Verkehrsinfrastruktur

  • Hallo zusammen,
    Heute morgen habe ich diesen interessanten Artikel gelesen: vor 50 Jahren wurde der erste Tunnelsbschnitt der KVB eröffnet.
    (https://www.ksta.de/koeln/sens…nsturm-ohne-ende-31398616)


    Ich interessiere mich sehr für Verkehrsinfrastruktur. Als relativ neu zugezogener Kölner bin ich sehr verwundert über die schlechte ÖPNV-Infrastruktur in Köln. So ist Köln die einzige Millionenstadt in Deutschland die nicht über ein eigenes U-Bahn-Netz verfügt. Ich habe den Eindruck, dass mittelgroße Städte wie Hannover bessere liniennetze haben. Und die S-Bahn ist nur bedingt nutzbar, weil die Streckenführung nur unter Umständen Sinn ergibt. Wenn ich in München oder Hamburg die U-Bahn sehe bin ich überrascht, dass man in Köln wiederum überrascht ist, dass die zentrale ost-West-Verbinung mit ihren kurzen und kleinen Straßenbahnen völlig am Limit ist.


    Ich halte ein solides ÖPNV-Netz für absolut notwendig um die „Verkehrswende“ einzuläuten und würde mir auch wünschen, dass bei der Diskussion um die Ost-West-Verbinung mehr in den Blick genommen würde, wie man bei einer U-Bahn den oberirdisch gewonnenen Platz für Fahrradstrecken nutzen könnte.


    Das ist aber ein anderes Thema... ich würde von euch gerne erfahren: gibt es einen Grund dafür, dass die Stadtbahn hier so verhunzt ist, es bspw keine eigene U-Bahn gibt? Wie ist hierzu die Historie, politisch? Würde mich freuen wenn jemand mehr weiß :)

  • ^Grundsätzlich ist es in Köln immer mit enormen Kosten verbunden, wenn man auch nur eine Schippe tief den Boden aufgräbt. Das macht die Idee des U-Bahn-Baus wesentlich unattraktiver als in anderen Städten.
    Dazu kommt natürlich noch die starke Autolobby und die feste Überzeugung der Kölner, dass sich Probleme von selber lösen, wenn man nur fest genug daran glaubt - vgl. hierzu auch "Kölsches Grundgesetz".


    Die beiden letzten Punkte lösen sich seit ein paar Jahren ganz langsam auf, dafür ist halt das Einsturztrauma hinzugekommen...


    Aktuell überrascht die Stadt Alteingesessene mit realisierten Fahrradprojekten, an deren Umsetzung diese nie geglaubt hätten. Mal sehen, wie sich die laufenden Bauprojekte entwickeln, vielleicht gibt das der Stadt den notwendigen Mut für größere Aufgaben.

  • Nachdem das Radverkehrskonzept Innenstadt 2016 beschlossen wurde, sieht man 2018 die ersten umgesetzten Projekte:


    - Ringe: Dieses Jahr wurden die Verkehrsräume im Bereich Theodor Heuss Ring, Hohenstaufenring und Sachsenring (derzeit im Bau) neu aufgeteilt. Der Kfz-Verkehr bekam in diesen Flächen eine 3m breite Fahrbahn und der Radverkehr 2,5 Meter.
    - Fahrradstraßen: Die Zülpicher Straße wurde im Abschnitt des Grüngürtels zur Fahrradstraße. 2016 wurde die Straße dort für den Durchgangsverkehr gesperrt, dies wertete den Campus der Universität auf und schaffte bessere Bedingungen für die wichtige Radverkehrsachse.
    Die Fahrradstraße Friesenwall wird momentan als erster Teil der Wälle eingerichtet. Dort wird die Fahrbahn durch den Wegfall von Stellplätzen auf 4 Metern verbreitert, sodass ein komfortables Fahren in beide Richtungen möglich ist.
    - Ost-West Achse: Am Heumarkt wurden ebenfalls Flächen umverteilt. An der komplexen Kreuzung zwischen Bäche, Pipinstraße und Rhein wurde der Radverkehr vom Gehweg auf die Fahrbahn verlegt und wird nun geradliniger geführt.
    Auf der Cäcilienstraße zwischen Nord-Süd Fahrt und Neumarkt bekam der Radverkehr eine bis zu 3 Meter breite Fahrspur, nachdem der Außenraum des Motel Ones fertiggestellt wurde. Auch am Neumarkt entstand in den letzten Wochen eine zusätzliche Verkehrsführung von der Richmodstraße kommend in Richtung Im Laach.
    - Zudem wurde die Gladbacher Straße, eine wichtige Verbindung vom fahrradreichen Ehrenfeld zur Innenstadt in Gegenrichtung geöffnet. Hier wurde ein 2 Meter breiter Radfahrstreifen in Gegenrichtung und ein 1,5m Schutzstreifen in Richtung Innenstadt markiert.


