Projekt F40 und Sono West (Neuentwicklung ZAV-Areal)

  • Grundsätzlich stimm ich dir da zu, garcia. Allerdings handelt es sich in dem Fall um eine Schule, wo die meisten Schüler wohl nicht von dem "schöneren Umfeld" danach profitieren werden und schlicht vom Baulärm beim Lernen gestört werden. Es ist was anderes, ob ich irgendwo wohne und den ganzen Tag arbeiten bin, wo der meiste Baulärm stattfindet, oder eben den ganzen/halben Tag neben der Baustelle sitze und mich konzentrieren soll.


    Ich sprech da aus Erfahrung, weil das Studentenwohnheim Ginnheimer Landstr. ja zur Zeit umgebaut wird und seit Monaten eine ähnliche Lärmbelastung herrscht. Ich hab da nichts gegen, ich kann ja flüchten zu den betreffenden Zeiten. Aber wenn ich dies nicht könnte, ist ein "Protest" schon irgendwie angebracht.

  • Natürlich hat der Bauherr nie etwas falsch gemacht und ist zu nichts verpflichtet! Schließlich ist dies ja Frankfurt. Da darf jeder so laut bauen, wie er will.
    HALT. STOP. Jetzt ist Präteritum angesagt: Jeder durfte so laut bauen, wie er wollte.


    Ich bin immer wieder davon begeistert, wie sehr verschiedene Sachverhalte ausgewogen und differenziert betrachtet werden. JA die Genehmigung des Turm-Centers von 1974 war auf Basis des bestehenden B-Planes absurd und JA auf den Abbruchlärm beim Vero-40 hätte man angesichts der Schule gegenüber mal besser mehr geachtet.


    Aber diese pauschale Aussage, dass Bauherren in Frankfurt nie etwas falsch machen und zu nichts verpflichtet sind, ist doch Schwachsinn. Das Turm-Center wurde vor beinahe 40 Jahren genehmigt und die Lärmentwicklung bei Abbruchmaßnahmen ist extrem schwierig zu prognostizieren.


    Die jüngsten Entscheidungen des Verwaltungsgerichtes haben jedoch dazu geführt, dass die Stadt FFM momentan (nachdem ihr bspw. eine Baugenehmigung wegen weniger cm (!) bei den Abstandsflächen um die Ohren geflogen ist) keinerlei Ausnahmen mehr erteilt! Das gilt für GFZ, GRZ, Höhe, Abstandsflächen, usw. Außerdem verlangt die Stadt genaue Schallschutzgutachten für Abbruch- und Baumaßnahmen. Und da geht der Spaß richtig los, wie soll der Gutachter die Schallemmissionen der Baustelle bei 25 verschiedenen Bauzuständen prognostizieren? Wenn er seine Unterschrift unter das Gutachten setzt, kann er sich anschließend direkt einen Flug in ein nicht auslieferndes Land buchen... :)


    Was heißt das in der Praxis: Wenn den Bauherren keinerlei Ausnahmen mehr gestattet werden (bspw. Dachterrassen und Fassadenzierelemente sind abstandflächenrelevant) werden die Projekte tendenziell banaler werden, weil ein B-Plan in der Regel eine "Box" mit bestimmten Abmessungen und einer gewissen Höhe vorsieht. Das Best-Of der aufgebrachten Reaktionen hier im DAF kann man ja dann als Sammelalbum an das Verwaltungsgericht schicken... ;)

  • Ohje... Wie soll Bauen (und vor allem Abriss) ohne Lärm möglich sein? Es mag sein, dass es gesetzliche Regelungen gibt. Aber sie wurden aus gutem Grund nicht streng verfolgt, da sie nicht praktikabel sind und die Kosten enorm in die Höhe treiben.


    Ich kann es nicht mehr hören!
    "...aus gutem Grund nicht streng verfolgt...."
    Was soll denn der gute Grund sein. Faulheit?
    Die Bauaufsicht Frankfurt hat, wie der Presse zu entnehmen war, nicht einmal Schallpegelmessgeräte. Die Bauaufsicht hat einfach nichts getan, war halt bequemer so. In anderen Bundesländern hätte man den Bauherren und Abbruchunternehmern schon längst die Hammelbeine langezogen. Und Abbruch oder Baugenehmigung für eine Großbaustelle, ohne jegliche Lärmschutzauflage (und ohne jegliche Kontrolle), hätte es auch kaum woanders gegeben.


