Carlyle Citygate, 40m (fertig)

  • Betrachtet man das Bild, so sucht man gelungene Architektur vergebens. Auch ohne Kriege, werden Städte verwüstet ...


    Das schlimme aber ist, das aus Fehlern nicht gelernt wird und nach wie vor immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden.

  • update 15.02.2015

    Bis auf die Seite an der Friedrichstraße (Rückseite der Ansicht auf den Bildern) wo noch letzte Arbeiten laufen im Erdgeschoss, ist das Gebäude fertig, wie auch die Platzgestaltung davor.













    Bilder: Silesia

  • Alles in allem sieht es jetzt, von der Nähe betrachtet ziemlich gut aus. Immer dran denken, was davor dort stand.


    Ein (einziges?) Geschäft, ein Bettengeschäft, Wahnsinn! Das hab ich schon immer vermisst... Ein Steinwurf entfernt vom Hbf und trotzdem ein (weiterhin) totes Eck. Schade. Hätte man besser lösen können. Das Ende vom Anfang der Belebung / Vitalisierung des Bereiches untere Kriegsbergstraße. Dabei hält sich dort das "Joe Penas" schon echt ziemlich lang.

  • Ich bin mal kezerisch und beuhaupte, dass das Kaufhausparkhaus die weiterentwicklung in der Richtung verhindert. Denn dadurch hat die Kronenstrasse eine negative Aufenthaltsqualität, die Schillerstrasse / Klettplatz mit mehrspurigem Verkeh erbenfalls, und daher laufen Fussgänger dort nur so schnell als möglich durch- und dann eben die Kriegerstrasse /Theodor Heuss Strasse in dem Bereich garnicht entlang.
    Die Gesamtzahl der Fussgänger in der Kronenstrasse ist sehr hoch, und steht in keinem Verhältnis zur unterirdischen Aufenthaltsqualität dort. Mittags kann man dort auf dem gehweg eingentlich nicht stehenbleiben, weill der Verkehr auf dem gehweg zu dicht ist.
    Parkhaus und offene Parkplätze entlang der Strasse weg, 60m Haus am Eckgrundstück Kronenstrasse Lautensschlagerstrasse statt Parkhaus hin, den Fussgängern den Strassenraum ausser Lieferverkehr / wenige Anwohnertiefgaragenplätze übergeben, und schol wirds auch am Citygate nicht mehr so leer.

  • Neu ist immer besser! *nicht

    @ jaggyjerg


    natürlich sieht das neue, saubere Citygate besser aus als das alte, versiffte Versatel-Gebäude. Die Fassade ist aber langweilig, die Kubatur unpassend und der Bettenladen im EG .... omg. Da hätte man am quasi-City-Eingang was cooleres hinmachen müssen. Ich bleib dabei: Chance verpennt!


    Wobei es vorher im Versatel-Gebäude auch schon einen Bettenladen gab.


    @ hfrik


    ganz kezerisch also :lach:
    Ich denke dass die Kronenstraße am falschen Querschnitt leidet, nicht so sehr am Parkhaus. Es gibt zu viel straßenbegleitendes Parken und der Kreuzungsbereich an der Friedrichstraße ist auch wenig einladend. Ich finde ja den Querschnitt der Lautenschlagerstraße zwischen Klettplatz und Kronenstraße gut, hier ist sogar Platz für nen Freisitz. Zugegeben die Lautenschlager ist dort auch geschätzte 3 Meter breiter als die Kronenstraße - das macht schon ne Menge aus.
    Und wie gehts nach der Kronenstraße weiter? Der Friedrichstraße ist ja was Aufenthaltqualtiät angeht kaum noch zu helfen. D.H. für mich das an der City-Gate-Ecke wirklich nur special-interest geht. Das hätte m.E. aber auch ein Ausweich-Quartier fürs Rocker33 sein können, dafür währ die Lage sehr gut gewesen. Aber hätte, würde, könnte... ist doch schön wenn ein alt eingesessenes Bettenhaus seinen Stammplatz zurückbekommt. :daumen:

  • Eigentlich wäre die Ecke immernoch eine sehr zentrale Lage, wenn nicht der Weg dorthin schon über eine Längere Strecke für Fussgänger einfach sehr ungemütlich wäre.
    Wenn das Parkhaus nicht wäre und das strassenbegleitende Parken in der Kronenstrassse, könte man die Parkplätze dem Gehweg zuschlagen, so dass man dort überhaupt laufen kann, und die restliche Fläche Verkehrsberuhigen, weil dann 90% weniger Autos unterwegs wären. Es kommen dort zwar gut 10 Fussgänger auf ein Auto, aber dennoch ist die strassenüberquerung wegen sehr undurchsichtiger fahmanöver in der strasseextrem ungemütlich. Die Lautenschlagerstrasse hat da erheblich weniger und ruhigeren Verkehr. Aus beiden Strassen könnte man von der Lage her deutlich mehr machen.

