Frankfurter Bogen - neuer Stadtteil in Bau

  • Frankfurter Bogen - neuer Stadtteil in Bau

    Eher unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich im II. und vor allem im III. Bauabschnitt doch einiges getan, was man als erfreulich bezeichnen kann. Keine uniformen Hochhäuser, eher Qualität, Kreativität und Phantasie sind angesagt. Paradebeispiele: Das "Torhaus" an der Herrenapfelstraße und die "Residenz am Apfelgarten" direkt gegenüber an der Alkmenestraße. In ca. zwei Jahren soll hier außerdem eine Straßenbahnverbindung fertiggestellt sein, die
    Gegend wird aufgewertet. Wermutstropen: Das beabsichtigte vier- oder fünfstöckige Wohn- und Geschäftshaus am Gravensteiner Platz scheint eher architektonische Massenware zu werden (Gerüchten zufolge...).: Auch ist man von den ursprünglichen Reihenhäusern abgerückt und hat stattdessen doch wieder Wohnungen geplant, ein klarer Rückschritt. Insgesamt betrachtet hat man es aber mit einer deutlichen Aufwertung des Stadtteils Preungesheim zu tun.

  • Ja. Bei einem neuen Thema wäre wünschenswert, wenn anfangs wenigstens ein paar Fakten und weiterführenden Informationen genannt würden. Noch schöner wären Fotos - am besten selbst gemachte. Denn die wenigsten werden dieses Projekt trotz seines beträchtlichen Umfangs genauer kennen. Das gilt erst recht für die genannten Bestandteile "Torhaus" und "Residenz am Apfelgarten".


    Doch ist das jedenfalls ein interessantes Thema, das hier bisher eindeutig zu kurz kam. In diesem Sinne - willkommen im Forum!

  • Ich bin gestern Nachmittag mal dort vorbeigekommen, und möchte das zum Anlass nehmen , dem Thread hier etwas auf die Sprünge zu helfen:


    Bei dem hier angesprochenen Areal handelt es sich um ein Neubaugebiet, welches den Stadtteil Preungesheim um das Areal Innerhalb des Bogens, den die A661 dort um den Stadtteil schlägt, komplettiert.


    Übersicht im Zusammenahng des Frankfurter Stadtgebiets:





    Google earth stellt die Situation noch mit diesem Stand dar:





    Überlagert mit dem Plan aus http://www.frankfurter-bogen.de :




    Mich hat es eher zufällig dorthinverschlagen, deshalb bitte die etwas unstrukturierte Zusammenstellung zu entschuldigen! Danke


    Das oben schon angesprochene Torhaus am südliche Ende der Renetten(?)straße. Durchaus Effektvoll, komt in Natura besser, als es mir darzustellen gelungen ist. Leider erschöpft sich damit die Städtebauliche Qualität des neuen Viertels auch schon so ziemlich.





    Jenseits davon herrscht nämlich wüstestes Stilmischmasch. Ein Gedanke hinter der Zusammenstellung dessen, was aus teilweise zwar individuell betrachtet durchaus gelungenen Häusern besteht erschließt sich mir nicht.
    Das Ganze besteht aus einer kruden Mischung aus Blockrandbebauung entlang zwei(einhalb) Achsen, die sich aber zugunsten des -noch nicht mal begonnenen- EKZ in der Mitte keinerlei Gastronmie, oder Geschäfte in dern Erdgeschossen leistet. Dann Zeilen, Punkthäuser.


    Da stehen Backsteinfassaden mit leichtem Retro-Touch neben Postmoderne auf der einen Seite, "aktueller" Architektur und mediterran anmutendem auf der anderen Seite, ein paar Meter weiter neuinterpretierter Klassisch-Moderner Kubismus einnmal mit und etwas weiter ohne den Anspruch, natürlich anmutender Fassadenmaterialien. Das ganze Ensemble umrundet und durchsetzt von höchst konventioneller Reihen- und Einzelhausarchitektur, wie sie sich schon seit spätenstens den 50ern nur noch dahingehend geändert hat, was aktuell im Baumarkt angeboten wird. Bilder davon erspare ich euch.