    Die leidigen Kosten. Die besagte Baustelle gibt, so eine Stellungnahme in der Immobilienzeitung, einen hohen einstelligen Betrag für Werbung aus. Das sind bei 140 Mio € Budget ziemliche Beträge. Da soll nichts mehr für Schallschutz über sein!
    Hahaha.
    Auch sonst, was ist teuer an Schallschutz? Dass man vorher nachdenken soll, bevor zehn Bagger losfahren.
    Teuer ist doch nur der Baustopp, der prompt kam.


    Wer wissen will, wie es leiser geht, dem empfehle ich die Lektüre der Schweizer Baulärmrichtlinie oder des Code of Practice for Deconstrution Sites der City of London. Ein Traum. In London gibt es tagsüber doch mal Pausen, beim Abbruchlärm. Ach, wäre das schön gewesen, statt monatelang 13 Stunden täglich Dauerhölle. Dann hätte sich kaum noch einer beschwert. Denn die Bude vorher war wirklich häßlich, mit ihrem Ostblock-Charme.

  • Außerdem verlangt die Stadt genaue Schallschutzgutachten für Abbruch- und Baumaßnahmen. Und da geht der Spaß richtig los, wie soll der Gutachter die Schallemmissionen der Baustelle bei 25 verschiedenen Bauzuständen prognostizieren? Wenn er seine Unterschrift unter das Gutachten setzt, kann er sich anschließend direkt einen Flug in ein nicht auslieferndes Land buchen... :)


    Dass die Stadt Schallschutzgutachten verlangt ist völlig neu. Bis zum Frühjahr/Sommer 2011 hat die Bauaufsicht das keinen Deut gekümmert. Wenn es stimmt, dann ist Frankfurt endlich im 21. Jahrhundert angekommen - schließlich ist dies für Großbaustellen, zumal im Innenstadtbereich in anderen Großstädten und Ländern Deutschlands üblich.


    Was die Prognosen anbetrifft - der Gutachter kann doch schreiben was er will, die Bauaufsicht versteht es doch nicht oder will es nicht verstehen. Bei VERO z.B. ist der Gutachter recht trickreich: Er nimmt zum Beispiel Bagger und berechnet diese mit 100 Dezibel Schallleistungspegel. Dass der Bagger mit einem fetten Aufkleber markiert ist, auf dem 106 Dezibel steht, stört weder den Gutachter noch die Bauaufsicht. Auch wenn dann sämtliche Prognosen nicht zutreffen.
    Dies Trickserei wird inzwischen "Guttenberg Standard" genannt - liest sich gut, also summa cum laude, egal was drin steht.


    Aber rein sachlich betrachtet, geht es nicht um die verschiedenen Bauzustände, sondern um die eingesetzten Maschinen und deren Lärmpegel. Diese sind in Deutschland auf jede Baumaschine zu pappen - steht in der 32. BImSchV. Dann muss man noch ein bißchen nachfragen, wie lange die Maschinchen im Einsatz sind. Und mit dem entsprechenden Programm wird dann berechnet, welcher Lärm in gewissen Entfernungen am Immissionsort auftritt. Denn nur auf den Lärm am Immissionsort kommt es an, nicht auf den Lärm von der Quelle.


    Zitat von porteño


    Aber diese pauschale Aussage, dass Bauherren in Frankfurt nie etwas falsch machen und zu nichts verpflichtet sind, ist doch Schwachsinn.


    Das war ironisch gemeint und bezog sich nur auf den Pressetext und den einen Bauherren, der immer noch vertritt, er habe nichts falsch gemacht, wenn er monatelang...usw.


    Die Kläger waren allerdings keine Schüler...


    Nein, es war jemand, der dort den ganzen Tag im Büro sitzt und versuchte zu arbeiten, was wegen des Dauerlärms nicht ging.
    Lärmkostprobe von der Baustelle im Westend unter 0 18 05 - 555 142 - kostet nur 15ct/Minute. Bevor es gleich Gemähre wegen der kostenpflichtigen Rufnummer gibt - es war eine Aktion zum Tag des Lärms im April 2011.

  • Die enorme Aufwertung der Umgebung nehmen die Anwohner und Besitzer gerne mit. Nur mit dem damit verbundenen Aufwand möchte man nichts zu tun haben?


    Also, dass mit der Aufwertung ist so ne Sache. Natürlich war der alte Kasten häßlich wie die Pest. Aber keiner schreit hier nach mehr Aufwertung - ist schließlich nicht Ostend. Wenn die Aufwertung kommt, dann ist gut, wenn sie nicht kommt, ist auch gut. "Gerne" ist also nicht richtig.


