Strand begehren. Nach dem passenden Standort wird gesucht, im Artikel wird die Option der Landtagsnähe erwähnt. Ebenso wird nach einem privaten Investor gesucht, der die Finanzierung übernimmt - davon macht auch die CDU die Zustimmung abhängig. Nächste Woche wird das Thema im Stadtrat beraten.

  • Esprit-Arena

    Die RP schrieb heute über die Esprit-Arena, die im Falle der Austragung der EM 2024 für bis zu 3,5 Millionen EUR umgebaut werden müsste. U.a. sollten der Pressebereich und der VIP-Bereich (von 2200 auf 4500 Plätze, wovon jedoch 1500 nur temporär) vergrößert werden.


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    Ein anderer Artikel ist der darüber erwähnten Strand-Idee gewidmet, die demnach in der Bevölkerung positiv aufgenommen wurde - solange der Strand-Bereich möglichst offen bleibt und nicht eingezäunt wird.

  • "architektonisch hat sich schon lange nichts mehr getan"?

    Die RP machte gestern publik, was uns die in D wohnhaften User bisher verschwiegen haben, aber der Einleitung nach "es schon lange wissen" - gleich 20 Gründe, wieso Düsseldorf komplett gaga sein soll. Die Punkte 1. ("total hässlich") und 7. (wie in der Überschrift) sind DAF-relevant. Ich habe tatsächlich den Eindruck, dass die Bauprojekte zwar in die Rheinische Post schaffen (neben Berichten von überfahrenen Hunden usw.), aber nicht in internationale Architekturmedien. In den 1970er Jahren war das Deutsch-Japanische-Zentrum in solchen Medien sehr präsent, etwas später die Gehry-Hochhäuser im Medienhafen. Den gegenwärtigen Projekten scheint das internationale Kaliber zu fehlen - oder?

  • ^ Hmm, weiß nicht, ob dieser RP-Artikel als Grundlage für deine Frage so geeignet ist. Hast du bei den 20 Gründen das jeweils dazu gehörende Foto mal genauer angeschaut? Fällt dir da gar nichts auf? ;)

  • ^ Mir fällt auf, dass die RP-Redaktion von der Ortschaft unglaublich überzeugt ist und die offizielle amtliche Eurovision-Veranstaltung zur Spitze des Schrägen erklärt wird. Wenn man die These verteidigen möchte, eine Stadt sei in Architekturmedien präsent, könnte man sie mit Links auf jene Präsenz untermauern. Das geht aber bei umgekehrter These schlecht, ich müsste Dev0 verlinken. Der Artikel brachte schon mal auf den Gedanken, den ich zur Diskussionsanregung mitteile (Kommt schon Leute, im Essener Unterforum wird selbst über die poppelige Innogy-Bauten so umfassend diskutiert...)


    Zum Punkt 7. wurde der Kö-Bogen gezeigt - vielleicht ist das ein architektonischer Höhepunkt im ganzen Verbreitungsbereich der RP (in etwa von Kaarst bis Hilden), doch mit dem Dutzend Pflanzen auf der Fassade wurde das Ding in breiter Welt längst nicht so beachtet wie Bosco Vertikale (siehe auch hier).

  • Muss ich ernsthaft auf den ironischen Unterton des RP-Artikels hinweisen?


    Das Stadttor, der Kö-Bogen, das 3Scheibenhaus und Papillon haben jeweils den MIPIM-Award gewonnen - das macht vier Preise innerhalb von 20 Jahren, davon drei in den letzten 10. Der neue Zollhof als wohl meistphotographiertes Gebäude in Düsseldorf hätte den Preis sicher auch verdient gehabt. Es gibt nicht viele Städte, die mit ihrer zeitgenössischen Architektur so viel internationale Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

  • ^ Es ist schon klar, dass die Beispiele als Gegenbeweis für die Aussagen herhalten sollten, doch öfters bestätigen sie diese eher wie das mit dem ESC - in Wirklichkeit kaum schräger als eine Hauptversammlung des Zementindustrie-Verbandes. Der Mipim-Preis ist ein Preis einer Immobilienmesse, das kann man nicht 1=1 mit einem Architekturpreis gleichsetzen. Der Deutsche Architekturpreis - kein einziges Mal nach Düsseldorf. Der am meisten international renommierte Pritzker-Preis geht an Architekten, man kann ihn nicht mit einzelnen Bauwerken verbinden.


    Und wenn wir schon Mipim erwähnen - der für architektonische Innovation stehende MIPIM Architectural Review Future Projects Award, zuerst 2003 vergeben für SwissRe Fosters, ging anscheinend noch nie an ein Düsseldorfer Gebäude.