    Planungen für 2019/2020:
    Bis Ende 2020 will die Stadt ein Drittel der Vorhaben aus dem RVKI umgesetzt haben. Dazu werden in den nächsten Jahren weitere Maßnahmen folgen:
    - Umwandlung Kfz-Spur in Radfahrstreifen: Magnusstraße, Christophstraße, Gummersbacher Straße, Riehler/Turiner Straße, weitere Teile der Ringe
    - Fahrradstraßen: Nord Süd Achse zwischen Salierring und Neumarkt sowie Wälle (wird in einem Projekt des Bundes gefördert)


    Übersichtskarte zum Stand des RVKI: https://ratsinformation.stadt-…=%22radverkehrskonzept%22

  • Die Altstadt soll größtenteils zur Fußgängerzone werden. Nachdem die Varianten 1-3 des Verkehrsführungskonzepts Altstadt der SPD nicht genug waren und sie eine radikalere Lösung wollte, hat die Verwaltung diese nun erarbeitet und empfiehlt sie dem Verkehrsausschuss. Die oberirdischen Stellplätze (ca. 180) entfallen komplett zugunsten neuer Fußgängerzonen oder breiteren Gehwegen. Zudem soll die Straße "Am Hof" vis-a-vis des Doms autofrei werden. Eine Durchfahrt von Nord nach Süd durch die Altstadt mit dem Auto wird dann auch nicht mehr möglich sein (eventuell nur temporär im Weihnachtswochenendverkehr). Eine Übersicht findet ihr hier: https://ratsinformation.stadt-…le.asp?id=687249&type=do&

  • Fußgängerzone

    Ich finde den Ansatz zur Vergrößerung der Fußgängerzone sehr schön. Vor allem, dass die Straße Am Hof und Unter Goldschmied auch mit eingebunden sind. Dies führt dazu, dass die südliche Domseite dann komplett Autofrei ist :daumen:.

  • Anscheinend setzt bei der Stadt und in den wichtigsten Ratsfraktionen ein Umdenken ein, jetzt müssen nur noch die Lobby-Verbände und ihre politischen Vertreter einsehen, dass Autos, immer und überall, total an den Bedürfnissen einer Menschengerechten Stadt vorbeigehen.

  • Das in #228 erwähnte Verkehrskonzept Altstadt wurde mehrheitlich gegen die Stimmen der FDP-Fraktion beschlossen. Als Zeitspanne der Umsetzung wurden 10 ganze Jahre angegeben. Klar, der ganze Straßenraum muss ja komplett umgebaut werden. In diesem Jahr könnten aber schon folgende Abschnitte zu Fußgängerzonen werden: Bechergasse, Unter Käster, Alter Markt (südlich), Hühnergasse, Heumarkt (östlich) und Bolzengasse(östlich). Nachdem die Archäologische Zone fertig ist (2022) sollen die Straßenräume dort umgebaut werden. Aufgrund der Baumaßnahmen Historische Mitte (-2026?) und Laurenz-Carré (2020-2022/23?) können nicht alle Straßenzüge direkt umgebaut werden.


    Unabhängig von diesem Verkehrskonzept hat die Umgestaltung der Gürzenichstraße eine zweite Förderung vom Bund erhalten, nachdem die alte ausgelaufen war. Die Stadt hat heute bekannt gegeben, dass die Straße zwischen Heumarkt und Schildergasse von Mitte 2020 bis Ende 2023 umgebaut werden soll. So lange ist die Gürzenichstraße gar nicht, da hat mich die Angabe von drei Jahren Bauzeit schon etwas verwundert. Dringend notwendig hat es auch der Tunnel Johannisstraße, der auch eine Förderung bekommen hat, von dem aber bei der Pressemitteilung heute keine Rede war.