    Außerdem sind die 25 Meter hohen Kästchen, die dort entstehen, jedenfalls nicht meine Sache, da hier Straßenschluchten entstehen werden.

  • Auch gut wäre aus Deiner Sicht also gewesen, die leer stehenden ZAV-Bauten weiter vor sich hin rotten zu lassen? Also bitte ...


    Tag des Lärms also, so so. Ist das der höchste Feiertag des Jahres, wenn Betroffenheit in Besessenheit umschlägt? Und unter 01805555142 - ruf! misch! an! - gibt es denn so etwas wie Telefonsex für nur 15 Cent die Minute.

  • Auch gut wäre aus Deiner Sicht also gewesen, die leer stehenden ZAV-Bauten weiter vor sich hin rotten zu lassen? Also bitte ...


    Ich habe nur zu der Behauptung Stellung genommen, hier würden nur die Rosinen gepickt und was "gerne mitgenommen."


    Tag des Lärms also, so so. Ist das der höchste Feiertag des Jahres, wenn Betroffenheit in Besessenheit umschlägt? Und unter 01805555142 - ruf! misch! an! - gibt es denn so etwas wie Telefonsex für nur 15 Cent die Minute.


    Offiziell heißt die Veranstaltung


    http://www.tag-gegen-laerm.de


    und ist eine bundesweite Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik e.V., gefördert vom Umweltbundesamt.


    Also bitte nicht schimpfen. Mit ruf! misch! an! (gibts Die wirklich noch?) hat es nichts zu tun.

  • Wimmelbild

    Das sah vor ein paar Monaten (Ende März) noch völlig anders aus! Wimmelbild von einem Nachbarn in der Barckhausstraße.




    Und ein Bild von heute mit den aktuellen Betonarbeiten.


    Heute fingen übrigens die Gerüstebauer an der Bettinaschule an, um das Schallschutzgerüst zu installieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Kettenhof () aus folgendem Grund: noch ein Bild

  • Völlige Stille auf der Baustelle, wird wohl erst wieder starten, wenn der Schallschutz an der Bettinaschule fertiggestellt ist, ein Gerüst sieht man im Hintergrund schon


    By thomasfra at 2011-11-11

  • Schallschutz da, Baustelle ruht.

    Das Schallschutzgerüst ist seit zwei Wochen fertig!
    Ist einfach eine durchsichtige, schwere Plane, bündig angebracht. Denn, je schwerer, desto mehr Schalldämmung.


    Hier ein Bild davon mit Spiegelung von der Plane.


    Bild von mir.


    Das 'Ruhen der Baustelle liegt also nicht am fehlenden Schallschutzgerüst.


    In der Nachbarschaft wird wegen der Ruhe schon über "Vero Beach" www.verobeach.com gelästert (Strandort in Florida).

    6 Mal editiert, zuletzt von Kettenhof () aus folgendem Grund: Bild eingefügt

  • Vero - Baustopp oder neues Freibad?

    Heute ist ein kleiner Artikel in der FAZ - Rhein-Main Teil zu dem Schallschutzgerüst, mit Bild.
    Dort wird auch geschrieben, dass es im Januar weiter gehen soll. Derzeit sieht es aber eher nach Baustopp aus, warum auch immer:



    Bild von mir


    Ein Freibad wäre aber auch schön.....

  • Doch kein Freibad

    Die Baustelle ist jetzt Winterfest. Es wurde reichlich Wasser abgepumpt, der Boden mit Styropor abgedeckt, und eine leider graue Plane drüber gelegt. Das weiße Styropor sah aus wie Schneeklötzchen - Bild mit vom Wind aufgedeckter Plane:


    "][/URL]


    Hartnäckig hält sich das Gerücht, in der Feuerbachstraße gebe es einen - verrohrten - Bach, der zu hohen Grundwasserständen führt. Stimmt das, denn der Straßenname ist irreführend, Herr Feuerbach war Jurist.