    Diese Gebäudetypen stehen alle in mehr oder weniger unmittelbarer Umgebung zueinander:














    2 Straßenzüge weiter entlang der selben Straße:




    noch ca. 90° weiter links über die Brache des EKZ geblickt:






    und wieder 90° rechtsschwenk das Altenpflegeheim:





    Und noch etwas weiter nördlich "Schule und Jugendtreff":
    Sehr schöne Rote Moderne



    zum Schluss noch die Kita ganz im Norden, auch ganz gelungen:


  • Interessiert sich für solche Themen eigentlich gar keine Sau?

  • ^ Ich finde solche neuen Wohnbaugebiete sogar besonders interessant und bin dir für deine Fotos sehr dankbar.
    Die Neubaugebiete, die du hier gezeigt hast, treffen meinen Geschmack leider nicht, zu aufgeregt und durcheinander und dann auch einfach nicht sehr schön. Ganz gut gefallen mir jedoch der Würfel unter dem Wellpapp-Haus und das weisse Gebäude rechts im darauffolgenden Bild. Das Haus im ersten Bild wirkt zwar sehr hochwertig, die Fassade ist aber leider sehr monoton.

  • Ich finde die Berichte aus den Neubaugebieten auch spannend. Gerade weil sich in relativ kurzer Zeit viel tut und damit eine gewisse Dynamik herrscht. Über die Architektur läßt sich natürlich streiten, aber wenn man die Grundstücks- und Baupreise sieht und bedenkt, dass sich sich junge Familien über Jahre und Jahrzehnte verschulden, sind einfach die Kosten der treibende Faktor und das geht eben auch auf die Qualität der Architektur.


    Das von Johnny angesprochene "Wellpapp-Haus" heisst übrigens "Familienturm" und wurde in einem Bericht der FAZ näher vorgestellt, denn es ist kein "normales" Mehrfamilienhaus. Denn acht Familien mit 12 Kindern leben dort unter dem Dach einer Wohngenossenschaft mit dem Ziel viele Arbeiten gemeinsam zu erledigen und sich auch gegenseitig (z.B. bei der Familienbetreuung) zu helfen. Der Garten wird gemeinsam gestaltet und es gibt einen Gemeinschaftsraum. Die Mindesteinlage um bei der Genossenschaft Mitglied zu werden betrug 5000 EUR, mindestens 200 Arbeitsstunden musste jedes Mitglied in den Bau stecken. Dadurch konnte beim Bau dieses Niedrigenergiehauses viel Geld gespart werden. Das Haus erhielt sogar einen Preis in der Kategorie "ressourcenschonendes und energiebewusstes Bauen".

  • Wir, eine vierköpfige Familie, sind vor einem Jahr in den Frankfurter Bogen eingezogen. Ein REH, norddeutsch, verklinkert, grenzt ans "Torhaus". Die Erdgeschosswohnungen haben alle Gärten, unserer grenzt direkt dran. Die Lage ist für Kinder optimal, wir sind froh daß wir nicht in Kalbach-Riedberg gekauft haben. Vor kurzem wurde mit dem Bau der Straßenbahn 18 begonnen, soll Anfang 2011 fertig sein. Architektonisch ist es sehr bunt, aber genau das gefällt uns. Das Wellpapp-Haus ist ästhetisch weit hinter den Erwartungen. Insgesamt ist der Frankfurter Bogen das mit Abstand kinderfreundlichste Neubaugebiet Frankfurts. Träumen tue ich zwar von einer Jugendstil-Villa, als Architekt Antoni Gaudí oder Joseph Maria Olbrich, aber die Realität hier im Frankfurter Norden ist auch OK. Spielplätze en mass, IKEA, Aldi, Rewe und Hornbach nur paar Minuten entfernt.

  • Der Bau des Einkaufzentrums am Gravensteiner Platz wird nach Angaben des Investors verzögert, weil er keinen Generalunternehmer findet...(Die EZB läßt grüßen).

  • Weitere Infos zum Frankfurter Bogen

    Seit einigen Tagen gibt es eine Stadtteilcommunity für den Frankfurter Bogen. Neben vielen Infos über das Viertel stehen auch weitere Bilder zur Verfügung, allerindgs muß dafür eine Registrierung erfolgen. DIe Seite findet Ihr unter http://www.frankfurter-bogen.net.


    Viele Grüße


    tessunm

  • zu #14:


    Mittlerweile ist der Investor (CKV) raus und es bahnt sich ein Rechtsstreit an - jedenfalls sucht die Stadt nun einen neuen Investor der das "Nahversorgungszentrum" bauen lässt...