  • Neues zum Radverkehr:
    Die Verwaltung möchte Anfang nächsten Jahres auf den Ringen zwischen Hansaring und Barbarossaplatz einen Radfahrstreifen einrichten, wie er bereits zwischen Rudolf- und Zülpicher Platz umgesetzt wurde. Der stetig abnehmende Innenstadtverkehr macht dies möglich. Innerhalb von 5 Jahren ging der Autoverkehr am Hohenzollernring bspw. um 27,5% zurück. Die Radfahrstreifen sollen eine Breite von 2,5m aufweisen. Wo genug Platz vorhanden ist, sollen Abstandsflächen zu den links fahrenden und rechts parkenden Autos markiert werden. Am Rudolfplatz oder am Kümpchenshof werden weiterhin zwei Fahrstreifen für den MIV benötigt, dort wird der Radverkehr dann weiterhin auf einer Nebenanlage geführt.
    Dieses Jahr sollen zuerst Fahrrad-Piktogramme markiert werden, die verdeutlichen sollen, dass Radfahrende auf dem Ring auch auf der Fahrbahn fahren dürfen. Anschließend sollen nächstes Jahr die Linien auf der rechten Fahrbahn folgen, die daraus dann ein Radfahrstreifen machen. Der bauliche Radweg auf dem Bürgersteig soll schrittweise zurückgebaut werden. Die Parkplätze am Ring werden tagsüber zu Ladezonen, nachts zu Anwohnerstellplätzen.


    Der Ebertplatz und nördliche Hansaring werden in der Verwaltungsvorlage nicht behandelt, da parallel ein Wettbewerb für eine komplette Neugestaltung dieses Bereichs durchgeführt wird.
    Die ersten Entwürfe sowie die Verkehrsuntersuchung kann man sich im Ratsinformationssystem ansehen: https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0042.asp

  • Hier war mal von der Befürchtung die Rede, die S-Bahn-Erweiterung des Hauptbahnhofes könnte zu neuen Angsträumen führen. Ich erinnere mich da an eine Visualisierung, die zum Breslauer Platz eine offene Bebauung der Stützen für den neuen Bahnsteig zeigte. Dies sah sehr nach dunklen, übel riechenden Ecken aus. In einem vor kurzen veröffentlichen Artikel ist die Rückseite anders visualisiert und verglast, wie bisher auch. https://blog.sbahnkoeln.de/wp-content/uploads/Planung_2.jpg


    Die Einbindung der Bilddatei wurde in einen Link geändert (Hotlinking, Übergröße). Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! rec



    Quelle: DB Netz AG


    Im Artikel geht es um die Herausforderungen beim Bau des neuen Bahnsteiges: https://blog.sbahnkoeln.de/von-klippen-und-engen-kurven/

  • Planung Erweiterung Hbf nochm. im Detail

    https://www.ksta.de/koeln/inne…mit-zwei-gleisen-32761578



    Eine vernünftige Visualisierung zeigt die Verbreiterung um die zwei zusätzlichen S-Bahngleise mit Mittelbahnsteig an.
    Die derzeit noch freistehen Überdachung des U-Bahn Einganges Breslauer Platz schließt scheinbar direkt an die Brückenkonstruktion der Erweiterung an. Die Front wird, wie bereits berichtet, geschlossen also d.h. es entstehen auch zusätzliche Läden od. vermarktbare Flächen Verkaufsflächen im durch ECE betrieben Bahnhofscenter.


    Probleme: - Es gibt in der Bauphase Berührungspunkte mit dem Musicaldome.
    - Nur durch Verkürzung des vorhandenen S-Bahnsteiges 10/11 kann man auf die im Zuge des U-Bahn Baues bereits vorgesehen Stützpunkte auflagern.


    Die Einschwenkung nach Nord-Westen beginnt scheinbar direkt hinter dem Brückenkopf.
    Baustart könnte frühestens 2024 sein. Der Bau einer Fahrradrampe auf Brückennordseite zum Breslauer Platz wird zeitlich scheinbar vorgezogen.