  • Ich denke, dass die städtebaulichen Ideen die hier skizziert wurden sicher hilfreich sind. Realistisch sind Sie aber bis zur Fertigstellung von S21 leider nicht. Grds. ist der jetzige Solitär eine Verbesserung zum Vorgänger, allerdings war das auch keine wirklich Leistung. Für mich bleibt es nach wie vor schleierhaft, warum man mit S21 nicht auch gleich eine Neupordnungdes Bahnhofsumfeldes in Angriff genommen hat. Da hätte man dann auch einige Gegner besänftigen können. Man denke nur an eine Untertunnelung oder zumindest eine Beruhigung der Schillerstraße.

  • Egal was man anstellt, es wird nicht gelingen bedeutende Fußgängerströme in die Kriegsbergstraße oder Friedrichsstraße vom Hauptbahnhof zu leiten, ist auch gar nicht angedacht oder nur gewollt, auch nicht via Kronenstraße.


    Das Versatel-HH zu toppen war wirklich nicht schwer, die Verbesserung also keine grandiose Leistung. Mutiger hätte man hier sein müssen, hier hätte ein zentrales und markantes Gebäude entstehen müssen, eine Dominante im Bahnhofsumfeld - spontan fällt mir etwas wie das Zoofenster in Berlin ein. Auch der Platzgestaltung im Umfeld sind und waren hier Grenzen gesetzt, durch den horrenden Verkehr den man vor Ort auch nicht umleiten kann konnte man hier gar nicht Aufenthaltsqualität schaffen. Schwierige Ausgangslage die unbefriedigend gelöst wurde und jetzt steht das Ding da die nächsten 50 Jahre!

  • Ein Parkhaus dafür verantwortlich zu machen, daß in dem Quartier nichts los ist, naja..., vielleicht ist es sogar umgekehrt.
    Da scheinen andere Gründe zumindest wesentlich entscheidender zu sein. Zumal das angesprochene Parkhaus im Sommer nebenbei als City-Beach genutzt wird.


    Überhaupt, die City wird gerade mit dem Sprung über die Schillerstraße bis mindestens zur Wolframstraße massiv erweitert, da muß nicht noch gleichzeitig an einer Belebung jenseits der Friedrichstraße geschraubt werden. Und hinterher behaupten Manche noch, daß S21 zu keinem belebten Europaviertel, aber einem Ausbluten der bisherigen City geführt hat.


    Die Theo Heuss hat es immerhin zur Nachtmeile gebracht, ist doch gut, wenn verschiedene Areale, vielleicht zu verschiedenen Zeiten, verschiedene Funktionen haben. So funktioniert attraktive Großstadt, nicht durch langweilige Gleichmacherei.

  • Silesia,


    in der Kronenstrasse sind zumindest zur Mitttagszeit schon heftig grosse Fussgängermengen unterwegs. Nur die Aufenthaltsqualität ist unterirdisch.


    Was angedacht ist und was nicht (von wem eigentlich?) finde ich erst mal zweitrangig - ich denkegerne selbst Sachen an :)
    Bei der Kreuzung Kronenstrasse - Lautenschlagerstrasse fällt auf, dass dort was Fussgängerfrequenz , direktem S-Bahn-Zugang etc. angeht eigentlich eine der attraktiveren Ecken der stadt sein könnte, dies aber dort nicht der fall ist - wegen der Aufenthaltsqualität. Und wer die versaut ist wiederum offensichtlich.

  • Sorry, wenn ich das immer wieder thematisiere. Nun, Du bringst es regelmäßig auf. Ist für Dich Trubeligkeit ein Wert an sich? (scheint nämlich so)
    Sicher sehen es die meisten von uns lieber, die Königstraße hat ordentlich Frequenz, die Stadt brummt, Leerstand ist niedrig, Stadtbahnlinien werden verlängert usw.
    Daß Wohnen nahe oder direkt an reichhaltiger Infrastruktur viele Vorteile besitzt, ist ebenfalls unbestritten.