  • Gravensteiner-Platz

    Ich war heute einmal im Frankfurter Bogen und habe mir den Gravensteiner-Platz angesehen. Das Bauschild für das Nahversorgungszentrum fällt schon auseinander (unten im Bild am rechten Rand).



    Der Platz sieht aus, wie eine Deponie. An der geplanten Straßenbahnhaltestelle ist seit Baubeginn auch nichts mehr geschehen.


    Nun wird aber ab 8. Mai auf dieser Gewöllwüste ein Wochenmarkt stattfinden. Ein Ankündigungsschild (links am Bildrand) und fast ein Dutzend Parkverbotsschilder stehen schon auf dem Platz. Etwas Leben und Infrastruktur zieht ein.



    Direkt gegenüber baut nun die ABG ein 39-Parteien-Haus. So langsam wächst dar Frankfurter Bogen auch in der Mitte. Bisher ist der Gravensteiner-Platz (seltsame Schreibweise) ein Platz mit nur einer Kante!



    Bilder von mir

  • Schule im Bogen

    Ich versuche diesen Thread mal wiederzubeleben, indem ich auf einzelne Gebäude eingehe. Ich hatte heute bei einem Spaziergang das Gefühl, dass die öffentlichen Gebäude die schönsten sind.
    Hier ein paar Bilder der Schule im Bogen, Chewbacca hatte schon eins gepostet.


    =2220598"]Hier gibt es ein paar Infos zur Schule.


    Das in Passiv-Bauweise errichtete Gebäude hat ein zweischaliges Mauerwerk. Die vordere Schale besteht aus Ziegelsteinen. Teilweise wurde eine vertikale Holzverkleidung verwendet. Das Holz ist unbehandelt und hat bereits seine Patina angesetzt.


    Von der Boskoopstraße betritt man einen zur Straße geöffneten Hof.



    Rechter Flügel:



    Vom rechten zum linken Flügel:



    Blick in den Hof vom rechten Flügel:



    Vom Vorhof gibt es einen Durchgang zum Schul(innen)hof. Hier ist die Fassade offener gestaltet und mit Holz verkleidet.



    Die Front zur Boskoopstraße:



    Und die Turnhalle nördlich des Schulhofs:



    Detail:



    Insgesamt wirkt der Bau sehr wertig und gelungen. Er wirkt sehr modern und leicht kühl. Das passt zwar nicht unbedingt zu einer Grundschule, aber in einigen Jahren wird es eine Haupschule sein, oder eine andere weiterführende Schule. In dem Stadtteil befinden sich sehr viele Kinder. Vielleicht wird es auch mal ein Seniorenheim.


    Der Frankfurter Bogen ist ein zwar noch junges aber sehr unterschiedliches Stadtviertel. Der Kern des Viertels ist noch unbebaut. Hier sollen Blockränder mit bis zu 5 Geschossen und Infrastruktur enstehen. Die Ränder des Viertels dagegen bestehen aus Mehrfamilienhäuser und Reihenhäusern mit 2-3 Geschossen.
    Die Straßenbahn der Linie 18 mit Verlauf über Friedberger Warte und Konstablerwache zum Zoo befindet sich derzeit im Bau.


    Alle Bilder von mir.

  • Die Nahversorgung im Frankfurter Bogen lässt bekanntlich weiterhin zu wünschen übrig. Die Stadt konnte sich bislang mit keinem der potenziellen Investoren zum Bau eines Einkaufszentrums einigen. Obgleich die Ausschreibung vorbei und die Stadt bis dato noch keinen Schritt weiter ist, gebe es laut städtischer Auskunft noch einen weiteren Interessenten. Derzeit würden Gespräche geführt, man sei verhalten optimistisch. Unabhängig davon ist der für dieses Jahr geplante erste Spatenstich dennoch wieder weit entfernt.


    Insgesamt verfügt das Grundstück über 7.300 Quadratmeter. Die Stadt setzt auf ein Erbbaurecht. Danach soll der künftige Investor Eigentümer des Gebäudes werden, obgleich der Stadt weiterhin das Grundstück gehört.