  • Ich gebe hier mal einen Überblick über die im Jahr 2020 angestrebten größeren Änderungen in Kölns innerstädtischen Straßenräumen. Ob die Verwaltung ihre eigenen Zeitangaben einhalten wird, sei mal dahin gestellt. Die Projekte habe ich gezielt ausgewählt, natürlich gibt es noch viele kleinere Maßnahmen oder große außerhalb der Innenstadt (z.B. Neugestaltung Bonner Straße, Vogelsanger Straße).


    projekte20200xk1g.jpg
    (eigene Grafik auf Grundlage von OpenStreetMap)


    1. Ehrenstraße
    Die Stadt erstellt ein Konzept, für die Umgestaltung der Straße. Darin sollen auch kurzfristige Maßnahmen enthalten sein, um die Straße aufzuwerten und den Raum für's Parken anders zu nutzen. Die Politik hat eine Aufwertung bereits 2016 beschlossen und da dieses Jahr Kommunalwahl ist, könnten die kurzfristigen Punkte noch gut dieses Jahr umgesetzt werden. (siehe Arbeitsprogramm Punkt 98)


    2. Via Culturalis: Pipinstraße
    Die Freitreppe an der Pipinstraße und Aufwertung des Straßenraums durch einen breiteren Fußgängerüberweg, Pflanzung von Bäumen sowie der Verbreiterung des Gehweges soll ab dem Sommer 2020 bis Anfang 2021 realisiert werden und wird vom Bund gefördert. (siehe Sachstand Innenstadt)


    3. Via Culturalis: Gürzenichstraße
    Ab dem vierten Quartal soll die Straße zweieinhalb Jahre nach den Gestaltungsprinzipien der Via Culturalis neugestaltet werden. Gehwege sollen breiter und die Fußgängerzone geringfügig erweitert werden. (Sachstand Innenstadt)


    4. Kolumbaviertel
    Hier sollen dieses Jahr noch (wie ich verstanden habe) alle Pkw-Stellplätze umgewidmet werden. Diese Flächen sollen dem Fußverkehr und für Abstellmöglichkeiten von E-Scootern und Fahrrädern zur Verfügung stehen. (siehe Arbeitsprogramm Punkt 96)


    5. Magnusstraße
    Auf einem Abschnitt von 900 Metern soll die Straße mittels Markierungen fahrradfreundlicher gestaltet werden. Je eine Fahrspur pro Richtung wird zum Radfahrstreifen umgewidmet. Die Arbeiten sollen dieses Jahr beginnen und fertiggestellt werden. Hierdurch werden gleichzeitig Flächen für den Fußverkehr auf dem Hochbord frei. (Sachstand Innenstadt)


    6. Christophstraße
    Dasselbe Prinzip wie bei der Magnusstraße, ebenfalls eine ca. 900 Meter lange Achse von den Ringen bis kurz vor den Hbf. (Sachstand Innenstadt)

    7. Ringe

    Die Ringe werden ab Juni zwischen Ubierring und Ehrenstraße weiter nach dem Prinzip "Fahrstreifen in Radfahrstreifen" durch Markierungen umgestaltet. Parallel wird der Radweg auf dem Hochbord zwischen Zülpicher und Rudolfplatz abgebaut und zur Fußverkehrsfläche. Der Wurf von der Ehrenstraße bis zum Hansaring wird dieses Jahr wohl nicht mehr geschafft. (Ringe Sachstand)

    Dokumente:
    Arbeitsprogramm 2020, erschienen im Januar
    Ringe Sachstand, erschienen im Februar
    Mitteilung zu den Sachständen von Straßenmaßnahmen in der Innenstadt, erschienen im April

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  • Das Jahr ist fast vorbei und ich möchte ein Update zu meinem Post #236 geben.


    1. Ehrenstraße
    Die Verwaltung möchte laut Pressemitteilung nun Anfang 2021 ein Konzept zur Neuaufteilung des Straßenraumes vorlegen. Eine Fußgängerzone scheint hier auch mit dem neuen Ratsbündnis sehr wahrscheinlich. Als kurzfristige Maßnahme (2016 beschlossen) hat die Verwaltung 33 Kurzzeitparkplätze abgepollert. Dort stehen nun mehr Fahrradständer und auch weiterhin Ladezonen zur Verfügung.


    7. Ringe

    Im Bereich der Ringe konnte die Verwaltung ihre Versprechen halten und gestaltete mittels Markierung und Beschilderung die im vorigen Beitrag markierten Straßenräume radverkehrsfreundlich um. Die Ringe sind das Rad-Vorzeigeprojekt der Stadt, obwohl auch hierzu bei neuen Beschlüssen weiterhin um jeden Meter Radstreifen von den Initiativen gerungen werden muss. Hierzu ein paar Impressionen.