    Einmal editiert, zuletzt von Kettenhof ()

  • Kein Freibad bei Vero von Patrizia im Westend

    Die FAZ schreibt heute im Lokalteil, dass es leider kein Freibad gibt. Im Februar 2012 soll es 'planmäßig' weiter gehen. Es war eine Winterpause - allerdings seit Oktober! War echt kalt hier.
    Der Titel ist auch schön:
    Sozialer Wohnungsbau in Marmor Dabei ist den Renderings zu entnehmen, dass kein Naturstein an die Fassaden kommt. Auch die Reservierungsquote wird verheimlicht. Wie die FAZ vermutet, wird es daran liegen, dass zu wenige Menschen um die € 7.000 pro qm ausgeben wollen, um auf einem riesigen Parkhaus (über 200 Stellplätze) in einer ca. 25 Meter hohen "Stadtvilla" zu wohnen, die von 5 weiteren "Stadtvillen", einer Luxusmietskaserne (geplanter Querriegel) und einem noch zu errichtenden 10-geschossigen Büroturm bedrängt wird.


    -----------------
    Mod: Der Artikel von Rainer Schulze ist mittlerweile online.

  • [...]


    Hartnäckig hält sich das Gerücht, in der Feuerbachstraße gebe es einen - verrohrten - Bach, der zu hohen Grundwasserständen führt. Stimmt das, denn der Straßenname ist irreführend, Herr Feuerbach war Jurist.


    Das stimmt tatsächlich, von unterhalb des Grüneburgweges zog sich der Leier-, manchmal auch Löhebach (vgl. die heutige Leerbachstraße!) nach der Niedenau, wo er sich in den sogenannten Rostensee ergoss.


    Von letzterem kommt auch der Name Rüsterstraße in Westend-Süd, der ehemalige See, der schon Ende des 17. Jahrhundert aufgeschüttet wurde, ist nördlich dieser Straße anzusiedeln.


    Den Leierbach hatte man übrigens wie viele Flüsse der Frankfurter Gemarkung an der Bockenheimer Landstraße kanalisiert und in den Stadtgraben auf Höhe der heutigen Alten Oper geleitet, um Wasser im Stadtgraben in Bewegung zu halten.

  • Winterfest ist nicht Windfest

    Zitat aus einer Werbung von Patrizia AG, deren Projektgesellschaft den Vero Hochhauspark im Westend baut.
    "Stellen Sie Ihre Kapitalanlage auf ein sicheres Fundament."


    Und hier das passende Bild von mir, welches die winter- aber offensichtlich nicht windfeste Abdeckung des Fundamtes zeigt.
    http://imageshack.us/photo/my-images/197/windfest.jpg/[/IMG]


    Aber immerhin ist es jetzt ansehnlicher, als mit der grauen Plane.

  • Patrizia hat Erfahrung mit jahrelangen Baugruben

    Die FAZ schreibt heute im Lokalteil, dass es leider kein Freibad gibt. Im Februar 2012 soll es 'planmäßig' weiter gehen.


    Ich sah gerade zufällig, dass Patrizia mit leeren Baugruben in Großstädten Erfahrung hat: Das Projekt Hanse Cube in Hamburg besteht seit 2007 aus einer Baugrube, so dieser Immobilienbrief, dort Seite 2:
    http://www.wentzel-dr.de/uploa…letter_E-Mail_05-2011.pdf
    Und noch eine Quelle:
    http://www.greenimmo.de/green-buildings/hanse-cube-hamburg/


    In der Tat steht in der FAZ auch nicht, dass es im Februar 2012 weitergeht. Es könnte auch der Februar 20XX sein...


    Die Zahlen ähneln sich bei beiden Projekten: 120 Wohnung sollen jeweils gebaut werden, mal auf 4.000 mal auf 8.000 qm. Das erinnert mich an die 57 Kommunisten bei The Manchurian Candidate.

  • Im Vero Westend nichts Neues & Wetterfest ist nicht Windfest

    Da sich auf der Baustelle nichts tut, mal die Winterabdeckung im Detail:



    Der Anfang war: Pink - Schade, dass es kein Freibad wird.



    So sah es anschließend aus - nix mit pink:



    Dann kam der Wind und das Aufräumen.



    Und jetzt war schon wieder Wind, Bild vom 22.01.2012.
    Und vermutlich wird in zwei Wochen wieder geräumt und dann kommt wieder der Wind, usw. usw.


    Alle Bilder von mir.

  • IZ: OFB steigt bei Vero ein

    Nach einem Bericht der Immobilien-Zeitung steigt die OFB als Partner von Patrizia bei der Projektentwicklung F40 bw. Vero ein.
    Vielleicht kann dann ja der Stillstand mit Ende des Winter tatsächlich beseitigt werden.
    Zu wünschen wäre es der Lage.