    Gefordert wird auf politischer Ebene ein mittelgroßer Vollsortimenter mit einer Verkaufsfläche von bis zu 2.000 Quadratmetern sowie ein etwa halb so großer Discounter. Zudem Flächen für Ladengeschäfte, Gastronomie und Ärzte sowie eine geeignete Verkehrserschließung für das Bauprojekt, bereits während der Bauphase (Quelle).

  • Gravensteiner Platz wird gestaltet

    Der Gravensteiner Platz im Frankfurter Bogen hat in den letzten Jahren für viel Verdruss gesorgt. Die Anwohner hofften auf die Versprechen der Stadt und der Investoren, den Platz zum Zentrum des Stadtviertels zu entwickeln. Statt lebendigem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, Endstation der Straßenbahn 18 und Einkaufszentrum tat sich lange Zeit nur eine Brache auf. Die Bilder von Mai 2009 hier im Strang (Beitrag #17) sprechen für sich. Immerhin gibt es seit einem Jahr einen Wochenmarkt. Die Leidensgeschichte der frustrierten Anwohner kann man hier nachlesen (Stand 2009): cms.tessun.net


    Seit einigen Monaten jedoch tut sich noch mehr: Die Straßenbahn 18 wird gebaut. Sie endet bzw. beginnt am Gravensteiner Platz. Und trotz abgesprungener Investoren für das Einkaufszentrum (#19) hat sich die Stadt entschlossen, den Platz an sich nun zu gestalten und eine entsprechende Ausschreibung zur Ausführung der Bauleistungen lanciert. Die Pläne dafür konnte ich noch nicht finden, wenigstens aber einen groben Plan aus dem Straßenbahnprojekt (M72 vom 20.4.07):



    Bild: Stadt Frankfurt, www.stvv.frankfurt.de


    Auf der dafmap-Karte ist die Lage zu sehen (mit Link zu Bing Maps). Laut Ausschreibung werden 9.000 qm Fläche beackert (Aufbruch, Erdaushub, Rinnen, Asphaltbefestigung, Betonplatten/Pflasterflächen legen) und insgesamt 3,2 km Bordsteine versetzt. 180 qm Natursteinpflaster-Flächen entstehen.


    Zeitrahmen ist Oktober 2010 bis September 2011. Die Anwohner werden also noch etwas zu leiden haben.


    Weitere Informationen:

    • Offizielle Projektseite der Stadt Frankfurt: www.frankfurter-bogen.de
    • Stellungnahme des Magistrats: ST 794 vom 2.6.10. Der Magistrat sichert zu, am Platz Poller aufstellen zu lassen, damit "Elterntaxis" dort nicht mehr halten können.
    • Stellungnahme des Magistrats: ST 772 vom 31.5.10
    • Anregung an den Magistrat: OM 3990 vom 22.2.10
  • Neues in Sachen EKZ am Gravensteiner Platz

    Die Sache Einkaufszentrum am Gravensteiner Platz kommt wieder in Schwung. Es gebe zwei interessierte Investoren, sagte der Leiter des städtischen Liegenschaftsamts, Alfred Gangel, der "Frankfurter Rundschau" (FR von heute). In Kürze werde der Stand der Dinge dem zuständigen Ortsbeirat 10 berichtet. Auch die Architekten sollen mit Plänen dabei sein. Die Verhandlungen mit CKV waren dem Vernehmen nach am Wohnanteil gescheitert. Wie dieser jetzt ausfallen soll, steht nicht in der FR. Nachdem aber im vergangenen Jahr eine erneute Ausschreibung erfolglos blieb, dürfte die Sache wohl investorenfreundlicher aufallen.

  • 780m2 Gewerbeflächen für den Frankfurter Bogen!!!

    Baustelle Apfel-Carré wird aktuell von BilfingerBerger eingerichtet. Nassauische Heimstätte wird dort "ca. 100" Wohnungen, eine TG mit 117 Stellplätzen und "ca. 780m2 Gewerbeflächen" errichten.
    Näheres, auch ein Bildchen auf Seite 19:
    http://www.nh-projektstadt.de/…loads/PolisVision8_01.pdf


    Am Zentralen Gravensteiner Platz (Endhaltestelle der zukünftigen Strassenbahnlinie 18) entsteht dieses Gebäude - und wird vor allem wegen seiner "ca. 780m2 Gewerbeflächen" von den Bewohnern des Viertels sicherlich willkommen geheissen...