    Hohenstaufenring Richtung Süden: bildschirmfoto2020-12bjjap.png (Quelle links: Google Street View, rechts: eigenes Foto)


    Barbarossaplatz Richtung Norden: img_42334sj2c.jpg (eigenes Foto)


    Ubierring Richtung Norden: bildschirmfoto2020-12orko0.png (Quelle links: Google Street View, rechts: Stadt Köln)


    Weitere Punkte
    Der Umbau der Magnusstraße hat vor zwei Wochen begonnen und wird einige Monate andauern (hauptsächlich Modernisierung der Ampelanlagen, dann Markierung der Radfahrstreifen). Mit dem Umbau der Christophstraße soll im Januar 2021 begonnen werden. Von den Punkten 2, 3 und 4 sind mir keine Starttermine bekannt. Aber anknüpfend an Punkt 4 würde ich noch zuletzt einen wichtigen 8. hinzufügen.


    8. Verkehrskonzept Altstadt

    Die Altstadt wurde in den vergangenen Monaten erheblich aufgewertet! Im Mai 2020 hat die Stadt begonnen, in der Altstadt ca. 120 Stellplätze am Straßenrand in andere Nutzungen umzuwidmen. Es wurden Abstellorte für Lastenräder und Verleihsysteme festgelegt sowie Parkplätze für Carsharing ausgewiesen. Außerdem wurden Sitzbänke aufgestellt und Gehwege verbreitert. Dies waren die ersten kurzfristigen Maßnahmen, um das Verkehrskonzept Altstadt umzusetzen. Auch hierzu ein paar Impressionen:


    Ein neuer Platz ist am Quatermarkt entstanden. Zuvor parkten hier ca. 30 Autos.

    bildschirmfoto2020-12ljjmz.png (Quelle links: Google Street View, rechts: Twitter-User FStrompen)


    Provisorische Begrünung an der Gürzenichstraße.

    eauvocwxyacypqecwjm5.jpeg (eigenes Foto)


    Der verbreiterte Gehweg vor dem Senatshotel. Hier befanden sich zuvor Parkbuchten.

    eauw6zjxkaibsgyd3k0j.jpeg (eigenes Foto)

  • Ein Update zu den aktuellen ÖPNV-Projekten:

    Nord-Süd Stadtbahn Bonner Str./Rondorf/Meschenich
    Die Vorarbeiten auf der Bonner Straße sind weitgehend abgeschlossen. Die Stadt möchte im ersten Halbjahr 2021 mit dem Gleis- und Straßenbau der neuen ca. 2 km langen Stadtbahntrasse auf der Bonner Straße beginnen. Die Bauzeit soll vier Jahre betragen. Damit erhalten 26.000 Personen Zugang zum Stadtbahnnetz. Am Verteilerkreis soll ein P+R Parkhaus mit 600 Stellplätzen entstehen. Die Planungen zur Verlängerung vom Bonner Verteilerkreis über das Neubaugebiet in Rondorf nach Meschenich laufen bereits, eine konkrete Linienführung ist aber noch nicht beschlossen worden. Es ist jedoch von 6,5 km Neubautrasse mit sechs Haltestellen die Rede. (Infos teilweise aus der Jahresbilanz 2020, Punkt 18)

    bilder-verkehr-stadtb6wky4.jpg

    (Bildquelle: Stadt Köln)

    Waidmarkt
    Der Gerichtsprozess zum Stadtarchiveinsturz infolge des Baus der Nord-Süd Stadtbahn in der Innenstadt fand letztes Jahr durch einen Vergleich ein Ende. Die beteiligten Baufirmen bauen das Gleiswechselbauwerk am Waidmarkt, wo das Stadtarchiv tragischerweise einstürzte und zwei Menschen ihr Leben verloren, zu Ende. Über dem Gleiswechselbauwerk soll ein Raum für Kultur entstehen, den eine Anwohnerinitiative gefordert hatte. Die Stadt erhält 600 Millionen Euro Entschädigung. Die KVB rechnet damit, dass die Bauarbeiten bis 2027 bzw. 2028 andauern. (Artikel WDR)

    Ost-West-Achse
    Hier gibt es nicht viel neues. Ein Variantenentscheid, ob die Strecke rein oberirdisch oder auch unterirdisch ertüchtigt wird, ist für 2022/2023 vorgesehen. (Quelle)