    Aber mal ehrlich bzgl. Lebens- bzw. Wohnqualität für die breite Masse. Und mal weg von studentischen Lebensphasen: Die meisten kommen in die Großstadt zum Einkaufen, für Events, Feiern, Zoo- oder Museumsbesuche, (Hoch)schulen, Umsteigen,...
    Aber doch nicht um sich auf die Königstraße zu setzen und Menschenströme zu geniessen.
    Vielmehr werden Großstädter am Wochenende mal raus ins Grüne fahren, um gerade diesem Trubel zu entfliehen, Natur statt Beton zu spüren, sich unbedrängter, freier zu fühlen.


    Habe mal von einer Untersuchung gelesen, daß sich die Leute in der Stadt durchschnittlich schneller bewegen oder gar hetzen als auf dem Land. Seien unterbewußte Mechanismen, die da wirken, eine Art Flucht vor Masse oder Beobachtung.
    Lebensqualität?

  • @ Max BGF - ich sage auch nicht, dass die bestehenden Einfamilienhausgebiete am Stadtrand verschwinden müssen - nur brauchen wir nich ausschliesslich diese, sprich wir haben schon genug davon. Schaut man sich die Preisentwicklungen an, so wollen relativ zum Angebot deutlich mehr die "Trubeligen" Lagen als den Ortsrand - d.h. hier kann das Angebot noch deutlich erhöht werden. Für die breite Masse (in Stuttgart knapp 3 Millionen) wird man so oder so nicht Platz zum Wohnen und Arbeiten im Bereich des Cityrings finden. Aber man kann für mehr Platz finden als heute da sind, wenn man die Sache intelligent angeht. Ins Stadtzentrum ziehen heute nicht nur Studenten sondern auch viele die die Kinderphase hinter sich haben.
    In der Kronenstrasse ist es so dass 0,2 % der verkehrsteilehmer (Strassenparker) so viel Platz für sich in Anspruch nehmen wie 90% derverkehrsteilehmer (Fussgänger). Weitere 5-10% der Verkehrsteilnehmer(Durchfahrer, Parkhausnutzer) belegen nochmal doppelt so viel Fläche wie die 90% Verkehrsteilnehmer (Fussgänger). Und machen zudem das Quartier für die 90% so unattraktiv dass diese sich dort nicht aufhalten wollen, und ziehen den Wert des gesamten Quartiers nach unten, samt etlicher Millionen investitionen in den ÖV die hier schon getätigt wurden. Und für die fussgänger ist der Platz zu eng. Das ganze ausgelöst durch ein Parkhaus, das ene deutlich suboptimale Nutzung des eingesetzten Kapitals (Grundstück) darstellt.

  • d’accord hfrik


    Eine belebte Straße in der Innenstadt wie z.B. die Lautenschlagerstraße, ist sicher nicht jedermanns Liebling wenns um den Wohnstandort geht. Aber in solchen Lagen gehts ja bei weiten nicht nur um Wohnraum, mir ist nicht bekannt dass es in der Lautenschlager überhaupt Wohnen gibt und in der Kronenstraße glaub auch nicht (Hotels rechne ich zum Gewerbe). Aber wie dem auch sei, viele Menschen finden Innenstadt- oder Innenstadtrandlagen höchst Attraktivität (ich denke die Gründe sind hinreichend bekannt).
    Was ich eigentlich sagen wollte: Aufenthaltsqualität ist nicht Wohnqualität. Es ist doch ein Unterschied wenn ich einen Wohnort suche und wenn ich einen Wochenendausflug mit der Familie plane.


    Weiter oben ging es ja um Aufenthaltsqualität. Und vor allem was Aufenthaltsqualität angeht schneiden belebte Straßen und Plätze immer sehr gut ab, egal wen man fragt. Man setzt sich doch auch viel lieber am Schlossplatz oder Marienplatz in ein Café als irgendwo in der hinterletzten Ecke wo niemand ist (an solchen Orten würde ein Café auch keinen Sinn machen) - "sehen und gesehen werden". Um also nochmal Max BGFs Frage aufzugreifen; ich finde auch das Trubeligkeit an sich ein Wert ist, ein ziemlich großer sogar. Natürlich ist das subjektiv , klar, aber gerade Ecken wie der Marienplatz leben von dieser Trubeligkeit.