    Gürteltrasse Linie 13

    Die Stadt Köln hat nun eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben, um die Linie 13 zu verlängern. Das Ergebnis soll nach erfolgter Vergabe in sieben Monaten vorliegen. Im Auftrag der Vergabe sind verschiedene Varianten seitens der Stadt vorgegeben, die es zu prüfen gilt. Würde die Linie 13 ihren Weg vom Sülzgürtel entlang des Gürtels zum Rhein fortsetzen, scheint wohl eine Querung des Rheins mittels Tunnel nicht möglich zu sein. Deshalb soll die Alternativführung über die zukünftige Parkstadt Süd mit U-Bahn Tunnel auf Höhe der Südbrücke geprüft werden. Im Rechtsrheinischen ist ein Anschluss an Mülheim über Poll oder Humboldt-Gremberg angedacht, sodass die Linie 13 irgendwann als echte Ringbahn fahren könnte. Die Rundschau veröffentlichte heute einen Artikel (€) hierzu.


    bildschirmfoto2021-01sdkmu.png (Bildquelle: Stadt Köln, Vergabesatellit)

    Mülheim Süd
    In Mülheim nördlich der Zoobrücke wird bereits am Cologneo I gebaut. Zukünftig soll noch eine Stadtbahn auf diesem Abschnitt der Deutz-Mülheimer Straße realisiert werden. Dieses Jahr soll wohl mit der Öffentlichkeitsbeteiligung begonnen werden, 2022 mit dem Genehmigungsverfahren und mit dem Bau könnte 2024 begonnen werden, so die Stadt.

    neubaugebiet-muelheimanjas.jpg
    (Bildquelle:Kölnische Rundschau)

    Bahnsteigverlängerungen
    An den Linien 4, 13 und 18 sollen die Bahnsteige verlängert werden, um 70 Meter lange Stadtbahnen einsetzen zu können. Die Kapazität erhöht sich dann um 20%. Entlang der der Linie 13 soll in diesem Jahr mit den Verlängerungen begonnen werden. (Quelle)

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  • Warum denn keine Rheinquerung der Linie 13 auf Höhe des Gürtels? Der Stadtteil Köln-Poll, das Veranstaltungszentrum Poller Wiesen und das Industriegebiet in der Ecke können sicher auch eine bessere Anbindung an den ÖPNV und das Linksrheinische vertragen.


    Stattdessen soll die Führung über die U-Bahnstation Bonner Wall, eine Querung in Höhe der Südbrücke und der direkte Anschluss des Deutzer hafens wohl die Lösung "Eierlegende Wollmilchsau" werden...


    Damit erschließt man zwar ein paar Ziele mit hoher Kundenfrequenz, sorgt aber gleichzeitig für eine enorme Kostensteigerung. Denn der Bau eines Kreuzungsbahnhofes Bonner Wall, ein Rheintunnel in Höhe der Südbrücke, die Untertunnelung des Deutzer Hafens und insgesamt der Bau näher an der Innenstadt werden sehr teuer werden und auf heftigen Widerstand stoßen. Das sorgt dann am Ende nur dafür, dass der Bau in die fernste Zukunft geschoben wird.


    Genügend Umsteigemöglichkeiten wird es auch geben, wenn die Verlängerung der Linie 13 sich mehr einer echten Ringform annähert. Der Bau dürfte damit auch günstiger und realistischer werden. Zudem ist doch eine S-Bahnlinie S16 mit Haltestelle Bonner Wall und Rheinquerung über die Südbrücke und Haltestelle Deutzer Hafen geplant. Hier würde die Stadtbahnlinie 13 dann ja direkt daneben verlaufen, wenn man die Variante 2-A als Ausbauvariante wählen würde, welch Unsinn.

  • Die neu eingebrachte Linienführung wunderte mich auch, zumal es ja dann immer noch keine Bahn auf dem südlichen Gürtel gäbe. Ich könnte mir vorstellen, dass der Kosten-Nutzen-Faktor höher und somit eine Förderung wahrscheinlicher wäre. Am südlichen Gürtel ist ja nicht so viel Wohnbevölkerung vorhanden bzw. die bauliche Dichte nicht hoch (Obwohl es auch viele Neubauprojekte zurzeit dort gibt). Zur Querung des Rheins könnte ich mir vorstellen, dass die neue Trinkwasserleitung der RheinEnergie zwischen dem Links- und Rechtsrheinischen genau auf Höhe des Bayenthalgürtels vor zwei Jahren gebaut wurde und dies nun ein Hindernis darstellen würde. Aber das ist nur eine Vermutung.