    Um auch nochmal zurück auf die Kronenstraße zu kommen: Die Kronenstraße ist ja nun so zentral, zentraler gehts kaum. Dementsprechend ist auch ein hoher Nutzungsdruck da z.B. als Verkehrsraum, wie hfrik schon sagt, aber eben auch was Aufenthaltsqualität angeht. Denn ganz egal ob man die Straße jetzt mehrmals täglich benutzt oder nur einmal im Monat, wenn man zum Einkaufen in der Stadt ist, es halten sich dort Leute auf und erleben diesen Straßenraum mit all seinen Mängeln. Das vermittelt nicht nur einen schlechten Eindruck von der Stadt sondern schränkt auch in diesen Moment die Lebensqualität dieser Leute ein. Darum muss man sich auch mit Aufenthaltsqualität beschäftigen wenn man über sowas redet.

  • Finde auch, daß in die City mehr Wohnen einziehen könnte, ein etwas ausgewogenerer Mix als derzeit. Mir gefallen Projekte wie das Gerber oder Milaneo nicht nur architektonisch, sondern auch die städtebauliche Idee von Wohnraum über geschäftlicher Nutzung.


    In der Masse stellt sich allerdings die Frage, ob die Leute dort eher wohnen wollen oder müssen bzw. aufgrund der zu erreichenden Ziele, insbes. Arbeits- oder Studienplatz, sich solche Wohnungen suchen, um nicht zuviel tägliche Zeit auf der Strecke zu lassen? Freilich ist es dann auch irgendwie gewollt, allerdings unter Zwängen. Die teure, laute Stadtwohnung sozusagen als geringeres Übel.

  • Nun teuer ist eine Frage von Angebot und Nachfrage- aktuell wollen mehr so wohnen als es Wohnungen gibt Und laut- ist in Zeiten kontrollierter Wohnraumlüftung und hochschalldämmender Fenster kein Thema mehr. Sofern eben hochwertig gebaut wird.

  • Finde auch, daß in die City mehr Wohnen einziehen könnte, ein etwas ausgewogenerer Mix als derzeit. Mir gefallen Projekte wie das Gerber oder Milaneo nicht nur architektonisch, sondern auch die städtebauliche Idee von Wohnraum über geschäftlicher Nutzung.


    In der Masse stellt sich allerdings die Frage, ob die Leute dort eher wohnen wollen oder müssen bzw. aufgrund der zu erreichenden Ziele, insbes. Arbeits- oder Studienplatz, sich solche Wohnungen suchen, um nicht zuviel tägliche Zeit auf der Strecke zu lassen? Freilich ist es dann auch irgendwie gewollt, allerdings unter Zwängen. Die teure, laute Stadtwohnung sozusagen als geringeres Übel.


    Die Frage stellt sich immer. Wo arbeite ich, wo will ich wohnen, wie komme ich zur Arbeit, wie lange brauche ich effektiv zwischen Arbeits- und Wohnort, welche Verkehrsmittel stehen dafür zur Verfügung und welche Kosten entstehen dabei. Und rechtfertigt das mutmaßlich höhere Maß an Lebensqualität den höheren Zeit- und Nervenaufwand für das Pendeln!


    und hfrik, Schallisolation hin oder her, es gibt weit mehr Kriterien die da einspielen.

  • Bezüglich Lärm in der Innenstadt


    Naja die perfekte Wohnung währ natürlich zentrumsnah und ruhig, sowas scheint grundsätzlich schwierig, klar. Und wenns sowas gibt ist es meist teurer. Wenn man den Lärmschutzkarten der Stadt Stuttgart glauben schenkt ist Heslach da ziemlich gut. Einige Bereiche in der "Peripherie" kommen dort aber auch nicht besser weg als die verlärmte Friedrichstraße. Straßen gibts eben auch auf den Land.


    Link zu den Karten auf Stadtklima-Stuttgart.de

  • Laut StN sind 40% bereits vermietet. Gerüchten zufolge soll dann noch die neue Borgward Group AG als Zwischenlösung Räume anmieten.


    Quelle: StN 06.03.15

  • @ Silesia - Schallisolierrung sit nicht alles, ist aber das, an dem fast die ganzen hohen häuser aus den 50'er bi 80#er jahren kranken. Wenn man halt zwangsweise rund um die uhr hört wie die ANchbarn ringsum wohnen führt das halt zu einer grundgereizt heit, die die sozalen Probleme in den Blöcken mit befeuern. Fällt das weg, und addressiert man mit grösseren Wohnungen und etwas besserer Ausstattung ein gehobeneres Klientel, funktioniert es sozial nicht wesentlich anders als eine Vorortsiedlung mit Reihenhäuschen. Nur eben vel kompakkter und mit viel weniger Wegen verbunden.
    Belichtung muss natürlich weiterhin stimmen, aber die hat man auch vor 50 und mehr Jahren schon hinbekommen.